Hinter den Kulissen des Erfolgs von Startup-Koryphäe Florian Heinemann – Teil 2: Erfolg und Lebensführung

22. September 2022, mit Joel Kaczmarek

Dieses Transkript wurde maschinell erstellt. Wenn dir ein Fehler auffällt, schreib uns gerne zu diesem unter redaktion@digitalkompakt.de.

Intro: Digital Kompakt. Heute aus dem Bereich Selbstoptimierung mit deinem Moderator Joel Kaczmarek. Los geht's!

Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek. ich bin der Geschäftsführer von Digitalkompakt und heute legen wir die nächste Runde mit Florian Heinemann ein, wo wir darüber reden, wie er eigentlich so seiner persönlichen Lebensführung im Business-Kontext nachgeht. Wir hatten mit ihm ja schon eine Episode, da haben wir ein Stück weit darüber geredet, wie eigentlich so seine Work-Life-Balance aussieht, also wie gestaltet er den Alltag mit Kindern, was haben sie in ihrem Eheleben für Werte, also natürlich nur die, die nicht privat sind, das ist klar. Aber da haben wir viel darüber geredet, was eigentlich organisatorisch alles so ansteht, wenn man so erfolgreich sein möchte wie Florian. Und heute gehen wir ein bisschen mehr darauf ein, zu sagen, alles klar, was hast du eigentlich für eine Lebensführung, welche Philosophie gehst du nach und vor allem auch, wie führst du? Also wie sieht dein Führungsstil aus, worauf legst du Wert, wenn du mit anderen beruflich verkehrst? Und da freue ich mich schon sehr darauf, lieber Florian. In diesem Sinne, schön, dass du da bist und lass uns loslegen. Ich habe ja auch mal ganz lustigerweise, als ich mir diese eher ein bisschen persönlichkeitsorientierteren Podcast-Folgen überlegt habe, was ich so fragen will. Ich weiß gar nicht, ob ich mir die selber ausgedacht habe oder ob ich sie irgendwo aufgeschnappt habe. So diese Frage, die klingt erst so ein bisschen cheesy, aber wenn man darüber nachdenkt, hat sie irgendwie was. Wenn du jetzt dich anguckst und würdest sagen, dein Leben wäre ein Buch, was wäre der Titel? Also was wäre quasi der Titel deiner Biografie? Was wäre das bei dir?

Florian Heinemann: Das ist eine gute Frage. Also was ich einmal, weißt du, eines meiner großen Mottos ist ja immer, das Neue richtig ist, das Wenige falsch.

Joel Kaczmarek: Kann ich auch gar nicht von dir, okay?

Florian Heinemann: Das finde ich eigentlich immer ganz gut. Das habe ich aber so als Leitsatz für, wie sollte eigentlich eine datengetriebene Organisation funktionieren? Und das scheitert ja häufig daran, dass dann Leute darüber diskutieren, ja, die Zahl ist ja nicht ganz genau richtig und deswegen lasst uns doch lieber nicht datengetrieben agieren oder datenbasiert, sondern lasst uns lieber so, wie wir es bisher gemacht haben. Und das sage ich mal was für ein Schwachsinnige denke, nur weil es jetzt nicht hundertprozentig stimmt. Es muss dann nur besser sein, als es vorher war. Und das habe ich mal versucht, irgendwie zusammenzubringen. Das Neue richtig ist, das Wenige falsch. Also, dass man quasi nicht nach Perfektion streben sollte, sondern einfach, dass es halt immer so ein bisschen besser werden sollte. Das ist irgendwie so einer meiner Leitsätze, auch generell im Leben. Und was für mich auch irgendwie ein Riesenthema ist, was ich ja für mich festgestellt habe, und deswegen passt es eigentlich auch so gut hier mit diesem Investoren-Sein. Ich bin halt ein deutlich besserer Typ einer Seitenlinie als jetzt Jemand, der jetzt irgendwie mittendrin ist im Sturm. Also ich kann besser Leuten dabei helfen, den richtigen Weg dabei zu finden, da so als Unternehmer und auch sicherlich als Mitarbeiter oder auch sicherlich auch in Bezug auf unsere Kinder. Das war alles so ein bisschen abstrakt, irgendwo anders. Aber vom Grundsatz her dann doch nicht so anders. Letztendlich ist ja immer irgendwie der Punkt, ich glaube, ich bin ganz gut da drin, Potenziale zu erkennen in unternehmerischen Konstellationen und bei Personen und denen dabei zu helfen, dann dieses Potenzial zu heben. Und das wäre sicherlich auch, das müsste man sich jetzt sicherlich ein bisschen catchy zusammen formulieren, aber das wäre wahrscheinlich auch ein ganz guter Titel. Irgendwie so im Sinne des stärkenorientierten Ansatzes Potenziale nutzen oder sowas.

Joel Kaczmarek: Das wär doch ein geiler Haupttitel. und dann dieser Untertitel, das neue Richtig ist das weniger Falsch.

Florian Heinemann: jetzt noch so ein bisschen rough, müsste man jetzt sicherlich irgendwie ein bisschen noch, aber das wäre wahrscheinlich so, das sind schon so wesentliche Handlungsleitlinien und Denkschulen irgendwie für mich.

