Zahlenanalyse zum Hype-Startup Movinga

Spätestens seit seiner 25-Millionen-Finanzierung durch Index bei einer kolportierten Bewertung von 90 Millionen Euro ist Movinga einer der aufstrebenden Stars der deutschen Internetbranche. Digital kompakt betrachtet einige der zentralen Zahlen des Dienstes, um die Strategie der jungen Gründung prognostizieren zu können.
Movinga: Deutschlands Umzüge in Zahlen
- Häufigkeit: Laut Statista, sind 29% aller Deutschen in den letzten zehn Jahren mehr als zweimal umgezogen, die Zahl der Umzüge bewegte sich in den letzten Jahren bei rund 4 Mio. pro Jahr
- Kosten: Laut Umzugsstudie 2014 der Umzug AG liegen die direkten Umzugskosten bei durchschnittlich 862 Euro (via WiWo)
- Zielgruppe: Umzüge werden meist von Frauen organisiert – laut ImmobilienScout 24 (Stand 2011) kommen rund 62 Prozent der Umzugsanfragen von Frauen
- Speditionenquote: Die Zahl der Umzüge mit Speditionen variiert, Movinga soll von etwa jedem dritten Nutzer ausgehen, ImmobilienScout24 spricht mal von 15%, mal von 28%
- Recherche: 59% aller Nutzer wählen Suchmaschinen für die Suche nach einer Umzugsfirma und schauen vor allem auf Preis-Leistungsverhältnis und Kontaktmöglichkeiten
- Classifieds-Vermittlung: 2011 will ImmobilienScout24 ein Drittel aller Umzüge mit Umzugsunternehmen vermittelt haben – rund 200.000 Anfragen pro Jahr
Was sich daraus für Movinga ableiten lässt
- Marktgröße: Bei 4 Millionen Umzügen pro Jahr, 862 Euro Kosten je Umzug und der Annahme, dass jeder dritte Umzug mit einer Spedition erfolgt, blickt Movinga beim Außenumsatz in Deutschland auf eine Marktgröße von etwas weniger als 1,2 Milliarden Euro
- Google-Anteil: bei einem Suchmaschinenanteil von 59% werden wohl rund 680 Millionen Euro davon über Google & Co. aufgetan
- Classifieds-Portale: Stimmen die Zahlen von ImmobilienScout24 einigermaßen, dürften noch einmal 400+ Millionen über Kleinanzeigenportale vermittelt werden
- Lead-Einkauf wird zentral: der Lead-Einkauf wird am Ende des Tages entscheidend sein, da potenziell jeder Kunde von Movinga ist, aber genau zum richtigen Zeitpunkt abgepasst werden muss, es wird folglich relevant, von den großen Kleinanzeigenportalen möglichst exklusiv als Dienstleister vermarktet zu werden, Lead-Plattformen wie Preisvergleiche oder Reverse-Auction-Sites zu dominieren und über Google entsprechend zu punkten – grundsätzlich gilt dabei, vor allem Frauen anzusprechen und durch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und Kontaktmöglichkeiten zu punkten
Siehe auch digital kompakts Analysen zu Lead-Generation-Modellen:
Um es auch auszusprechen:
Am Ende bleiben 200 mio Euro die sich die alten und neuen Player aufteilen müssen. Na dann viel Glück 😌