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Intro: Digital kompakt. Heute aus dem Bereich digitales Unternehmertum mit deinem Moderator Joel Kaczmarek. Los geht's.
Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek, ich bin der Geschäftsführer von Digital Kompakt und heute habe ich den lieben René Ruland an Bord. Der ist CEO bei MyPoster, einem der Riesen schlechthin, wenn es um Drucksachen geht. Ich werde ihn alles gleich fragen, was er alles druckt, von Fotobüchern über Tapeten, über Poster, über Fotos und noch vieles, vieles mehr. Und vor allem möchte ich von ihm natürlich aber lernen, wie hat er es eigentlich geschafft in diesem Kriegsgebiet, Fotodruck, Online-Druck und was da noch alles dazu gehört, wo ich auch mal fragen werde, wie er es eigentlich abgrenzt, zu überleben. Die Marketingschlacht, die er da führen musste, er hat ziemlich spannende Sachen auch gemacht in Sachen Ausbau, also sowas wie Unique hat er zum Beispiel gekauft und auch noch andere Unternehmen. All das und vieles mehr lernen wir heute vom lieben René und ich freue mich schon darauf. Also, moin moin, schön, dass du da bist.
René Ruhland: Moin Joel, vielen Dank, dass ich hier sein darf.
Joel Kaczmarek: Ja, lass uns doch mal mit einem kleinen Status-Update anfangen. Also ich bete mal runter, was ich so für Zahlen von dir habe und du korrigierst, ob ich irgendwie daneben liege. Also gegründet 2011, Umsatz so an die 100 Millionen Euro. Ihr wart wie auf gutem Kurs, dann Krise ein bisschen. Also ihr kratzt so an den 100 Millionen, habe ich mir sagen lassen. 350 Mitarbeitende, 9 Märkte, 5 Standorte. Kommt hin?
René Ruhland: Kommt hin. Wir schaffen die 100 nicht, wenn wir drunter liegen, weil wir einfach, ich glaube, dieses Jahr läuft es im Online-Handel ja generell nicht so 100 Prozent oder nicht so wie geplant, wenn man Planzahlen macht. Aber wir sind gut dabei, aber wir werden die nicht schaffen.
Joel Kaczmarek: Und was sind die neuen Märkte, in denen ihr aktiv seid? Also ist das so alles europäisches Festland, nehme ich mal an?
René Ruhland: Genau, bloß UK. Und wir machen mit meiner Tochterfirma Art Photo Limited seit drei, vier Monaten USA.
Joel Kaczmarek: Wird ja nicht langweilig bei dir. Und wie ist es mit den Standorten? Weil wenn man über das Thema Druck nachdenkt, vielleicht kannst du ja mal uns ein Feeling geben. Also ihr produziert selbst, wie ich es mitgekriegt habe. Wo macht ihr das?
René Ruhland: Produktionsstandorte haben wir zwei. Wir haben einen in der Nähe von München in Dachau und dann haben wir noch einen in Sachsen-Anhalt in Bitterfeld-Wolfen. Dort produzieren wir auch noch seit ein paar Jahren. Bürostandorte haben wir München, Bordeaux und Berlin.
Joel Kaczmarek: Ich habe ja darüber nachgedacht, als ich mich mit euch beschäftigt habe, weil ich immer gelernt habe, dass Drucken irgendwie extrem günstig wohl so in Tschechien und Polen geht. Warum waren bei euch die deutschen Standorte vorwiegend? Ist das der Ethik geschuldet?
René Ruhland: Dadurch, dass wir ja relativ schnell am Endkunden sein wollen, haben wir schon immer geachtet, dass wir in Deutschland drucken, sodass wir den Versand gut hinbekommen. Und wir sind dadurch, dass wir in München gegründet haben und dann haben wir die Produktion eben irgendwann in Dachau angefangen. Es ist so, dass wir auch immer vor Ort sein wollen oder wollten damals, einfach weil wir die Produktionssteuerungssoftware auch selber schreiben. Durch die Losgröße 1 haben wir eine gewisse Komplexität in den ganzen Produkten, in der Herstellung. Und so konnte man das einfach mitentwickeln und das war auf jeden Fall ein Riesenvorteil.
Joel Kaczmarek: Ich habe das öfters gelesen, wenn man zu euch recherchiert, was heißt denn das Losgröße 1?
René Ruhland: Naja, wenn du einen Kalender bestellst, dann gibst du ihn ja nur einmal, vielleicht bestellst du ihn ja noch zweimal, aber normalerweise richten wir uns darauf ein, dass wir das Ding nur einmal drucken. Wenn du jetzt diese Druckstandorte, von denen du sprichst, in Tschechien oder wo auch immer, ist dann oftmals so ein B2B-Drucker, wie das zum Beispiel ein Fly-Alarm ist oder so, wo du ja keine Losgröße 1 hast, sondern normalerweise Losgröße 50 oder Losgröße 100 hast.
