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Intro & Outro Speaker: digital kompakt. Heute aus dem Bereich digitales Unternehmertum mit deinem Moderator Joel Kaczmarek. Los geht's.
Joel Kaczmarek: Stell dir vor, du hast Talent, trainierst hart und trotzdem bleibt der große Erfolg aus. Ex-Sportprofi Michael Ilgner sagt, genau da scheitern die meisten. Denn Erfolg folgt einer ganz bestimmten Formel und die verrate ich dir jetzt. Ich selbst habe viele Menschen begleitet, die extrem erfolgreich im Business sind. Und die zweite Sphäre, in der Erfolg ja sehr gut untersucht ist, ist der Sport. Und wer die Erfolgskriterien beider Bereiche sehr gut analysiert und mir beigebracht hat, ist Michael Ilgner. Michael war selbst erfolgreicher Wasserballer, lange Geschäftsführer der Deutschen Sporthilfe und zuletzt Personalvorstand bei der Deutschen Bank. Und Michael hat Erfolg auf eine simple Formel gebracht. Erfolg ist das Produkt aus Talent, Training und Mindset. Und aufgepasst, wirklich als Produkt, nicht als Summe. Denn vielleicht weißt du das noch aus der Mathematik, wenn du irgendetwas mit 0 multiplizierst, ist das Ergebnis auch immer genau 0. Heißt im Klartext, Erfolg meint, du musst in all diesen drei Bereichen etwas auf der Pfanne haben. Und je mehr, desto größer der Erfolg. Also ein ausgeprägtes Talent, Fleiß und Smartness im Training und ein starkes Mindset. Nochmal, du kannst keines der drei ersetzen.
Michael Ilgner: Wenn entweder Talent oder Training oder Haltung bzw. Mindset quasi null ist, dann wird keiner dauerhaft Weltspitze sein. Du kannst mal einen Lucky Punch haben und kannst mal was erreichen. Aber wenn du wirklich das Ziel hast, dauerhaft auch nach ganz oben in die Weltspitze zu kommen, dann musst du alle drei Faktoren bedienen.
Joel Kaczmarek: Das ist klar. soweit, oder? Dann lass uns die drei Erfolgsfaktoren mal einzeln durchgehen. Der erste Faktor ist dein Talent. Jetzt kannst du natürlich sagen, beim Talent ist es eine Entweder-oder-Geschichte. Entweder ich habe es oder ich habe es nicht. Ein Stück weit stimmt das auch, dass Talent als Faktor gesetzt ist, aber nur ein Stück weit, nicht absolut. Beim Talent geht es vor allem auch darum herauszufinden, was sind eigentlich meine Talente? Was kann ich besser als andere? Ich meine, hier mal ein paar Beispiele. Als DAX-CEO könnte es dein Talent sein, dass du Vorstandssitzungen gut leiten kannst. Oder vielleicht bist du Marketing-Profi und schreibst Texte, die einfach maximal gut klicken. Oder du kannst gut verkaufen, weil ein Gegenüber dir schnell vertraut und sich mit dir verbunden fühlt. Doch vielleicht nochmal einen ganz kurzen Schritt zurück. Was genau ist Talent jetzt eigentlich?
Michael Ilgner: Definiert habe ich Talent in meiner Formel als entweder die Fähigkeit, etwas quasi gegeben aus dem Stand heraus gut zu können oder und die Fähigkeit oder das Maß, in dem über die Zeit, in der man daran arbeitet, die Fähigkeit verbessert wird.
Joel Kaczmarek: Also Talent heißt, entweder kannst du etwas aus dem Standwerk überdurchschnittlich gut oder wirst durch Üben richtig schnell besser. Und wenn dann noch Passion dazu kommt, dann bist du an der richtigen Sache dran. Und selbst wenn du es nicht magst, erfolgreiche Menschen zeichnet es aus, sich in Dingen zu probieren, die ihnen vielleicht am Anfang Angst machen, sich dann aber als Stärke herauskristallisieren. Vielleicht magst du es zunächst nicht, vor Menschen zu sprechen und wenn du es dann ein paar Mal machst, merkst du plötzlich, Ehrlicherweise kann ich das ganz gut. Erfolg kann also auch häufig außerhalb der Komfortzone liegen oder zumindest dort starten, weil es geht um Getting Better at Getting Better. Und nutzt dazu doch auch das Feedback von smarten Menschen um dich herum.
Michael Ilgner: In der Sport- wie in der Wirtschaftswelt gibt es zig Studien, die zeigen, wer sich kontinuierlich Feedback unterwirft, ist bei sonst gleichen Voraussetzungen mittellangfristig wesentlich erfolgreicher. Und dieses Feedback geht ja nicht nur jetzt rein in eine Optimierung von einem Prozess, sondern das geht ja auch darin, dass einmal jemand sagt, du glaubst vielleicht, dass das gut ist, aber ich glaube, ich sehe dich eigentlich auch in dem Bereich besser.
Joel Kaczmarek: Gut, kommen wir zum zweiten Faktor. Training. Hast du hier schon mal vom Prinzip der 10.000 Stunden gehört? Der Psychologe K. Anders Ericsson von der Florida State University ging der These nach, dass es 10.000 Stunden braucht, um in etwas Weltklasse zu sein. Sei es etwa Geige spielen, Sport, Schach oder andere Dinge. Manche schaffen es vielleicht auch schneller. Unter dem Strich geht es darum, dass du einfach ein Mindestmaß an Übung brauchst. Doch hier wird es tricky, denn es geht nicht nur einfach um Masse. Es bringt mir ja auch nichts, wenn ich Trainingsweltmeister werde, sondern es geht um etwas anderes.
