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Joel Kaczmarek: Hallo Leute, vielleicht erinnert ihr euch, ich hatte ja schon ein paar Mal den guten Lars Jankowfsky zu Gast. Wir haben uns ja kennengelernt, weil ich bei ihm in Asien war, auf dem NFQ Asia Summit. Und Lars ist ja ein Weltenbummler, hat schon ganz viel gesehen. Und jetzt habe ich eine spannende Neuigkeit, habe ich euch ja glaube ich auch schon mal erzählt. Das Modul heißt ja nicht mehr NFQ, sondern jetzt Gradion, weil da wird ganz viel gradiert. Also da passiert ganz, ganz viel. Über den Namen reden wir vielleicht auch nochmal bei Gelegenheit. Aber für heute vielleicht, um euch mal so ein Feeling zu geben, was Lars' Fähigkeit ist. Also tolle Geschichte, Serienunternehmer, solche Sachen wie Swodoo gemacht. mehr noch und mit Gradion jetzt auch spannend unterwegs, weil Lars macht digitale und Deep-Tech-Beratung. Aber nicht nur gute Ratschläge geben, sondern auch selbst mit umsetzen. Das kann er halt, weil er global unterwegs ist und dafür einen fairen Preis richtig tolle Sachen macht. So, warum erzähle ich euch das alles? Lars kennt die Businessseite sehr, sehr gut und dadurch, dass er aber international unterwegs ist, hat er natürlich auch viel an Sachen Persönlichkeitsentwicklung gemacht. Und er und ich reden heute über Wachstum. Und zwar nicht mal, wie kriege ich mehr Euros aufs Konto, sondern wie wachse ich als Mensch. Also wie werde ich ein besserer Unternehmer, wie werde ich ein besserer Vater oder Mutter, wie werde ich ein besserer Mensch. All das fassen wir heute mal an und wir haben gesagt, wir lassen uns mal Zeit. Also heute kein Zeitlimit, heute mal nicht digital kompakt, heute mal digital kompakt XL oder digital XL, kein kompakt. Und da bin ich neugierig drauf, von daher lieber Lars. Hallo, schön, dass du da bist.
Lars Jankowfsky: Hallo Joel, ich freue mich immer total bei dir zu sein. Und das Thema Wachstum ist ja tatsächlich eines meiner Lieblingsthemen.
Joel Kaczmarek: Ich meine es auch.
Lars Jankowfsky: Wenn du meine Mitarbeiter fragst, die rollen schon die Augen, weil ich immer sage Growth, Growth, Growth.
Joel Kaczmarek: Aber wenn du Growth, Growth, Growth sagst, dann meinst du wahrscheinlich nicht, hier Leute machen die Preise teurer, mehr Umsatzwachstum, sondern Entwicklung, menschliche Entwicklung.
Lars Jankowfsky: Ja, ganz genau. Weil das ist ja so, als Unternehmer oder als Unternehmen, wir haben... Als Unternehmen ist es so, dass wir uns weiterentwickeln. Und wir, wir jetzt speziell in Asien, drehen die Uhr ein bisschen schneller, entwickeln uns wahnsinnig schnell. Wir werden ständig besser, wir arbeiten an uns. Und ich rede jetzt nicht nur von Umsatz und Gewinn, sondern ich rede wirklich von der Qualität, wie wir Dinge machen lernen. Das ist unglaublich wichtig. Gerade in der Zeit mit AI und so weiter, da dran zu bleiben. Und jetzt ist es aber so, wenn sich ein Unternehmen entwickelt, müssen die Mitarbeiter sich natürlich auch entwickeln. Weil sonst outpaced quasi das Unternehmen die Mitarbeiter, lässt die hinter sich und dann führt das inevitable dazu, dass die Leute das Unternehmen verlassen, weil sie einfach nicht mehr hinterherkommen.
Joel Kaczmarek: Das ist ja in jeder Beziehung eigentlich so. Wenn sich eine Seite mehr entwickelt als die andere, kommst du in ein Problem. Deswegen ist es ja manchmal so, wenn jemand dann Therapie macht und dann so wächst und seine Probleme und seine Themen aufräumt und der andere halt nicht, dann merkst du ja manchmal auf einmal, oh, warte mal, in der Beziehung ist hier jetzt irgendwas schief. Dir fallen die Sachen auf, man hat nicht mehr die gemeinsame Sprache. Also in der Arbeitswelt ist das nicht anders, lerne ich von dir.
Lars Jankowfsky: Ja, natürlich, genau. Ah, ich bin ja jetzt zum dritten Mal verheiratet. Ich kann ja auch ein Lied singen, wie das in der Beziehung ist. Ganz genau so. Also wenn wir mal... über den Partner sprechen, dann ist es auch so, dass sich ein Paar idealerweise gemeinsam entwickelt. Wenn jetzt einer der Partner stehen bleibt, der oder die andere entwickelt sich weiter, führt das auch unausweichlich zu Problemen und zu Trennung. Oder was auch passieren kann, ist, dass beide sich entwickeln, aber in unterschiedliche Richtungen. Und das funktioniert nicht. Und genau so ist das auch in einem Unternehmen mit den Mitarbeitern.
Joel Kaczmarek: Es gibt ja diesen Marilyn Monroe Film, das verflixte siebte Jahr. Also ich habe den Verdacht, dass daher dieser Spruch kommt, das sagt man ja bei Ehen immer, dass ganz viele Ehen im siebten Jahr geschieden werden, dass sie das nicht überleben, wenn du es geschafft hast, so hurra, lass uns anstoßen, alles richtig gemacht. Und ich meine, das liegt daran, dass man ja auch, glaube ich, alle sieben Jahre so einen Zykluswechsel durchmacht. Also man verändert sich alle sieben Jahre sehr konstant. Das hat teilweise mit der Lebensarchitektur zu tun. Also wenn du jetzt mal anguckst, Schulabschluss, dann hast du sieben Jahre, dann ist das Studium fertig. Wieder sieben Jahre kommen die ersten Kinder. Nochmal sieben Jahre kommen die in die Schule. Wieder sieben Jahre ziehen sie aus. So grob, ne? Plus aber anscheinend auch so biochemisch, dass man sich in seiner Entwicklung so verändert. Das fand ich ganz spannend. Von daher, okay, verstehe ich also auch in der Geschäftswelt so. Und jetzt finde ich mal so als ersten Auftakt, als Frage, wenn du sagst, Wachstum ist dein Kernthema. Mir geht es manchmal so, dass ich mich frage, warum? Ich habe das auch. Ich habe meinen Gesangslehrer, da habe ich immer gesagt, hey, Christian, Christian treibt immer das Thema Wachstum an. Aber Wachstum ist ja kein Selbstzweck. Also why? Wozu? Warum? Was soll das? Das stelle ich doch nicht so an. Die ganze Natur ist doch Wachstum. Bäume wachsen doch auch immer weiter zum Licht. Und nevertheless suche ich immer noch nach so einem Wie gesagt, Wachstum ist ja nicht ein Selbstzweck oder vielleicht auch doch und ich habe mich getäuscht. Aber was ist denn so? dein Why, dein Warum? Also warum willst du Wachstum? Warum ist dir das wichtig?
Lars Jankowfsky: Also wir sind ja jetzt hier in einem Business-Podcast und das ist ganz einfach. Wir wollen hier erfolgreicher sein. Wir wollen mehr Umsatz machen, wir wollen mehr Geld verdienen, wir wollen mehr Profit erwirtschaften. Und das können wir durch zwei Ebenen. Wir skalieren sozusagen unser Business. Also ich verkaufe mehr von dem Gleichen, egal wie. Und oder beides idealerweise, wir werden besser. Wir werden besser in unserem Produkt und dadurch erreichen wir mehr, dadurch verkaufen wir auch wieder mehr. Und wie kann ich besser werden als Unternehmen? Das fängt ja erstmal bei mir an. Also ganz offen gesagt, ich habe ja viel Interimsmandate gehabt als Interim-CTO früher noch. Und wie sagen die Hamburger immer, der Fisch stinkt vom Kopf her. Und wir alle wissen und wir alle kennen Unternehmen, in denen die Chefs das Problem sind. Und alle wissen das, außer den Chefs. Und die sagen dann, wir wollen jetzt digitalisieren, wir wollen jetzt das Unternehmen cooler machen, besser machen, wir wollen wachsen. Aber das eigentliche Problem sind sie. Und wenn die dann nicht... an sich selber anfangen zu arbeiten, dann ist das von Anfang an zu scheitern verurteilt. Also wenn sozusagen die Unternehmensführung sagt, so ihr Mitarbeiter, wir holen jetzt hier ganz tolle Berater und Coaches und wir bauen das Unternehmen um und ihr lernt jetzt alle mal schön, wie wir das machen und gleichzeitig sozusagen die Mitarbeiter empowern und die dem im Weg stehen, dann ist das zum Scheitern verurteilt. Und das habe ich schon ganz häufig gesehen, dass genau das passiert ist. Entschuldige, ganz krasses Beispiel, mal ein bisschen aus dem Nähkissen geplaudert. Ich bin mal als Interim-CDO in ein Unternehmen rein. Und das Erste, was ich mache, ist, ich interviewe die Menschen. Und ich sitze dann einfach da und ich sage, jetzt erzähl mir mal, weil ich kenne die ja nicht. Also höre ich einfach zu. Zuhören ist sowieso eine Eigenschaft, die ganz viele Menschen verloren haben. Und ganz ehrlich. Da bin ich auch selber schuldig, also wenn du jetzt meine Ex-Frau fragen würdest, die würde dir auch sagen, ich bin überhaupt nicht gut im Zuhören. Ich arbeite aber an mir, um besser zu werden. Und dann höre ich dazu und da haben die mir halt Geschichten erzählt, also O-Ton, dass der Geschäftsführer, also dem Mitarbeiter gesagt hat, dem Softwareentwickler, ja Herr so und so, Sie sind hier nicht zum Denken, sondern Sie sind hier, um genau das zu tun, was ich Ihnen sage. Und wenn du so einen Satz hörst, dann weißt du auch, wo das Problem in diesem Unternehmen ist.
Joel Kaczmarek: Was hast du dann gemacht?
Lars Jankowfsky: Also in dem Fall hat mich der VC halt gebeten, da reinzugehen und ich bin da als Interims-CTO mit eingestiegen und das war ein harter Ritt. Am Ende vom Lied waren die ... Also die gründenden Gesellschaften und Geschäftsführer, die wurden entsorgt. Die waren dann nicht mehr im Unternehmen.
Joel Kaczmarek: Entsorgt?
Lars Jankowfsky: Ja.
Joel Kaczmarek: Das klingt ja freundlich. Okay, also da liegt das Problem nur auf dem Weg B, weil ich habe genau an so eine Situation auch gedacht, war ja gerade K5 Konferenz, wo du und ich auch mal gerne hingehen und dann sah ich einen Freund von mir, der mit seinem Ex-Chef sprach, beide meiner sehr bekannten Firma, die sehr bekannt, sag ich mal, in Probleme geraten ist und du konntest auch ausmalen, wer dafür verantwortlich war, nämlich sein Vorgesetzter. und dann unterhielten die sich so ganz freundlich. und dann habe ich genau an so eine Situation gedacht, wie du es gerade meintest, dass ich dachte, Wahnsinn, der hat mir zwei Jahre gefühlt erzählt, das ist das größte Arschloch vom Herrn. Der hat gesagt, ey, alles, was du immer so in diesen Filmen siehst mit ich schrei die Leute zusammen, so ich Boss, du nix, genau das ist der. Eins zu eins. Und dann kriegt es ja auch noch mit, da haben wir auch irgendwie jahrelang Zahlen irgendwie schöner geredet und so weiter und so fort. Dann standen die da und haben ganz normal geredet. Und ich war so verführt, den die ganze Zeit anzusprechen, weil der ist ja noch da rausgeflogen, der Chef, de facto. Und so, was machst du denn jetzt? Meinte ich dann, ja, ich mach jetzt das und das. Irgend so ein Shit, wo du gemerkt hast, okay, also auch irgendwie hart gegen die Wand gefahren, ja. Ich hatte leider nicht so viel Zeit. Ansonsten war ich genau in der Verführung. Ich stelle mir so eine Lage vor, zu sagen, okay, was hast du gelernt daraus? Dann wäre wahrscheinlich nichts gekommen. Dann hätte ich gesagt, du willst mal einen Puls? Ja, welchen denn? Ja, bist halt ein Penner. Arbeite mal an dir. Du bist halt ein richtiger fucking Arsch. Und dann hast du es noch gegen die Wand gefahren und gibst wahrscheinlich auch anderen die Schuld. Geh mal in die Vergangenheit, arbeite an dir. Aber na gut, das wäre ja nicht konsultiv gewesen. Das wäre auch gewaltsame Kommunikation. Ich fand diese Szenerie einfach so komisch, dass du den einen hast, der quasi jetzt der Täter des Leistungsverfalls war und den anderen des Opfer. und die redeten aber so ganz freundschaftlich, weißt du, was ich meine? Und da habe ich genau über sowas nachgedacht. Ich dachte, ja okay, das ist so eine typische Situation, jeder weiß, der Typ ist ein Arsch und eigentlich ist das hier so der Bremsklotz, aber...
Lars Jankowfsky: Ja, also vielleicht kurz zu dem Thema. Das hat jetzt mit dem Thema Wachstum nicht unbedingt was zu tun. Ich halte es aber schon für wichtig, immer einen freundlichen und respektvollen Umgangston zu pflegen. Also auch in so einem Fall, auch wenn ich Menschen treffe, die ich nicht mag, dann bin ich immer sehr freundlich zu denen, weil jeder Mensch einfach Respekt verdient. Und es ist ja auch deren Entscheidung. Es ist deren Leben. Und es steht mir ja nicht an, jemand anderen zu kritisieren. Das ist weder meine Familie noch meine Kinder. Und selbst da hilft Kritisieren nicht unbedingt viel, sondern es ist deren Entscheidung. Und wenn die sich jetzt entscheiden, etwas unbewusst und poltrig durchs Leben zu gehen, dann kann ja einfach nur meine Entscheidung sein, ich möchte nicht in der Nähe dieses Menschen sein und gut ist.