Joel Kaczmarek: Und jetzt hilf mir mal, wo verortet ihr euch eigentlich? Weil man kann euch ja in ganz viele Sachen packen. Also man kann euch mit so einem Fotobuchdruck à la Zewe vergleichen, man kann euch mit so was wie Flyeralarm vergleichen, mit Wir machen Druck. Also da gibt es ja zig Sachen. Theoretisch auch mit Drogerien, mit Discountern. Also jeder, der irgendwie was mit Foto und mit Druck zu tun hat. Was ist so eure Benchmark?
René Ruhland: Wir verorten uns Eigentlich als E-Commerce-Unternehmen mit hohem Softwareanteil. Drucken muss man können, sage ich immer. Also natürlich ist Drucken eine gewisse Kernkompetenz, aber viel wichtiger ist bei uns eigentlich die Konfiguratoren schreiben, Software schreiben, so dass du als Kunde das Produkt auch perfekt zusammensetzen kannst, bestellen kannst, konfigurieren kannst.
Joel Kaczmarek: Also im Kern ist Drucken quasi die Commodity, die muss irgendwie stimmen, aber vorneweg gewinnst du quasi das Game.
René Ruhland: Genau und im Kern sind wir ein B2C-Drucker, Fotobücher, Kalender, wie du es schon gesagt hast. Wir drucken jetzt keine Business-Sachen wie Flyer oder wie Visitenkarten oder Kugelschreiber.
Joel Kaczmarek: Warum nicht?
René Ruhland: Zum einen ist es ein anderer Maschinenpark, liegt wieder an dieser Losgröße 1. In dem Bereich, in dem wir drucken, ist es ein sehr emotionales Produkt. Das heißt, wir haben eine andere Anforderung an den Druck, als wenn du jetzt zum Beispiel, wenn du mal 1000 Flyer bestellt hast, hast du bestimmt schon öfter gemacht. Dann sieht der erste ja nicht so aus wie der letzte von den Farben. Bei uns ist es so, dass das Produkt, das was du kriegst, mit dir drauf oder deinem Kind drauf oder deiner Familie drauf, hast du ja einen extrem hohen Anspruch, dass das genauso aussieht wie auf deinem Bildschirm. Und dadurch ist es sozusagen schon mal eine große Abgrenzung im Maschinenpark.
Joel Kaczmarek: Aber ist das echt so? Ich habe immer gedacht, man kauft sich so eine Druckstraße und dann ist es relativ bums, ob ich da irgendwie eine Million Flyer drucke oder 50 verschiedene Fotobücher. Ist das wirklich so variabel, dass du mit dem einen das eine machst und das andere brauchst du, wenn du jetzt in großer Stückzahl Visitenkarten und Co. drucken willst?
René Ruhland: Ja, du druckst zum Beispiel einen Flyer auf einer ganz anderen Maschine, als wenn du jetzt ein gerahmtes Poster oder so ausdruckst. Das hat das eine mit dem anderen tatsächlich nichts zu tun.
Joel Kaczmarek: Wenn du jetzt mal auf so einer Cocktailparty stehst, erzählst jemandem, was du machst. Wie erklärst du dann, was eigentlich so euer USP ist? Weil es ist ja so ein unglaublich generisches Produkt.
René Ruhland: Ja, unser USP ist ganz klar, dass wir im Kern wollen wir die besten Konfiguratoren schreiben. Ich würde natürlich sagen, wir sind ein E-Commerce-Unternehmen. für Online-Druckerei im personalisierten Online-Business. Wir denken immer in Software, das heißt, wenn du mal so ein Fotobuch konfiguriert hast, ist das ja nicht so trivial, sowohl aus der technischen Sicht, als aber auch aus einer UX-Sicht. Auch die ganzen Systeme, dass das alles reibungslos läuft, das sind ja schon unglaublich große Daten, die da an einem guten Sonntag reinkommen.
Joel Kaczmarek: Macht ihr das eigentlich alles unter eurer Marke sozusagen zentral? Weil ihr habt ja eigentlich theoretisch auch unterschiedliche Anbieter. Ich habe gelesen, dass ihr natürlich Junique gekauft habt. Das ist ein Thema, darüber können wir ja gleich später nochmal reden, was ihr damit vorhabt. Das ist ja auch ganz interessant, was sich da tut. Und sowas wie Kartenliebe macht ihr auch, wo ihr über die Karten geht. Wie vereint ihr denn, wie verzahnt ihr denn eure unterschiedlichen Brands?
René Ruhland: Wir haben irgendwann mal uns dazu entschieden, dass wir unterschiedliche Brands machen und nicht alles unter einer Brand. Es liegt einfach daran, dass wir zum Beispiel bei einer Kartenliebe haben wir natürlich diese ganzen Hochzeitskarten, Weihnachtskarten, Geburtskarten und so eine Hochzeitskarte, wenn eine Braut Hochzeitskarten kauft, hat die auf jeden Fall ein anderes Mindset, als wenn sie jetzt zum Beispiel ein ganz normales Poster kauft. Wir haben die vier Brands, da haben wir jetzt angefangen, dass wir die alle auf dem gleichen Backend laufen haben, so dass wir schon mal da die ganzen Synergien heben und dann haben wir unterschiedliche Frontends. Aber am Ende laufen sie bei uns alle in die Produktion rein.
