Dieses Transkript wurde maschinell erstellt. Wenn dir ein Fehler auffällt, schreib uns gerne zu diesem unter redaktion@digitalkompakt.de.
Joel Kaczmarek: Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Deep Dive Podcast von Digitalkompakt. Mein Name ist Joel Kaczmarek und heute habe ich einen Helden meines Haushalts zu Besuch, denn sein Produkt ist bei mir intensiv genutzt, genauer gesagt von meinem Sohn, denn er stellt ein ganz tolles Kinderspielzeug, kann man sagen, her, oder ein Digitalprodukt für Kinder. Und das finde ich ja, ich habe kürzlich mal einen Podcast darüber gemacht, was es für digitale Produkte für Kinder gibt, die was Haptisches haben. Also eine App, weißt du, hat jeder, aber so was, was man auch anfassen kann und was mitmachen, gibt es ganz, ganz wenig. Und euer ist da ganz, ganz toll. Darum schön, dass du da bist und stell dich doch mal ganz kurz vor. Und dann gucken wir, was das für ein Produkt ist.
Patrick Fassbender: Okay, ja, mein Name ist Patrick Fassbender, 48 Jahre alt, komme aus Düsseldorf und habe vor fünf Jahren mit meinem Mitgründer Markus Stahl die Boxine gegründet, um eben genau das zu tun, ein digitales haptisches Abspielgerät, Audiogerät für Kinder zu entwickeln.
Joel Kaczmarek: Eltern können wahrscheinlich viel Leid klagen, weil ihre Portemonnaies sozusagen sukzessive leer werden. Das ist die Toniebox. Magst du mal für jeden, der die Toniebox noch nie gehört hat, also wortwörtlich nicht gehört hat oder davon auch noch nie was gehört hat, sagen, was das genau ist und wie das so funktioniert?
Patrick Fassbender: Ja, das ist ein Audio-Abspielgerät im strengeren Sinne, was von der Haptik her sich komplett von herkömmlichen Abspielgeräten im Audiobereich unterscheidet. Es ist sehr weich, soft, man mag es gerne anfassen. Es ist in Würfelform und funktioniert eigentlich ganz simpel, indem man das, was man hören möchte, in Form einer Figur, die wir Tonis nennen. auf diese Box stellt und dann fängt sofort, ohne dass ich sonst etwas tun muss, ein Hörspiel an oder Musik, je nachdem, was damit verknüpft ist, abzuspielen. Und wenn ich die Figur runternehme, unterbricht es und stelle ich die Figur wieder drauf, geht es weiter. Ein ganz simples Bedienkonzept für Kinder, ab drei bis zehn Jahre positioniert.
Joel Kaczmarek: Ich erkläre das Leuten auch mal so, das ist irgendwie wie ein CD-Player, nur 13 Millionen mal cooler. Also man stellt diese Figuren auf, hast du ja schon gesagt, und das versteht halt wirklich ein einjähriges Kind teilweise. Ich nehme die runter und es hört auf. Und wenn man irgendwie so an die Seiten klopft, spult es irgendwie vor und zurück. Und es hat so zwei ganz charmant gemachte Ohren, so dreieckige. Ein großes Ohr macht lauter, ein kleines Ohr macht leiser. Und in der Sekunde haben die Leute eigentlich immer schon verstanden, so grob, worum es geht. Wie seid ihr denn darauf gekommen, so ein Produkt zu entwickeln?
Patrick Fassbender: Ja, also der Ursprung liegt eigentlich im Kinderzimmer meiner Töchter. Ich habe zwei Töchter, die damals drei und fünf Jahre waren, als die Idee entstanden ist, vor ungefähr fünf Jahren. Im guten Hörspielalter, wo immer noch viele zum Glück auch tatsächlich sich dem Thema Hören widmen. Und wir haben realisiert, meine Frau und ich, dass wir permanent Probleme mit kaputten CDs hatten, die über den Parkettboden rutschten. Und Kinder packen die eben nicht in die Hülle und dann leiden sie darunter, dass sie Kratzer bekommen und man kann sie nicht mehr hören. Und das waren wir leid. Und dann haben wir nach Alternativen geschaut, wie man das so macht im Netz, bei Amazon, bei Google und so weiter, uns ein wenig umgeschaut, weil ich eben auf der Suche nach einer Alternative zu CDs war und war dann sehr überrascht wiederum, dass es eigentlich kein Produkt gab. Und das war damals wirklich so rein aus Elternperspektive, von dem ich überzeugt war. Und ich bin selber in den 70er Jahren groß geworden, mit Hörspielen sozialisiert, habe Drei Fragezeichen, fünf Freunde, rauf und runter gehört, im Zelt an der Nordsee mit einem Walkman. Also für mich ist das Thema Hörspiel doch eine große Relevanz und eine positive Besetzung. Und mich hat es sehr gewundert, dass es kein zeitgemäßes Abspielgerät gibt für Kinder im Vorschulalter, in dem Alter, in dem meine Kinder waren. Und das war so der Moment, wo ich dachte, das kann doch nicht wahr sein. Das entwickle ich jetzt selber. Und das war so ein Stück weit der Moment, wo ich mich auf den Weg gemacht habe.
Joel Kaczmarek: Bei mir ist das auch so. Mein Vater erzählt mir heute noch die Geschichte, dass wir im Auto fahren, ich mal hinten saß und dann hat er irgendwann immer gehört, weil ich mal diese Ducktales Hörspiele gehört habe. Oder meine Kindheit war so geprägt von Bibi Blocksberg, von Benjamin Blümchen, drei Fragezeichen glaube ich auch. Es gab ja alles gefühlt, so von Karussell, 10 Mark damals so im Karstadt, da hat man irgendwie das konsumiert und noch mit einem Bleistift wahrscheinlich aufgewickelt. Und ihr habt es sozusagen ins 21. Jahrhundert geholt, weil wir können ja immer so ein Stück weit auf die Technologie dahinter eingehen. Also es ist wirklich so ein Würfel, 12 mal 12 Zentimeter gefühlt groß, also in Tiefe, Höhe und Breite. Und ich stelle diese Figuren dann drauf. Wie funktioniert das technisch?
Patrick Fassbender: Technisch ist die Box eine WiFi-Box, die ich einmalig für jedes neue WLAN-Netz entsprechend mit diesem verbinden muss, über ein externes Device, ein Smartphone, ein Pad, was auch immer. Kennt man ja auch von anderen digitalen Produkten. Und sobald diese Box quasi über diesen Weg mit dem Internet verbunden ist, nämlich mit einer Cloud-Lösung, die wir gebaut haben, ist die Box in der Lage, sich Inhalte runterzuladen. Und Inhalte werden dann runtergeladen, wenn ich eben eine neue Figur auf diese Box stelle. Diese Figuren, die wir Tonies nennen, die enthalten eine NFC-Tag. Mit dem kann die Box kommunizieren und liest diesen Tag aus. Und jede Figur hat eine weltweit einmalige Nummer und die Box weiß dann sehr genau, aha, da steht jetzt eben Bibi Blocksberg oder Benjamin Blümchen auf mir. Und wenn dieser Inhalt noch nicht auf der Toniebox vorhanden ist, verbindet sich die Toniebox automatisch mit unserer Cloud-Lösung. Das entsprechende Hörspiel, die Datei wird runtergeladen. Und abgespielt. Und diesen Prozess starte ich für jede Figur einmal. Danach brauche ich auch eben keine Verbindung mehr fürs Netz. Kann also auch im Auto sitzen, im Zelt, an der Nordsee, wo auch immer. Und diese Inhalte entsprechend konsumieren.