Joel Kaczmarek: Ja, manchmal ist es ja auch so, ich glaube, ich ertappe mich dabei, wahrscheinlich ist es so eine Solidarisierung, weswegen ich da sagte, da hättest du mit mal Lust. Ich rede auch nie mit Leuten so, hast du vollkommen recht. Aber wenn du natürlich siehst, wie andere darunter leiden und da finde ich aber, da machen wir jetzt mal einen spannenden Punkt auf, weil das schwang bei dir gerade auch raus. Du hast glaube ich gerade gesagt, so Bewusstmachung, wenn man so unbewusst durchs Leben geht und da habe ich auch drüber nachgedacht. Der Dude hätte da auch nicht ein, zwei Jahre arbeiten müssen und sich die ganze Zeit geben müssen, dass der da angeschrien wird und dass es da scheiße ist und die verstehen das Online-Geschäft nicht und bla bla bla. Der hätte jederzeit gehen können. Oder was sagen, sozusagen love it, change it or leave it, ist immer so das Motto, wo ich drüber nachdenke. Und ich weiß, das ist eine große These von dir. Erzähl mal.
Lars Jankowfsky: Naja, wir haben uns ja hier vorher schon mal kurz abgestimmt und ich bin da nicht ganz alleine. Hier mein großes Vorbild von der Singularity University, Ray Kurzweil hat das auch mehrfach öffentlich auf der Bühne gesagt, dass die Mehrheit der Menschheit nicht bewusst ist, also unconscious. Was krass ist, weil was unterscheidet uns denn von den Tieren? Was unterscheidet uns von einem Affen? Dass wir sagen immer so, ja, wir sind ja bewusst. Wir haben Bewusstsein, der Affe, der Delfin und so weiter, aber nicht. Und ich bin fest davon überzeugt, dass dem aber nicht so ist. Weil was ist denn Bewusstsein? Bewusstsein ist, also da gibt es jetzt natürlich eine wissenschaftlich saubere Erklärung, die ich nicht liefern kann. Ich bin ja kein Wissenschaftler, aber für mich ist es einfach bewusst, Entscheidungen zu treffen. Und die meisten Menschen sind aber wie so alte Dampfmaschinen. Wenn ich jetzt an einem Hebel ziehe, dann bewegen sich die anderen Hebel automatisch. Also ich mache das und dann gibt es diese Reaktion. Und welche Reaktion da kommt, ist im Prinzip programmiert durch unsere Erziehung, durch unser Aufbringen, durch unsere Kultur, durch die Medien. Ich sage das und es passiert das. Und was wir aber benötigen ist, dass man einmal kurz innerhalb, dazwischen einen Atemzug nimmt und sagt, Moment, ich mache jetzt das, ich gebe dir ein Beispiel. Ich bin ja nur auch nicht perfekt. Und in etwas jüngeren Jahren, weil so viel jünger war ich gar nicht, habe ich jemanden abends von der Therme abgeholt. Das war schon spät abends, 8 Uhr. Und ich bin da, ich hatte einen sehr schnellen Sportwagen natürlich, also bin ich, der Parkplatz war total leer, da waren nur noch ein paar Autos gestanden, weil es irgendwie 8 Uhr abends war und ich bin damit irgendwie 120 über den Parkplatz gebrettert. Und bin dann natürlich sportlich. vor die Tür gefahren, um die abzuholen. Und dann ist da jemand, eine Frau, von dieser Therme rausgerannt und hat angefangen, mich anzuschreien. Was mir denn einfällt, sie hat das alles auf Kamera, hier so schnell zu fahren, da könnten Kinder sein, das ist total gefährlich. Also sie hat mich angeschrien. Und der erste Impuls, den ich natürlich habe, das ist ja spätabends, da ist überhaupt niemand, was soll denn der Scheiß? Und die sollen mal die Schnauze halten. Also das war mein erster Impuls. Dann habe ich aber wirklich ganz bewusst eine Sekunde innen gehalten, nachgedacht. Und dann habe ich gesagt, ja, Sie haben recht. Ich entschuldige mich. Das war ein Fehler. Das hätte ich nicht machen sollen. Und das war nicht richtig. Und das ist natürlich auch nicht richtig gewesen. Und ich werde es nicht mehr machen. Und die hat noch so 20 Sekunden weitergeschrien, bis die gemerkt hat, dass ich gar nicht gegengehalten habe, sondern dass ich ihr zugestimmt habe. Und dann war die so, na okay, ich rufe jetzt nicht die Polizei. Fahren Sie mal weiter. Machen Sie es nicht nochmal. Und das war, weil ich halt das Verhaltensmuster unterbrochen habe. Wenn ich jemand anschreie, schreie ich zurück. Das sind wir so gewohnt. Und das habe ich nicht gemacht, weil sie recht hatte und ich einen Fehler gemacht habe. Und das ist aber, was Bewusstsein ausmacht.
Joel Kaczmarek: Ja, das stimmt. Ich würde sagen, vieles ist wahrscheinlich dann eigentlich Reflex, dass du irgendwie Sachen nachlebst, dass du auch Sachen projizierst. Also vielleicht hast du in deiner Kindheit irgendwie eine strenge Mutter gehabt und wenn du dann einen Bossy-Chef hast, dann zack, geht gleich wieder der Film an. Also meinst du sowas damit auch?
Lars Jankowfsky: Ja, natürlich. Also was dann untersteht, Reflex ist ja genau das. Also im Kampfsport zum Beispiel wollen wir das ja machen, da trainieren wir das an, dass du ... Sozusagen Muscle Memory, dass du reagierst ohne zu denken, aber in der kulturellen Interaktion wollen wir das bitte nicht, weil das ist genau das, was Bewusstsein ausmacht. Und wenn wir jetzt nochmal zurückkommen auf unser Business, das sind auch die Situationen, wo wir ja die Dinge drehen können. Wir haben unglaublich schlaue Menschen im Vertrieb, als Beispiel. wo ich ein Gespräch habe und der potenzielle Kunde sagt X und ich sage Y. Das kann man antrainieren als Sales-Mitarbeiter. Aber auch an der Stelle ist es gut, nicht unbedingt reflexhaft einfach zu antworten, sondern einmal innezuhalten, sich zu überlegen, was will der andere mir da oder die andere mir da jetzt sagen, um was geht es hier, was ist das Thema. Ich habe auf der K5 einen wahnsinnig spannenden Menschen kennengelernt. Fand ich unheimlich irritierend, der wurde mir vorgestellt als, das ist der beste Telefonbetriebsmitarbeiter auf diesem Planeten. Und dann habe ich mit dem gequatscht. und dann sagte der so, ja, also das ist so einer von denen, die jeden Tag einfach durchrufen und alle Durchwahlen probieren. um dann irgendjemandem was aufzuquatschen. Und dann sagt der doch, der hat einen ganz wichtigen Satz zu mir gesagt, sagt der, wenn dich jemand anschreit am Telefon, dann ist das gut, dann kann ich dem was verkaufen. Ich sag so, ja, Moment mal. Dann sagt der, ja, weil wenn der dich anschreit, dann ist der emotionell in dem Thema drin. Dann kann man den drehen. Wenn die Leute ganz ruhig und eiskalt sind, dann ist der Hopfen und Malz verloren, brauchen wir nicht weitermachen. Das fand ich wahnsinnig spannend. Das habe ich so mitgenommen zum Nachdenken. Und das ist genau sowas. Also wenn du jetzt zum Beispiel einen Kunden hast, der sauer ist, weil irgendwas schiefgelaufen ist, ist mir auch passiert. Wir haben auch mal Kacke gebaut. Und dann ist natürlich auch der erste Reflex sozusagen, alles abzustreifen. Ja, musst du ja hier legal, Governance, darfst du ja nicht irgendwie jemandem noch zugeben, dass du was falsch gemacht hast. Aber wir haben ja was falsch gemacht. Lass uns doch gemeinsam mal gucken, wie können wir es denn jetzt nochmal hinbiegen und gemeinsam die Situation verbessern.
Joel Kaczmarek: Spannend, ich denke gerade noch so darüber nach, wenn du natürlich Sachen bewusst machst, ist es ja auch so, man hat ja manche Talente und manchmal sind die Talente vielleicht angeboren und manchmal sind sie vielleicht auch sozialisiert. Wenn du jetzt also, sage ich mal, ein junger Gott im Vertrieb bist, kannst du die Leute halt um den Finger wickeln oder du zeigst einfach echtes Interesse und die bonden alle mit dir und dann haben die, ja, hier, das ist mein Kumpel, der hat mir, der verkauft mir gute Sachen und so weiter und so fort. Wenn du natürlich anfängst, das aber zu verstehen, läufst du auch ein Stück weit manchmal Gefahr, dass du die Magie dahinter verlierst. Also, dass es dann so konstruiert auf einmal ist. Weißt du, wenn du auf einmal weißt, okay, wenn ich jetzt das mache, dann passiert das, weil habe ich verstanden, dass ich so ticke und das bei dem Auslese etc. pp., dann wirst du auf einmal so ein, bei Rhetorik habe ich mal gesagt, so einen Retorten-Rhetoriker. Du wirst so ein Retorten-Mensch. Weißt du, was ich meine?
Lars Jankowfsky: Ja, gehen wir nochmal wieder in das Thema Wachstum zurück. Also ich habe, ich bin jetzt 55, ich habe quasi mein, ich will nicht lügen, meine erste eigene Firma 98 oder 99 gegründet. Und ich war Software-Entwickler, Lead-Entwickler. Aber irgendjemand muss ja verkaufen. Also habe ich Vertrieb gemacht. Wie mache ich denn Vertrieb? Ich habe ja keine Ahnung von Vertrieb. Also muss ich an mir arbeiten und muss ich mir das beibringen. Was ich gemacht habe damals ist, ich habe ganz viel NLP-Kurse (Neuro-Linguistisches Programmieren) gemacht, also Neuro Linguistic Programming. Hast du davon schon mal gehört? Bin ich ja ein riesen Fan von, auch wenn viele Menschen sagen, das ist so bewusste Manipulation von Menschen, was es auch ist. Weil was die ja machen ist nichts anderes, dass die beobachten Menschen. Und sagen, also wenn Menschen das tun, dann passiert das sozusagen. Also genau dieser Reflex, dieses unbewusste Handeln. Also zum Beispiel, wie sich deine Augen bewegen. Ob du in die Imagination gehst, also ob du was ausdenkst oder in die Erinnerung gehst und so Geschichten. Und wenn du das halt beherrschst, dann kann dir das helfen. Du kennst doch zum Beispiel auch diese Witze, wo du immer fragst, welche Farbe hat die Wand, weiß, dann das, das, das und am Schluss sagst du halt, was trinkt die Kuh? und du antwortest Milch. Ist natürlich Unsinn. Warum? Weil du fünfmal weiß gesagt hast. Ich habe dann auch so Übungen gemacht. Das war super spannend. Da wurden wir in Pärchen aufgeteilt mit irgendeinem Menschen, den ich nicht kenne. Ich kenne den Menschen nicht. Und die Aufgabe war, eine Frage zu stellen, auf die ich ein Ja kriege. Und für jedes Ja gehst du einen Schritt weiter zusammen. Wenn ein Nein kommt, dann gehst du drei Schritte zurück. Weil so baust du quasi eine Verbindung, einen Rapport auf. Und das war super spannend, weil wir kennen uns jetzt ein bisschen. Ich könnte dir sicher 20 Fragen stellen, wo ich weiß, du wirst mit Ja antworten. Wenn ich dich aber gar nicht kenne, dann ist das nicht so einfach. Also das hat mich unheimlich weitergebracht in meiner Persönlichkeitsentwicklung und ganz offen auch im Monetären, weil mir das einfach im Vertrieb geholfen hat. Und das war ja nun schon 25 Jahre her, also heute gibt es natürlich noch viel bessere Kurse und viel bessere Dinge, die man machen kann, um sich weiterzuentwickeln. Deswegen ist das Thema Wachstum so wichtig. Und vielleicht, wenn wir da nochmal ein bisschen tiefer einsteigen. Das Thema Wachstum ist in allererster Linie, sich selbst muss ich erstmal über mich selber bewusst sein. Also ich mache quasi diesen Topf auf von meinem Hirn oder meiner Seele, gucke da rein und sehe, was da ist. Das finde ich ein sehr starkes Bild. Und wenn ich das sehe, dann sehe ich da Dinge, die ich mag an mir und dann sehe ich da auch Dinge, wo ich sage, fuck, nee, ja, also das bin ich nicht oder das will ich nicht sein oder so weiter. Und der erste Schritt ist aber tatsächlich, das zu sehen. Und wenn ich das anerkenne, dass ich das bin, dass ich auch so bin, dann kann ich natürlich die bewusste Entscheidung treffen, ich möchte jetzt daran arbeiten, ich möchte das nie ändern oder aber auch, und das ist fair enough, es ist auch okay zu sagen, So bin ich und das muss die Welt um mich herum akzeptieren, das bleibt so. Das ist dann aber auch wieder eine bewusste Entscheidung. Und diese bewusste Entscheidung kann man ja treffen auf der Grundlage, ist das jetzt wichtig für mich, ist das wichtig für meine Mitarbeiter, ist das wichtig für meinen beruflichen Erfolg, für meine Familie. Oder ist das für mich wichtiger, dass das so bleibt?
Joel Kaczmarek: Und sag mal, das vertiefen wir gleich. Ich möchte mal einen Deckel bei dem anderen Aspekt kurz drauf machen, bei dem Faktor mit dem Bewusstsein. Weil die Frage, die mich getrieben hat eben, dein Beispiel war ja jetzt, du warst Programmierer, hast Vertrieb gelernt. Das heißt, du hast eigentlich nicht etwas... Weil ich folgende Gedanken, wenn ich etwas bewusst mache, was vielleicht negativ ist, kann ich es ja zum Positiven verändern. Was passiert denn aber, wenn ich eine positive Eigenschaft habe und mache mir die bewusst und lerne die so zu dekonstruieren, ob die dann darunter leidet. Also wenn der Vertriebler das schon kann, was du gelernt hast und dann aber sozusagen mal auf sich selber drauf schaut und versucht zu verstehen, warum verkaufe ich eigentlich so gut, ach, weil ich diese fünf Sachen mache, ist man dann noch natürlich. Also die Frage, die mich umtreibt ist, siehst du ein Risiko darin, dass du positive Fähigkeiten, die du hast, die vielleicht auch unbewusst sind, sind, durch Bewusstseinsmachung auch verlieren kannst oder schädigen oder weißt du, dass sie nicht mehr so natürlich kommen?