Joel Kaczmarek: Wenn man sich jetzt mit dir beschäftigt, dann habe ich eine Sache gelernt, auch was du gerade beschrieben hast, so dieses Thema, ihr versteht euch als Softwarefirma, ihr fokussiert euch auf den Konfigurator, also ich lerne daraus ein Stück weit, dass ihr sagt, alles, was man in Product investiert, vornherein, dass die Erfahrung gut ist, führt dazu, dass man irgendwie höhere Umsätze vielleicht bauen kann oder die Kunden häufiger wiederkommen. Bestätigt sich das denn? Weil ich gucke mir so meine Frau an, die hat sich irgendwie so eine Software runtergeladen, mit der sie dann immer ihre Fotobücher macht jedes Jahr und auch ganz akribisch. Da ist man so ein bisschen locked in. Ist das bei euch auch so oder hat man trotzdem in dem Markt so eine, sag ich mal, gewisse Untreue?
René Ruhland: Ist ja so, wie du am Anfang gesagt hast, wir arbeiten ja in einem, sagen wir mal, zumindest aus Kundensicht in einem Markt, der sehr preisgetrieben ist und der schon immer wieder auf Kundenfang geht. Damit wir in der Lage sind, auch da mitzugehen in dem Marketingspiel, müssen wir sozusagen gut konvertieren. Deswegen haben wir einen ganz, ganz klaren Fokus auf Produktmanagement und auf Konvertierung. Bei einem Fotobuch ist es so, dass die Kunden meistens eingeloggt sind. Nichtsdestotrotz kommt ja eine gewisse Generation nach, die ihr erst das Fotobuch macht und die fängt schon, normalerweise ist es ein suchtgetriebener Markt, das heißt, die fängt schon wieder bei Google an und da hast du dann wieder die Chance, den einzukaufen. Und ja, das ist so, bei einem Fotobuch oder Kalender ist die Wiederkaufrate natürlich sehr hoch, weil wenn du dich einmal daran gewöhnt hast an die Software, machst du das im nächsten Jahr wieder.
Joel Kaczmarek: Macht ihr eigentlich mittlerweile Cloud, also wirklich im Browser oder muss man sich bei euch auch was runterladen?
René Ruhland: Wir haben auch eine Download-Software, aber wir sind im Browser.
Joel Kaczmarek: Und ansonsten, ich sag mal, in deinem Geschäft spielt ja eine große Rolle sicherlich auch das Thema Lizenzen. Also wenn du jetzt, sagen wir mal, Poster druckst oder irgendwie, weiß ich nicht, schöne andere Fotoinhalte oder für ein Fotobuch vielleicht was anbieten möchtest, dann geht es ja oft darum, dass du irgendwie vielleicht spannende Brands hast im Sinne von so Franchises. Also ich denke dann auch an sowas wie irgendwie Disney mit Sachen wie, weiß ich nicht, Elsa oder Cars oder so oder Star Wars. Aber auch, sag ich mal, Fotografie. Also wenn du jetzt so das Merlin Monroe Bild haben möchtest oder den Musiker oder, oder, oder. Was für eine Rolle spielt denn das bei euch in Sachen Lizenzen?
René Ruhland: Wir haben ein französisches Unternehmen gekauft letztes Jahr, das heißt Artphoto Limited. Da geht es eigentlich nur um Lizenzen. Da ist die Idee, dass wir, also wir nennen es immer, the most epic Photo zu haben. Das heißt, wenn du an Marilyn Monroe denkst, dann wollen wir genau das Foto haben, an das du denkst. Oder wenn du an Queen denkst oder an Freddie Mercury oder an Beckenbauer, dann ist es sozusagen unser Ziel, immer das Foto zu haben. Und klar, da geht es nur um Lizenzen.
Joel Kaczmarek: Was ist denn eigentlich für dich, warum du dieses Business so liebst? Weil wenn ich jetzt mal ganz ehrlich bin, so richtig hardcore sexy ist es ja nicht, Druckprodukte zu verkaufen.
René Ruhland: Das ist schon sexy.
Joel Kaczmarek: Ich sag mal so rum, die handwerkliche Arbeit mag ich sehr gerne. Also ich liebe dieses Anfassen und am Computer entstehen lassen und dann hinterher gedruckt sehen. Das ist schon schön. Aber so business-wise ist es halt schon so eine typische Marketing-Schlacht. Kunden günstig einkaufen, Reaktivierung hinkriegen. Was macht es denn für dich, dass du das so gerne machst?
René Ruhland: Zum einen definitiv, dass wir ein haptisches Produkt am Ende haben. Ich bin ja immer noch öfter in den Produktionen und wenn du da rumläufst und du siehst einfach fertige Produkte, das ist einfach wahnsinnige Emotionen, die du da wegdruckst für den Kunden. Zum anderen macht mir Produktmanagement Spaß. Mir macht es Spaß, dass du dem Kunden dann möglichst relativ schnell eben eine schöne Experience zu geben, dieses Fotobuch zu gestalten. Da ist schon noch viel Musik drin. Das wird sich in Zukunft auch nochmal ändern. Wenn du nachdenkst, wie viele Fotos am Tag gemacht werden mit den ganzen iPhones, das werden ja immer mehr. Also wenn ja wohl Digitalkameras oder Spiegelreflexkameras abnehmen bei den Käufen, gehen Fotos hoch einfach durch die neuen Handys, die so gut fotografieren. Und am Ende muss man ja irgendwie schauen, wie kriegst du die sortiert? Wie können wir als Anbieter dabei helfen? Wie kriegst du automatisierte Fotobücher hin? Wie kriegst du automatische Emotionen in diese Collage rein und all diese Themen? Da ist schon mehr als ein Posterverkauf.