Joel Kaczmarek: Also bei meinem Sohn ist es wirklich so, der hat so eine Box. Und wenn wir jetzt mal irgendwie wetten, zum Beispiel acht Stunden Autofahrt nach Bayern, dann nehme ich diese Box irgendwie mit, gebe sie ihm Kopfhörer. Dann sitzt er hinten mit seinem Köfferchen, wo die ganzen Figuren sind. Dann kann er die also auch on the go hören. Das heißt, ich brauche nur WLAN wirklich nur. Zum einmaligen Aufladen. Wie viel Speicher ist denn eigentlich drauf? Habt ihr mal ausgerechnet, wie viele Figuren man kaufen darf, bis das Ding irgendwie überquillt?
Patrick Fassbender: Wir haben es jetzt nicht auf Figuren runtergerechnet, aber es kommt ja immer drauf an. Wir haben sehr unterschiedliche Hörspiellängen. Und wenn man jetzt auf 45 Minuten Hörspiellänge gehen würde, wären es 400 Hörspiele. Also insofern wären es 400 Tonies. Aber wir haben ja auch die KreativTonies, das sind Figuren, auf denen nichts ist, wie eine Leerkassette früher. Und auch dort hat man 90 Minuten zur freien Verfügung, um eigene Inhalte damit zu verbinden. Also eben über einen Computer oder über eine App, die wir entwickelt haben, eigene Inhalte auf einen Tonie zu übertragen. Und den kann ich auch löschen. Also insofern könnte ich theoretisch auch mit einem KreativTonie so viele Hörspiele auf dieser Speicherkarte mit 8 GB abspeichern. Aber wir haben die Logik dahinter so gebaut, dass das Hörspiel, was am weitesten zurückliegend gehört wurde, gelöscht wird, sobald die Festplatte oder die Platte voll läuft und wird dann entsprechend durch den neuen Inhalt ersetzt. Also der Anwender an sich nimmt eigentlich nie wahr, dass die Karte voll läuft.
Joel Kaczmarek: Voll gut. Ja, interessant. Solche abstrusen Fragen muss man beantworten, wenn man anderen Eltern auf dem Spielplatz davon erzählt. Ich glaube, man merkt, ich bin wieder hochgradig neutral hier bei diesem Produkt, so gar nicht begeisterungsfähig, weil das ist schon sehr, sehr emotional irgendwie. Also es kickt einen schon. Gerade das Kreativ-Tonie-Thema haben wir eigentlich noch viel zu wenig beschrieben. Also das ist wirklich lustig. Vielleicht beschreibst du mal im Detail, weil man kann ja im Prinzip hingehen und kann sagen, ich kaufe meinem Sohn oder meiner Tochter So ein Kreativ-Tonie. Und dann können im Prinzip die Großeltern, die vielleicht 300 Kilometer weiter entfernt wohnen, dem eine Gute-Nacht-Geschichte darauf sprechen.
Patrick Fassbender: Genau. Also die Idee ist auch nicht von Anfang an an Bord gewesen. Sie ist eigentlich ja unterwegs entstanden, weil Markus und ich, also mein Mitgründer Markus Stahl, wenn wir unterwegs waren, um Lizenzen einzukaufen, was wir im großen Stil am Anfang gemacht haben oder auch immer noch, sind wir sehr viel durch Deutschland und Europa gereist und waren viel in Hotels und konnten unseren Kindern nicht mehr vorlesen, was wir aber eigentlich sehr, sehr gerne machen. Und dann haben wir realisiert, wir haben eigentlich, bauen wir gerade eine Technologie, deren wir uns bedienen können, um ein Stück weit dies herzustellen. Und so ist das Thema Kreativtuni entstanden. Nämlich genau mit dem Ansatz, ich kann in Nanjing sein, wo wir zum Beispiel unsere Toni-Boxen produzieren, im Hotelzimmer sitzen, weit, weit weg mit einer großen Zeitverschiebung, aber dennoch, ich habe in der Regel immer ein Buch von meinen Kindern dabei, kann ich ein Kapitel einlesen und ich weiß, dass meine Tochter ein paar Stunden später, wenn sie ins Bett geht und einen entsprechenden Kreativ-Toni, auf den ich gesprochen habe im Prinzip, auf die Turniebox stellt, dann hört sie meine Stimme und das, was ich eingelesen habe. Und das ist natürlich sehr emotional, weil wir leben auch in einer Zeit, wo viele Familiensituationen so aussehen, dass Großeltern weit weg wohnen, Onkeln und Neffen an der Westküste, Ostküste Amerikas, sonst wo leben. Und so schafft man ein Stück weit auf eine sehr emotionale Art und Weise, Verbindungen zu seinen Lieben herzustellen. Und natürlich geht das auch mit anderen Technologien, aber Dadurch, dass ich eine Figur habe, die ein Stück weit meine Person widerspiegelt, die ich irgendwo anders auf dieser Welt habe, kriegt das einen ganz emotionalen Touch. Und das ist natürlich etwas, was den Leuten viel Spaß macht und stark genutzt wird.
Joel Kaczmarek: Ja, das stimmt wirklich. Weil bei mir ist manchmal auch ganz urgig, wenn ich ins Kinderzimmer reinkomme, höre meine Frau sprechen und dann merke ich, die ist im Wohnzimmer. Oder mein Vater, der eigentlich eher so ein rockiger Typ ist, so ein bisschen wilder. Und dann höre ich auch immer vom verliebten Elefanten was erzählen. Das ist schon ganz lustig. Also keine Frage. Wie seid ihr auf den Namen gekommen?
Patrick Fassbender: Der stammt von einem Anwalt, der uns berät in Sachen Patent- und Markengerecht tatsächlich. Der kam auf die Idee, nicht von uns leider. Aber wir finden einen ganz, ganz tollen Namen, weil da steckt eben Ton drin, Töne. Es ist für Jungs und Mädels gleichermaßen passend und er funktioniert international. Wir gehen ja jetzt in diesem Monat auch in den ersten nicht deutschsprachigen Markt mit UK. Also er erfüllt viele Anforderungen, die man an so einen Markennamen hat. Ist, glaube ich, kurz und griffig. Also wir sind sehr, sehr happy mit dem Namen und er ist auch inhaltlich natürlich irgendwie stimmig.
Joel Kaczmarek: Ich bin ja ein Depp, dass ich nicht darauf gekommen bin.
Patrick Fassbender: Das macht ja gar nichts. Subtil hast du das mit Sicherheit gemerkt.
Joel Kaczmarek: Ja, lustig. Es gibt ja dem Ganzen halt wirklich auch ein Gesichtund eine Personalisierung. Vielleicht sollte man da auch mal darüber sprechen,wie ihr das so entwickelt habt. Was ist denn euer Background? Jetzt hören die Leute uns gerade zu, vielleicht stehen sie gerade auf dem Laufband oder sind auf dem Weg zur Arbeit. Da sieht man ja so eine Box jetzt nicht, aber die ist ja ganz interessant gestylt. Diese spitzen Ohren, die haben sofort so ein Wiedererkennungsmomentum, also auch im Logo, in den Tonis, in der Box selber. Wo habt ihr das aufgeschnappt? Habt ihr einen Background im Kreativbereich? oder wie kam es dazu?