Lars Jankowfsky: Warum sollte ich das tun? Also wenn ich jetzt sehe, okay, ich verkaufe so gut, weil ich einfach ein Naturtalent bin in der Kommunikation oder im Bonding zu Menschen, warum sollte ich das dann dekonstruieren?
Joel Kaczmarek: Weil du gerade gesagt hast, bewusst machen. Also du würdest dir nur negative Sachen bewusst machen.
Lars Jankowfsky: Nein, alles bewusst machen. Und dann sagen, das kannst du ja kategorisieren. Finde ich gut, super, da bin ich ein super Typ. Haken dahinter, kann ich, brauche ich nicht mehr reingehen. Da gibt es dann noch Bereiche, zum Beispiel Wachstumsbereiche. Und dann gibt es Bereiche, wo man vielleicht was sieht, was man überhaupt nicht mag. Also wie schon gesagt, ich nehme jetzt wieder meine Ex-Frau, die ich vorher als Beispiel genommen habe. Ich musste, ich habe halt anerkennen müssen, also ich habe meine Frau betrogen und ich war sicher, dass ich das nie mache, dass ich sowas nicht tun würde. Und dann musste ich mir aber eingestehen, ja scheiße Mann, das bist auch du. Und das war hart, das war richtig hart, das über mich selber zu lernen und anzuerkennen, also das nicht wegzudrücken. Und das ist übrigens auch... Also ich habe ja in jungen Jahren sozusagen, ich war sehr spirituell und in jungen Jahren quasi diesen Deckel mal aufgemacht und da reingeschaut. Und das Problem ist, wenn man den mal hochnimmt und da reinschaut, dann kannst du nicht mehr zumachen. Und ich habe häufig bereut früher und habe gesagt, scheiße, also Innocence ist Bliss, warum bin ich nicht, warum habe ich das gemacht? Ich hätte so schön einfach happy sein können in meinem Garten, meine Blumen schneiden, meine Gemüse pflanzen. Und mein Leben so vor mich hin leben, ja, aber es wäre halt nicht ich gewesen und nicht wahrhaftig und nicht bewusst.
Joel Kaczmarek: Ich erinnere mich an einen Dialog, den ein Freund von mir hatte, als sein Kind war, da saß er mit seiner Mutter am Tisch und dann war was ähnliches in seiner Schule und hat auch gesagt, ach, Unwissenheit ist ein Segen. und seine Mutter sagte dann so, ja, aber Dummheit schützt vor Strafe nicht und dann hat er nichts mehr entgegen und hat nur so gedacht, weiß ich nicht, Friede, Freude, Eierkuchen, ja. Das ist ja genau so. Moment, du hast ja mehrere Türen aufgemacht. Das ist ja spannend. Also überlegen wir mal, welche wir erst nachgehen. Also natürlich muss ich jetzt dich das fragen, wie sah deine Verarbeitung aus? Also du hast eine Seite entdeckt an dir, von der du dir nicht zugetraut hast, dass sie da ist, die du nicht als positiv bewertest, die Leuten Schmerzen und Schaden in deinem Fall produziert hat. Was hast du gemacht? Wie bist du damit ins Reine gekommen?
Lars Jankowfsky: Also ich glaube, der erste Schritt in jedem Fall ist erstmal wirklich anzunehmen und zu akzeptieren. Und das war, glaube ich, das Härteste. Wirklich zu akzeptieren, ja, ich habe das gemacht und das ist auch so, wie ich bin. Und das ist eine Seite an mir, die ich nicht für möglich gehalten hätte, die aber da ist und einfach real ist. Und dann zu sagen, und so bin ich auch. Und dann kann ich ja im nächsten Schritt sagen, will ich das ändern? Möchte ich dieser Mensch sein oder werde ich das jetzt in Zukunft anders gestalten und anders handhaben?
Joel Kaczmarek: Ich denke gerade nach, ich hatte eine Folge 5 Dinge mit 20 mit Judith, die kennst du ja auch. Ich habe die in Vietnam kennengelernt, da war die auch Teilnehmer deines Summits. Und ihr allererster Punkt, ich frage dir immer, was sind die 5 Dinge, die du gerne schon mit 20 gewusst hättest, war Meine Wut ist gut. Und das geht genau in die Richtung, was du gerade beschreibst, dass sie halt auch gesagt hat, ja, ich war halt immer wütend, hab das immer so beiseite gelegt, weil ich dachte, das ist was Schlechtes. Und in unserer Gesellschaft gibt es Charaktereigenschaften oder auch Emotionen, die negativ assoziiert sind. Also Angst zum Beispiel oder Wut, vielleicht auch manchmal Egoismus. Und das fand ich einen spannenden Gedanken, wie, also welchen Anteil davon erlaube ich mir und wie kann der mir sogar nützlich sein? Also wütend sein, müsste man ja vermeintlich sagen, mag keiner. Aber wenn du es als Instrument siehst, da steckt ja ganz viel Kraft drin. Da steckt ganz viel Energie drin, ganz viel Wucht. Ja, also da kannst du ja dann mit der Dinge bewegen. Und du kannst sie ja konstruktiv einsetzen und kannst du sie zu steuern. Also das ist so eine Richtung, was du gerade gesagt hast. Aber wenn das natürlich so hart ist, was du gerade auch geschildert hast, das stelle ich mir echt schwer vor, da den Spiegel dann oder die Taschenlampe nach innen richten, sagt meine Freundin Vanessa immer. Wie lange hat es denn gedauert? mal, by the way?
Lars Jankowfsky: Das ist eine gute Frage. Also ich habe Jahre. Jahre, ja. Zum Thema Mut. Das ist ganz lustig. Also ich bin, je älter ich werde, desto ruhiger werde ich. Aber ich habe immer noch starke Emotionen, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Und in jüngeren Jahren war das natürlich noch ausgeprägter. Und ich habe ja einen Mitgründer, ich sage jetzt nicht den Namen, aber meinen ewigen Mitgründer, mit dem ich Swodoo gemacht habe und auch andere Unternehmen. Und der kommt aus einer Familie. in der die quasi sich nicht streiten. Da gibt es keine Auseinandersetzung. Und wenn man das halt nicht lernt, also wenn immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, dann können die nicht mit Auseinandersetzungen umgehen und vermeiden jedwigen Stress.
Joel Kaczmarek: Da hatten sie jetzt bei gefunden, wa?
Lars Jankowfsky: Ja, der ist aber schlau. Und der hat das dann schnell erkannt und hat dann, also wenn der immer was wollte, sozusagen von anderen Menschen, Ich habe da ein paar Jahre gebraucht, bis ich das verstanden habe, dass der mich da manipuliert hat. Und ich meine das jetzt gar nicht negativ. Dann kam der immer zu mir und hat mir Geschichten darüber erzählt, wie die anderen, was die alle für Scheiße bauen, so lange, bis ich halt wütend war. Und ich bin dann halt los wie so ein Hammer gestürmt und habe die halt in die Wand geballert. Weil er das halt nicht wollte.
Joel Kaczmarek: Du hast das Werkzeug, was ihm selber fehlte.
Lars Jankowfsky: Genau. Und das hat er halt benutzt. Und das ist völlig legitim, weil jeder Mensch hat ja unterschiedliche Stärken und Schwächen. Er hat das wahrscheinlich unbewusst gemacht, aber ich wäre auch damit okay gewesen, das bewusst zu machen. So good cop, bad cop.
Joel Kaczmarek: Ja, okay, spannend. Jetzt hast du gesagt, Kopf aufmachen. Wie geht denn das eigentlich? Welche Pfade siehst du, mit denen man das realisieren kann?
Lars Jankowfsky: Du, da hat ja jeder seinen eigenen Weg. Ich habe, ach Gott. Also ich habe mich natürlich als junger Mensch mit Religion beschäftigt, ist klar. Ich bin in Bayern in einem kleinen Dorf aufgewachsen, da war der Religionsunterricht noch in der Kirche. Und dann vielleicht mal kurz über meine Familie gesprochen. Meine Tante ist über Umwege nach Kanada ausgewandert. Die waren Amisch, also so Hardcore-Christen. Ich war da auch zweimal in Amisch-Country mit Kutschen und langen Bärten und kein Strom und so. Spannende Erfahrung, das mal zu sehen. Und während meine Familie und meine erste Frau, die waren quasi, oder mein Papa und meine erste Frau, die waren quasi Sanyasins, also Schüler von Osho, der war ja in den 70er Jahren so ein sehr umstrittener Meister, Bhagwan hieß der früher, der in Pune quasi da so ein Ashram hatte. War ich auch mehrfach und habe mir das genau angeschaut. Und ich habe wirklich, du kannst nichts, also von Von außerirdischen Channeln über Tibetan Pulsing, ich habe alles gemacht. Ich habe wirklich absolut alles gemacht. Und ich habe das deswegen gemacht, weil mir mal ein Mensch, den ich sehr schätze, gesagt hat, also ich habe gesagt, das ist doch, was soll denn die Scheiße, das ist doch Quatsch. Und dann hat er jetzt immer gesagt, Lars, du kannst nicht über die Farbe Blau urteilen, ohne sie jemals gesehen zu haben. Den Satz habe ich mir 30 Jahre bis heute gemerkt. Und das stimmt. Also habe ich gesagt, okay, einmal kurz Luft holen. Du hast recht, ich probiere das jetzt aus. Und ganz viele der Dinge, die ich dir jetzt gerade genannt habe, war dann halt so, ja, das ist nichts für mich. Ich bin der dann wird, ja. Aber dazu muss man es auch ausprobieren. Ich habe aber meinen Weg gefunden, ja, so für mich. Osho hat eine Meditation, die sogenannte Dynamische Meditation erfunden, weil der gesagt hat, naja, also ist ja schon gut Meditation und da so im Schneidersitz sitzen und umzusummen, aber wenn du halt Unternehmer bist und wenn du gestresst bist, dann musst du das ja im Prinzip erstmal drei Wochen machen, um runterzukommen. Ich und jeder andere Unternehmer, den ich kenne, wenn wir uns hinsetzen, meditieren wollen, dann denke ich über die Arbeit nach oder ich schlafe ein. Das sind genau die zwei Dinge, die passieren. Weil der Kopf ja nicht frei ist. Und der kann ja nicht mal eben so auf Fingerschnippen frei werden. Und die Dynamische Meditation, die der erfunden hat, der sagt, Meditation in the Marketplace, das sind so ein paar Stufen. Das ist auch ziemlich crazy, also wenn du das siehst, denkst du, die Leute musst du alle einsperren, weil das fängt quasi an mit so einer Art Breathwork, chaotischem Atmen. Danach schreist du und lässt alle deine Emotionen raus. Das ist aber insgesamt über alle Stufen nur eine Stunde und dadurch, dass du deinen Körper so komplett rausnimmst, auch über die Atmung und dann hüpfst du noch und so weiter. kannst du keinen klaren Gedanken fassen und das ist wirklich Instant Meditation, egal wie viel Stress du hast. Also so fing das bei mir an. Jetzt bin ich heute halt ein bisschen ruhiger. Ich weiß nicht, ob ich weiser geworden bin, aber auf jeden Fall ruhiger geworden. Und heute sozusagen ist für mich tatsächlich, also was ich daraus auch mitgenommen habe, das Thema Breathwork, das ist das große Thema, was mir am meisten... Weil wir atmen jeden Moment unbewusst und wenn man das auch nur 20 Minuten bewusst oder unter Anleitung macht, da können sich wirklich unglaublich magische Effekte einstellen.
Joel Kaczmarek: Ja, das ist wirklich verrückt. Also ich habe Körpertherapie angefangen. Ich habe mich so mit Hochsensibilität beschäftigt, dann habe ich daran eine Dame kennengelernt oder das gehört in einem fremden Podcast, die so Traumata therapiert. Und die hat einen Satz gesagt, der hat sich mir wirklich eingebrannt, die sagte da drin, Trauma ist verkörperter Schrecken. Wenn man das jetzt mal so auseinander nimmt, also du erschreckst dich so sehr, dass du es verkörperst, also in deinem Körper aufnimmst und dann war quasi der zweite Teil des Satzes und deshalb kannst du es auch nur da lösen. Also du kannst reden über etwas, was in deinem Körper steht, so viel wie du willst, da kommst du halt nur sehr langsam hin, wenn überhaupt, aber wenn du es natürlich da löst, wo du bist, nämlich im Körper, dann geht's. Und dann habe ich mir das angeguckt und da ist es genauso, wie du auch beschreibst, mit Atmung und dann da irgendwelche, ich weiß gar nicht, wie man das nennen soll, das hat ja fast so Trance-Zustände oder was, ich finde, es hat ein bisschen was von Hypnose, ehrlich gesagt. Dass du dann auf einmal so Sachen von dir sagst und verstehst. Ich sage mal, das ist 20 oder 40 Mal so schnell wie Therapie, wenn du darüber redest. Also Lichtjahre schneller. Und das ist ganz faszinierend. Ich habe bisher nicht verstanden, warum das ist mit dem Atmen. Aber was ist so? Von daher teile ich.
Lars Jankowfsky: Atmen, wir atmen jede Minute in unserem Leben. Also es gibt kaum etwas Mächtigeres auf unserem Körper. Auch in der Therapie. Atmen ist eins. Schlaf. ist ganz wichtig. Sex ist auch was unglaublich körperliches, intensives, was auch therapeutisch wirkt. Und das sind so im Prinzip die drei großen Themen, die wir haben. Also die wirklich, wirklich wichtig sind.