Joel Kaczmarek: Schaut ihr euch denn auch so ein bisschen Advanced Shit an? Also geht ihr zum Beispiel hin und sagt, KI, die Bilder erzeugen kann, könnte für uns ein Thema sein, weil wir könnten coole Bilder auf Wunsch der Kunden bauen und sie müssen quasi keine Lizenzen bezahlen oder NFTs drucken, sowas zum Beispiel.
René Ruhland: Gucken wir uns alles an. Wenn wir jetzt an Unique denken, wo wir tausende Künstler haben, entstehen da ja tolle Sachen, aber es gibt ja die ein oder andere App, wo du auch schon Voice-to-Art hast, wo du einfach reingeben kannst, Joel fährt mit seinen Kindern Ski in Tirol und dann wird dir ein Unique-Art sozusagen ausgespuckt. Und das gucken wir uns schon an. Was passiert da? Wie gut ist das? Ist das verkäuflich? Ist das nicht verkäuflich? Solche Themen sind wahnsinnig spannend. Du kannst ja heutzutage auch schon Klipperts automatisiert erstellen. Also du kannst auch sagen, okay, erstelle mir einen Papagei-Klippert auf die und die Arten und dann mal dir die KI-Klipperts.
Joel Kaczmarek: Wie ist das mit NFT? Weil ich kriege das bei einigen Leuten mit, dass sie sich mal irgendwelche NFTs kaufen für teuer Geld, sind dann stolz wie Bolle und hätten die aber trotzdem mal gerne ausgedruckt bei sich an der Wand. Macht ihr da auch einiges?
René Ruhland: Ja, kannst du uns NFTs schicken, wir drucken sie dir.
Joel Kaczmarek: Hahaha.
René Ruhland: Im Moment sind wir noch nicht im NFT-Business. Ich glaube, das hat auch jetzt wieder ein bisschen abgenommen.
Joel Kaczmarek: Ja, ist mal eben kurz implodiert. Ist kurz implodiert, ja.
René Ruhland: Kommt aber bestimmt wieder.
Joel Kaczmarek: Und sag mal, wie ist es denn, wenn wir jetzt auch mal so zu Genique irgendwie rüber uns rudern, vielleicht aber auch bei einem anderen Produkten? Arbeitet ihr auch viel mit Kunst, die ich mir als Kunde vielleicht auch ein Stück weit selbst konfigurieren kann? Also es gibt ja zum Beispiel gerne mal so Poster, wo irgendwelche tollen Sprüchlein drauf sind. So Bilder, die man einfach sich so modular zusammenbauen kann mit einzelnen Elementen. Macht ihr sowas auch schon?
René Ruhland: Ja, machen wir. Collagen Designer haben wir das genannt. Da kannst du es sozusagen machen, da kannst du den Teil personalisieren. Und das ist auch das, was wir in die Richtung, in die wir bei Unique jetzt stärker gehen werden. Wir werden erweitern um personalisierte Produkte, die sozusagen von der Creator Community kreiert werden, die aber den Fokus haben, dass sie vom Endkunden dann nochmal personalisiert werden. Auf welche Art auch weise, ob das Text ist oder ob das Farben sind oder ob das Elemente sind.
Joel Kaczmarek: Und ich habe gelesen, dass ihr Unique jetzt sehr stark auch in so eine Art Etsy-Richtung denkt, wie so eine Art Marktplatz. Also dass ihr hingeht und holt euch Künstler auf die Plattform und es gibt quasi ein Angebot und man kann sich sukzessive was aussuchen. versus vorher war das ja relativ stark kuratiert, bevor ihr es gekauft habt.
René Ruhland: Das ist im Moment immer noch kuratiert. Weil wir noch nicht fertig sind mit der Software, wir haben angefangen zu schreiben schon, wir schreiben aber noch ein bisschen, aber wir gehen davon aus, dass wir auf jeden Fall Mitte nächsten Jahres live gehen. Genau, wir stellen das auf dem Marktplatzmodell um, einfach weil wir glauben, dass die Masse von den Kreativen dann nochmal einen höheren Output bringt an Motiven. Und wir werden dort auch eben nochmal in mehr Produkte gehen. Also wir werden nicht nur, wir sind ja jetzt auch nicht nur in Wandbilder, wir haben ja jetzt auch schon Stationary und Kissen und sowas drin. Das wirst du als Creator dann kreieren können, bespielen können und der Endkunde wird es noch personalisieren können, ja.
Joel Kaczmarek: War das so eure Arbeitshypothese, als ihr das Ding gekauft habt auch schon? oder ist das so gewachsen mit der Zeit?