Joel Kaczmarek: Also aus dem Kalten bin ich das ehrlich gesagt ziemlich solide. und ich meine, wenn du aber sagst, das sind so deine Stärken, wie bildest du dich denn eigentlich selber weiter? Also wie schaffst du es außerhalb der Arbeit, deine Persönlichkeit zu formen, deinen Wissensstand weiterzuentwickeln? Also du hast ja Podcasts eben schon gesagt, ist das so das wesentliche Element? oder machst du auch viel über Schulung? Was sind so deine Wege?

Florian Heinemann: Also wenig Schulung, wenig formale Bildung, sag ich jetzt mal, was eigentlich ganz lustig ist, weil ich ja mal irgendwie so Richtung Uni-Laufbahn recht stabil marschiert bin. Es ist wirklich lustigerweise Podcast. Ich höre echt viel gerne Podcast und da auch breiter, als man das so denkt, also auch. so Sachen wie The Knowledge Project oder mal irgendwelche interessanten Gäste bei Matze Hielscher oder so. Also auch da ziehe ich irgendwie was raus. Und ich glaube immer noch dran, dass die beste Schule ist nicht dieses Formale, sondern die beste Schule ist einfach in viele reale Situationen geschmissen werden oder eben reale Situationen zu begleiten. Das Tolle bei mir ist ja, ich beobachte ja jeden Tag Unternehmer, Unternehmerinnen, Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen dabei, wie sie Dinge lösen und Partizipiere da so ein bisschen dabei und gestalte auch zum Teil natürlich irgendwo mit. Und dann sieht man, was kommt da raus. Und das Tolle ist ja, in dieser digitalen Welt hast du ja sehr viel, häufig sehr gute Relationen zwischen Input und Output. Oder eine sehr visible, also leider keine sehr gute, aber zumindest mal eine sehr visible Relation zwischen Input und Output. Und ich finde, das ist für mich die größte Quelle von neuem Wissen. Einfach zu beobachten, was tut man und was kommt dabei raus.

Joel Kaczmarek: Ich wollte es gerade sagen, eigentlich musst du ja wie ich sein, dass du von Menschen wahrscheinlich ganz intensiv lernst. Absolut.

Florian Heinemann: Das ist einfach aus dem Daily Doing. Und das ist, glaube ich, auch die natürlichste Art und Weise. Und das bemerkst du ja genauso. Du kannst Leuten, das habe ich ja auch an der Uni schon gemerkt, wenn du Leuten versuchst, BWL in einer Vorlesung zu erklären. Ich durfte ja damals die Naturwissenschaftler und Ingenieure in Aachen im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich unterrichten. Wann lernen die Leute am meisten? Du kannst den Leuten irgendwas erklären, was ist eine Bilanz und was ist der Unterschied zwischen Gewinn und Cashflow. Das kann man alles erklären. Das macht auch alles irgendwo Sinn. Aber wann verstehen die Leute das wirklich? wirklich keine wahnsinnig schwierigen Themen. Das verstehen die Leute dann, wenn sie halt ein Unternehmensplanspiel machen, wo sie es einfach machen. Und dann müssen sie so eine Fahrradfabrik, mussten wir damals überführen. Und dann hat jeder eigentlich die wesentlichsten BWL-Prinzipien nach einer Woche Planspiel. Erschreckenderweise hatten das dann eigentlich die meisten verstanden. Und ich bin halt ein großer Verfechter davon, dass dieses Learning on the Job, wie du es ja auch in anderen Ländern sehr stark siehst. Das ist ja auch so, wenn du jetzt irgendwelche Die studieren die Leute in Oxford irgendwie Philosophy und irgendwas und dann gehen die zu irgendeiner englischen Rechtsanwaltskanzlei und innerhalb von einem Jahr können die dann da mitarbeiten. Und ich bin halt sehr stark der Verfechter von Learning on the Job und aus konkreten Situationen lernen. Das Gleiche, was ja auch einer Fallstudien-Lehrmethodik letztendlich zugrunde liegt, das gleiche Prinzip. Und deswegen ist das, glaube ich, the best source of knowledge, für mich jetzt zumindest, fairerweise. Aber natürlich auch, weil ich zu wahnsinnig vielen Menschen und Situationen parallel zumindest mal einen gewissen Einblick habe. Deswegen ist das natürlich auch etwas unfair, weil ich natürlich auch das Glück habe, da sicherlich deutlich mehr Anreize und Einblicke zu haben, als man das normalerweise hat. Das geht natürlich einfach damit einher, wenn du natürlich bei vielen Dingen investiert bist, auch mit vielen schlauen Leuten sprechen kannst regelmäßig. Das ist natürlich super. Und das Das merkst du ja auch bei Leuten, die jetzt hier arbeiten. Das kriegen, glaube ich, die Leute teilweise gar nicht so mit, aber dadurch, dass man verschiedene Projekte involviert ist, verschiedene Startups in einer gewissen Tiefe sieht, hat man natürlich eine relativ hohe Lernkurve oder steile Lernkurve im Vergleich zu Leuten, die jetzt in einer Firma an einem Thema arbeiten, da sicherlich nochmal eine andere Tiefe haben. Aber ich glaube, wenn du jetzt schnell eine steile Lerngruppe haben willst, ist sozusagen dieses etwas breitere und dafür nicht ganz so tiefe, ist glaube ich schon wahnsinnig effizient, um jetzt Wissen aufzubauen und auch so eine Mustererkennungsthematik irgendwie für sich zu entwickeln.