Joel Kaczmarek: Also ich hatte auch eine ganz interessante Erfahrung. Ich war bei so einem Heilpraktiker, dem Philipp in Mitte, Philipp Nedelmann. Soll ich mal die Leute zu ihm hingehen? Er macht gute Arbeit. Der hat dann unter anderem gesagt, ich habe so mein Blut checken lassen auf Lebensmittel und wie die Werte so sind. Dann hat er gesagt, sollen wir auch mal dein Stressniveau testen. Dann meinte ich, was heißt denn das? Ja klar, komm, machen wir. Dann band er mir so ein Band um die Brust und dann habe ich so ein iPad bekommen und dann sollte ich mal atmen. Ich glaube, ich kann nur da sitzen und erstmal nichts tun. Dann ging auf dem iPad so ein Ding los, hat mich auf den Knopf gedrückt. Und dann war es so, fünf Sekunden einatmen, fünf Sekunden ausatmen. Also du konntest quasi, es ging immer so eine Bubbel, die drehte sich quasi immer so und du wusstest, wenn sie da war, okay, dann geht es in die andere Richtung. Und dann zeigte er mir hinterher die Auswertung und meinte, du guck mal, was du ja misst, ist im Prinzip ... Sympathikus, Parasympathikus. Also wie dein Nervensystem hochfährt im Stress oder wie es runterfährt, um sich zu entspannen. Und das Wichtige ist natürlich, dass du das Runterfahren auch wieder hinkriegst. Und im besten Fall bist du vielleicht eher unten als oben. So, und dann meinte er, guck mal hier, das ist eigentlich ganz gut, das ist ganz ausgeglichen, das passt. Und folgendes passiert, wenn du diese 5-Sekunden-Atmung machst. Und dann guckst du dir die Balken an. Der blaue Balken für Entspannung blieb hoch und der rote ging so auf ein Drittel oder ein Viertel runter, wo ich dachte, irre, nur durch 5 Sekunden ein- und 5 Sekunden ausatmen.
Lars Jankowfsky: Ja, genau. Und die Erfahrung habe ich ja auch gemacht. Ich nehme mir nicht genügend Zeit für mich selbst. Jetzt sind wir ja eigentlich so ein bisschen abgetrifft in dem Bereich Spiritualität, Wachstum. Aber das grundsätzliche Thema Meditation ist halt ein wichtiges Thema. Und da würde ich mir gerne etwas mehr Zeit nehmen. Das ist aber halt schwierig. Du wachst auf. Was ich machen sollte, ist erstmal meditieren, Sport, dann mein Telefon auf, wenn man jemals lesen. Und was ich aber mache, ist als allererstes mal meine Nachrichten zu lesen. Und wenn da dann halt was dabei ist, was mir den Blutdruck nach oben schnell lässt, das kommt zum Glück nicht mehr so häufig vor. Aber das ist dann schwierig sozusagen, wieder in den richtigen Vibe zu kommen für den Tag.
Joel Kaczmarek: Manchmal habe ich das Gefühl, man könnte einen Podcast machen mit ... 25 unterschiedlichen Ansätzen zu meditieren. Und das wäre für die Leute voll wertvoll, weil was ich immer beobachte ist, dass vielleicht ist es mal eine Bubble, dass ich auch mit vielen Unternehmern abhänge oder vielen Menschen, die so energiegeladen sind, dass ganz viele, wenn du sagst, fünf Minuten meditieren, kriegen den Herzinfarkt. Wenn die irre. Also da können die gar nicht, weil sie diese fünf Minuten Ruhe gar nicht aushalten. Und das merke ich echt, dass man so, wie du eigentlich auch gesagt hast, bei dir war es jetzt die Dynamische Meditation nach Osho, bei anderen ist es irgendwie Walk around the Pond Also es gibt ja auch Meditation in Bewegung. Also weil eigentlich, wenn man es mal runter bricht, Meditation heißt ja eigentlich, dein Geist konzentriert sich nur auf eine Sache und das fällt vielen aber ganz, ganz schwer.
Lars Jankowfsky: Klar, aber nochmal, fünf Minuten nichts tun als Unternehmer, das kannst du vergessen. Ja, also das funktioniert schon, wenn wir jetzt eine, was ja gerade so en vogue in Unternehmerkreisen ist, ja Vipassana, ja, dann gehst du irgendwie zwei. Vipassana Vipassana ist eine buddhistische Schweige-Meditationsform. unterschiedliche Dauer, aber ich glaube, die volle Dauer sind zehn Tage. Da gehst du zehn Tage ins Kloster und sprichst nicht. Da kommst du schon runter. Auch als stressiger Unternehmer. Du hast kein Telefon, du hast keine Nachrichten, du redest nicht, du bist nur mit dir beschäftigt. Das funktioniert. Aber wer nimmt sich dann zehn Tage und hat zehn Tage? Und deswegen halte ich eben solche Meditationstechniken. wie Breathwork oder andere, die dich auch weiterbringen im Alltag, die man vielleicht 10, 20 Minuten am Tag machen kann, für wertvoller, weil das einfach praktikabler ist, in unserem stressigen Job das umzusetzen.
Joel Kaczmarek: Vor allem denke ich gerade so, was mir immer gespiegelt wird, oder was ich mal gehört habe, ist, dass wir bei dem Thema Bewusstseinsmachung, wenn du 10 Tage da sitzt und hältst nur die Schnauze, dann wirst du ja irgendwann ganz unausweichlich mit dir selbst konfrontiert. Und wenn du da sozusagen kein Verständnis von hast, dann klappst du ja zusammen wie ein Spaten.
Lars Jankowfsky: Genau.
Joel Kaczmarek: Und bist auch werkzeuglos wieder, weil du ja gar nicht weißt, was ist da los. Also das erarbeitest du dir dann vielleicht auf dem Wege, aber den Knall an die Wand hast du dann erstmal, ne?
Lars Jankowfsky: Ja, genau. Also bei mir war das übrigens, es klingt so leicht, der Lars, der ist ja super, der hat sich damit sich selber beschäftigt. Also was bei mir passiert ist, ist folgendes. Ich war bei der Bundeswehr mit 19 und ich habe einfach eine Nasennebenhöhleentzündung gekriegt. Ey, da brauchst du halt Antibiotika. Die war richtig hart. Und ich musste ja bei der Bundeswehr zum Bundeswehrarzt gehen. Der hat mir aber halt nur so ein pflanzliches Heilmittel, was quasi schleimlösend ist, verschrieben. Und diese Nasen-Himmel-Unzündung ist halt komplett ausgeartet, alles vereitert und hat quasi die Höhle durchbrochen, quasi zum Stirnhöhle. Und der Eiter hat dann von innen die Augen angegriffen. Und ich bin dann mehr oder weniger umgekippt, also war nicht mehr richtig bewusst. Und meine Mutter hat mich dann ins Bundeswehrkrankenhaus gefahren. Da haben mich die auf so eine Liege gelegt, ich erinnere mich da noch dran. Da war ich so halb in Delilium. Und da kam ein Arzt vorbei und hat gesagt, was ist denn mit dem da? Ich glaube, das war auch nicht. Und dann haben die mich direkt in so ein CT gefahren, ein CT gemacht. Und haben dann festgestellt, dass ich... schon eine beginnende Blutvergiftung hatte und sofort eine Not-OP gemacht. Haben dann quasi an der Stirn aufgeschnitten. Also ist alles gut gegangen. Aber, pass auf, der Eiter hatte ja quasi die Augen von innen angegriffen und das war unklar, ob ich jemals wieder sehen kann. Das heißt, die haben mir meine Augen abgedeckt. Sie waren quasi zu und ich bin dann aufgewacht im Krankenhaus, hab halt nichts gesehen. So, da liegst du dann. Das war ja noch pre-iPad und Audible-Zeit, ja, du hast Bundeswehrkrankenhaus in einer ganz anderen Stadt, also auch nicht da, wo ich natürlich gelebt habe, hast wenig Besuch, siehst nichts, weißt nicht, ob ich jemals wieder sehen kann. Das ist eine gute Gelegenheit, über sich selbst und das Leben nachzudenken. Und das war für mich im Prinzip die Initialzündung zum Thema Deckel aufmachen, mal zu überlegen, wer bin ich denn und wer will ich denn sein.
Joel Kaczmarek: Krass. Also es ist gut ausgegangen, du siehst ja ordentlich wieder.
Lars Jankowfsky: Jaja, es ist alles gut ausgegangen, haben die auch alles super gemacht. Aber jetzt also nochmal zurück, weil das geht mir so ein bisschen zu sehr in die Spirite. Ich versuche das ja, das muss ja auch irgendwie praktisch. Warum ist das denn wichtig? Das ist deswegen wichtig, weil ich natürlich als Unternehmer erfolgreich sein will. Und wenn ich als Unternehmer erfolgreich sein will, dann ist es A, das sind ja mehrere Faktoren, das ist A mal mein Produkt, mein Markt, meine Kunden, aber auch meine Mitarbeiter. Und wie ich mit denen umgehe, wie ich die führe und wie ich mich sozusagen denen gegenüber verhalte. Und nochmal, da kennen wir alle ganz, ganz viele schlechte Beispiele. Man kann auch tatsächlich, ich sage es mal ganz bewusst, erfolgreich sein als Arschloch. Ich glaube fest an Karma und dass das nicht nachhaltig ist, aber es gibt sicher Arschlöcher, die sehr erfolgreich sind. Das ist aber nicht mein Weg, sondern ich möchte durchs Leben gehen und sagen, ich verarsche keine Kunden, ich verarsche meine Mitarbeiter nicht, ich behandle jeden fair und respektvoll und ich gebe jedem die Chance sozusagen mit mir gemeinsam den Weg zu gehen, mit mir gemeinsam erfolgreicher zu sein. Es ist egal, ob es jetzt ein Kunde ist oder ein Mitarbeiter. Und dann ist es halt so, dass oft Mitarbeiter den Weg mitgehen für eine Zeit lang und leider oft auch irgendwann stehen bleiben zu wachsen und dann halt einen anderen Weg gehen. Das ist auch in Ordnung, das muss ich auch annehmen und hinnehmen, weil das ist ja deren Entscheidung. Aber die, die bleiben, das ist halt krass. Also das Investment, also wenn du halt mal überlegst, du hast halt Mitarbeiter, die fünf oder zehn oder zwanzig Jahre mit dir gemeinsam wachsen. Diese Power, die du da hast als Unternehmer, weil die dich genau kennen, weil die genau wissen, in welche Richtung es geht, weil die genau ihre Fähigkeiten auch weiterentwickelt haben, da hast du so eine Wunderwaffe, erfolgreicher zu sein. Das ist so super. Das sind leider, sagen wir mal, ein einstelliger Prozentzahl an Menschen über die vielen Jahre, die man so mitnimmt auf dem Weg, aber die, die du hast, das ist für mich tatsächlich, Das Rückgrat meines Erfolges, das sind genau diese Menschen.
Joel Kaczmarek: Glaube ich total. Ich denke die ganze Zeit darüber nach. Ich finde erst mal nett, dass du mehr moderierst als ich. Weißt du, heute... Nein, nein, das finde ich gut. Das ist auch mal ein guter Weckruf für mich. Heute hast du zu mir gesagt, wir machen heute mal Open End. Jetzt hier nicht nach 30 Minuten cutten, sondern cutten, wenn das Thema durch ist. Und deswegen treibe ich das mit dir auf die Spitze und finde es gut, wenn du dann immer wieder den Business-Bezug herstellst. Und ich denke nur gerade so mal ganz ehrlich, das ist ja alles schön und gut, dass wir Unternehmer sind und dass wir Geld verdienen und dass wir geile Buden bauen und irgendwie mit einem dicken Pimmel durch die Gegend sagen, was für eine geile Firma wir haben, alles cool. Aber eigentlich machst du es ja nicht fürs Geld. Wenn wir mal ganz ehrlich sind, es gibt sowas, so Söldnertum oder Anschaffen gehen, alright, ist aber eigentlich nicht das, was einen erfüllt, sondern eigentlich machst du es ja für einen Purpose, für einen Zweck. Du hast ja irgendwo ein Thema, was dich treibt. So, du wahrscheinlich auch. Machst Menschen das Leben leichter, indem die Flüge finden und so weiter und so fort. Von daher... Ich sehe das Wachstum ja auch echt immer eher vor dem Hintergrund. Und das ist ja nicht nur, dass das so in einer Sphäre ist. Ach, der Lars hat jetzt mal hier wieder Ayahuasca gemacht oder der hat jetzt hier Tibeterkloster oder whatever it is. Und jetzt hat er 50% mehr Umsatz, sondern da kommt ja wahrscheinlich viel mehr raus. Ehe mit der Frau läuft jetzt richtig rund, die dritte, hurra, ich habe jetzt nochmal was verstanden, mit meinen Kindern ist dies, in meinem Umfeld, und so weiter und so fort. Ich finde, man sollte es viel ganzheitlicher sehen, würde ich damit sagen. Die Leute sind immer so, ich bin durchgecoacht, ich strebe Wachstum an. Siehst halt mal 360 Grad und nicht nur 120.
Lars Jankowfsky: Ja, natürlich, weil wir sind ja Menschen. Und da gehört ganz viel dazu. Und nicht nur die... Die Arbeit, sondern Familie ist ein ganz wichtiges Thema. Beziehungen, Kinder, super wichtig. Und wenn es da halt nicht stimmt, dann kannst du auch als Unternehmer oder Unternehmerin nicht wirklich erfolgreich sein.
Joel Kaczmarek: Und jetzt treibe ich dich nochmal dahin ganz kurz zurück zu dem Wie. Also hat vielleicht nicht mehr so viel damit Business zu tun, wobei das, was du gerade so gesagt hast, kann man auch als Business machen. Du hast gesagt Atmen, Schlaf, Sex. Komischerweise war sowas wie Sport oder Ernährung gar nicht dabei. Also das sind für dich sozusagen keine... Wachstumspfade oder Pfade, die dich so in so eine Entwicklung bringen?
Lars Jankowfsky: Doch, natürlich. Also das heißt ja, ein gesunder Geist steckt in einem gesunden Körper. Aber das sind für mich Basics. Du kannst dich geistig nicht weiterentwickeln, indem du jetzt zum Bodybuilder wirst. So, du kannst einen super Body haben, 10% Körperfett, 6-Pack und kannst halt trotzdem ein unbewusster Trottel sein. Also das bringt dich halt da an der Stelle nicht weiter, aber natürlich ist ein gesunder Körper eine Grundvoraussetzung, um darauf aufzubauen.