René Ruhland: Das war unsere Arbeitshypothese, ja.
Joel Kaczmarek: Das erinnert mich auch ein Stück weit dran, früher hatte Spreadshirt mal eine französische Tochter gekauft namens La Fraise, also die Erdbeere auf Französisch. Die haben immer so eine Wettbewerbe gemacht mit irgendwie schönen Bildern und dann haben sie T-Shirts gedruckt in limitierter Anzahl, so weiß ich 500 oder sowas. Die waren immer geil und irgendwann ist es leider zugemacht worden. Ist Textil für euch auch ein Thema?
René Ruhland: Textil ist ein Thema, wird auf jeden Fall ein Thema bei Unique werden. Wir werden es aber nicht selber herstellen. Da fragen wir dann bei so netten Menschen wie Spreadshirt an.
Joel Kaczmarek: Okay, also ihr habt sozusagen den Kunden mit dem Design und dann wird es quasi so eine Mischkalkulation nach hinten raus. Wo wir ja eigentlich auch zu so einer spannenden Brücke schon kommen, das ganze Thema Kunden gewinnen und Kunden monetarisieren. Was ist denn das Geheimrezept, was ihr gefunden habt, um in diesem Markt, das ist ja, Rieck muss es ja für euch sein, also super teure Marketing-Spendings bestimmt auf Social, auf irgendwie Suche, weil so viel Angebot und gleichzeitig, wie gesagt, gefühlt für den Kunden ein relativ generisches Produkt. Was ist euer Erfolgsgeheimnis, da bestehen zu können?
René Ruhland: Also zum einen war es schon schlimmer. Das heißt, der Markt ist schon relativ stark konsolidiert. Das sieht man vielleicht so als Endkunde nicht, aber von den Mitbewerbern sind wir sozusagen schon gar nicht mehr so viele. Zentralisiert sich auch ein paar Unternehmen. Wir haben auf jeden Fall über die Jahre natürlich einen sehr hohen Stammkundenanteil. Ich meine, uns gibt es auch schon zehn Jahre. Das heißt, wir haben schon ein paar Millionen Kunden, die uns relativ treu sind, die wir auch mit CRM gut bespielen können. Investieren auch relativ viel in Marke. Und sonst, das ist tatsächlich das Problem. Standardspiel, was wir alle spielen müssen, solange Google das Monopol hat. Gucken, dass wenn er da ist, dass er konvertiert. Da kommt dann wieder unser Produktmanagement ins Spiel, zu sagen, okay, was können wir optimieren im Funnel, damit wir am Ende tatsächlich uns vorne rum diese teuren Marketingkosten leisten können.
Joel Kaczmarek: Und dann einmal fünfstellig SEO-Budgets wahrscheinlich jeden Monat irgendwie allokieren. Schon ein bisschen scheiße mit diesem Gafferdreck.
René Ruhland: Wir müssten einfach bei Google irgendwie was hinbekommen.
Joel Kaczmarek: Das ist ja genau der Schmerzpunkt, den du, glaube ich, gerade beschrieben hast. Also am Ende des Tages auf der Marketingseite hoher Wettbewerb, hoher Wettbewerb für zu hohen Kosten, One-Off-Käufe im schlimmsten Fall. Was ist denn der Trick, was du gerade gesagt hast, den Funnel so zu optimieren, dass du genau in diesem Dilemma irgendwie Bestand haben kannst?
René Ruhland: Großer Mix zwischen Marke, Wiederkäufern und am Ende ein gutes Produkt bieten, muss ja nicht immer der günstigste sein. Du musst wirklich, wenn du dich mit dem Produkt beschäftigst und wir haben ja schon Produkte, die so eine Collage oder Fotobücher oder Kalender, da musst du dich ja schon ein paar Minuten mit beschäftigen. Und das muss dir einfach Spaß machen, das muss dir leicht von der Hand gehen. Da musst du merken, okay, ich kann eine gewisse Kreativität mit reinbringen oder das geht schnell. Wir haben dann zum Beispiel auch Fotobuchassistenten, die dir helfen, so ein Fotobuch schnell zu erstellen. Zum Beispiel in der App, da kannst du einfach sagen, du warst im Urlaub vom 16. bis 24. und dann erstellen wir dir dein Fotobuch. Und dann kannst du die Bilder noch ein bisschen rumschieben, aussortieren, kannst ein Fotobuch bestellen. Ich glaube, es sind einfach ganz viele Wege, die nach oben führen, dass du da am Ende erfolgreich bist.
Joel Kaczmarek: Und ich sage mal so, wenn man eine Firma verstehen will, dann muss man sich ja manchmal auch ihre Entstehung angucken. Also was man zu euch so liest und hört, ist es ja so, nie mit Investoren gestartet, sehr familiennah. Was war eigentlich so der Anfang, der Stein des Anstoßes, dass ihr das Ganze mal begonnen habt?