Patrick Fassbender: Ja, also erstmal muss man festhalten, was glaube ich für Produkte immer ganz gut ist, dass wir mit unserem Produkt von Anfang an der Überzeugung waren, dass wir ein existierendes Problem im Kinderzimmer lösen. Also es ist ein Problemlöser-Ansatz. Wir haben uns nicht über Technologien definiert oder wir wollen mal irgendwas Neues machen, sondern die Idee entstand, weil wir ein Problem lösen wollten. Haben uns von Anfang an auch dem Thema User Experience stark gewidmet. Also mein persönlicher Background, ich habe visuelle Kommunikation studiert, bin lange Kreativdirektor in einer großen Agentur gewesen. Ich habe also durchaus viel im Bereich Kreativität zu tun gehabt, aber eher im Grafikdesign und im digitalen Kontext, weniger im Produktdesign. Ich hatte aber große, große Lust auf dieses Projekt, endlich mal ein Produkt zu machen. Und deswegen bin ich da reingegangen und habe mich viel mit dem Thema beschäftigt. Also Design für Kinder, User Experience bei Kindern und viele gehen da wahnsinnig aus Elternbrille ran an solche Themen und setzen Konzepte um, die vielleicht im Erwachsenenbereich funktionieren und Sinn machen, aber nicht unbedingt auch im Kinderzimmer direkt wieder Sinn machen. Und das haben wir versucht, komplett neu zu denken und komplett das Kind und Neugierde von Kind, das Spielerische in den Fokus gesetzt. Nämlich genau das Klapsen auf die Saiten, um vorzuspulen zum Beispiel oder die Ohren dazu zu nutzen. Wir haben ein großes Ohr, das für laut steht, ein kleines Ohr, was für leise steht. Also wirklich versucht, das Kind in den Vordergrund zu stellen. Und das auch immer wieder an eigenen Kindern und Kindern im Umfeld getestet. und wie nähern sich Kinder einem solchen möglichen Produkt. Das war ein unfassbar spannender Prozess, der sehr, sehr viel Spaß gemacht hat. Also wir haben uns sehr, sehr stark an den Kindern und Nutzungsverhalten von Kindern orientiert und haben versucht, neue Wege zu gehen. Nicht um neue Wege zu gehen, sondern weil wir der Überzeugung waren, dass das das Problem löst und Kindern eine tolle Lösung an die Hand gibt. Also insofern mein Background, das Kreative. Markus wiederum, mein Mitgründer, hat einen Ingenieurs-Background, auch einen Finanz-Background. Und wir haben dann 2013 zusammen beschlossen, dieses Projekt zu starten und ergänzen uns auf vielen eben extrem gut. Und haben mit diesem Setup das Gefühl gehabt, dass wir das wirklich angehen können und uns zutrauen, ein solches Produkt zu entwickeln.
Joel Kaczmarek: Seid ihr dann immer so in Kitas gegangen und habt so aus dem 3D-Drucker irgendwelche sozusagen Prototypen mitgebracht? Muss ich mir das so vorstellen?
Patrick Fassbender: So kompliziert war es noch nicht mal. Es gibt ja Figuren von anderen Herstellern, die passiven Figuren quasi. Und wir haben uns da ein paar Janosch-Figuren, Günther Kastenfrosch vor allen Dingen, genommen. Und die ursprüngliche Idee ist mir gekommen, auch witzigerweise durch Struppi von Tim und Struppi. Ich bin großer Tim und Struppi-Fan und habe zu Hause auf meinem Schreibtisch ein paar Struppis stehen. Und irgendwann dachte ich mir, als der Würfel schon eigentlich existierte in meinem Kopf als Hardware ohne die Figuren, wie wäre es eigentlich, wenn man eine solche Figur nimmt, sie auf die Box stellt und ich höre das Hörspiel von Tim und Struppi. Insofern konnten wir mit existierenden Figuren arbeiten und mit dem Schaumstoffwürfel, den ich damals einfach habe schneiden lassen, dann sehr leicht das Konzept transportieren, was wir im Kopf hatten, ohne dass man irgendwas hörte. Einfach nur diesen Anwendungscase, ich stelle eine Figur obendrauf und löse etwas aus. Das hat eigentlich meistens geklappt.
Joel Kaczmarek: Ich bin so beeindruckt, weil es einfach so fertig wirkt und so stimmig in seiner Gesamtheit. Also ganz viele Details. Man hat diesen Würfel und dann hat man so, wenn man den aufladen muss, so eine Dockingstation, wo quasi unten so ein kreisrunder Stecker ist. Man stellt es einfach nur rauf. Man hat nicht so in so ein Loch reinpopeln, wo ein Kind vielleicht einen Stecker fasst oder so. Selbst solche Details oder wie die gepolstert sind, wie weich, die Nähte sind glatt. Man hat irgendwie diese CI, die da drin steckt, die Farbenfreude. Man hat irgendwie Color-Codes, die sich über alle Produkte hinwegziehen und und und. Das finde ich eigentlich erstaunlich, dass ihr das in so kurzer Zeit hingekriegt habt, da so eine Einheitlichkeit drin zu haben.
Patrick Fassbender: Ja, da haben wir wirklich auch großen Wert drauf gelegt. Also wir hatten auch immer den Anspruch, wenn wir es machen, dann machen wir es richtig. Und ich habe jetzt halt einen Agentur-Background, also ich komme auch aus einer Markendenke strategisch sowieso und habe viele Ex-Agentur-Leute bei uns im Unternehmen von Anfang an auch. Also wir haben von der Denke her, glaube ich, viel schon mitgebracht, was woanders manchmal vielleicht fehlt, wo andere Stärken da sind. Aber für uns war das klar, wir bauen nicht nur ein tolles Produkt, sondern wir bauen auch eine Marke und das ist mit das Wertvollste, was wir haben neben dem Produkt. Und das müssen wir möglichst perfekt machen. Wir haben nur diesen einen Schuss mit unserem Produkt und unserer Marke und das wollen wir dann auch richtig außergewöhnlich gut lösen. Und wir haben in der Tat an vielen Details intensiv gearbeitet und haben auch einige Entscheidungen getroffen, weil wir nicht glücklich waren, die teuer waren oder uns Zeit gekostet haben, um aber zu einem besseren Ergebnis zu kommen. Also da haben wir auf allen Ebenen, egal ob es Gestaltung war, Kommunikation war, Produktdesign, Technologie, eigentlich keine Kompromisse gemacht.
Joel Kaczmarek: Jetzt habe ich viele Menschen, die zuhören. Das sind so Menschen,die vielleicht in einem Beruf steckenund davon träumen, selber zu gründenoder so darüber nachdenken. Sidepreneur ist ja so das neue Buzzword in meiner Branche. Also man hat ein kleines Unternehmen vielleicht nebenbei. Wie habt ihr das alles gemacht? Also ich meine, ihr müsstet eine Cloud-Lösung mit App-Anbindung bauen, ihr habt irgendwie Hardware-Teil, ihr habt Lizenz-Themen, es ist schon hochgradig komplex, also ich weiß nicht, ob ich mich daran getraut hätte, als jemand, der jetzt schon sozusagen so gründungserfahren ist, wie habt ihr das gemacht, sowas neben euren eigentlichen Jobs oder vielleicht auch ohne Einkommen irgendwie zu realisieren?
