Was ist der Unterschied zwischen Homebell, MyHammer und Ask Charlie?

Was ist der Unterschied zwischen Homebell, MyHammer und Ask Charlie?

Mit Homebell schickt sich ein junges Startup an, die Vermittlung von Handwerkern mit dem Geschäftsmodell der vertikal integrierten Marke umzusetzen und erhält dafür die Unterstützung potenter Geldgeber wie Index Ventures. Doch wo genau liegt der Unterschied zu bisherigen Anbietern wie MyHammer oder Ask Charlie?

MyHammer setzte auf das Auktionsprinzip

Der Unterschied zwischen Homebell (Webseite) und MyHammer (Webseite) ist einfach erklärt: MyHammer hatte sich ursprünglich darauf konzentriert, Handwerkerarbeiten anhand eines Auktionsprinzips zu vermitteln. Nutzer erstellten einen Auftrag, anschließend boten Handwerker auf MyHammer auf die Anfrage, wobei der Nutzer abschließend den günstigsten Anbieter für einen Auftrag auswählte.

MyHammer verdiente an einer Provision, hatte sich mit diesem Geschäftsmodell jedoch in eine Sackgasse manövriert. Das als „adverse Selektion“ bekannte Vorgehen brachte es mit sich, dass gute Handwerker angesichts der niedrigen Preise ausstiegen und die letztendlichen Gewinner oft schlechte Arbeit leisteten, weil sie nicht mehr sauber incentiviert waren.

MyHammer war zu einer Umstellung des Geschäftsmodells gezwungen und wandelte sich zu einer Art Kleinanzeigenportal, in dem Handwerker sich ein Profil anlegen und um Kunden werben können. MyHammer wurde damit praktisch zu einer Art Online-Branchenbuch.

Homebell verantwortet die gesamte Transaktion

Bei Homebell verhält es sich demgegenüber so, dass der Dienst aus Berlin die gesamte Transaktion übernimmt, aber nicht vollständig selbst umsetzt. Ähnlich wie bei anderen vertikal integrierten Marken wie Flixbus oder Movinga akquiriert Homebell Anfragen und lässt diese dann durch angebundene Partnerbetriebe nach seinen Richtlinien umsetzen. Homebell ist also der Vermittler zwischen Kunde und Umsetzer und managt den Prozess von Anfang bis Ende.

Kommt ein Nutzer auf die Homebell-Seite und stellt eine Anfrage, berechnet der Dienst auf Basis eines Algorithmus den entstehenden Aufwand und unterbreitet ein Festpreisangebot. Bei Annahme setzt ein Partnerbetrieb die Arbeit um und Homebell steht für Kundenservice und Rechnungslegung zur Verfügung. Im Gegensatz zu MyHammer, dass die Auftragsvergabe per Auktion regelt und dann praktisch nicht mehr Teil der Transaktion ist, bleibt Homebell also die ganze Zeit der einzige Touchpoint des Kunden.

Ask Charlie vertreibt Leads

Bleibt noch ein weiterer Anbieter: Mit Ask Charlie haben auch die Tirendo-Gründer jüngst einen entsprechenden Anbieter ins Leben gerufen („Tirendo-Macher gründen Thumbtack-Klon Ask Charlie“), der ebenfalls auf Handwerkervermittlung mit einem Lead-Generation-Modell setzt. Was bisher von dem Dienst bekannt ist, arbeitet Ask Charlie dabei aber nach einem anderen Prinzip.

Die unterschiedliche Herangehensweise macht sich dabei bereits an der Orientierung bemerkbar: Homebell ist dem aus Seattle stammenden Vorbild Pro.com nachempfunden und betreut seine Leads über die gesamte Prozesskette. Ask Charlie soll derweil an Thumbtack aus San Francisco orientiert sein und verdient sein Geld, indem es Leads (Handwerkeranfragen von Kunden) verkauft.

Stellt ein Nutzer eine Anfrage, soll das Unternehmen diese an drei bis vier Handwerkerbetriebe gegen Bezahlung verkaufen – ähnlich wie es andere Lead-Generation-Anbieter tun. Diese kontaktieren dann den Nutzer und unterbreiten ihm ein Angebot, ohne dass Ask Charlie die Transaktion weiter betreut.

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Bildmaterial: Pixabay, Pixabay, Pixabay, Homebell, MyHammer, Ask Charlie (Montage)


4 Gedanken zu “Was ist der Unterschied zwischen Homebell, MyHammer und Ask Charlie?s”

  • 1
    Maximus am Juni 16, 2016 Antworten

    „Adverse Selektion“, mach den Begriff nicht komplizierter, als er ist, Joel 😉

    • 2
      Joël Kaczmarek am Juni 16, 2016 Antworten

      Oh! Danke.

  • 3
    Eddy am Juni 16, 2016 Antworten

    Das Ask Charlie Prinzip ist ja nicht besonders neu – DAA und Käuferportal aus Berlin machen das ja auch schon seit Jahren. Oder gibt es da eine Besonderheit?

    • 4
      Joël Kaczmarek am Juni 17, 2016 Antworten

      Nein, ich denke, die Feststellung, dass es nicht 100% neu ist, trifft es schon.

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