🧠 Joëls Learnings
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Bei der Wahl des Börsenplatzes sind unternehmensspezifische Faktoren (wie Standort und Schwerpunkt des Geschäfts) sowie marktspezifische Faktoren (wie Liquidität und Investorenbasis) entscheidend. Es ist eine Gesamtschau nötig, da die Entscheidung langfristige Auswirkungen hat.
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Ein Börsengang in den USA ist für europäische Unternehmen mit deutlich höheren Kosten verbunden als ein IPO in Europa. Gründe sind u.a. höhere Bankgebühren, Beraterkosten, strengere Regularien wie Sarbanes-Oxley sowie höhere Haftungsrisiken.
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Es ist ein Mythos, dass US-IPOs generell erfolgreicher sind als europäische. Viele deutsche Unternehmen, die in den USA an die Börse gingen, verzeichneten eine schlechte Kursentwicklung. Für ausländische Firmen ist es in den USA schwieriger, von Analysten bewertet und von Investor*innen wahrgenommen zu werden.
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Auch in Europa gibt es eine Vielzahl erfolgreicher Tech-IPOs. Die Idee, US-Investorinnen würden Tech-Unternehmen besser verstehen, ist zu kurz gegriffen. Über spezielle Angebote können sich auch bei einem europäischen Börsengang viele US-Anlegerinnen beteiligen.
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Um die IPO-Standorte in Europa zu stärken, braucht es eine Verbesserung der Aktienkultur. In Deutschland liegt viel Kapital auf Sparkonten statt produktiv investiert zu werden. Eine stärkere Beteiligung heimischer Investor*innen, wie in der Schweiz oder Skandinavien, würde den hiesigen Börsenplätzen guttun.