Joel Kaczmarek: Aber was mich ja nochmal interessieren würde, ist, wie führst du denn eigentlich? Also wie ist so dein Umgang mit anderen? Und was ich ja bei dir auch mal eine ganz spannende Frage, ich finde, du wirkst so immer mit Blutpuls irgendwie 75 oder so unterwegs. Was sind denn so Sachen, die dich auch richtig derailen? Also wo gehst du an die Decke? Was macht bei dir Frust, Wut und so? Von daher so als Kombifrage.

Florian Heinemann: Ja, wie fühle ich? Ich glaube, ich bin ein ganz schlechter Micromanager, weil ich da auch keinen Bock drauf habe. Also ich bin auch generell, glaube ich, kein so guter Manager, muss man sagen. Ich bin Arbeite gerne mit Leuten an inhaltlichen Themen. Das macht mir halt Spaß. Also mit intrinsisch motivierten Leuten, die gerne irgendwelche Themen Und dann mit denen zu diskutieren, was der beste Ansatz ist. Das ist eigentlich das, was mir am meisten Spaß macht. Ich bin jetzt nicht so derjenige, der jetzt ein guter Projektmanager wäre oder so. Aber das ist ja das Tolle an so einer Organisation wie hier. Wir haben halt Menschen, die das sehr gut können. Also ich bin da eben auch wieder stärkenorientierter Ansatz. Ich führe eher über Ideen, Initiativen, Begeisterung. Kultur ist auch für mich ganz wichtig. Was für eine Kultur wollen wir haben? Was für Werte? Das ist eher meine Art zu führen. Das alleine würde aber ganz fürchterlich funktionieren. Und deswegen haben wir aber hier auch noch andere Menschen, die sozusagen diese formalere Ebene der Führung, das detailorientierte, das verbindliche abdecken. Und das in der Kombination ist, glaube ich, sehr gut. Und ich weiß auch 100-prozentig, dass meine Art zu führen, ohne diese Ergänzung, ganz schlecht funktionieren würde. Und da, ich glaube, in der Kombination ist das ganz cool, muss man sagen. Also da bin ich eigentlich guter Dinge, dass wir das hier so ganz gut hinbekommen haben. Und wir führen natürlich auch einfach darüber, muss man auch sagen, indem wir schon in der Personalselektion, dadurch, dass wir auch hier sehr viel kommunizieren, an was für Themen arbeiten wir, wie arbeiten wir, was ist hier unsere Kultur? Das ist ja relativ transparent, relativ visibel. Und darüber haben wir natürlich auch schon eine sehr starke Selbstselektion. Das rate ich ja auch immer, Mittelständlern und so weiter, dass sie viel mehr kommunizieren müssen, was sind wir eigentlich für ein Laden? Was sind das hier eigentlich für Menschen? Weil das natürlich dazu führt, dass das auch wiederum eine bestimmte Art von Personen anzieht. Und dann schaffst du darüber eine gewisse Kohärenz in der Kultur, was klar, Diversity, alles gut und so weiter. Aber ich glaube, auf der Werteebene und auf der Kulturebene, bei aller Diversity, die sinnvoll ist und hilfreich ist, eine gewisse Kohärenz in der Kultur und in den Werten hilft da, glaube ich. Und dann musst du auch, ehrlicherweise ist meine Wahrnehmung, gar nicht mehr so wahnsinnig viel führen. Aber ich glaube, was halt eine meiner wesentlichsten Eigenschaften ist, ich habe halt ein relativ geringes Kontrollbedürfnis. Ich vertraue halt wahnsinnig lange und bin damit eigentlich erstaunlich selten auf die Schnauze geflogen.

Joel Kaczmarek: Elektriert vorne raus wahrscheinlich.

Florian Heinemann: Ja, ist eigentlich ganz schön, muss man sagen. Und bei denen mal, wo es nicht funktioniert hat, habe ich auch beschlossen, dass mich das nicht grundsätzlich beeinträchtigen sollte. In meiner grundsätzlich sehr positiven Sicht auf andere Menschen, deren Motive und so. Das klappt eigentlich bisher ganz gut.

Joel Kaczmarek: Was ist so, was dich irgendwie aus der Bahn wirft? Wann ärgerst du dich mal?

