Nach Go baut DeepMind nun auch KI-Ansätze für StarCraft II

07. November 2016 Informiert 0
Nach Go baut DeepMind nun auch KI-Ansätze für StarCraft II

DeepMind ist eines der viel beachtetsten Unternehmen im Bereich von Künstlicher Intelligenz und konnte sich bereits vor allem mit der Schaffung von AlphaGO einen Namen machen. Nun gab das Unternehmen bekannt, seine KI-Ansätze ab sofort auf der Basis des bekannten Blizzard-Spiels StarCraft II weiterzuentwickeln.

Was macht DeepMind?

Lange war DeepMind (Webseite) für viele Beobachter ein eher schwer einzuschätzendes Gebilde, bei dem sich von außen zunächst nicht richtig erschließen wollte, warum unterschiedliche Milliardäre und VCs investierten, obwohl das Unternehmen nicht die Aussicht versprach, zeitnah Gewinne zu verzeichnen. Das 2010 in Großbritannien gegründete Unternehmen hatte sich der Programmierung von Künstlicher Intelligenz verschrieben und genoss so lange Zeit den Status eines Exoten.

Erst als Google das Unternehmen 2014 für eine kolportierte Summe von 500 Millionen US-Dollar übernahm, wachte die Branche auf. Die Kalifornier hatten Facebook in einem Bieterrennen ausgestochen und leiteten damit eine Reihe von Acquihires im KI-Bereich ein. Inhaltlich erlangte DeepMind schließlich insbesondere durch seine Arbeit an AlphaGo Bekanntheit, einem Computerprogramm, welches das Brettspiel Go spielt und im Oktober 2015 als erstes Programm unter Turnierbedingungen einen professionellen Go-Spieler schlagen konnte.

Von Atari-Spielen zu StarCraft

Seine wissenschaftliche Mission definiert DeepMind dabei darin, die Grenzen der KI zu verschieben, indem das Unternehmen Computerprogramme entwickelt, die selbst und ohne Anleitung lernen können, Probleme zu lösen. Computerspiele stellen dazu einen denkbar passenden Testbereich dar, lassen sich Ansätze so doch schnell und effizient testen und anhand von Ergebnispunkten auf ihre Eignung hin messen.

So entwickelte DeepMind bereits Künstliche Intelligenzen, die 2D-Spiele wie Space Invaders, 3D-Umgebungen wie den Rennsimulator Torcs oder eben das Brettspiel Go spielten. Nun gibt das Unternehmen eine neue Kooperation bekannt, die viele Strategiefans aufhorchen lassen dürfte: Ab sofort unterhält DeepMind eine Kooperation mit dem bekannten Entwickler Blizzard, bei dem dessen bekanntes Strategiespiel StarCraft II für KI- und Machine-Learning-Wissenschaftler geöffnet wird.

Für die KI-Forschung eignet sich StarCraft aus einer Reihe von Gründen: Es hat eine gewisse Nähe zur Unordnung der realen Welt, lässt sich anhand der Ingame-Ressourcen sehr gut auf Erfolg oder Misserfolg messen und könnte insgesamt Anwendungsfälle bereit halten, die sich auf die Realität übertragen lassen. Gleichzeitig hält StarCraft für den als Reinforcement Learning bezeichneten Bereich der KI einige Herausforderungen bereit: Eine StarCraft spielende KI bedarf einer effektiven Gedächtnisnutzung, muss über lange Zeit planen und in der Lage sein, Pläne basierend auf neuen Informationen schnell anzupassen. Ab dem nächsten Jahr wird die dafür mit Blizzard entwickelte Forschungsumgebung Wissenschaftlern auf der ganzen Welt zur Verfügung stehen.

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Bildmaterial: DeepMind (Montage)


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