Patrick Fassbender: Also zum einen habe ich tatsächlich auch mal nebenbei gegründet, vor, keine Ahnung, war schon lange her, zehn, zwölf Jahren. Eine digitale Plattform mit zwei Freunden nebenbei, alles auch Leute, die aus dem Agenturumfeld kommen. Und da habe ich ziemlich viel Lehrgeld gezahlt. Das hat viel Spaß gemacht. Ich habe viel Erfahrung gesammelt. Aber wir haben nicht den Absprung geschafft, wir haben es nebenbei gemacht und das war aus meiner Perspektive ein großer Fehler. Das kann man vielleicht ein paar Monate machen, aber irgendwann geht es wahnsinnig an die Substanz und ist für das Produkt halt auch nicht so förderlich, was du da versuchst auf die Beine zu stellen. Du verlierst einfach an Geschwindigkeit und triffst auch nicht die richtigen Entscheidungen. Also das war eine Erfahrung, die für mich wichtig war und als ich die Idee zum Konzept der Toni Box hatte, war ich selber so begeistert und so voller Adrenalin und habe gespürt, das könnte was ganz, ganz Tolles werden, dass ich für mich persönlich die Entscheidung getroffen habe, ich arbeite nicht mehr, also ich bin komplett raus aus dem Agenturleben und habe das mit meiner Familie abgestimmt. Ich hatte damals ja nun auch schon zwei Kinder, also auch eine gewisse Verantwortung und mit meiner Frau abgestimmt und gesagt, ich will das machen. Und meine Frau hat mich da komplett unterstützt und mir den Rücken freigehalten und hat mir gesagt, das machen wir jetzt. Und habe insofern nur zu 100 Prozent an das Thema Tonis und Tonibox gedacht. Bei Markus sah es ein bisschen anders aus. Er musste den Ausstieg aus seinem alten Berufsleben ein bisschen organisieren, aber das Ziel war auch klar, dass er da rausgeht. Und als wir das auf die Beine gestellt haben, haben wir eigentlich die Entscheidung getroffen, wir kommen eben nicht über Technologie, wussten auch noch gar nicht, welche Technologie wir tatsächlich einsetzen. am Ende des Tages. Mir war es ehrlich gesagt egal, ob es NFC oder Bluetooth oder irgendeine andere Technologie ist, wie die Figuren mit der Box kommunizieren, das Ergebnis war im Vordergrund. Und dann haben wir die Entscheidung getroffen, wir stellen uns eher steuernd und koordinativ auf, schreiben Konzepte, Lastenhefte, Pflichtenhefte etc. und suchen uns dann Teams, wo auch immer, die uns dann helfen, die Vision umzusetzen. Und so haben wir uns im Prinzip organisiert. Wir haben dann die Entscheidung getroffen, eine Finanzierung auf die Beine zu stellen, die eher so aus dem Family-Friends-Umfeld kommt. Wir haben vielleicht den Vorteil, an der Stelle Vorteil, dass wir ein bisschen älter sind als Gründer, sind beide schon deutlich über 40 gewesen. Großes Netzwerk, ein paar Leute im Umfeld, die einigermaßen solvent waren und haben dort angeklopft und gefragt, ob sie Lust haben, bei uns zu investieren, was sie zum Glück gemacht haben. Und so konnten wir in der ersten Runde im Prinzip auch den Startschuss geben, um Technologie zu entwickeln mit externen Partnern.
Joel Kaczmarek: Wie viel Geld braucht man, um sowas zu tun?
Patrick Fassbender: Also wir haben in Summe bis zum Launch einen größeren einstelligen Millionenbetrag organisieren müssen, um das Ganze zu finanzieren.
Joel Kaczmarek: Ja, merkt man, also es ist schon brett.
Patrick Fassbender: Ja, es ist sehr kostenintensiv und es ist, wie du auch zu Recht anmerkst, zum Glück, manche sehen das nämlich nicht, hast du das realisiert, es ist ein sehr komplexes Produkt mit Cloud-Lösungen, App und Hardware, Software für die Hardware etc. Wir haben alles neu gemacht, wir bedienen uns ja keiner fertigen Elemente und verquicken die einfach nur so ein bisschen miteinander, sondern es ist eine komplette Eigenentwicklung am Ende des Tages, die auf diesen User-Case zugeschnitten ist. Und das ist halt dann auch kostenintensiv.
Joel Kaczmarek: Wie macht man so eine Hardware-Entwicklung? Also die gab es ja jetzt nicht von der Stange. So eine Box mit Polster drum und so buntem Kunstleder. Oder vielleicht sogar echtes Leder. Ich glaube ja Kunstleder. Das ist Kunstleder, genau. Und irgendwie, weiß ich nicht, eine Ladestation, die im Boden eingelassen ist. Also wie habt ihr das gemacht? Fliegt man dann nach China und baut dann so Gussformen? Oder wie läuft das?
Patrick Fassbender: Also erstmal das eigentliche Designkonzept, das haben wir autark in Düsseldorf gemacht. Wie gesagt, ich habe viel gescribbelt und mich damit beschäftigt, also Zeichnungen und Vorstellungen gehabt, die ich durch Dokumente ersetzt habe, mit denen ich auf eine Freundin zugegangen bin, die Polsterin ist, die hat mir eine erste Toniebox genäht. Kann man jetzt hier nicht sehen, aber die war sehr, sehr nah schon am finalen Design der Toni Box, wie sie auch eben vor zwei Jahren in den Markt gekommen ist. Und dann ging es darum, das technologisch eben zu füllen und Lösungen zu finden. Wie können wir diesen Use Case tatsächlich auch technologisch umsetzen? Und dann haben wir wahnsinnig viel geschaut. Wen haben wir denn im Netzwerk, der uns an der Stelle weiterhelfen kann? Und Markus eben mit seinem Ingenieurs-Background hatte ein paar Kontakte. wo wir uns auf den Weg gemacht haben und sind dann mit einem holländischen Partner in Sachen Hardware Design gestartet, den wir irgendwann gewechselt haben, Software-Jungs in Stuttgart über den Bekanntenkreis getroffen, mit vielen, vielen Leuten gesprochen, viel ausgetauscht, den Ansatz immer wieder auch gechallenged und geschaut, welche Technologie würde wer einsetzen, was ist damit verknüpft, wie aufwendig ist das, wo gibt es Sackgassen, also uns sehr, sehr viel damit auseinandergesetzt und dann irgendwann eine Entscheidung getroffen, mit wem wir voranschreiten. Und haben es dann ja eigentlich in Deutschland und Holland tatsächlich entwickeln lassen und sind dann ausschließlich zum Thema Produktion nach China gegangen. Was wir am Anfang auch nicht wollten, wollten eigentlich in Europa produzieren, mussten dann aber realisieren, dass es nicht einen vertretbaren Preis zu machen ist, weil die Box aufwendig im Assembling ist, also viel Handarbeit auch notwendig ist, also sehr arbeitskostenintensiv. Und haben dann auch wieder über Kontakte hier in Berlin tatsächlich jemanden getroffen, der uns einen Kontakt gemacht hat zu einem Partner in Nanjing. Die Firma Hansong, die für uns jetzt auch produziert, ein großartiger Partner, dänischer Inhaber, wo wir wirklich sehr, sehr glücklich sind. Am Anfang hatten wir auch so ein paar Bedenken, kriegen wir das Wort gestemmt, aus Düsseldorf heraus. Haben uns aber in China wiederum auch Leute gesucht, die uns unterstützen bei der Produktion, in Nanjing wiederum und haben uns immer wieder so organisiert und aufgestellt, dass wir das Steuern koordinieren und auch umsetzen konnten.