Joel Kaczmarek: Okay und die Dinge, die du beschrieben hast, da war es ja so. Das ist ja so viel mit Selbsterfahrung. Es gibt ja aber auch viele Techniken, wo du ganz aktiv darauf abzielst, also Coaching zum Beispiel oder Therapiesachen oder es gibt bestimmt noch 15 andere. Was siehst du denn sonst noch so als wesentliche Werkzeuge, wenn jetzt Leute sagen, Kopf aufmachen, reingucken, verstehen? Ist das vielleicht auch getrennt, by the way? Ist es das Reingucken und das ich klappe wieder zu und ich verändere mich? Sind das zwei separate Prozesse oder geht das für dich Hand in Hand?
Lars Jankowfsky: Also fangen wir mal damit an. Ich habe es ja vorher schon gesagt. Also wenn du mal reinguckst, zu klappt und klappt, geht nicht mehr. Das ist so, die Dämonen, die du dann sozusagen in deiner Seele siehst, die cannot be unseen. Das funktioniert einfach nicht. Und da muss man dann anfassen. Und klar, jeder Mensch ist unterschiedlich. Es gibt Menschen, die ... Für die Therapie unglaublich gut ist, wenn wir einen guten Therapeuten haben. Es gibt Menschen, die sich spirituell in irgendeiner Religionssekte oder so auch immer finden. Es gibt Menschen, die Meditation machen. Es gibt Menschen, bei denen Sport ihre... Ausdauersport, 500 Kilometer Rennen, das ist eine rein spirituelle Sache. Also irgendwann wird das Körperliche zum Spirituellen an der Stelle. Also jeder Mensch tickt unterschiedlich. Es ist ja auch gerade vielleicht auch mal ganz kurz darüber gesprochen, auch in Unternehmerkreisen, Drogen. Ayahuasca ist so...
Joel Kaczmarek: Ich habe es als Scherz gerade gesagt, ich wollte es jetzt nicht unterstellen.
Lars Jankowfsky: Nö, aber das ist so oder andere Dinge. Wir alle wissen, dass irgendwie die meisten Unternehmer oder viele Unternehmer Kokain ein Riesenthema, ja. Das ist jetzt aber keine Droge, die dich irgendwie spirituell weiterbringt, ja. Aber die gibt es natürlich. Und auch da, das mag dem einen oder anderen helfen. Ich wäre an der Stelle ein bisschen vorsichtig. Ist mir vielleicht doch wichtig, das einmal zu sagen, weil das gerne so verkauft wird als Shortcut. Da machst du dann irgendwie, da gehst du nach Bali, machst du in zwei Wochen ein schamanistisches Retreat. Mit Ayahuasca oder sonst was und danach bist du ein besserer Mensch. Das mag sein, wenn man sozusagen auf dem Weg schon ein gutes Stück gegangen ist. Wenn du jetzt aber frisch den Deckel noch nie aufgemacht hast und du machst sowas, dann kann dich das auch schnell komplett aus der Bahn werfen. Ich habe das auch schon erlebt, ich habe in meinem Leben noch nie Ayahuasca gemacht, vielleicht mal kurz vorweg, aber ich war in Situationen, das war in Indien damals, in denen so richtig harte Meditationstechniken Menschen sozusagen aus der Bahn geworfen haben. Und da waren dann die Therapeuten nicht in der Lage, das aufzufangen. Das heißt, dann gehst du, da gehst du irgendwo hin, zahlst ganz viel Geld sozusagen und gehst kaputt da zurück. Das ist natürlich nicht Sinn der Sache, sondern wir wollen ja weiterkommen. Das heißt, man muss schon aufpassen und nicht einfach blind irgendwie alles machen, sondern sich informieren, schlau sein und gucken, was passt für mich, was fühlt sich richtig an und wo sind jetzt auch die Risiken vertretbar.
Joel Kaczmarek: Ja, ich habe das auch mal gesagt bekommen über so holotropes Atmen. Meine Osteopathin hat mir davon erzählt, passen Sie mit sowas immer auf, da kann man ganz schnell auch retraumatisiert werden. Ich habe Leute wie Zombies durch die Welt gehen sehen. Also ich glaube, was der entscheidende Punkt ist, ist die Begleitung, die Führung. Weil, dass du jemanden hast, der dich da mit an die Hand nimmt. Und jetzt, wenn ich jetzt mal, das war jetzt ein bisschen express, wenn ich jetzt das Thema Drogen mal angucke, also Disclaimer, ich bin eher so ein Typ, ich bin gern klar, ich bin gern in Kontrolle und ich bin gern wach und schnell. Ich bin jetzt nicht der Typ, der sich irgendwie wegsäuft, wegschießt, whatever.
Lars Jankowfsky: Du hast gerade den Kokain-Typ sozusagen beschrieben.
Joel Kaczmarek: Achso?
Lars Jankowfsky: Ja, ja.
Joel Kaczmarek: Tell me more about it, weil so wie ich dich jetzt verstehe, gibt es gute und schlechte Drogen, habe ich da jetzt rausgehört, oder welche, die bei dem Wachstumsprozess, über den wir jetzt hier reden, förderlich sein können und welche, die es nicht sind?
Lars Jankowfsky: Ja, again, Disclaimer, das ist, mal davon abgesehen, dass es illegal ist, das ist wirklich für viele Leute, da muss jeder wissen, wo seine eigenen Grenzen sind, ja. Wir haben In der westlichen Welt, in der westlich-christlich-sozialen Welt ist ja sogar Marihuana böse. In der östlichen Welt ist Alkohol böse und Marihuana gut. Fangen wir mal da an und dann gibt es ganz viele Drogen, die aus meiner Sicht jetzt und auch medizinisch komplett vertretbar sind. Und dann gibt es aber auch ganz viele, die besser absolut Finger weg. Um es mal aufzuzählen, was ich vorher schon gesagt habe, Ayahuasca. Und ähnliches ist gerade so ein bisschen en vogue. Da wäre ich vorsichtig, wenn ihr euch da mal informiert. Da sind Leute dann gestorben. Das heißt nicht, dass das super gefährlich ist, aber da muss man wirklich aufpassen. Also das ist nicht so Commodity. Klar, an Alkohol sterben jedes Jahr ganz viele Leute und das ist für uns in unserem Gesellschaftskreis hinnehmbar und okay. Ja, der hat sich ja zu Tode gesoffen.
Joel Kaczmarek: Also Ayahuasca, um es vielleicht auch mal einzuhören, ist so eine Art Pflanzensaft, habe ich verstanden.
Lars Jankowfsky: Genau.
Joel Kaczmarek: Dann so eine Art, was kriegt man dann, Visionen oder was ist das?
Lars Jankowfsky: Ja, genau. Also das ist jetzt stark vereinfacht. Und das ist auch ein längerer Prozess, das geht irgendwie ein, zwei Wochen. Also du kannst da nicht immer eben hingehen. Und dann was ist noch? Hier Mushrooms, Psilocybin ist gerade auch in Unternehmerkreisen sehr en vogue. Microdosing, das war ja früher, noch zu meiner Jugendzeit war das ja ein Riesenthema. Und heute wird sowas halt in sehr kleinen Dosen eingesetzt, was die einfach ein bisschen klarer macht. Es wirkt antidepressiv und so weiter.
Joel Kaczmarek: Also Psilocybin heißt, man nimmt diese Pilze, die einem sozusagen ... Trip geben, wesentlich reduzierter und das hilft dir sozusagen klarer im Kopf zu sein.
Lars Jankowfsky: Also da gibt es Unterschiede. Das ist, wie schon gesagt, das ist was, was viele Unternehmer machen. Das ist im Prinzip die Gegenbewegung zu den Kokain-Leuten. Kokain ist ja Power-Trip. Und das andere ist halt, ich will ein bisschen bewusster und klarer durch die Welt sein. Und dann Ecstasy, MDMA. Ist jetzt vielleicht, also ist streng verboten, halte ich jetzt persönlich für nicht so wirklich problematisch. Kann auch im richtigen, ich kenne Leute, die das therapeutisch einsetzen in der Paartherapie. Und dann wird es aber ab da dann schon schwierig, sozusagen. Und ich finde, aber again, das ist eine ganz persönliche Sache, weil am Schluss, also okay, jetzt werde ich mal ganz kurz politisch. Ich halte es für relativ schwierig, dass der Staat so in den Körper eingreift. Als mündiger Bürger müsste ich eigentlich in der Lage sein, für mich zu entscheiden, was ich mit meinem Körper mache. Ich kann mich ja zu Tode saufen, zu Tode fressen, bis ich platze. Das ist okay in unserer Gesellschaft. Ich kann aber nicht irgendwie XYZ-Drogen nehmen, solange bis ich tot umfalle, was wahrscheinlich früher geschieht als sonst. Das wird mir quasi vorgeschrieben. Ich glaube, dass jeder Mensch, der bewusst, ganz wichtig, da sind wir wieder bei dem Wort bewusst, bewusst weiß, was er oder sie tut und damit umgeht, zu sagen, das ist für mich in Ordnung.
Joel Kaczmarek: Das wissen aber 90% der Leute nicht.
Lars Jankowfsky: Ja. Das ist richtig, 90 Prozent der Leute nicht. Und warum? Weil wir es halt auch gewohnt sind, vom Staat gängelt zu werden. Weil der Staat es halt besser weiß. Also weil das wird ja nicht gefördert. Es wird ja überhaupt nicht gefördert, zu sagen, du machst jetzt hier eine bewusste Entscheidung, du überlegst mal, ist das gut für mich, ist das nicht gut für mich, sondern es werden die Regeln gesetzt. Ich verstehe auch, ich zahle meine Steuern in Singapur, ich lebe in Singapur und Singapur ist ja noch krasser. Also da werden die Regeln noch viel härter umgesetzt als in Deutschland.
Joel Kaczmarek: Da wirst du um die Ecke gebracht, wenn du mit Drogen erwischt wirst, oder?
Lars Jankowfsky: Ja, natürlich. Aber ich verstehe auch, warum das so ist, weil es so eine Mischung aus ganz vielen Nationen ist, die alle unterschiedlichen Kulturen bringen. Und da haben die halt irgendwann mal gesagt, wir machen jetzt ein hartes Regelwerk und nach diesem harten Regelwerk benehmen wir uns alles. Und das führt jetzt dazu, dass das... wahrscheinlich die sicherste Nation auf diesem Planeten ist, also ich kann in Singapur nachts um zwei komplett betrunken mein Handy und meine Brieftasche in der Kneipe auf der Bar liegen lassen, die ist da noch am nächsten Tag, egal wo. Und das hat also auch Vorteile. Das ist jetzt so ein bisschen abgedriftet, aber es ist trotzdem wichtig, also mir ist jetzt einfach wichtig, ich möchte einfach sagen, Du musst mit diesem Thema wahnsinnig vorsichtig sein. Du musst informiert und bewusst damit umgehen, wenn überhaupt. Wenn überhaupt.
Joel Kaczmarek: Ja, weil da habe ich drüber nachgedacht, wenn es nämlich anders wäre, wenn der Staat da gar nicht eingereift würde. Ich habe gerade so einen Supermarkt und dann hast du neben der Marmelade hast du dann irgendwie das MDMA-Regal und die Leute wissen gar nicht, was da ist und daneben der Alkohol. Also das verstehe ich ja total. Also es braucht sozusagen Mündigkeit. Findest du eigentlich einen wichtigen Wert, den du da so ein bisschen gefährdet siehst, okay, aber du brauchst sozusagen Informiertheit und dann auch, sage ich mal, Anpassung auf deine Situation. Also mit dem einen machen Dinge was anderes als mit dem anderen. Und jetzt mal für mich zum Aufräumen im Kopf. Du hast jetzt so ein paar Sachen aufgezählt. Ich habe, ehrlich gesagt, das ist ganz interessant, ich habe Drogen immer sehr schwarz-weiß gesehen, schlecht. Du sagst, es gibt sozusagen förderlich und nicht förderlich. Also Kokain habe ich jetzt mal verstanden, ist auf der schwarzen Seite der Markt oder im dunklen, im schlechten.
Lars Jankowfsky: Also ich bin mir sicher, dass sehr viele Zuhörer von dem Podcast mir da jetzt nicht zustimmen, dass die das anders sehen. Für mich ist das ein No-Go. Das ist aber meine Entscheidung. Ich kenne jetzt auch Menschen, die das anders sehen. Und das ist auch in Ordnung. Also nochmal, ich bin wirklich jemand, für mich ist es sehr wichtig, den anderen Menschen zu respektieren. Und solange jemand nicht anderen negativ Schaden zufügt oder sich sozusagen irgendwie negative Konsequenzen haben, können doch die Menschen machen mit sich und ihrem Körper, was sie wollen. Ist das für mich in Ordnung? Nein, aber das heißt doch nicht, also das macht doch die Welt auch schön. Also ich finde es schlimm, wenn jetzt alle Menschen so sein müssten wie ich. Das wäre ja grauenhaft und langweilig.
Joel Kaczmarek: Ich wurde das auch mal gefragt, lustigerweise von meinem Physiotherapeuten. Was glaubst du, wie die Welt wäre, wenn alle wären wie du? Da habe ich gesagt, unfassbar witzig, weil das so bekloppt ist. Das will doch keiner aushalten. Dann fragen wir uns nochmal andersrum. Was ist denn dein Maßstab, mit dem du entscheiden würdest, ob eine Droge auf der guten Seite oder auf der schlichten Seite landet?