Florian Heinemann: Ich ärgere mich auch nicht so wenig über Entitlement. Also wenn ich andere Menschen sehe, die einen sehr starken Sense of Entitlement haben. das heißt im Prinzip so eine sehr starke Selbstverständlichkeit der eigenen Bedeutung entfalten und das auch völlig normal finden. Und das hast du schon in unserer Branche ja relativ häufig, dass Menschen aus welchen Motiven auch immer, weil ihr Startup jetzt wahnsinnig viel wert ist oder was auch immer, meinen, dass das zu 90, 100 Prozent eigentlich an ihrer wahnsinnigen Performance liegt. Und dieser Sense of Entitlement ist, glaube ich, zum einen unangenehm, das könnte man jetzt nicht so schlimm, aber ich glaube, es hilft auch, der mittelfristigen Performance und Leistungsfähigkeit von Leuten nicht. Da geht es gar nicht so stark um Bescheidenheit oder so, abgesehen davon, dass das angenehmer ist. Ich glaube, es ist auch sehr gut, wenn man seine eigenen Stärkenschwächen sehr realistisch einschätzt, da nicht zu stark sozusagen so ein Overconfidence-Bias irgendwie reinkommt. Ich glaube, das ist gefährlich. und wie gesagt, das hat es gerade jetzt in den letzten Jahren natürlich sehr viel gegeben, weil natürlich sehr starke Bewertungssteigerungen oder auch ganz tolle Investmenterfolge auf VC-Seite, dass das dann immer auf seine eigene Leistungsfähigkeit zu attribuieren, das fällt sehr vielen sehr schwer, sozusagen so die Bedeutung von Makroentwicklung versus oder die relative Bedeutung von Makro und Glück versus was ist eigentlich mein eigener Beitrag. Also das finde ich, das nervt mich sehr. Was mich auch nervt ist sozusagen das, was du ja häufig in Organisationen hast, dass nicht die bessere Idee gewinnt oder die schlauere Person, sondern sozusagen die politisch geschicktere Person. Das triggert mich auch wahnsinnig. Das ist etwas, wo ich halt versuche, mich wirklich rauszuhalten. Also Politik ist etwas, was ich sehr, ja, niedere Motive generell. Ja, das ist so etwas, was ich, alles, was nicht inhaltlich getrieben ist, das habe ich eigentlich immer versucht zu vermeiden. Und das kann man in der Startup-Szene ja auch ganz gut vermeiden. Das ist eigentlich ganz cool. Aber das sind so ein paar Sachen, wo ich jetzt mal sagen würde, das triggert mich sehr.

Joel Kaczmarek: Was mich ja mal bei dir interessieren würde, also was mich selber beschäftigt ist, ich glaube, du und ich haben beide die Fähigkeit, Menschen sehr schnell einschätzen und bewerten zu können. Aber ich habe erst sehr spät gelernt, was der Preis sozusagen die zweite Seite der Medaille ist, wenn man viel bewertend unterwegs ist und dass es manchmal extrem unangenehm ist. Geht es dir manchmal auch so, dass du merkst, man verfällt so da rein, dann irgendwie Leute schnell in Schubladen zu packen und bewertet? Also ist das was, was du bei dir hast und wo du sagst, akzeptiere ich oder will ich davon wegkommen oder hast du sowas gar nicht so sehr?

Florian Heinemann: Ja gut, das ist natürlich schon etwas, was bei mir sehr stark drin ist, weil ich das natürlich auch viel machen muss. Und das hat ja auch häufig, du hast ja viel, was ich mit anderen Eltern zu tun, weil du jetzt, wenn du natürlich viel in irgendwelchen Sportvereinen und Aktivitäten, so da ist das zum Beispiel bei mir jetzt gar nicht, also da hat das jetzt ja keine Relevanz. Also bei mir ist das jetzt nicht so, dass ich dann denke, oh der Vater von dem Willi, also den würde ich jetzt aber nicht investieren. Und dann fällt dir so auf, ja okay, der ist ja auch der Vater von dem anderen Basketballtypen, also den musst du auch gar nicht investieren. Also dabei ertappe ich mich jetzt nicht, dass ich jetzt so denke, ist der eigentlich investible oder so.

Joel Kaczmarek: Nein, aber ich meine, guck mal, du hast ja zum Beispiel mit mega krassen Brains zu tun und der Vater von dem Willi, da kannst du dann manchmal, also ich ertappe mich so dabei, ich habe das echt gehabt, ich habe vorhin gerade mit unserem Freund Martin Schilling telefoniert und habe dann auch gesagt irgendwie, Wie ich so zwei Gründerpersönlichkeiten jetzt wieder denen näher komme, die ich vorher immer eher so an so einer Ecke abgestempelt hatte, dass ich meinte, ich brauche da auch so einen Moment irgendwann zu realisieren, wenn man immer nur mit den Florian Heinemanns dieser Welt sich unterhält und über Gründerpersönlichkeiten redet, die gerade wieder von Google Ventures irgendwie die dritte Finanzierung bekommen haben. Oder sonstigen Who's Who, das ist halt sozusagen, es macht einem auch so ein sehr schiefes Bild auf die Welt, ja, genauso wie ich manchmal Paranoia schiebe und denke, irgendwie alle um mich rum werden reich und dann musst du dir realisieren, nein, das liegt daran, dass ich hier mit den Top 4% dieses Landes irgendwie abhänge, ja, also nichts gegen reich werden, dass das jetzt irgendwie was Schlechtes ist oder wie was, wo man sich viel Gedanken machen muss, aber der Benchmark, weißt du, du und ich haben einen so selektiven, Umfeld. Also das ist eigentlich fast immer nur Top of the Pops. Also ich merke es ja, wenn du auf dem Kinderspielplatz bist und erzählst Leuten mit normalsterblichen Berufen, was du machst und mit wem du abhängst und so. Da denke ich ja manchmal, ich bin hier irgendwie von einer deutschen Autobahn auf eine französische gewechselt. Weißt du, was ich meine? So diesen Bias.