Joel Kaczmarek: Ich höre immer wieder, wenn ich so Gründer erlebe, die irgendwie in China produzieren lassen, dass du halt alles, wirklich alles kontrollieren musst. Also dass man so eine Charge kriegt und da sind dann irgendwie 50 Prozent der Geräte irgendwie Müll, die sind aber ganz unten. Also dass man schon sehr, sehr genau dahinschauen muss und dass sozusagen das Betrugspotenzial bei Chinesen so latent hoch sei, weil es halt auch so weit weg ist. Und wenn der Container dann hier ist, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Ist das wirklich so krass, dass man also aufpassen muss?
Patrick Fassbender: Also ich will jetzt nicht für mich in Anspruch nehmen, dass ich das zu 100% beurteilen kann. Aber die Erfahrung, die wir jetzt gemacht haben, ist auch komplett auf der anderen Seite. Aber es ist eben auch kein, wenn man das so sagen darf, typischer Chinese. Es ist halt ein sehr hochwertiger Produzent, der für große Marken, europäische Marken arbeitet, wie Teufel, Raumfeld, NAD. Also wirklich auch in der Liga mitspielt, die eher sehr hochwertige Produkte macht. Und da gibt es eine 100% Qualitätsprüfung eines jeden Produktes. Sehr zuverlässig, eher wahnsinnig konstruktiv. Also Runtergebrochen auf unseren Produzenten kann ich dem absolut nicht zustimmen. Ich höre das aber auch immer mal wieder. Also klar, die Themen gibt es auch, aber ich glaube, die gibt es auch in anderen Ländern. Vielleicht ist das in China größer, aber das ist nicht unsere Erfahrung.
Joel Kaczmarek: Bei mir war es so, das erste Mal, als ich mit eurer Lösung Kontakt hatte, war ich bei Dussmann. Da war so eine Insel, da stand so ein Ding drauf und die ganzen Figuren drum. Und ich habe es angeguckt und habe gedacht, um Gottes Willen, das ist ja ein Produkt aus der Hölle. Da zahle ich ja, ich fand es total geil. Und ich habe gedacht, Gott, geh bloß schnell weg, weil du kaufst deinem Kind so ein Ding und bist hinterher dabei, immer diese 15 Euro zu lönen. Und dann war so, ich glaube Richtung Weihnachten oder mein Sohn hatte irgendwie den zweiten Geburtstag, irgendwas in die Richtung, war ich in so einem ganz kleinen Spielzeugladen, also was mehr so diese Boutique-Charakter hatte. Und dann war auch dieses Ding und dann hat der Händler uns das so erklärt. Und irgendwann bist du halt gefixt, wenn man das mit den Kreativtonis hört und ach cool und mhm und so. Und dann weiß ich noch genau, wie der zu mir meinte, ja, aber kann ich, ich so, ja gut, dann hätte ich gerne blaue. Ja, nee, tut mir leid. So, wie, tut Ihnen leid? Ja, geht nicht. Wie, geht nicht? Ja, ist alle. Wie, ist alle? Sie haben keine von den Boxen mehr? Haben Sie nicht gut bestellt? Ja, ja, doch, aber die sind so gefragt, die Dinger, die sind so ausverkauft. Das ist eine kleine Firma in Düsseldorf, ich rufe da immer an und mittlerweile geht schon keiner mehr ans Telefon ran, weil die sozusagen so overbooked sind mit ihren Produkten. Also ich musste dann wirklich durch die halbe Stadt von mir so ein Ding zu holen. Also worauf ich hinaus will ist, lass uns mal eintauchen ein Stück weit, wie viele von diesen Figuren gibt es mittlerweile, was habt ihr für so einen Hype eigentlich durchlaufen, wie viel habt ihr mittlerweile schon verkauft an Boxen, an Figuren, dass man ein Gefühl dafür kriegt, wie groß ihr mittlerweile schon seid?
Patrick Fassbender: Ja, ich kann das manchmal selber nicht glauben, also vor allen Dingen, wenn man sich die ersten Businesspläne nochmal anschaut, die wir aufgestellt haben, dann sind wir da Lichtjahre von entfernt mit allen positiven Wünschen. Aber eben auch großen Herausforderungen, die damit einhergehen, gerade was das Thema Warenverfügbarkeit angeht, hatten wir letztes Jahr große Probleme. Also wir haben, glaube ich, aktuell über 400.000 Boxen tatsächlich in Kinderzimmern stehen. Wir müssten jetzt bei 2 Millionen, 2,5, 3 Millionen Tonies sein. Bin da gerade nicht ganz so aktuell, aber das ist jetzt gerade, weil das Weihnachtsgeschäft anläuft, sehr, sehr dynamisch. Also haben schon große, große Stückzahlen verkauft, die wir uns selber vorher nicht vorstellen konnten, muss man ganz ehrlich sagen. Also das ist eine Dimension, die uns natürlich sehr freut. Die uns aber auch genau zu dem Punkt geführt haben und das war letztes Jahr Weihnachten so, dass wir im Oktober glaube ich waren wir ausverkauft, so ungefähr dieser Zeitpunkt. Und dann kannst du auch nicht mehr gegensteuern. Also wir haben uns immer auch als sehr mutig und optimistisch eingeschätzt, aber du musst so ein Produkt ein halbes Jahr vorher quasi in Auftrag geben und auch vorfinanzieren. Und wir haben gedacht, wow, wir trauen uns da sehr viel zu und dass wir dann im Oktober schon ausverkauft waren, das war auf der einen Seite toll, weil wir gemerkt haben, es funktioniert. Auf der anderen Seite kannst du dann nur noch in ganz geringen Dosen reagieren, was die Stückzahlen angeht, weil du kriegst die einfach nicht so schnell gebaut und nach Europa gebracht. Und wir haben viel mit Luftfracht gemacht, um da so ein bisschen entgegenzuwirken, was aber sehr, sehr teuer ist. und mussten dann leider genau damit kämpfen, dass viele Händler und Endkunden bei uns angerufen haben und bei uns alles irgendwie nur noch auf Alarmstimmung war und hier versucht haben, das irgendwie einigermaßen in den Griff zu bekommen. Und das war eine sehr große Herausforderung für uns als Unternehmen. Aber wir haben so seit im April diesen Jahres das Thema Warenverfügbarkeit eigentlich wieder gut im Griff. Aber es bleibt nach wie vor aus unternehmerischer Sicht immer so ein bisschen gerade die Glaskugel. Wie groß ist der Markt tatsächlich? Wie viele Boxen können wir verkaufen? Wir haben uns dieses Jahr noch viel, viel mehr zugetraut und versuchen das natürlich alles auf die Beine zu stellen. Aber auch das muss alles irgendwie in Qualität gebaut werden. Wir wollen da keine Zugeständnisse machen. Es muss vorfinanziert werden. Und du weißt am Ende des Tages trotz aller Mutmaßungen nicht, wie viele Boxen dieses Jahr verkauft werden.