René Ruhland: Die MyPoster ist ja 2011 entstanden, aber ich habe 2007, 2001, Da habe ich das erste Unternehmen gegründet, aus dem dann später die Produktion geworden ist. Da habe ich Bilder importiert aus Asien. Also ich habe immer irgendwie was mit Bildern gemacht. Die habe ich dann verkauft an Handel, an Möbelhäuser und Baumärkte. Und daraus ist dann irgendwann entstanden, dass ich gemerkt habe, wenn du klein bist, ist der Handel nicht so nett zu dir. War die Vision zu sagen, okay, wir gehen vom Handel in E-Commerce. Mit dem Handel damals schon relativ viel Umsatz gemacht, aber haben dann gesagt, okay, wie kommen wir zum E-Commerce? Und haben dann eben 2010 angefangen zu programmieren und 2011 sind wir live gegangen. Es war immer schon viel Fleiß dabei.
Joel Kaczmarek: Du und dein Bruder, was ich gelernt habe.
René Ruhland: Ich und mein Bruder, ja. Und seit 2013 ist noch meine Frau mit drin.
Joel Kaczmarek: Und, wie lässt sich das aushalten? Familiengründung? Meine Frau sagt immer, ich sehe dich den ganzen Tag zu Hause und im Büro. Heute Abend gehe ich mal alleine Weinchen trinken. Jetzt halt mal die Fresse und lass mich in Ruhe. Geht es bei euch auch so?
René Ruhland: Nein, das geht super gut. Von Tag eins an hatten wir eine ganz strikte Aufgabenteilung. Sonst geht das nicht. Ich muss sagen, wer ist für was verantwortlich und bei welchen Themen gibt es Absprachen? Und natürlich hat es als Familie nicht nur Vorteile, wenn man zusammenarbeitet. Es hat natürlich auch unglaublich viele Vorteile. Du hast einfach eine extrem hohe Vertrauensbasis. Und durch das Vertrauen kannst du halt bei uns in dem Fall. zu dritten, meinem Bruder, meiner Frau, konnten wir halt in drei verschiedene Richtungen loslaufen. Das heißt, der eine konnte vorne beim E-Commerce loslaufen, der andere konnte in der Produktion loslaufen. Der andere hat überall Prozesse zum Beispiel installiert. Und man wusste, dass jeder in bestem Gewissen die Entscheidung fürs Unternehmen trifft. Und das hat natürlich extreme Vorteile in der Geschwindigkeit. Hat es Nachteile, wenn man nach Hause kommt und man bespricht ein Firmenthema? Ja, klar.
Joel Kaczmarek: Ich fand aber sehr geil, ich habe von dir gelesen, dass ihr eure Firma immer Diva nennt und dann sagt ihr, die Diva sitzt mit am Tisch, wenn ihr Abendbrot isst. Das fand ich ein bisschen witzig.
René Ruhland: Ich glaube, das ist doch bei jedem so, oder? Die sitzt auch bei dir am Tisch. Wenn man ein Unternehmen hat, dann ist sie irgendwie immer präsent. Es muss ja immer gut gehen.
Joel Kaczmarek: Ich würde es ein bisschen zuspitzen. Ich würde sagen, die liegt mit im Bett.
René Ruhland: Noch schlimmer, ja.
Joel Kaczmarek: Ich ertappe mich immer dabei. Man kommt nach Hause, ist gebrezelt, schenkt den Kindern die Aufmerksamkeit, bringt sie ins Bett. Dann hast du so deine komatöse Stunde vorm Fernseher. Dann legst du dich ins Bett und wo du eigentlich dann schlafen müsstest, um morgens wieder bei Kräften zu sein, dann geht so das Gesprudel los. Wie war dein Tag? Was ist passiert? Und dann schleichen sich gerne mal die Arbeitsthemen rein. Und ehe man sich versieht, hat man eine Stunde über Marketing oder sowas fabuliert. Und sag mal, was ist denn dein Erfolgsgeheimnis gewesen, dass du es geschafft hast? Es muss ja Krieg sein, wenn man im Fotothema drin war in den 2010er Jahren. So große Player, so viel Market Spendings, so viel Wettbewerb, so viel Vergleichbarkeit. Was war euer Geheimnis, dass ihr da überlebt habt und das auch nochmal komplett ohne Investorengelder geschafft habt?
René Ruhland: Ich glaube, zum einen war das Geheimnis, dass wir von vornherein mit auf Produktion gesetzt haben. Damals 2011 uns auch den ersten Drucker gekauft, einen ganz kleinen Drucker, mit dem wir dann da im Büro standen bei Marc und mir. Und als wir dann die erste Version der MyPoster programmiert haben, haben wir den mitgeschrieben, unser CTO, der Max, der heute auch noch da ist, dass wir heute herstellen. Das war auch in diesen Jahren, wo dann der Preisdruck noch viel krasser war als heute. das sieht man so nicht, aber der war wirklich noch stärker, hat es geholfen. Also wenn man nicht produziert hätte, hätte man es nicht geschafft. Und dann war das ja schon so, dass 2010, 2011 war schon nochmal eine andere Welt als 2022. Auch was SEO angeht. Das heißt, wir sind schon noch in einer ganz guten Phase gestartet. Ich glaube, heute wäre es nochmal ein total anderes.