Florian Heinemann: Ja, aber wie? Also, nee.

Joel Kaczmarek: Hast du nicht. Okay, gut. Dann danke, dass du deinen Monolog gelauscht hast.

Florian Heinemann: Nee, also ich freue mich eigentlich dann

Joel Kaczmarek: Ich sage auch gar nicht, dass ich solche Leute abwerte oder so. Ich merke nur immer so, dass die eigene Wahrnehmung, man hat ja immer so seine Filter-Bubbles, die ist halt verzerrt.

Florian Heinemann: Absolut, nee, das ist auch so. Und wie gesagt, ich muss mich auch teilweise kneifen, dass ich so denke, boah, also wie, das ist ja auch so ein bisschen das, was wir vorhin schon besprochen haben. wo ich dann sagte, wenn ich jetzt morgen vom Bus überfahren würde, also ich fände es nicht cool so, aber ich würde halt nichts bereuen, weil ich halt immer so denke, wenn du mir mal gesagt hättest, dass mein Leben so verlaufen würde und auch mit was für Leuten, wie du schon sagst, mit was für Leuten ich zusammenarbeiten kann oder um wem man so Kontakt hat, da geht es jetzt gar nicht nur, weil das jetzt dann zum Teil irgendwelche tollen Namen sind, sondern eben wirklich, weil die Inhalte, dann auch tolle Sachen gemacht haben, wo man dann da wie mit dabei war oder das begleiten durfte. So, darüber freue ich mich jetzt sehr, aber es ist jetzt eben nicht so, dass mich das andere jetzt wahnsinnig nerven würde, muss man sagen. Aber klar, das ist ja so ein bisschen das, was ich auch vorhin gesagt habe, wenn man Dinge macht, dass man das dann auch richtig macht und so. Das setzt natürlich dann auch eine gewisse Intensität, die du dann eben auch in anderen Bereichen entwickelst. Das ist schon so ein gewisser Anspruch. Aber da muss ich auch sagen, da kann man dann auch eben eine sehr bewusste Entscheidung treffen in gewissen Bereichen, dass man sich dann eben auch ein bisschen entspannt. Zum Beispiel jetzt beim Sport der Kinder. Ich möchte gerne dass unsere Kinder irgendwas ernsthaft tun. Aber wie gesagt, es ist jetzt nicht mein Ziel, dass eines unserer Kinder jetzt der nächste Olympiasieger wird und dass ich das jetzt mit aller Vehemenz und Verkrampftheit verfolgen würde, sondern ich möchte einfach, dass die eben in ihrem Potenzial entsprechend Dinge mit einer gewissen Ernsthaftigkeit machen und dann wird es eben so gut, wie es halt wird. Das ist dann vielleicht auch so ein Thema, dass ich dann eben nicht da den letzten Performance-Anspruch dann noch irgendwie habe.

Joel Kaczmarek: Das ist, glaube ich, so eine Lebenshaltung, um die es da eher geht.

Florian Heinemann: Ja, absolut.

Joel Kaczmarek: Also ich finde immer komisch, was ich ganz oft Da wäre immer interessant, wie du da rausgekommen bist, dass Menschen sich in so einer Art, ich tausche Lebenszeit gegen Geldmodell bewegen und dann Dinge tun, die sie für kacke finden. Und das ist immer so lustig. Heute wurde ich auch gerade von Martin Schilling gefragt. Er meinte, Joel, du hast noch nie in einem straffen Gefüge, wo jemand dir vorgeschrieben hat, wie es zu saufen hat, wo du dich sozusagen unterordnen und anpassen musst. Ich sage so, ja, wenig. Aber selbst wenn ich da bin, I don't give a fuck, wenn ich halt was dumm finde, dann sage ich das halt auch. Das staune ich immer, dass so viele Menschen sich in so Korsette bewegen, wie so Söldnertum, ja, also die immer nur so auf die Rente hinfiebern. und meine Frau war auch manchmal irritiert, wenn ich gesagt habe, ich weiß gar nicht, ob ich Bock habe auf Rente. Why? Also was soll, ja, ein bisschen mehr Reisen wäre mal ganz nett. Ein bisschen mehr mal im Spa abhängen, aber jetzt so die ganzen Tage nichts tun. Das ist ja bescheuert im Kopf. Ich mache doch gern das, was ich mache. Und bei ganz vielen Leuten lautet die Frage darauf, aber dass das nicht so ist. Und wie war das denn bei dir, dass du nicht in sowas reingeraten bist?

Florian Heinemann: Ja, wie ich ja auch gerade gesagt habe, ich mache ja auch sehr gerne das, was ich tue. Also für mich ist das ja, ich empfinde das hier nicht als Belastung.

Joel Kaczmarek: Aber wie bist du da hingekommen? Wie haben sich deine Weichen gestellt, dass du was tust, was du liebst? Und dass du nicht irgendwie sagst, du hättest deiner Family nachgeeifert, wärst Professor geworden und bist da in den Rädchen drin oder Bist Angestellter in irgendeiner Firma oder so. War das so ein bisschen Zufall auch?

