Digital-PR: ZipJet zeigt, wie PR-Headlines funktionieren können

Regelmäßig betrachtet digital kompakt die Kommunikationsstrategien aufstrebender Digitalunternehmen und stellt gelungene wie misslungene Beispiele vor. Ein schönes Beispiel für eine geschickte PR-Headline und die Sichtbarmachung einer Dienstleistung zeigte nun der Wäscheservice ZipJet.
ZipJet entschuldigt sich…
Eine der größten Herausforderungen bei der PR-Arbeit besteht darin, durch die überfüllten Posteingänge potenziell interessierter Journalisten zu gelangen. Nicht nur, dass die virtuellen Briefkästen vieler Schreiberlinge chronisch überquellen, setzt sehr schnell auch eine gewisse Abstumpfung gegenüber E-Mail- und Pressemitteilungstiteln ein. Von den Dutzenden täglich erhaltenen Pressemitteilungen versprechen viele, den „ersten“, „größten“ oder „revolutionärsten“ [hier ein Produkt ihrer Wahl einsetzen], sodass es denkbar schwierig wird, noch Aufmerksamkeit zu erlangen.
Etwas anders las sich da der vor zwei Wochen versandte E-Mail-Betreff der Berliner Textilreinigung ZipJet. Ein Blick ins eigene Postfach vermittelte dort „ZipJet entschuldigt sich…“ Sofort ist das Interesse geweckt: Was hat das Unternehmen verbrochen? Bei wem wird sich hier für was entschuldigt? Gossip, Gossip, Gossip! Öffnete man dann den in der Ansicht gekürzten Betreff offenbarte sich: „ZipJet entschuldigt sich für Waschmaschinenaufstand“. Der Mail angehangen war neben einigen Erklärungen auch ein Video zu besagtem Waschmaschinenaufstand.
Eine abstrakte Tätigkeit veranschaulichen
Mit dem Hinweis, dass das Startup Waschmaschinen in die Arbeitslosigkeit schicke, hatte ZipJet an unterschiedlichen Orten der Hauptstadt grüne Waschmaschinen aufgestellt, die mit Gesichtern und Sprüchen versehen darüber klagten, ausrangiert worden zu sein. Geschickt erscheint diese PR-Aktion aus gleich unterschiedlichen Gründen: Zum einen weckt die Aktion Aufmerksamkeit und Emotionen – bei einer eher drögen Tätigkeit wie Wäsche reinigen, sicher nicht verständlich. Immerhin ist ZipJet beileibe auch nicht der erste Anbieter seiner Art, erinnert man sich etwa an MyDryClean zurück.
Zum anderen transportiert das Unternehmen seine verhältnismäßig virtuelle Dienstleistung damit in den realen Raum und verbindet ein konkretes Produktbild mit sich. Und dieses Produktbild wird darüber hinaus noch mit der eigenen Corporate Identity platziert. Ein optischer Anker macht nahezu jedes Produkt eingängiger und stellt damit Werbung dar, die sogar Spaß macht. In Summe liefert ZipJet damit ein sehr schönes Beispiel, wie gelungene PR-Arbeit bei der Erstellung eines konsistenten Sichtbarmachungskonzepts in Verbindung mit einer griffigen Verpackung aussehen kann.
Bildmaterial: ZipJet