Joel Kaczmarek: Aber es ist ja total interessant, wenn du zu irgendeinem VC gegangen wärst, hätten die doch garantiert zu dir gesagt, Dude, du musst Asset Light werden und nicht Asset Heavy. Und du sagst quasi, genau das Gegenteil hat dich aber gerettet. Wieso hättest du es nicht auslagern können? Also warum meinst du, war das wichtig, dass ihr das Inhouse machen konntet?
René Ruhland: Ja, da sind wir wieder bei Losgröße 1. Du hast einfach in Deutschland nicht so viele Hersteller, die dir so eine Losgröße 1 für einen guten Preis wegproduzieren. Weil die meisten sind einfach von ihrer Produktionssteuerungssoftware nicht darauf ausgelegt, dass sie dir ein einzelnes Poster in 60 mal 20 für ein paar Euro produzieren. Heute ist das ein bisschen anders, wo du White-Label-Unternehmen hast oder richtig gute Logistiker, die das gewohnt sind, auch an Endkunden zu verschicken, aber früher war das ja nicht so. Allein die Logistik war schwierig.
Joel Kaczmarek: Wart ihr eigentlich mal jemals verführt, jenseits der Losgröße 1 zu gehen, doch mal auf Masse und vielleicht einen B2B-Arm zu bauen oder zu sagen, ihr macht irgendwas, was mehr Größen hat?
René Ruhland: Also wir haben einen B2B-Arm, der geht aber auch auf Losgröße 1. Also du kannst dich bei uns andocken. Wir haben auch unterschiedliche Unternehmen, für die wir produzieren. Die sind bei uns über eine Schnittstelle, über eine API angebunden und für die produzieren wir, aber für die produzieren wir auch Löstkurse 1. Das hört sich jetzt komisch an, aber wir sind jetzt nicht darauf ausgelegt, dass wir 5000 Mal das gleiche Produkt produzieren.
Joel Kaczmarek: Wie ist es denn eigentlich, ich habe immer den Eindruck, dass wenn man das, Fotospiel mitspielt, dass eigentlich derjenige, der den Kunden schon vorneweg für was anderes besitzt, eine spannende Rolle einnehmen könnte. In meinem Fall denke ich da gerade sehr stark an Druckerien, weil wenn ich meine Frau so angucke, wenn man hat irgendwie, hey, es hat wieder ein Kindgeburtstag, man will irgendwie Fotos drucken für so eine Gelande, zack, Grossmann oder DM. Und da hast du dann irgendwie Kodak und Zewe und weiß ich nicht wen drin. Es ist ein Game, in dem ihr auch mitspielt oder wo ihr quasi mit in die Verhandlung gegangen seid oder wo ihr euch dagegen entschieden habt.
René Ruhland: Wir haben uns dagegen entschieden. Wir hatten das überlegt, weil das sind ja immer Verträge, die nur eine gewisse Laufzeit haben und dann werden die neu ausgeschrieben oder verhandelt, wie auch immer man es will. Wir haben uns dagegen entschieden. Wir haben irgendwann mal gesagt, wir bleiben einen Online-Only-Player. Bei Fotoabzügen, da ist es so, genau, wir haben jetzt im März dieses Jahres haben wir Same-Day eingeführt, zum Beispiel bei Fotoabzügen. Das heißt, bis 11 Uhr hast du auf jeden Fall am gleichen Tag noch die Fotoabzüge. Das werden wir jetzt ausweiten, sodass du in ganz vielen Städten Same-Day hast. Das wird auch gut angenommen, sodass du eben nicht mehr in die Druckerie laufen musst weiterzumachen. Das ist ja der einzigste Case, dass du am nächsten Tag, ich sag jetzt mal, abgesehen von Passfotos, die du sowieso vor Ort machen musst, ist es ja für ein Geschenk oder für irgendwas, wo du es am nächsten Morgen brauchst. Das heißt, wenn du es schaffst, am gleichen Tag zu liefern, bist du auf jeden Fall schon mal im relevanten Mindset dort.
Joel Kaczmarek: Und jetzt hast du ja auch ein bisschen schon erzählt von eurem M&A. Also Kartenliebe war ein Thema, Artphoto Limited und Unique als eure Ablegermarken, von denen ihr einige halt auch gekauft habt. Was ist denn so eure Strategie? Also werdet ihr vielleicht noch weitere Sachen kaufen? Gibt es noch so Segmente, auf die ihr schielt, wo man was machen könnte?
René Ruhland: Also Kartenliebe haben wir nicht gekauft. Das haben wir rausgegründet. Das lag auch wieder an der Software, weil wir mit unserer Fotobuchsoftware relativ nah waren an der Kartensoftware. Und wir wollten schon immer mal vor das Event, wir waren mit der MyPoster natürlich immer nur hinter dem Event. Das heißt natürlich, aber wir waren hinter dem Event. Das heißt, das Foto ist ja schon entstanden, dieses Hochzeitsfoto. Ist ja auch kein Geheimnis, aber nach dem Event hast du weniger Geld als vor dem Event. Das heißt, wir haben gesagt, wir wollen auch noch mal vor das Event und da kommen natürlich die ganzen Karten ins Spiel. Bei Art for the Limited war es einfach so, dass wir den Markt total spannend fanden. Das Lizenzgeschäft fand auch den Standort Bordeaux gut, weil wir auch mit der MyPoster recht stark in Frankreich sind. Und bei Unique war es. Zum einen kannten wir Unique, weil wir für die schon länger produziert haben. Seit Beginn oder kurz nach Beginn haben die angefangen bei uns zu produzieren. Wir waren nicht der einzigste Produzent, aber einer der Produzenten. Von daher kannten wir das Unternehmen, wir kannten auch die Gründer. Und da war es für uns eben eine ganz klare strategische Ausrichtung, wo wir sagen, okay, wir wollen da rein, wir wollen das umbauen, wir werden das umbauen. Und da ist Unique sozusagen absolut perfekter Startpunkt für.