Florian Heinemann: Absolut. Das war totaler Zufall. Also ich bin ja 99 da in diese Startup-Szene reingerutscht. Da war ja die erste Startup-Welle. Und ich wollte eigentlich im Controlling-Lehrstuhl promovieren. Und das hätte mir sicherlich auch gefallen. Also das war ein toller Professor, der Professor Weber, der ist mittlerweile pensioniert an der WAU und ist da aber immer noch so ein bisschen auch aktiv. Weil das ist ja auch so ein Typ, der liebt halt Controlling. Ja, so, also Und das ist auch okay. Also ich glaube, ich hätte das auch gut gefunden. Ich kann mich für relativ viele Dinge irgendwie begeistern, weil ich das dann halt mit einer gewissen Ernsthaftigkeit tue. Und ich glaube, solange das meinen Stärken entsprochen hätte, und ich glaube, bei einer Uni hätte das auch durchaus meinen Stärken entsprochen, ich glaube, ich hätte mich da auch sehr wohl gefühlt. Und dass ich jetzt in dieses Unternehmertum reingerutscht bin und dann so gemerkt habe, boah, ist ja ganz geil, hier kann ich auch meine Stärken irgendwie ausleben. Das war halt damals dieses digitale Marketing. Und die nehme ich hier ernst, obwohl ich 23 bin. Und ich bin hier Geschäftsführer, wie geil ist das denn? Aber das war eher eben so der Appetit kommt beim Essen Experience, als jetzt, dass ich immer schon jetzt mit 14 schon gesagt habe, wie kann ich denn jetzt irgendwie das Unternehmen gründen? Das war überhaupt gar nicht auf meinem Schirm. Und insofern war es Zufall und dann eben eine Erkenntnis, dass mir das sehr viel Spaß machte. in diesem unternehmerischen Umfeld. Und dann der nächste Schritt war ja dann, ich bin eigentlich besser dabei, anderen Leuten zu helfen dabei, als jetzt da selbst. Also ich war ja auch kein schlechter Unternehmer, aber ich glaube, ich bin halt relativ gesehen besser da drin, anderen Unternehmern und Unternehmerinnen wieder dabei zu helfen. Also ihren Weg da zu finden. Und das war halt so ein schrittweiser Prozess, in dem ich es einfach ausprobiert habe. Und dann, was ich glaube ich immer ganz gut konnte, ist eine realistische Einschätzung und auch vor allen Dingen eine relativ unbeeinflusste Einschätzung. Das ist, glaube ich, für mich nochmal so ein Thema. Ich war eigentlich immer schon ganz gut in der Lage, nicht zu stark durch Einflüsse, Meinungen und so weiter von anderen meine eigene Einschätzung und Meinung beeinflussen und eintrüben zu lassen, sondern ich war, glaube ich, immer ganz gut da drin und das ist wahrscheinlich irgendwie Verdienst meiner Eltern, muss man sagen. Dass ich relativ unabhängig für mich Dinge beurteilt habe. Und das versuche ich auch bei den Kindern. Und das kann ich jedem nur wünschen. Also ich sehe ja sehr viele, die sind sehr stark fremdbestimmt in ihren Ansichten und so weiter, weil sie gewissen Dingen nacheifern und so weiter. Und sich davon zu lösen. Das ist aus meiner Sicht einer der größten Faktoren für ein halbwegs glückliches Leben, weil wenn du halt wirklich sozusagen auf dich selbst hörst und da in der Lage bist, eine Meinung und eine Einschätzung dazu zu haben und das ist dann wirklich deine Meinung und Einschätzung und nicht das, was irgendwelche anderen Leute meinen, das ist irgendwie so. Ich glaube, das gibt einem wahnsinnig viel Freiheit und das hatte ich aus irgendeinem Grund. Und deswegen habe ich halt wirklich Dinge ausprobiert, wie eben dieses 23, das erste Startup und dann eben dieses Investieren und so. Das hat sich ja alles natürlich ergeben. Und dann habe ich das ausprobiert und habe dann aber für mich wirklich festgestellt, okay, das ist es irgendwie. Und das passt ja eben auch ganz gut. Also im Nachhinein kann man das dann alles nochmal so ein bisschen plausibilisieren mit irgendwelchen wahnsinnigen Persönlichkeitstests und stärkenorientierten Anwendungen. Und das ist auch alles super. Und im Nachhinein hätte man das natürlich auch alles viel früher herausfinden können. Bei mir ist das eben eher so evolutorisch passiert.

Joel Kaczmarek: Ja, man kann immer vieles so ein bisschen postrationalisieren.

Florian Heinemann: Das stimmt.

Joel Kaczmarek: Was mich bei dir übrigens noch interessieren würde, ist, machst du dir Sorgen? Also bist du ein Mensch, der mit Sorgen durch die Welt geht? Weil ich finde, als Unternehmer geht man ja immer mit dem vollen Kopf leicht ins Bett, wenn man nicht aufpasst. Weißt du, so, was macht mein Wettbewerb? Bei dir gibt es ja tausend Startups, wo du theoretisch dir die Birne voll machen könntest. Ist es was, wo du zu neigst oder nicht?

