Carsten Maschmeyers Investments: Große Klappe, was dahinter?

Carsten Maschmeyers Investments: Große Klappe, was dahinter?

Mit seiner Beteiligungsgesellschaft Alstin finanziert AWD-Gründer Carsten Maschmeyer fleißig Digitalunternehmen und brüstet sich gern damit, als kapitalstarker Investor alle Finanzsorgen zu vertreiben. Digital kompakt hat deshalb alle Internetinvestments von Maschmeyer auf ihre Nachfinanzierungsquote hin untersucht und kam zu einem überraschenden Ergebnis.

Carsten Maschmeyer: Walk or Talk?

Dass der AWD-Gründer aus Hannover in der breiten Öffentlichkeit nicht bei jedem den besten Ruf genießt, ist kein großes Geheimnis, doch auch in der verhältnismäßig kleinen Digitalbranche ist nicht jeder Fan des Power-Netzwerkers. So wird Maschmeyer etwa nachgesagt, wie ein typischer Finanzberater zu investieren: Overpromise and underdeliver. Denn Maschmeyer brüstet sich laut dem Manager Magazin gerne mit Aussagen wie: „Wenn ihr mich als Investor habt, braucht ihr euch nie wieder um Geld zu kümmern“.

Doch stimmen diese Vorurteile? Digital kompakt hat deshalb alle Internetinvestments (mit Ausnahme von Orderbird, dessen Gesellschafterstruktur sich als AG nicht analysieren lässt) des Hannoveraners daraufhin betrachtet, an wie vielen Folgerunden Maschmeyer teilgenommen hat:

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Maschmeyer lässt den Worten Taten folgen

Das überraschende Ergebnis: Ja, Maschmeyer ist in der Tat sehr aktiv, wenn es um die weitere Finanzierung seiner Beteiligungen geht und lässt den markigen Worten in den meisten Fällen Taten folgen. Unter eine Finanzierungsquote von 50% rutschte er bei keiner seiner Beteiligungen und selbst beim zwischenzeitig in die Insolvenz geschlitterten und dann veräußerten Hausmed legte er noch einmal Geld nach. Auch wenn dabei bei manchen Unternehmen „nur“ Pro-Rata-Folgebeteiligungen zu beobachten sind, folgten durchaus ebenso Erhöhungen der Maschmeyer-Prozente.

Bei einigen Investments wie dem Nährstoff-Startup Nu3, der Werbebuchungsplattform Crossvertise oder dem Suchmaschinenwerber Crealytics ist Maschmeyer recht spät eingestiegen (und verpasste einige Finanzierungsrunden), dennoch ließ er es sich nicht nehmen, auch dort an den meisten der folgenden Finanzierungen zu partizipieren. Anteile vorzeitig verkaufte Maschmeyer hingegen lediglich bei Crossvertise.

Es darf dem viel gescholtenen Maschmeyer also durchaus positiv ausgelegt werden, dass er als Wachstumsinvestor Unternehmen langfristig unterstützt. Und dies auch dann, wenn sie noch Verluste einstreichen (ein in der Branche angesichts der Wachstumskosten absolut üblicher Umstand) oder ihr finales Geschäftsmodell noch nicht gefunden haben. Vor allem stellen ja gerade die späteren Finanzierungsphasen für viele Unternehmen noch eine Herausforderung dar, sodass es begrüßenswert und wichtig ist, dass ein Maschmeyer bereit ist, in diesen Phasen einzusteigen und weiter zu finanzieren.

Bei welchen Beteiligungsvorgängen Maschmeyer pro rata investierte und bei welchen verwässerte oder erhöhte, lässt sich derweil unten ablesen:

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Bildmaterial: Carsten Maschmeyer


3 Gedanken zu “Carsten Maschmeyers Investments: Große Klappe, was dahinter?s”

  • 1
    Peter Charpentier am Januar 29, 2016 Antworten

    Interessante Gegenüberstellung und Analyse der Zahlen. Wer hat denn in diesem schnelllebigen Business heutzutage noch einen so langen Atem wie Maschmeyer? Danke an die Redaktion.

    • 2
      Marcus Kraft am Januar 30, 2016 Antworten

      Die Frage, Du Schlaumeier, lautet doch eher: Welche Medien getrauen sich heutzutage noch, über erfolgreiche Menschen positiv zu berichten?! Zuckerberg hat ja auch übel einstecken müssen, insofern ist der Redaktion wohl eher für den Mut zu danken als für die Recherche…

  • 3
    Herbert Schmitz am April 27, 2016 Antworten

    Zuckerberg ist ja auch ein von der CIA gesponsortes Pflänzchen. Der Deal war einfach: Er liefert die Daten und wird dafür zum Multi-Millionär.

    Schon vergessen, was er von seinen Usern hält? Man findet es auf Business Insider, sicher keine VT-Seite:

    Zuck: I have over 4,000 emails, pictures, addresses, SNS

    [Redacted Friend’s Name]: What? How’d you manage that one?

    Zuck: People just submitted it.

    Zuck: I don’t know why.

    Zuck: They „trust me“

    Zuck: Dumb fucks.

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