Joel Kaczmarek: War jetzt aber ein bisschen geflunkert, oder? Eigentlich habt ihr das nur gekauft in Bordeaux, weil ihr ab und zu mal einen schönen roten in die Birne kamen wolltet.
René Ruhland: Ja, aber das kann ich ja so öffentlich nicht sagen.
Joel Kaczmarek: Okay, und was kommt denn aber noch? Also gibt es noch andere Segmente, wo ihr sagt, da könnte man durch Zukäufe oder durch Ausgründung oder oder was machen?
René Ruhland: Ja, ganz viele. Ich glaube, wir müssen allerdings als nicht VC-finanzierendes Unternehmen auch aufpassen, dass wir uns nicht übernehmen. Wir haben ja auch nur gewisse Management-Kapazitäten. Natürlich würde man wahnsinnig gern viel machen und wir haben ganz viele Anknüpfungspunkte, die für uns noch super spannend wären, die wir uns immer wieder auch angucken. Aber im Moment ist es einfach so, dass wir sagen, okay, lass uns erst mal die Sachen richtig hinstellen. Wir wollen uns so viel sicher auch nicht überheben. Und in der jetzigen Situation, wo du auch nicht weißt, wie wird 2023, wie wird der Konsum, bleibt es so, wird es wieder besser, wird es weniger, sind wir zumindest da sehr konservativ unterwegs und schauen erstmal, dass wir unsere Hausaufgaben bei uns machen.
Joel Kaczmarek: Was ist denn eigentlich so deine Hypothese? Glaubst du, es wird noch mehr Konsolidierung geben? Also läuft es darauf hinaus, dass irgendwie immer mehr Player quasi zusammengeführt werden und es dann so eine Art Oligopolis?
René Ruhland: Ja, ich glaube, es wird mehr Konsolidierung geben, ja. Ich glaube, es wird so im App-Bereich nochmal den einen oder anderen Player geben, der hochkommt, aber auch der kann gut sein, dass der dann einfach wegkonsolidiert wird.
Joel Kaczmarek: Dann hat man ja immer die unterschiedlichen Wachstumsfragen. Also eins haben wir durchgeklebt, wäre die Produktausweitung oder Neugründung oder Kauf. Okay, Konsolidierung wäre ein Eck. Und was ist denn mit Internationalisierung? Hast du ja auch erzählt, dass ihr teilweise auch schon in den USA aktiv seid mit einzelnen Marken. Geht es dahin? Ist das so eure Reise oder wird es pan-europäisch weitergehen? Was ist so? da der Plan?
René Ruhland: Sowohl als auch bei der Maipus-Teilsmarke ist es so, dass wir noch im Süden Europas eigentlich noch nicht so stark sind. In Frankreich sind wir eigentlich ganz gut, also da auch. Aber Italien, Spanien, da ist noch ziemlich viel zu holen. Das sind gute Märkte. Da sind wir noch nicht so stark drin. Also da können wir stark expandieren. Aber wir gucken uns mit Sicherheit auch die USA an. Das wäre fatal, wenn man das nicht tun würde.
Joel Kaczmarek: Hey, na dann bin ich ja mal gespannt. Also ich finde, ein guter, kompakter Ritt. Und wie gesagt, ich finde, ihr habt da was Faszinierendes geschafft, dass ihr A, besteht in dem hart umkämpften Markt und das auch so hochgezogen habt ohne Mittel. Von daher, vielleicht war das ja dem einen oder anderen oder auch der einen oder anderen heute ein Vorbild. Und vielleicht wollen wir dich nochmal wieder. Ich habe nämlich gelesen, du hast auch irgendwie spannende Lifestyle-Geschichten erzählt, was Gründerleben auch mit einem macht und wie man aufpassen muss, dass man gesund bleibt. Da werde ich nochmal an dich denken. Für den Moment auf jeden Fall schon mal ganz herzlichen Dank, lieber René.
René Ruhland: Vielen Dank, Joel. Hat Spaß gemacht.
Outro: Danke fürs Zuhören beim Digital Kompakt Podcast. Du merkst, hier ziehst du massig Wissen für dich und dein Unternehmen heraus. Wenn du mit uns noch erfolgreicher werden möchtest, abonniere uns auf den gängigen Podcast Plattformen. Und hey, je größer wir werden, desto mehr Menschen können wir helfen. Also erzähl doch auch deinen Kolleginnen und Kollegen von uns. Bis zum nächsten Mal.