Florian Heinemann: Also habe ich sicherlich mal. Am Anfang hatte ich auch finanzielle Sorgen, das war fast so ein bisschen unberechtigt und das ist sicherlich so. das Einzige, was mich auch wirklich tief berührt, wenn ich jetzt finanzielle Sorgen hätte, dass ich irgendwie nicht in der Lage wäre sozusagen oder Angst habe, meine Familie so, das ist so ein Stück weit weg und dass ich jetzt so denke, boah, jetzt das Startup XYZ, das hat jetzt das und das Problem, dass ich dann damit irgendwie ins Bett gehe und da nicht schlafen kann, das ist eigentlich nicht so, weil ich ein gewisses, ob man es jetzt Gottvertrauen nennt, also ich habe auf jeden Fall Vertrauen in irgendwie so, dass die Dinge dann eigentlich sich immer ganz gut dann irgendwie noch so finden. Ich habe, glaube ich, sehr großes Vertrauen in die unternehmerische Findigkeit. Also mein eigener natürlich auch ein bisschen, aber auch die, also man findet eigentlich immer irgendwie eine Lösung. Das ist ja nicht immer geil, das muss man gar nicht sagen. Aber wenn man sich anstrengt und wenn man kreativ ist, dann finden sich erstaunliche Lösungen häufig. Das habe ich halt schon so häufig erlebt, dass ich einfach ein gewisses Grundvertrauen habe, das wird schon irgendwie alles funktionieren. Und genauso jetzt auch die Krise, die jetzt gerade kommt. Ich gucke mir auch die ganzen Präsentationen von Sequoia und so weiter, gucke mir alles an und die Welt ist auch alles ganz fürchterlich und es wird alles ganz schlimm. Aber ich weiß, irgendwann, in nicht allzu ferner Zukunft, da werden wir wieder auf die Welt gucken und werden sagen, wow, cool. Und ich hoffe, dass das selbst bei sowas wie Klimawandel und sowas passieren wird, dass wir da eine Lösung finden werden und dass die unternehmerische Findigkeit auch hier Lösungen präsentieren wird. Da habe ich einfach irgendwo vertrauen, dass das klappt. Und es ist ja auch ehrlicherweise alternativlos. Das muss man ja natürlich auch sagen.

Joel Kaczmarek: Also ich muss sagen, Klima ist auch eins, da kriege ich manchmal so latente Depressionen. Aber ich glaube, gefühlt jeder Zweite.

Florian Heinemann: Absolut. Aber es hilft ja nichts. Weil ich auch eine Sache, die ich ja auch festgestellt habe, Depression ist halt nicht gerade förderlich für das Entstehen von unternehmerischer Findigkeit. So, das heißt, was man ja wirklich behalten muss, ist immer so eine Art Grundoptimismus, weil das dann natürlich auch die Chance erhöht, dass man wirklich Lösungen findet. Und das wäre vielleicht das Einzige, wo ich jetzt darauf komme, dass das, was ich so im Nachhinein so ein bisschen bereue an meinem Leben, es wäre natürlich schon toll, wenn ich sozusagen eine stärkere Nähe zu naturwissenschaftlichen Themen gehabt hätte und sowas wie jetzt Studium oder so. Also ich habe mein Studium an der WAU, das war toll und tolle Menschen kennengelernt und so weiter. Aber es wäre natürlich eine super Gelegenheit gewesen, muss man sagen. auch sagen, diese Zeit zu nutzen, um ja wirklich sinnvolle Dinge hoffentlich zu lernen und eine Zugänglichkeit zu Biologie, Chemie, Physik oder eben IT irgendwo zu haben. Weil das natürlich schon toll ist, wenn man nicht nur über Dinge quatschen kann, sondern wenn man wirklich Dinge beherrscht. Und es ist ja auch nicht gesagt, man kann ja auch ohne Studium das noch erreichen. Ich bin ja großer Verfechter des Learning on the Jobs, haben wir schon darüber gesprochen. Aber klar hätte einem das ein sehr gutes Informatikstudium oder ein sehr gutes Physikstudium oder Chemie oder das hätte natürlich schon die Zugänglichkeit zu solchen Themen deutlich erhöht. Und das ist vielleicht das Einzige, wo ich so nachher dann denke, wäre schon klasse gewesen, eigentlich da einen stärkeren Lösungsbeitrag zu solchen Themen liefern zu können, die ja doch häufig irgendwas mit Naturwissenschaft zu tun haben, muss man ja ganz klar sagen. Oder eben mit Ingenieurswissenschaften oder eben mit IT und eben nicht mit Betriebswirtschaftslehre. Aber wie gesagt, das ist Leiden auf hohem Niveau.

Joel Kaczmarek: Vielleicht mal als letzte Frage für heute. Was ist denn für dich eigentlich deine persönliche Definition von Erfolg? Also hast du irgendwann für dich mal überlegt, wann du sagen würdest, du empfindest dich als erfolgreich und hast da irgendwie eine Zufriedenheit mit dem, was du tust?