Joel Kaczmarek: Ja, das ist ja auch mal ein bisschen ganz geil. Verknappung ist ja auch mal ein premiumfördernder Faktor.
Patrick Fassbender: Aber das war bei uns schon drüber, muss man sagen. Das war vor allen Dingen nicht strategisch geplant, was wir auch manchmal gehört haben. Das ist natürlich Quatsch. Aber wir merken das bei Tonies, die ausverkauft sind, wie sehr dann auch bei Ebay plötzlich die Preise in die Höhe gehen. Und Tonie, der normalerweise 15 Euro kostet, auf einmal 50 kostet und solche Dinge. Da merkt man halt, wie groß die Begeisterung für das Produkt ist.
Joel Kaczmarek: Wie viele Tonies habt ihr mittlerweile, also so vom Portfolio?
Patrick Fassbender: Wir haben im Moment 108 Tonies, kommen aber jetzt noch ca. 20 raus. jetzt in den nächsten Monaten, also bis Weihnachten noch. Auch starke Wachsen, das darf man auch nicht vergessen. Jeder Toni an sich ist im Entwicklungsprozess, im Design, Werkzeugbau, Produktion ein Megaprojekt mit vielen, vielen Schritten. Und das ist schon außergewöhnlich, dass wir so als doch immer noch kleineres Unternehmen in der Lage waren, in so kurzer Zeit so viele Tonies zu bauen. Das ist wirklich, da kann man glaube ich sehr, sehr happy drüber sein, dass wir das in dieser Qualität hinbekommen, weil wir wirklich alle auch die Figuren lieben. Also bei uns ist das wirklich jedes Mal wie so ein Kindergeburtstag. Und da machen wir es tatsächlich heute so, wir machen ein Figurendesign in Abstimmung mit Lizenzgebern oder unsere eigenen Designs, die meine Frau macht, die KreativTonies zum Beispiel jetzt, die Illustratorin. Das ist dann halt ein Familienunternehmen an der Stelle.
Joel Kaczmarek: Was seid ihr denn für eine geile Bude?
Patrick Fassbender: Macht viel Spaß bei uns zu Hause. Wenn wir so ein Design gemacht haben oder Nina so ein Design gemacht hat und wir bekommen das erste Mal aus dem 3D-Druckverfahren eine entsprechende Figur zur Ansicht, das ist jedes Mal wie ein Kindergeburtstag bei uns. Das ist cool für uns als Unternehmen, dass wir so ein emotionales Produkt haben, das nach außen wirkt. Aber man darf nicht vergessen, das wirkt auch nach innen und auf alle Mitarbeiter so, dass wir alle auch da sehr, sehr unser Produkt lieben und mit viel Leidenschaft daran arbeiten und deswegen auch diese Momente lieben, wo eben neue Tonies erscheinen und wir uns da alle drin wiederfinden.
Joel Kaczmarek: Vielleicht sagen wir mal ein, zwei Sätze zu Preisen und wo es euch eigentlich zu kaufen gibt. Also wo kauft man euch?
Patrick Fassbender: Eigentlich sind wir ziemlich breit aufgestellt. Ich glaube, wir haben 2400 POS inzwischen, sind im klassischen Buchhandel vertreten, auch in den entsprechenden Key-Accounts bei Thalia, Hugendubel oder Dussmann hast du genannt, also in größeren Geschäften, die sich auf das Thema Buch und Hören konzentriert haben. Spielware natürlich auch in Geschäften wie Karstadt, Kaufhof und bei Mediamarkt Saturn sind wir auch zu finden. Aber viel vor allen Dingen im Fachhandel, weil das darf man ja auch nicht vergessen, ist ein sehr simples Produkt, aber es ist trotzdem erklärungsbedürftig. Es kennt man mehr, deswegen nimmt das vielleicht ein bisschen ab, aber man muss einmal diese Bewegung sehen. Man stellt eine Figur obendrauf und man löst was aus, damit man begreift, was das für ein Produkt ist. Und da ist der Handel natürlich eine extrem wichtige Stütze für uns, um dieses Prinzip auch unter die Leute zu bringen und klar zu machen, was wir da überhaupt für ein Produkt haben. Und weil es eben auch, glaube ich, von toller Qualität sich gut anfühlt, ist es ein haptisches Produkt und das kann man immer noch gut im Handel erfahren. Und deswegen haben wir von Anfang an von der Vertriebsstrategie her darauf gesetzt, eben auch ganz klar in den stationären Handel zu gehen und keinen Online-Only-Ansatz zu wählen.
Joel Kaczmarek: Aber kannst du sagen, wie viel Prozent ihr Umsatz über euren eigenen Shop macht? Also ist das relevant?
Patrick Fassbender: Ja, das hat schon eine relevante Größe. Das sind zum Beispiel 15 Prozent.
Joel Kaczmarek: Ich hätte 20 auch geschätzt.
Patrick Fassbender: Das ist ungefähr die Größe im Moment.
Joel Kaczmarek: Was kostet so eine Box, was kostet so ein Tonie?
Patrick Fassbender: Also die Tonie-Box kostet 79,95 Euro, da ist ein Tonie dabei. Jetzt ist auch noch ein Hörspiel-Tonie dabei, der Löwe von Martin Baltscheid, der Löwe, der nicht schreiben konnte. Auch ein Düsseldorfer übrigens, den wir da mit reingepackt haben. Aber ab nächster Woche, glaube ich, wird er ersetzt durch einen Kreativ-Tonie, dass man also auch direkt eigene Inhalte auf einen Tonie spielen kann. Also ich kann im Prinzip zu Hause direkt loslegen, das wollte ich damit sagen. Also die Box plus Tonie und Ladestation 79,95 Euro. Die Tonies mit Inhalten, die Lizenz-Tonies 14,99 Euro und die Kreativ-Tonies 11,99 Euro.
Joel Kaczmarek: So, und jetzt hast du gesagt, ihr habt 108 unterschiedliche. Vielleicht sagen wir mal so ein bisschen, was es da so gibt an Figuren, was die Leute vielleicht sogar auch kennen.