Michael Ilgner: Es geht vor allem um sogenanntes Deliberate Practice, also die Frage, was genau steuere ich eigentlich an? Und ein ganz einfaches Beispiel ist, dass viel hilft viel halt nicht so sehr zum Ziel führt, wer gelegentlich läuft. Wird vielleicht auch schon die Erfahrung gemacht haben, ich kann dreimal die Woche eine Dreiviertelstunde laufen, aber ich kann auch einmal locker laufen, einmal ein hartes Intervalltraining machen, das kürzer ist und einmal dafür länger laufen. Und werde mit gleichem Summenaufwand sehr viel mehr Trainingseffekt erzielen, als wenn ich einfach nur dreimal eine Dreiviertelstunde platt laufe.
Joel Kaczmarek: Alles klar. Das Prinzip viel hilft viel bringt uns alleine hier also nicht weiter. Es geht nicht um reine Quantität, sondern ich muss schon gezielt trainieren und dann stärken, stärken, anstatt zu versuchen, schwächenden Stärken zu verwandeln. Klar, gewisse Schwierigkeiten dürfen nicht zu groß sein, aber den Unterschied mache ich durch die Stärken, die ich kontinuierlich weiterentwickele. Doch Achtung, wenn wir vom häufigen Trainieren deiner Fähigkeiten als Erfolgsfaktor sprechen, braucht ein weiterer Faktor unsere Aufmerksamkeit. Regeneration. Im Sport wie im Job gilt Michaels Zitat. Der Muskel wächst nur in der Ruhe. In der Sportwissenschaft nennt man das auch Superkompensation. Wenn du in Leistung gehst und Reize setzt, dann wird der Körper irgendwann müde. Und dann reagiert er darauf, um es das nächste Mal mindestens so gut zu können. Doch oft überreagiert der Körper, wenn ich immer Druck mache. Also fleißig sein, aber auch darauf achten, sich nicht in ein Tal reinzutrainieren, weil Training ohne Ausruhen einen in der Regel sogar eher schlechter macht. So, und dann gehen wir rüber zum dritten Faktor. Mindset. Dass Erfolg die Kombination aus Talent und Training ist, hörst du vielerorts. Doch Mindset ist das, was es auf das nächste Level bringt. Mindset bedeutet für mich die innere Haltung und Einstellung, mit der ich etwas angehe. Neben dem Wie steckt da auch das Warum drin. Also vergiss mal dieses Bullshit-Bingo, das einem Sales-Coaches immer einreden wollen, wenn sie von Gewinner-Mindset sprechen, von Alpha und Beta und all diesem Quatsch. Hier geht es darum, wie nutze ich meine eigenen Fähigkeiten in entscheidenden Sitzungen oder in Budgetrunden oder wenn über neue Produkte gestritten wird oder wenn die Kunden neu verteilt werden. Oder wenn es eine neue Idee braucht? Wie schaffe ich es dann, wenn Crunch-Time ist, auch das auf den Platz zu bringen, was ich kann und trainiert habe? Klingt auch ein bisschen nach Purpose, oder? Ganz gut getroffen.
Michael Ilgner: Es gibt in der Motivationsforschung zum Beispiel eine relativ junge Studie, die sagt, es gibt drei positive Motivatoren und drei negative Kernmotivatoren. Play, also hatten wir vorhin schon mal kurz, ich mache einfach das, was ich gerne mache, das motiviert, die Sache selbst machen. Das zweite ist Purpose, ich weiß, warum ich es mache und das dritte ist Potenzial. Es hilft mir vielleicht nicht sofort, aber ich weiß, dass ich davon mittelfristig was habe. Das sind sozusagen positive Motivatoren und negative Motivatoren sind Geld. Also ich mache es nur, weil Geld oder materielle Aspekte eine Rolle spielen. Ich mache es zum Zweiten, weil ich denke, andere finden es gut. Und das Dritte, ich mache es, weil ich es halt gewohnt bin zu machen.
Joel Kaczmarek: Und merkst du etwas? Daraus ergibt sich in der Konsequenz auch, dass du Motivation eigentlich nie von außen erzeugen kannst, sondern immer nur von innen. Und noch besser, man kann Mindset sehr gut trainieren und weiterentwickeln. Und das ist vielleicht sogar der spannendste Bereich, wenn man wirklich das Ziel hat, dauerhafte Höchstleistungen zu erzielen. Weil Talent ist ein Stück weit gegeben oder nicht. Training ist irgendwann endlich und wird auch vergleichbar. Folglich liegt oft das größte Potenzial darin, das Mindset kontinuierlich weiterzuentwickeln. Und du siehst, Erfolg ist kein Zufall, sondern das Produkt aus drei Faktoren. Und keiner darf null sein. Überleg dir also, wo kannst du heute noch ein kleines Stück mehr trainieren, dein Talent besser nutzen oder dein Mindset stärken. Und wenn du mehr von solchen Erfolgsformen lernen willst, by the way, dann klick auch mal fleißig auf Abonnieren. Und ich habe noch etwas für dich. Michael hat über die Jahre aus vielen hundert Gesprächen mit Sportgrößen, mit Führungskräften fünf Mindsets identifiziert, die hinter Erfolg stecken. Welche fünf das sind, verrate ich dir in meiner nächsten Sammlung. Also klick dich hier mal fleißig rein.
Intro & Outro Speaker: Danke fürs Zuhören beim digital kompakt Podcast. Du merkst, hier ziehst du massig Wissen für dich und dein Unternehmen heraus. Wenn du mit uns noch erfolgreicher werden möchtest, abonniere uns auf den gängigen Podcast-Plattformen. Und hey, je größer wir werden, desto mehr Menschen können wir helfen. Also erzähl doch auch deinen Kolleginnen und Kollegen von uns. Bis zum nächsten Mal.