Florian Heinemann: Was ich halt cool finde, muss man sagen, wenn man eine gewisse Ressourcenbasis hat, mit der man einfach Dinge bewegen kann. Und das kann ich jetzt hier bei Project A. Klar, es ist nicht meine Ressourcenbasis, aber ich beeinflusse natürlich eine mittlerweile nicht unerhebliche Ressourcenbasis hier. Und das ist für mich Erfolg, dass man sozusagen die Möglichkeit hat, mit coolen Leuten zusammenzuarbeiten, mit erheblichen finanziellen Ressourcen, die auch irgendwie mobilisieren kann und auf gewisse Themen. Aber auch sowas wie ein Startup Teens, wo ich mich einbringe, das ist für mich auch Teil von Erfolg. Also sozusagen, was ich einfach versuche, ist, dass ich mir gewisse Themen suche, die ich spannend finde, die ich gut finde, die ich wichtig finde. Und wenn ich das Gefühl habe, dass die einen gewissen Impact haben. Und das kann finanziell sein. Aber für mich ist es auch ein Erfolg, wenn ich sehe, dass jetzt unsere Kinder sich toll entwickeln. Das ist auch ein Erfolg. Und toll entwickeln heißt jetzt nicht, dass sie jetzt die wahnsinnig tollen Unternehmer werden, sondern dass sie einfach ihren Weg finden, mit dem die happy sind. Das ist für mich Erfolg. Und wenn ich da ein bisschen zu beitragen kann, gemeinsam mit meiner Frau, dass das so ist, dann ist das für mich ein Erfolg. Also was ich damit nur sagen will ist, in möglichst vielen Themen, mit denen ich halt Zeit verbringe und um die ich mich kümmere, da einen positiven Impact zu sehen. Das ist für mich eigentlich Erfolg. Und das gelingt nicht immer, aber wenn du das in ein paar Themen hast, ist das schon mal ganz cool. Und daraus ziehe ich auch, glaube ich, die Befriedigung. Und klar, eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit ist ein Teil davon, sicherlich, weil das natürlich auch toll ist, wenn du da an der Stelle keine Sorgen hast. Und da geht es jetzt gar nicht darum, ob man da jetzt hunderte von Millionen hat. Das beginnt ja deutlich früher, dass man jetzt da keine Sorgen hat. Aber klar hilft einem das natürlich. Auch das ist natürlich ein Teil von Impact, weil man natürlich auch finanzielle Mittel einsetzen kann, um damit dann wieder gewisse Dinge zu erreichen. Insofern helfen finanzielle Mittel natürlich bei Impact. Und wie gesagt, Impact meine ich jetzt gar nicht so, das kriege ich jetzt auch wieder an den Deckel, das ist für mich gar nicht jetzt im Sinne von, die Welt unbedingt immer zu einem besseren Ort zu machen. Ja, das ist für mich auch toll, aber das ist für mich nicht unbedingt die Zielfunktion, sondern Impact hat für mich sehr viele verschiedene Dimensionen. Also wie jetzt zum Beispiel, dass die Kinder irgendwie auf einem guten Weg sind und auch bei denen, die happy sind, auch das hat für mich Impact. Und für mich ist Impact nicht zwangsläufig verbunden mit grünem Impact. Kann es aber sein. Aber es ist für mich eben nicht unbedingt das primäre Ziel dabei. Also ich finde auch so Unternehmen, die super laufen und einfach Leute fair bezahlen, ein tolles Produkt haben, was bei Kunden ein echtes Problem löst, auch das ist für mich ein tolles Unternehmen. Also das wird auch weiterhin so sein. Und wenn das Unternehmen dann auch eine Lösung für den Cleaner-Wandel noch dazu findet, ist das umso besser. Aber deswegen ist für mich jetzt das Unternehmen per se, was sich an die Gesetze hält, gute Kundennutzen erzeugt, Steuern bezahlt, auch das ist für mich ein tolles Unternehmen. Und weil ich teilweise finde jetzt, dass diese Diskussion, die wir gerade haben, alles muss sozusagen grünen oder ESG-basierten Impact haben. Ja, das ist toll, wenn das auch dazu kommt, aber deswegen sind jetzt Unternehmen, die das nicht erreichen, nicht unbedingt schlecht. oder Initiativen, die das nicht erreichen. Auch ein guter Sportverein hat wahnsinnig viel Impact, aus meiner Sicht, auf das Leben von Kindern. Und auch das ist was Tolles. Und an solchen Sachen mitzuwirken, das ist so für mich Erfolg.

Joel Kaczmarek: Lieber Florian, es war mir wie immer ein großes Vergnügen und danke, dass du uns mal daran teilhast haben lassen, was hinter dem Vorhang so passiert. Vielleicht demnächst mal mehr.

Florian Heinemann: Sehr gerne, hat Spaß gemacht.

Outro: Danke fürs Zuhören beim Digital Kompakt Podcast. Du merkst, hier ziehst du massig Wissen für dich und dein Unternehmen heraus. Wenn du mit uns noch erfolgreicher werden möchtest, abonniere uns auf den gängigen Podcast Plattformen. Und hey, je größer wir werden, desto mehr Menschen können wir helfen. Also erzähl doch auch deinen Kolleginnen und Kollegen von uns. Bis zum nächsten Mal.