Lars Jankowfsky: Okay, also es gibt zum einen körperliche, medizinische Gründe. Ja, ist das gefährlich. Jetzt komme ich aus einer Welt, in der für uns, also ich bin Bayer, ich bin quasi mit Bier groß geworden und Alkohol. Und ich kenne die Gefahren von Alkohol, kenne Leute, die sich da totgesoffen haben. Und das ist für uns hinnehmbar. Also kann ich sagen, Drogen, die weniger Schaden im Körper anrichten als Alkohol, sind quasi für mich jetzt okay. So, das ist das eine, das Medizinische. Das andere ist dann aber auch, was bringt mir das denn? Ja, ist das jetzt eine Flucht? Also es gibt ja ganz viele Drogen, die unglaublich schlecht sind, weil die ja eine Flucht sind. Die Leute nehmen die, um dem Alltag zu entkommen, weil ihr Alltag so scheiße ist. Und sozusagen ihr Leben so ein bisschen besser zu machen. Und wenn du damit anfängst, dann bist du ja voll abhängig, weil quasi die Farbe in deinem Schwarz-Weiß, Leben kommt durch eine Droge. Ganz schlecht. Jetzt Drogen, die dir vielleicht helfen, so ein bisschen über dich selbst. In den 70ern ging es los mit LSD. Da gibt es ja tausende von Büchern und Unterlagen und Forschung und so weiter zu dem Thema. Das kann gut sein, das kann aber auch voll in die Hose gehen. Also man muss wirklich wissen, was man tut und ob das eine gute Idee ist. Wenn du halt labil bist, also wenn du in deinem Geist labil bist, weil du nicht in dir gesettelt bist, weil du lost bist, weil du nicht weißt, wer bin ich eigentlich, wo bin ich eigentlich, wer will ich sein? Da sind Drogen nie eine gute Idee, weil die hauen dich ja noch mehr in die Labilität rein.
Joel Kaczmarek: Es ist echt interessant, dir zuzuhören. Ich habe auf dem Niveau nie gedacht. Ich habe immer nur gedacht, es sei schädlich und macht die Leute kaputt und so. Es ist interessant.
Lars Jankowfsky: Nee, also schau mal Joel, es gibt da draußen ganz viele Leute, die, also ich kenne dich jetzt ein bisschen, ich weiß, dass du Zucker gerne magst, die sagen Zucker ist eine Droge, Zucker ist eine stahlharte Droge. Also Muskatnuss, weißt du, dass Muskatnuss eine krasse psychoaktive Droge ist?
Joel Kaczmarek: Nee.
Lars Jankowfsky: Ja, da lese ich mal ein mit GPT. Du kannst jetzt an deinen Schrank gehen, dann nimmst du die Muskatnuss für deinen Kartoffelbrei oder reibst dir mal eine große Muskatnuss in großen Dosen rein. Das ist übrigens auch keine gute Idee, also das ist jetzt kein Vorschlag. Macht das nicht, wenn ihr mir dazuhört, aber ihr könnt euch mal informieren. Das haben wir alle bei uns zu Hause stehen, nur Muskatnuss ist halt eine... In ganz kleinen Dosen, aber wenn du in eine große Dose reinhaust, kann man auch dran sterben. Keine gute Idee. Also es kommt immer drauf, die Dosis auch drauf an, es kommt immer drauf an, was man macht und in welchem Setting und wer du bist.
Joel Kaczmarek: Wir waren stehen geblieben bei dem Gedanken. Was macht sozusagen den Kopf auf, was sind Pfade zu einem selbst? Hast du gesagt, okay, Körperlichkeit hatten wir eine große Achse, dann hatten wir manchmal dieses mit sich selbst konfrontiert werden, durch Schweigen oder in deinem Fall mit diesem, ich bin ans Bett gefesselt, kann nichts tun. Dann, also Drogen war jetzt sozusagen ein Aspekt, Spiritualität. Wie geht es dir denn so, wenn du jetzt mal deine Firma dir vorstellst, hast du irgendwie Mitarbeitende, betrachtest du das eigentlich mal getrennt, Privat und Beruf?
Lars Jankowfsky: Gutes Thema. Das hängt davon ab, wo deine Firma steht. Also wenn du anfängst als Startup, der Reid Hoffman hier, der Gründer von LinkedIn, der hat das auch mal in einem Buch geschrieben, es gibt so verschiedene Stati von einem Unternehmen. Und wenn du quasi anfängst, dann bist du eine Family. Weil du bist so 5 zu 10, du isst zusammen, du feierst zusammen, du arbeitest zusammen, du machst Dinge zusammen, das ist so ganz normal. Und an einem bestimmten Punkt wächst man sozusagen aus dieser Family raus. Das ist nicht so genau definiert. Ich glaube, Reid Hoffman hat gesagt, 100 Mitarbeiter. Bei mir, ich habe die Erfahrung gemacht, das waren die magischen 70. Weil ab 70 Mitarbeiter kenne ich die gar nicht mehr alle so. Ich muss mir das überlegen. Ich glaube, es schlagt mich nicht, wenn es falsch ist, aber Reid Hoffman, der nächste Stuf ist, glaube ich, Village. Und zwar... Ist das ja so, wenn ich in einem Dorf lebe mit 200 Menschen, dann kenne ich halt meine direkten Nachbarn und ich weiß dann auch, dass die anderen in dem Dorf leben, aber ich kenne die gar nicht. Die kennst du nur vom Sehen. Und das verändert die Kultur nachhaltig. Also und so weiter. Es geht dann zu Stadt, Großstadt und blablabla. Und deswegen in dieser Family-Phase ist das ein ganz großes Thema. Da bist du auf der Hochzeit eingeladen und so weiter und so weiter. Kennen wir alle. Dann später, also wir sind quasi Village. Also unter 1000 ist glaube ich Village. Wir sind Village und bei mir ist es so, für mich ist es sehr wichtig. dass ich das trenne, also dass ich meine Mitarbeiter respektiere, dass ich die auch ernst nehme, aber dass ich nicht erwarte, dass die ihr Privatleben mit mir teilen. Aber wenn die das tun wollen, weil sie mich jetzt um Rat fragen oder mich hat ein Mitarbeiter mal eingeladen, ich fahre ja gerne Motorrad in Vietnam, sagt du, ich habe eine Hütte im Dschungel, wir fahren am Wochenende mit den Jungs in den Dschungel, willst du mitkommen? Ja klar, habe ich das gemacht. Das war mega. Da habe ich dann irgendwie mit fünf Typen, fünf Dudes in so einer Dschungelhütte schnarchend geschlafen und kurz mal meine Entscheidung in meinem Leben hinterfragte. Aber es war geil. Das war wirklich geil. In den Dschungel gegangen, Bambus geschlagen, da drin Steamed Rice gekocht und so auf ein Feuer. Das war unvergesslich. Da bin ich unglaublich dankbar. Das werde ich immer in meinem Herzen tragen. Oder ich mache Mentoring mit bestimmten Key. Und da kommen, das ist ja das Interessante, da kommen dann doch häufig auch mal private Themen auf. Also eins der Themen, vielleicht mal kurze Werbeunterbrechung, eins der Themen, was mich als Unternehmer am meisten weitergebracht hat, ist EO (Entrepreneurs’ Organization), Entrepreneurs’ Organization. Da bin ich jetzt seit 14 Jahren dabei. Das ist ja so ein Verbund an Unternehmern, die auf der ganzen Welt gibt es. wo man sich trifft und austauscht. Aber das Besondere daran ist, dass es im Gegensatz zu den meisten anderen Unternehmernetzwerken nicht um Geld geht. Also ganz wichtig, hier ist Solicitation, Werbung, Verkauf, ist nicht nur nicht erwünscht, sondern auch nicht erlaubt, sondern es geht um persönliches Wachstum. Dass ich mich mit anderen austauschen kann. Weil mit wem kann ich denn jetzt als Unternehmer mal meine Themen besprechen? Also meine Frau, klar kann ich mit ihr sprechen, aber die ist ja nun keine Unternehmerin. Die kann also gar nicht unbedingt nachvollziehen, was das Problem ist. Wenn das jetzt irgendein Thema ist. Oder vielleicht ist ja auch meine Frau das Problem. Oder meine Familie. Also es gibt viele Themen und genau das ist das, was EO (Entrepreneurs’ Organization) löst. wo ich quasi dann mich mit Peers über diese Themen austauschen kann und ich genau solche Themen dann auch wirklich super Feedback kriege. Und das hat für mich, das hat mich auf meinem Weg als erfolgreicher Unternehmer sicher am weitesten gemacht, weil ich von diesen Menschen lernen kann und annehmen kann.
Joel Kaczmarek: Ich sage immer so flapsig, Selbsthilfegruppe für Unternehmer, so betrachte ich das immer. Ist das so?
Lars Jankowfsky: Ja, ist es so. Und das Lustige ist, man trifft sich da quasi einmal im Monat in einer festen sodass auch das Vertrauen dann da ist, sich zu öffnen, über schwierige Themen zu sprechen. Und als ich da rein bin, dann habe ich immer gedacht, da sprichst du halt über so Themen, ich habe jetzt einen Kunden oder ich will meine Firma verkaufen oder bla bla bla oder ich nehme jetzt ein Investment auf, könnte mir da Tipps geben. Und ja, das ist so, aber das sind tatsächlich nur, würde ich sagen, 30, 40 Prozent der Themen. Die echten Themen, die dich als Unternehmer beschäftigen, zurückhalten, haben ganz häufig mit Familie zu tun. Wie kann ich denn jetzt meine Kinder erziehen und gleichzeitig meine 6-Tage-Woche, 12 Stunden oder mehr runterreißen? Wie kann man das denn? Wie geht denn das? Und das zerreißt häufig die Menschen.
Joel Kaczmarek: Magst du mal ein bisschen was erzählen? Also ich habe es schon mal gehört, aber ich glaube, es ist wichtig, wer es nicht so kennt, es zu verstehen, das Prinzip, wie da auch Wissen geteilt wird, weil es hat ja einen sehr klaren Kodex.
Lars Jankowfsky: Ja genau, also du triffst dich im Prinzip in einem sogenannten Forum, das sind idealerweise so um plus minus acht Leute, triffst du dich einmal im Monat und da gibt es klare Regeln, nach denen quasi Informationen getauscht werden. Also was wir nicht machen bei EO (Entrepreneurs’ Organization) ist, anderen Leuten zu sagen, was sie zu tun und zu lassen haben. Also weil wir Unternehmer glauben ja auch immer, wir wissen alles besser. Also wenn mir jetzt jemand sagt, wenn ich sage, ich habe jetzt ein Problem und dann sagt mir irgendjemand Lars, easy, du machst jetzt genau das, dann sind da zwei, drei möglich. Also im besten Fall mache ich das und das funktioniert super, aber das ist jetzt nicht unbedingt die Mehrheit. Aber es gibt zwei wahrscheinliche Szenarien. Das eine Szenario ist, dass ich mir denke, ich lasse mir überhaupt nichts sagen. Das machen nämlich ganz viele Unternehmer so. Und das andere ist, ich nehme deinen Tipp und der funktioniert nicht. Dann haben wir ja zwei Jahre ein Problem. Und genau deswegen ist sozusagen das Prinzip Experience Sharing. Das heißt, wenn ich jetzt zum Beispiel, ich habe jetzt ein Thema, I don't know, ich will jetzt meine Firma verkaufen als Beispiel. Oder ich habe ein Problem mit einem Gesellschafter. Oder ich habe ein Problem mit einer Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen. Ich habe ein Verhältnis mit meiner Buchhalterin. Whatever, ja. Also Komfort, solche Sachen, öfters als du denkst. Und dann gibt es halt so ein Format, da gibt es eine sogenannte Präsentation, die man zu dem Thema dann macht. Und dann überlegt sich sozusagen jeder am Tisch, was für eine Geschichte kann ich denn aus meinem Leben erzählen, wo ich in einer ähnlichen Situation war. Also ich spreche über mich und ich erzähle einfach mal eine Geschichte. Und du kannst dann aus der Geschichte ja die Moral mitnehmen oder nicht, was lernen oder nicht, das bleibt dir komplett überlassen. Und das ist eine sehr, sehr, sehr starke Methode, um sozusagen zu lernen und zu wachsen. Und, ganz wichtig, das sind ja alles nicht erfundene Geschichten, wahre Geschichten. Also heißt, diese Menschen im Forum über die Jahre, kenne ich die dann irgendwann besser als meine Frau. Ja, weil die mir halt diese Geschichten erzählen. Deswegen ist auch, also EO (Entrepreneurs’ Organization) wird gerne mal, meine Ex-Frau hat immer gesagt, das ist eine Sekte, weil das Thema Geheimhaltung natürlich ganz oben steht. Du darfst da überhaupt nicht drüber reden, weil wenn meine Forum-Mitglieder sozusagen mir ihre Geschichten erzählen und ich würde da irgendwie ein bisschen was drüber erzählen, dann wäre das ja das Ende.
Joel Kaczmarek: Schöner Exkurs. Also, weil ich war gerade am Begriff dich zu fragen, deswegen habe ich so nach Privatleben gefragt. und wie interessiert dich das Privatleben deiner Mitarbeitenden? Was machst du denn, wenn jemand, also ob ich einen Willen brauche zur Veränderung und zu Coaching, kommen wir auch gleich nochmal zu, aber da ist jetzt jemand vor dir, der sagt, ich möchte gerne Wachstum mitnehmen auch. Ich weiß aber nicht wie, Lars. Und dann kommt meinetwegen auch die Batterie an Privatthemen, was du gerade gesagt hast. Ja, ich bin so groß geworden, Scheidungskind und zu Hause passiert gerade das und jenes und welches. Oh Mensch, Lars, ich möchte wachsen. Und das hier ist gerade alles auf meiner Platte. What shall I do? Mir fällt es jetzt mal ganz schwer. Ich hatte lustigerweise genau heute so eine Situation mit einer Freundin, die mir dann irgendwie ihre Lebensgeschichte erzählt, total bewegend. Ich konnte ganz gut einen Input geben. Wo könnte ich jetzt mich sozusagen weiterentwickeln? Ich sitze dann immer so da und tue mich schwer, weil du hast ja vorhin auch gesagt, jeder hat seinen eigenen Weg. Jetzt hast du als Unternehmer aber manchmal das Interesse und vielleicht manchmal auch hier und da auch die Pflicht, wer weiß, das zu befördern. Was machst du denn dann?
Lars Jankowfsky: Das sind ja sehr individuelle.
Joel Kaczmarek: Anamnesis ist ja ein Stück weit.