Patrick Fassbender: Wir haben uns relativ stark auch an Buchhandelsthemen orientiert, weil wir uns da auch eher sehen. Es gibt die Klassiker Janosch, Rabe Socke, Die Maus vom WDR, Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg, Drei Fragezeichen Kids, Die Olchis, Das Samst, den ganzen Ottfried, Häuslerstoffe, Das kleine Gespenst, Potzenplotz. Also im Prinzip gibt es, würde ich sagen, einen Querschnitt dessen, was man so im Kinderzimmer auch tatsächlich antrifft. Und vielleicht auch noch ein interessanter Aspekt, als wir gestartet sind, war uns das gar nicht so bewusst, aber wir haben aus Lizenzsicht eine neue Kategorie geschaffen. Also wenn wir jetzt in Bettwäsche gemacht hätten und ein anderer Hersteller von Bettwäsche hätte die Lizenz von Bibi Blocksberg haben wollen oder hat sie schon, dann hätten wir die nicht bekommen. Und dadurch, dass wir eine neue Kategorie abbilden, konnten wir eigentlich jede Lizenz zumindest potenziell haben, die es gibt. Weil niemand anders bis jetzt so ein Produkt hergestellt hat. Und das hat uns natürlich in die Karten gespielt, war uns am Anfang gar nicht bewusst. Und deswegen konnten wir relativ schnell auch eben Lizenzen gewinnen oder Lizenzgeber davon überzeugen, bei uns mitzumachen. Und natürlich wie immer, wenn dann der Erfolg sich auch noch einstellt und auch sichtbar wird im Markt, dann dreht sich so ein Stück weit der Wind, dass diejenigen, die vielleicht vorher ein bisschen skeptisch waren, vielleicht auch aus guten Gründen, weil sie vorher schon andere Produkte kommen und gehen haben, sehen, Und plötzlich auch wieder sagen, okay, jetzt wollen wir auch drauf. Und das ist im Moment die Situation, dass wir eigentlich überrannt werden mit Lizenzthemen. Und die große Herausforderung haben, jetzt daraus ein Portfolio zu bauen, was eben sinnhaft ins Kinderzimmer gehört.
Joel Kaczmarek: War bei Paul Mahn nicht sogar der Faktor, dass ihr der Erste seid, dem er irgendwie eine Lizenz gegeben hat, für SAMS, das in 3D zu drucken? War da nicht so was?
Patrick Fassbender: Genau. Im Hotzenplotz zum Beispiel ist es auch so, es gibt einige Themen, wo die Autoren oder auch die Erben der Autoren sehr, sehr strikt waren und verhindert haben, dass es Merchandising-Lizenzen gibt. Alles, was inhaltlich ausgerichtet ist, funktioniert, aber eben keine Bettwäsche, keine Tellertasten und so ein Kram. Aber da wir eben nicht als Merchandising wahrgenommen werden, was aber der Lizenzbegriff für die Figur ist eher Merchandising, wir aber eben als Content wahrgenommen werden, haben sich viele an der Stelle plötzlich geöffnet und wir durften in der Tat Figuren umsetzen, die es vorher so noch nicht gab.
Joel Kaczmarek: Ich überlege gerade, ich wollte dich jetzt fragen, wann sagen die Erben von Hergé dir irgendwie zu? Ich überlege gerade aufs Hörspiel. Gibt es aber von Tim O'Shea?
Patrick Fassbender: Ja, es gibt so 60er, 70er Jahre Aufnahmen, die ich noch auf Kassette zu Hause habe. Ich weiß, dass ein großes Label in Deutschland jetzt die Rechte eingekauft hat. Wir sind da auch im Gespräch. Also insofern auf der Content-Seite ist das relativ easy, weil wir eine tolle Beziehung zu diesem Label haben. Auf der Figuren-Seite wird es knackig, weil ich weiß auch, ich habe früher auch mal Comics gelettert. Also ich habe mal ein Jahr in Amsterdam gelebt und dort Buchstaben in Sprechblasen gesetzt. Und da hatte ich auch mit dem Thema Hergé zu tun. Und ich weiß, dass die Witwe sehr strikt ist, was Lizenzen angeht. Macht wohl keinen Spaß, mit denen Lizenzverträge auszuhandeln, aber da sind wir schmerzfrei. Wir wollen es unbedingt machen. Also ich würde mich sehr freuen, wenn wir es irgendwann hinbekommen.
Joel Kaczmarek: Was ist dein Lieblings-Tonie?
Patrick Fassbender: Das sind alle, alle sind toll. Es gibt schon so ein paar, die ich besonders gerne mag. Also Hotzenplotz finde ich super. Die ganzen Autry-Preußler-Sachen.
Joel Kaczmarek: Ich habe gehört, da haben sogar große Jungs Schiss vor.
Patrick Fassbender: Ja, mit Recht. Die Preußer-Themen liegen mir eigentlich am meisten.
Joel Kaczmarek: Ich mag am liebsten Rabe Socke. Witzigerweise mit der Jan Delay-Variante. Die sind sogar überraschend gut.
Patrick Fassbender: Ja, finde ich auch.
Joel Kaczmarek: Hätte ich nicht gedacht, dass der Typ da so funktioniert. Und ihr macht ja auch Musik. Mein Sohn hat von irgendwann mal so ein gelbes Männchen geschenkt bekommen, mit so einer Wollmütze und einer Brille. Ich glaube, unter meinem Bett 1. Das ist richtig coole Musik. Großartig. Kriegst du nicht mehr aus dem Kopf, den Scheiß.
Patrick Fassbender: Ja, es ist fantastisch. Der ist mir jetzt gerade durchgegangen. Aber es ist eigentlich auch mein Lieblingstonie, ehrlich gesagt. Also ich hatte eher an Hörspiele gedacht. Es ist eine super, super Reihe, Unter meinem Bett. Wir haben auch letztes Jahr mal so eine limitierte Auflage einer schwarzen Toniebox auf den Markt gebracht mit den drei Tonies von Unter meinem Bett, die wir im Programm haben.
Joel Kaczmarek: Was ist das eigentlich, Unter meinem Bett? Also ich kannte das gar nicht.
Patrick Fassbender: Der Spruch.
Joel Kaczmarek: Ist das irgendwie eine Serie?
Patrick Fassbender: Genau, das ist der Oettinger Verlag in Hamburg. Die haben ein Label, das heißt Oettinger Media, die die ganzen Hörspiele und Musikthemen machen. Und haben einen ganz tollen Geschäftsführer, der Markus Langer, der dieses Thema Unter meinem Bett und Kindermusik neu gedacht im Prinzip losgetreten hat. Und die Unter meinem Bett-Reihe verfolgt eben den Ansatz, Bands, die man eher so aus dem Erwachsenen-Kontext kennt, zu fragen, wollt ihr nicht mal ein Kinderlied produzieren, aber auf die Art und Weise, wie ihr Musik macht, aber eben kindgerecht, was Texte angeht etc. Und das haben die am Anfang vor allem mit vielen Hamburger Bands gemacht und da sind tolle, tolle Künstler dabei. Und das war so ein bisschen der Urgedanke des Ansatzes.
Joel Kaczmarek: Mein Lieblingsstück ist dieses mit dem Maulwurf. Ja, finde ich auch großartig. Finde ich grandios. Ja, ja. Gut, aber mal wieder zurück zu Themen, wo ja der geneigte Hörer auch uns folgen kann. Wie funktioniert denn so ein Lizenzmodell? Also zahlt ihr dann irgendwie quasi pro verkauften Toni Geld? Müsst ihr ein Fixum vorab zahlen? Wie läuft sowas ab?