Lars Jankowfsky: Ja, genau. Es kommt ja auf die Person drauf an. Vielleicht Kurzer Exkurs dazu. Ich bin jetzt seit zwölf Jahren in Asien. Wir haben ja auch ein paar hundert Mitarbeiter. Und wenn du dir anschaust, wenn wir Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verlieren, dann ist früher, das ist jetzt zum Glück vorbei nach Covid, aber früher war das so, dass... Der größte war, die wurden halt abgeworben mit mehr Gehalt. Und der zweite war Lack of Career Path. Also die werden im Gespräch quasi nicht vernünftig von ihrem Vorgesetzten aufgezeigt, wie können sie sich denn weiterentwickeln im Unternehmen. Wo können die denn hin, weil die Leute ehrgeizig sind. Und das zeigt ja schon, dass Leute wachsen wollen. Aber jetzt aber aufgepasst, also wachsen heißt ja im Kopf der Menschen gerne mal, ich will jetzt einen besseren Job haben, ich will mehr Geld verdienen, ich will mehr Verantwortung haben. Was die aber nicht berücksichtigen ist, dass da ist ja ein Preis zu bezahlen. Also wenn ich jetzt sage, der liebe Joel, der wird jetzt vom Juniorjournalist zum Seniorjournalist befordert, dann denkst du, super, ich kriege jetzt mehr Gehalt. Aber in meinem Kopf ist ja, der ist jetzt Senior, also erwarte ich andere Dinge. Ich hatte jetzt gerade vor ein paar Tagen ein Gespräch mit einem Mitarbeiter zu dem Thema. Da habe ich gesagt, hör mal zu, wenn du Junior bist, dann wäre das völlig okay. was du da gerade machst. Aber als Senior, da erwarte ich halt eine gewisse Posture, Repräsentation für das Unternehmen und so weiter und so weiter, also wie du dich gibst, wie du sprichst, weil du sagst, ja, du bist ja ein Senior-Mitarbeiter, also ist das meine Erwartungshaltung an dich. Und das sehen Menschen ganz häufig nicht, dass also sozusagen ein Aufsteigen in der Karriere auch ein Preis ist. Art 1. Art 2, jetzt kommen wir dazu zum Thema Growth. Wann passiert denn Growth? Growth passiert, außerhalb deiner Komfortzone. Und das ist ja ein netter Satz, der klingt ja easy, den kennen wir alle. Aber was das in der Realität bedeutet, wenn ich außerhalb meiner Komfortzone ist, dann ist es extrem scheiße. Das sind Schmerzen. Das ist nicht schön. Und ich will da weg aus dieser Situation. Und wenn ich da weg will, dann wachse ich idealerweise. Ich habe ein schönes Bild. Ich habe immer schon früher gesagt, im Prinzip, Growth passiert, es ist wie wenn ich jetzt Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen ins tiefe Wasser schubse und die müssen jetzt von allein schwimmen. Und ich reiche denen dann eine Hand und helfe denen, natürlich zu schwimmen, aber die müssen jetzt von allein schwimmen, damit sie nicht untergehen. Und in der Sekunde ist es richtig scheiße für die. Aber wenn sie dann schwimmen und ein Learning, was ich übrigens... Na, ich habe zehn Jahre gebraucht für dieses Learning, weil ich habe dieses Bild immer benutzt. Und irgendwann habe ich verstanden, scheiße Lars, du machst da was falsch. Ich schubse die ins tiefe Wasser, aber ich sage dir nicht, in welche Richtung sie schwimmen soll. Also ich musste ihnen natürlich eine Richtung vorgeben und sie dann unterstützen, dass sie in diese Richtung schwimmen können. Und dann passiert Growth. Ja,
Joel Kaczmarek: aber ich denke gerade so, ich glaube, viele Menschen, wenn die über Growth nachdenken als Angestellte, dann ist es immer so, ich kriege eine Schulung in Photoshop oder in irgendeiner Software oder in einer Technik oder irgendwie sowas, was es ja bei einem nicht ist, sondern es ist ja, was wir irgendwann hatten, dieses Bild mit dem Taschenlamper nach innen drehen in der Regel, also an dir arbeiten.
Lars Jankowfsky: Ja, was macht denn, was macht denn der Unterschied zwischen einem guten Mitarbeiter, Mitarbeiterin? und einem mittelmäßigen, das sind nicht die Skills, das ist nicht der Photoshop-Kurs, sondern das ist, wie ich mein Wissen umsetze, wie ich mitdenke. Also drei große Bereiche sind für mich absolut, also das ist im Prinzip Business Mindset, Critical Thinking und dann der Growth Mindset. Das sind die drei entscheidenden Themen, die als Unternehmer oder als Mitarbeiter dich von einem mittelmäßigen zu einem A-Player machen. Also ich denke mit, ich verstehe das Business, ich hinterfrage Dinge, mache dann auch vielleicht gute Ideen, wie können wir es denn besser machen. Und ich bin bereit, mich weiterzuentwickeln und habe eben ein Mindset dazu. Das sind für mich die drei riesen Themen, die einen exzellenten Mitarbeiter, Mitarbeiterin ausmachen.
Joel Kaczmarek: Und jetzt nochmal zur Anamnese zurück. Es geht ums Werkzeug, um die Werkzeugfindung. Kennst du diesen Spruch, wenn du ein Hammer bist, sieht alles aus wie ein Nagel? Gibst du den Leuten, wenn die bei dir wachsen wollen, jetzt immer einen Hammer an die Hand oder auch mal eine Säge oder auch mal einen Schraubendreher? Das Klassische, was man erkennt, ist, ja okay, du kriegst dann Coaching. Aber ich weiß mal gar nicht, was du damit meinst, by the way. Coaching kann wie alles sein. Was ist denn das Instrument, was du bietest?
Lars Jankowfsky: Ja, lassen wir mal ganz konkret sein. Also was wir machen ist, also mit ausgesuchten Mitarbeitern mache ich persönlichen Mentoring, die zu coachen. Das mache ich aber nur mit ganz wenigen. Ist auch ein bisschen kritisch, weil da gerne dann die anderen Mitarbeiter denken, das ist Favorism. Aber ich muss halt auch bestimmte Keyplayer auswählen und sagen, mit denen lohnt es sich, auch meine Zeit mehr zu investieren. Das mache ich dann gerne. Wir haben einen Coach im Unternehmen, mit dem wir seit vielen Jahren arbeiten. Ein hervorragender Typ. Der hat eine Methodik. Das erste, was sie machen, ist ein 360. Hast du davon schon mal gehört?
Joel Kaczmarek: Das gesamte Team wird nach Feedback zu dir gefragt.
Lars Jankowfsky: Nicht immer das gesamte Team. Du wählst. 10, 15 Leute aus, das könnten auch deine Frau sein, ja, und die geben, also Menschen, die dich halt gut kennen, ja, und die geben anonym, das ist wichtig, das wird anonym gemacht, die geben dann halt auf bestimmte Fragen Feedback und der sammelt das dann und daraus ergibt sich dann ein Gesamtbild. Da kriegst du eine Auswertung und dann sagt der, pass mal auf, so, das sind die ganzen Bereiche hier überhaupt, da wirst du so bewertet, so bewertet und übrigens, hier ist deine Problemzone, wollen wir da mal gemeinsam rangehen. Das funktioniert super.
Joel Kaczmarek: Ich erinnere mich, ich habe solche Feedbacks früher bei mir in meinem ersten Unternehmen gekriegt, wo ich ein bisschen größer war. Vielleicht sah es mehr über mich aus. Maybe. Ich fand das immer unglaublich frustrierend. Weil ich hatte immer so das Gefühl, bei uns war es immer sehr arbeitsorientiert. Also sehr viel in Inhalten. Hat er dieses Ziel geschafft oder das Ziel geschafft? Und dann habe ich mal nicht verstanden, wie soll jetzt jemand, der im Vertrieb ist, ein Content-Ziel bewerten? Weißt du, was ich meine? Aber ich finde es gar nicht. Ich glaube, es war schlicht umgesetzt. Ich glaube, daran lag es. Weil ich finde gar nicht so einfach, so ein Feedback muss halt auch irgendwie bestimmt eingenordet sein oder eingekippt werden, dass du das überhaupt annehmen kannst als was Konstruktives. und dann, weißt du, wenn jemand sagt, das ist deine Problemzone, heißt das ja eigentlich, der Lars findet, das ist deine Problemzone. Oder die, die dich beobachten, finden das. Weiß aber gar nicht, also wenn es sich mehrt, dann hast du so Evidenz, ja, dann weißt du, okay, jetzt haben zehn Leute gesagt hier, sprechen vor Gruppen ist deine Problemzone. Maybe we should have a look at this, ja, aber Weißt du, was ich meine, worauf ich so hinaus will, dass dieses Feedback geben unglaublich tricky ist?
Lars Jankowfsky: Ja, natürlich. Also, das sind dann schlechte Coaches, um es mal deutlich zu sagen. Es ist aber auch im täglichen Umgang wichtig. Also vielleicht ein ganz praktischer Tipp, der vielleicht auch ganz spannend ist. Es ist nie eine gute Idee, jemandem zu sagen, auf dem Kopf raus dies oder das ist falsch oder richtig. Also, wir machen es mal ganz konkret. Und das hat mit der Arbeit, das funktioniert aber auch im Privatleben. Wenn ich dir jetzt sage, Joel, dein blauer Pulli ist hässlich. Dann kannst du sagen, was soll denn der Scheiß? Nee, ist er nicht. Und dann sind wir im Konflikt. Wenn ich jetzt aber sage, dein blauer Pulli verletzt meine Gefühle, dann würdest du sagen, hä, warum? Lass uns mal drüber reden. Wieso kann er jetzt meinen Pulli? Und auf einmal sind wir im Thema. Das heißt, es ist immer besser, über meine Gefühle zu sprechen. um meine Realität als jemand anders zu konfrontieren. Und wenn man dann, das ist so ein rhetorischer Trick, der funktioniert aber gut, der bringt dich wirklich, wirklich weiter im Alltag. Weil was passiert nämlich ist, du denkst dann auf einmal, sind wir wieder beim Thema Bewusstsein. Also wenn ich sage, dein Pulli ist scheiße, dann denkst du gar nicht nach. Du sagst, nein, der ist super. Und wenn ich dann aber sage, der verletzt mich, Meine Gefühle, dann passiert folgendes, dass du sagst, hä, hat der einen Dachschaden? Warum? Da müssen wir mal drüber reden. Klär mir das mal bitte. Und in der Sekunde denkst du über deinen Pulli nach. Und dann kann ich dir natürlich erklären, warum jetzt dein Pulli, sozusagen imaginär meine Gefühle. Und das ist genau das, was dann passiert. Du denkst auf einmal darüber nach und bist offen für konstruktive Kritik.
Joel Kaczmarek: Ja, das ist ja sehr gewaltfrei auch, weil dann bist du ja bei dir und kannst danach noch ein Bedürfnis. Das ist ja das, was ich mal so mit gewaltfreier Kommunikation gelernt habe. Und jetzt reden wir über Coaching gerade. Was machst du denn, wenn du Mitarbeitende hast und merkst so, die Businessentwicklung wird von einem privaten emotionalen Defizit gehemmt. Also eigentlich braucht der Therapie, eigentlich braucht der whatever it is, ein Werkzeug, was nicht... unternehmerisch ist, also nicht Coaching. Was machst du dann?
Lars Jankowfsky: Das ist ein schwieriges Thema. Also das sind die Themen, das sind die Bereiche, wo es immer gerne also für Unternehmer und Unternehmerinnen auch immer sehr schwierig wird. Weil es halt ins Private reingeht. Und am Schluss steht es mir nicht an. Und das ist mir ganz wichtig, jemandem zu sagen, wie die ihr Privatleben zu verbringen haben oder nicht zu verbringen haben. Ich kann eine Meinung dazu haben und wenn die mich fragen, dann würde ich das auch sagen. Wenn die mich aber nicht fragen, dann muss ich mir am Schluss überlegen, ist der oder die Mitarbeiter und Mitarbeiterin bei mir noch gut aufgehoben oder muss ich die einfach austauschen.
Joel Kaczmarek: Und wenn jetzt jemand zu dir kommt und sagt, Lars, das und das ist mein Karriereziel, ich möchte diese und jene Verantwortung übernehmen, mein Vater hin, ich habe jetzt schon Coaching gemacht und du weißt, er hat eine private Baustelle, das geht nicht. Legst du sowas dann offen und sagst, du hör mal zu, das Werkzeug, was mir zur Verfügung steht, in Form von Coaching, Business Sachen, dies, das, jenes, deckt nicht das ab, wo ich den Eindruck habe, dass deine Thematik liegt, die liegt dort. Du darfst jetzt überlegen, ob du das zum Thema machen möchtest und ob wir das irgendwie angehen oder ob wir auch drüber sprechen, ob du Feedback wünschst, whatsoever. Aber mit deiner derzeitigen Ausrichtung in dem, wo du stehst, wird der Pfad, den du dir gerade wünschst, nicht realisierbar sein. Weißt du, was ich meine? Ist das ein Gang, den man gehen kann oder irgendwas in der Art? Oder findest du sowas schon schwierig?
Lars Jankowfsky: Ich mach das nicht. Das ist übergriffig. Also ich hab grad so einen Fall. Ich hab ne Mitarbeiterin, die mir erzählt hat von ihren Kinder als Traumata und ... Das höre ich mir halt an, sie hat mir das erzählt und warum das jetzt der Grund ist, warum sie da an der Stelle quasi zurückgehalten ist. Aber es ist nicht mein Job, das aufzulösen. Ich bin dankbar, dass sie das erkennt. Ich bin dankbar, dass sie mir das erzählt hat. Das ist ein Vertrauensbeweis. Aber es ist nicht mein Job als Unternehmer und auch nicht der Job unseres Coaches, solche Dinge. anzugehen oder aufzulösen. Das ist auch viel zu gefährlich. Also ich bin ja, also ich gebe dir mal ein Beispiel. Du hast ja vorher die Judith angesprochen. Kenne ich ja nun schon länger. Ich bin ja auch viel auf Konferenzen unterwegs. Ich habe, und das ist jetzt wirklich viele Jahre her, viele Jahre her, da hat die Judith gesagt, du Lars, das war auf einer Co:tox Konferenz in Hamburg. Ich würde gerne einen Talk machen über sozusagen Gleichstellung am Arbeitsplatz, also Unterschied Männer, Frauen und so weiter, weil das ist ein Riesenthema. Also es gab da dieses Beispiel, Chef sagt halt, da sind halt vier MitarbeiterInnen und Chef sagt, hey, also einer von euch wird befördert. Also der deutsche Brasser ist einer. Die Frau hört das halt und denkt halt, ja, ich bin es nicht. Sie wollte darüber ein Thema machen und da hat sie ja gesagt, du, ich brauche jetzt jemanden auf der Bühne, der quasi den Macho-Typ spielt und die ganzen blöden Assi-Sprüche macht. Kannst du mir helfen? Ich so, na klar, bin dabei, bin ich ja sofort dabei. So und dann war das zu meinem großen Erstaunen der große Saal, da saßen 500 Leute. Ich bin auf die Bühne und ich habe wirklich diese negative Energie gefühlt, die schon direkt so auf mich eingeprasselt ist. Ich habe mich komplett unwohl gefühlt. Ja, bold wie ich bin, habe ich das halt durchgezogen, quasi das Arschloch da gespielt und mitgespielt. Und ich wurde immer, immer unsicherer und habe mich wirklich unwohl gefühlt, weil ich das wirklich gespürt habe. Und dann kamen nach dem Gespräch auch Leute zu mir und Judith. die dann direkt geweint haben und gesagt haben, mein Chef tut mich hier sexual abusing oder so. Ich bin ja sowas von out of my comfort zone. Ich bin überhaupt nicht in der Lage und habe das Handwerkszeug, mit so einer Situation umzugehen. Ich habe der Judith damals gesagt, das mache ich nie wieder. Nie wieder mache ich das. Ich fand das aber super, dass sie das gemacht hat und ich war wahnsinnig überrascht, was das für ein riesiges Thema war. Und vor allem zum Glück hat Judith sich dann darum gekümmert, es waren zwei unterschiedliche Leute, ich fand das schon hart. Also dass in unserer zivilisierten Gesellschaft solche Dinge da vorkommen und man sollte ja meinen, dem wäre nicht so.
Joel Kaczmarek: Ja, ich finde jetzt in Bezug auf deine Kindheitstraumata-Mitarbeiterin, ich wollte jetzt nicht sagen, dass deine Aufgabe ist, ihr Kindheitstrauma zu lösen, dass du die therapieren sollst oder ihr die bezahlen oder sowas, aber den Impuls zu geben, zu sagen, guck mal, ich glaube, löst doch das Thema auf, wie du das löst, ist deins, ja, aber ich komme halt sozusagen, also es gibt so einen Rahmen, in dem wir uns bewegen können und in dem bist du nicht, also der hat eine Grenze, wenn dich das zurückhält und das aufzulösen ist deine Aufgabe und dann kann man höchstens noch den Leuten helfen, so eine Idee zu kriegen, da bist du wieder bei dem EO (Entrepreneurs’ Organization)-Storytelling-Ding, mir hat geholfen oder eine Freundin hatte das und so weiter, aber das, so wie ich dich verstehe, ist selbst das schon für dich.
Lars Jankowfsky: Ja nochmal, also wenn mich jemand um Rat fragt, dann ja, aber es steht mir nicht an. Und dann gibt es aber Themen, also ich gebe dir wieder ein Beispiel, dann gibt es Themen, die musst du dann als Unternehmer angehen. Ich gebe dir mal ein Beispiel, das war damals bei Swodoo so. Wir hatten einen Mitarbeiter, der lebte irgendwie mit 14 Katzen und der hat gestunken. Ich habe ja mit dem nur nicht gearbeitet, ich wusste das gar nicht. Aber dann kam halt irgendwann das Team zu mir und sagt, Lars, wir haben ein riesen Problem. Ich kann nicht mit dem, also der muss duschen, ich kann nicht mit dem im Zimmer sitzen. Kannst du mir helfen? So, dann muss ich jetzt mit dem Mitarbeiter reden und sagen, Alter, du stinkst. Und mach das mal bitte gewaltfrei und respektvoll, sodass der das auch annimmt und nicht kündigt und nicht verletzt. Das sind die Situationen, die... die man als Manager oder als Unternehmer, die halt richtig schwierig werden. Und noch mehr, wenn es im Abuse-Bereich geht. Weil das kommt leider auch vor. Damit muss man halt dann umgehen.
Joel Kaczmarek: Hast du es gelöst mit dem Katzenkollegen?
Lars Jankowfsky: Ich habe mit dem gesprochen. Und ich habe es hingekriegt, ihm das so zu erklären, dass er das respektvoll zu erklären, dass er sich dann halt immer nochmal extra geduscht hat, bevor er ins Büro gekommen ist. Und wie habe ich das gemacht? Genauso, indem ich halt über die Gefühle von anderen Menschen gesprochen habe. Ich habe nicht gesagt, du stinkst. Aber das ist halt die Wahrnehmung von anderen.
Joel Kaczmarek: Ich habe in meiner Vergangenheit eine Situation gehabt, ich meine, ich stehe für Wachstum, ich stehe für Transparenz und auch im Kontakt sein. Also bei mir merkst du immer, ich arbeite extrem viel an mir. Ich glaube manchmal fast übermäßig viel. Ich habe halt so eine hohe Änderungsfrequenz, weil mich das so stimuliert. Und dann hatte ich eine Mitarbeiterin, fachlich gar keine Themen, Aber die ist nicht so. Die mag nicht Selbstentwicklung. Die mag nicht dauernd hingucken. Und du siehst aber, die hat Blocker. So, und dann habe ich mir das irgendwie angekommen und gesagt, du, ich finde manches schwierig, so und so, weil das wirkt sich halt irgendwie dann auch aus, wenn dich private Themen nerven, merke ich das auch in deiner Arbeit. Du bist dann in der Art, irgendwie so, mich triggert das. Und dann habe ich nochmal tiefer reingeguckt und habe gemerkt, nee, ich glaube, das viel Wesentlichere ist, das ist so ein Clash of Culture für mich. Wenn ich sozusagen für, du hast das, glaube ich, Growth Mindset stehe, und jemand anders kategorisch gar nicht und ich sehe aber sozusagen die Blocker on the road, also ich sehe, was für Faktoren da im Weg stehen und die geht dich aber nicht an, dann nervt mich das. So, dann habe ich mir die beiseite genommen und gesagt, du pass mal auf, ich habe das nochmal durchdacht. Ich habe folgendes Dilemma. Ich bin so, du nicht, das ist okay, darf es ja sein, vollkommen in Ordnung, du grinst schon. Und ich merke aber auch gleichzeitig, dass es bei dir sozusagen Hemmschuhe gibt, mit denen ich gar nichts zu tun habe, die überhaupt nicht in meinem Bereich sind. Es ist deine Entscheidung, wie du es auflöst. Ich weiß nur, ich will immer mit Menschen arbeiten, die an sich selber arbeiten und solche Sachen ausnehmen. Darfst du eine Entscheidung treffen? Willst du das machen? Dann haben wir hier einen coolen gemeinsamen Weg zu. Oder willst du es nicht machen? Das ist auch okay. Dann wird sich unser Weg wahrscheinlich aber perspektivisch trennen. War das eine gute Art des Umgangs?
Lars Jankowfsky: Ja, es kommt halt immer auf die Worte darauf an. Ich würde mir nicht anmaßen, weil ich den Menschen nicht kenne. zu beurteilen, ob es gut ist oder nicht. Aber ich habe jetzt genickt, weil das genau die richtige Entscheidung ist. Die nämlich zu sagen, ich möchte mit diesem Menschen arbeiten oder Zeit verbringen oder nicht. Diese Entscheidung, die triffst ja du. Und du kannst diesem Menschen eine Chance geben. Und das halte ich immer für wichtig, zu sagen, wir haben ja ein Problem. Ich, nicht du hast ein Problem, ich habe ein Problem damit. Und mir ist es wichtig, dass es anders wird. Und entweder wird es anders or else. Und das ist ja okay. Wir sind ja alle erwachsen. Du hast ja als Unternehmer deinen Mitarbeitern gegenüber eine Pflicht und Verantwortung, die auch sauber und fair zu behandeln. Aber Fairness, und das ist ganz wichtig, geht immer in zwei Richtungen. Die müssen dich auch fair behandeln. Und wenn sozusagen für das Geld, was du bezahlst, für die Zeit, die du investierst in den Mitarbeiter, der Output nicht adäquat ist, dann ist dieser Fairness quasi gebrochen. Dann muss man auch sagen, okay, es geht halt nicht.
Joel Kaczmarek: Weil, wo ich auch ein Stück weit mit dir hin will, ist, es gibt ja Erfordernisse für Wachstum. Und ein Erfordernis ist Wille. Du hast es gerade Growth Mindset genannt. Was machst du denn bei dir im Betrieb, wenn jemand das nicht hat? Ist der dann mit dir inkompatibel?
Lars Jankowfsky: Ja, wir haben bei uns nichts verloren. Also ganz brutal gesagt. Ich hoffe, ich habe jetzt nichts Falsches gesagt. Meine ganzen Mitarbeiter in Asien übersetzen sich das, aber die wissen das. Also ich spreche da ganz häufig drüber. Weil nochmal, als Unternehmen entwickeln wir uns weiter. Und ich möchte ja, dass wir uns gemeinsam weiterentwickeln. Und gleich mal ganz kurz, ich gebe dir jetzt mal ein Beispiel. Du hast ja vorher so schön in der Werbeeinspielung hier Gradion, blablabla. Wir haben jetzt gesagt, wir nennen unseren Namen um und wir nehmen das auch als Chance, uns selber neu zu erfinden. Und wir werden jetzt AI-first sein. AI-first heißt, wir tun alles intern. Die erste Frage ist sozusagen, wie kann mir die AI helfen? Und damit meine ich nicht nur Software, ich meine HR, ich meine mich selber. Also egal wer. Ich fange jetzt nicht mehr an, über AI zu quatschen, aber es geht ja darum, das ist ja ein großer Eingriff in die Art, wie wir arbeiten. Und wir müssen ja auch offen sein mit diesen Tools, mich da wirklich zu beschäftigen, damit rumzuspielen, zu lernen und so weiter. Und was wir da jetzt machen ist, wir haben da jetzt wirklich einen Einjahresplan. Wir machen da Schulungen, wir machen da Hackathons, wir machen da Best Practices, wir machen Austausch, wir haben AI-Ambassade. Also da gibt es so ein ganzes Portfolio an Dingen, die wir da machen. Und wird da jeder mitgehen? Nein. Werden wir Mitarbeiter verlieren? Ja. Das ist inevitable und das ist auch dann okay, weil das ist ja deren Entscheidung. Ich kann nur sagen, da wieder das Beispiel, tiefes Wasser, Hand streichen. Wir haben hier die Tools, wir zeigen dir, wie es geht. Bist du bereit, mit uns gemeinsam in diese Richtung zu schwimmen? Nein? Okay, dann musst du halt leider deinen Platz räumen, weil da draußen sind hundert andere Menschen, die vielleicht eine Chance haben wollen auf diesen Arbeitsplatz und die da besser reinpassen.
Joel Kaczmarek: Und jetzt ist ja Veränderungswille. Growth Mindset, das ist ja nicht unbedingt binär 1 oder 0. Das kann ja eine Intensität haben. Der eine will das ganz viel, der andere ganz wenig, die andere so mittelmäßig. Hast du so eine Art, also auf Englisch nennt man Threshold. Weißt du, was ich meine? Woher weißt du, ist es zu wenig und wo ist es genug? und wo ist es sogar viel? Das ist ja nicht schwarz-weiß.
Lars Jankowfsky: Ne, nochmal. Das Unternehmen entwickelt sich in einer bestimmten Geschwindigkeit weiter. Und idealerweise kann der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin damit Schritt halten. Wenn die sich jetzt langsam, wir haben auch solche Menschen gerade im Unternehmen, die wachsen, aber sehr viel langsamer. Dann ist das okay, erstmal. Irgendwann wird der Abstand zu groß sein, sodass das bricht, aber erstmal ist das okay. Ich glaube, die wichtigere, ich habe festgestellt, dass bei ganz vielen Menschen Growth irgendwann aufhört. Also, dass die irgendwann sagen, Ich bin fertig. Ich bin fertig, so bleibe ich jetzt. Und das hat auch was mit Alter zu tun. Je älter, desto mehr kommt das. Meine ehemalige Schwiegermutter, die hat mal einen Satz gesagt, der hat mich zutiefst geschockt. Meine Ex-Frau und ich, wir wollten die dann zum Essen einladen und zum Italiener, dass die mal Pizza essen, weil die hat noch nie Pizza gegessen in ihrem Leben.
Joel Kaczmarek: Das ist ja schon ein Schock.
Lars Jankowfsky: Und dann hat die gesagt, nee, also ich bin jetzt 72 Jahre alt, ich habe gelebt ohne Pizza, ich will jetzt auch keine Pizza mehr erleben. Und das muss ich ja dann auch akzeptieren. Das ist voll okay. Das ist ja ihre Entscheidung, ihr Leben. Aber für mich war das so, wow. Ich finde das schon krass, dass jemand tatsächlich 72 Jahre alt wird, ohne Pizza zu essen, aber dann das auch nicht mal probieren möchte. Also zum Thema die Farbe blau. Ich kann ja dann probieren und sagen, nee, ist nicht so meins. Einmal reicht. Fair enough. Und das ist jetzt halt ein krasses Beispiel, aber ich habe bei mir jetzt in der Arbeitswelt häufiger Menschen gesehen, die wirklich ein super Growth Mindset hatten bis an einen bestimmten Punkt. Und ich kann ja auch sagen, warum. Und da bin ich jetzt schuldig. Das ist hart. Das ist hart. Also ich bin halt ein Extremist. Ich fordere wahnsinnig viel von mir selber. Und viele Leute, die mich kennen,