Patrick Fassbender: Ja, also zum einen haben wir ein Produkt, was sehr außergewöhnlich ist im Lizenzkontext, weil wir zwei Lizenzen benötigen oder zwei Rechte einkaufen müssen. Das eine ist das Lizenzrecht, um die Figur machen zu dürfen. Und das andere Recht ist das Vertriebsrecht für Audioinhalte. Und dummerweise liegen diese Inhalte auch oder diese beiden Rechte nicht immer in derselben Rechtegeberhand. Das Figurenrecht liegt bei Lizenzagenturen, die das Mandat haben, möglichst viel Geld damit zu machen. Und der Content liegt meistens bei Verlagen noch, Hörspiellabels, die Produktionen gemacht haben für die entsprechenden Figuren, für die Charaktere. Und wir brauchen beide Rechte, das ist sehr außergewöhnlich. Also müssen wir mit beiden in Gespräche gehen und mit ihnen Lizenzgebühren vereinbaren, zahlen in der Tat pro verkauften Tonie Lizenzgebühren einmal eine Merchandising-Lizenz und ein Audi-Vertriebsrecht und orientieren uns da immer am Abgabepreis an den Handel. Und in der Regel zahlst du auch eine Garantiesumme vorab als Handling-Fee für das, was an Arbeit vorher reingeflossen ist und als Commitment darin, dass du an den Erfolg dieses Themas glaubst.
Joel Kaczmarek: Wenn ich das bei meinem ersten Aufeinandertreffen als Geschäftsmodell aus der Hölle sozusagen bezeichnet habe, weil es natürlich so diesen Gillette-Ansatz mit ich kaufe einen Rasierer für relativ günstig und dann die Klingen für sozusagen stetig, gehe ich da recht in der Annahme, dass man an der Box gar nicht so viel verdient, sondern vor allem über die Tonis, über die Zeit?
Patrick Fassbender: Absolut. Also Tonibox ist in der Tat je nach Kanal sehr, sehr bis gar keine Marge drin. Der Umsatz wird in der Tat über die Tonies gemacht, die aber wieder auch als Produkt zwei Themen eigentlich sind. Das ist eben eine Spielfigur, was wir zum Glück auch sehen. Die Toniebox steht unheimlich oft in Spielelandschaften integriert und nicht am Rand. Und schon oft gehört, dass Kinder eben Figuren draufstellen, die nicht von uns sind, die eben dann auch nicht funktionieren und die dann weggeschmissen werden nach dem Motto kaputt. Also es ist im Kopf schon so verankert, dass so eine Figur was auslösen muss auf der Toniebox. Insofern, ich weiß gar nicht, worauf ich hinaus wollte. Achso, ja, und es ist ja wiederum auch Audioinhalt. Also insofern ist. das Thema kommt ja immer mal wieder hoch, relativ teuer. Es ist immer eine Frage der Perspektive. Zum einen gibt es das, was wir gemacht haben, in der Form ja noch gar nicht. Aber du kriegst eben auch zwei Sachen dafür in gewisser Weise. Und es ist ein sehr, sehr hochwertiges Produkt und sehr wiederum aufwendig und teuer in der Produktion.
Joel Kaczmarek: Das darf man dabei auch nicht vergessen. Ihr macht ja auch ein paar Produkte, die quasi so satellitenhaft drumherum schwimmen, sag ich jetzt mal. Also ihr habt so eine Art Koffer, der sehr hochwertig gemacht ist, wo man, ich glaube, acht so eine Fächer hat, wenn ich mich jetzt nicht verzähle, in denen quasi die Figuren reinstecken kann und mitnehmen. Supersinnvoll. Es gibt so ein kleines Regal, was ich jetzt noch relativ zurück, also das macht für mich noch nicht so viel her. Da habe ich das Gefühl, das ist noch so ein bisschen stiefmütterlich betrieben. Ist da noch mehr in der Mache und wie relevant ist das schon, dass ihr quasi Rahmenprodukte rund um das eigentliche Kernprodukt baut?
Patrick Fassbender: Also auf jeden Fall ein sehr spannendes Feld. Wir machen die Taschenthema, das ist eine Thematik in der Regalthematik, sehen wir auf unseren ganzen Social Media Kanälen eigentlich sehr schön, dass unsere Kunden unfassbar kreativ sind, wenn es um Aufbewahrung von Tonis geht. Da sieht man alles. Da werden wirklich Kunstwerke in Kellern gebaut von Vätern und Müttern. Das ist atemberaubend, wunderschön zu sehen. Und wir sehen, dass dieses Thema Verortung von Tonis im Kinderzimmer oder auf Reisen ein wichtiges Thema ist. Und da wollen wir natürlich auch Lösungen anbieten, so als Möglichkeit eben auch da die Marke Tonies stattfinden zu lassen. Insofern ist das ein sehr spannendes Feld, ist aber jetzt nicht unsere Hauptfahrt. Also wir sind doch sehr, sehr fokussiert auf das Thema Tonie Box und Tonies, beschäftigen uns permanent auch mit dem Thema Zubehör.
Joel Kaczmarek: Ich finde, was ihr als Einzubehör-Item noch bräuchte dringend, wäre ein kinderfreundlicher Kopfhörer. Also ich habe einen bei Amazon gekauft und wie das immer so ist, so ein asiatischer und dann Später meinte ich das Thema Lautstärke, dass das nicht zu laut ist für die Kinder. Und bei meinem Sohn ist es so, dass der Mann abgenommen hat, weil dem zu eng war und solche Sachen. Und so die In-Ears sind halt teilweise Muskelrichtigen auf. Also lange Rede, kurzer Sinn. Ich kann mir das total gut vorstellen, dass das irgendwie, naja, ich wünsche mir Kopfhörer, wollte ich sagen.
Patrick Fassbender: Okay, nehm ich mit.
Joel Kaczmarek: Gut, wie ist denn eigentlich so mit dem ganzen Thema Daten? Also es birgt ja eigentlich auch ein ziemlich gutes Marktforschungspotenzial, wenn man weiß, ein Kind, was irgendwie Benjamin Blümchen hört, hört auch irgendwie, na gut, wie Blocksbergs naheliegend, aber sagen wir mal irgendwie Musik von Unter meinem Bett oder Räuber Hotz und Plotz. Könnt ihr daraus auch irgendwie einen Ertrag sozusagen erwirtschaften? oder denkt ihr in solchen Dimensionen, dass man auch so Daten zu Kinderpräferenzen irgendwie monetarisieren kann?
Patrick Fassbender: Wir sammeln Daten auf der Ebene, natürlich alles anonymisiert und alles legal und sauber und nicht am Kunden vorbei. Natürlich steckt da auch Potenzial drin, aber wir sind im Moment noch nicht in der Lage, diese Potenziale zu heben, weil wir einfach zu viele andere Herausforderungen haben. Aber es ist natürlich spannend für uns als Unternehmen zu schauen, können wir daraus Rückschlüsse ziehen auf Nutzungsverhalten und Kaufverhalten unserer Kunden, um so unser Produkt, unser Angebot besser zu machen. Das ist natürlich Potenzial, was da ist und was da schlummert, was wir im Moment aber noch gar nicht heben, weil es auch wiederum sehr aufwendig ist, da reinzugehen und sich entsprechend aufzustellen.
Joel Kaczmarek: Soll es eigentlich immer nur bei Audio bleiben? oder könnt ihr euch auch andere Kategorien vorstellen, dass man zum Beispiel sagt, ihr macht ein Tonie-Magazin oder ihr macht eine Fernsehserie oder eine App zum Spielen oder ihr macht selber die Bettwäsche von euren Tonie-Figuren?
Patrick Fassbender: Ich glaube, es macht wahnsinnig viel Spaß, im Kontext Tunis über andere Themen, andere Produkte, andere Lösungen nachzudenken. Und das passiert uns auch immer, immer wieder. Wir müssen aber dann auch immer wieder feststellen, wir sind gerade wirklich explodiert als Unternehmen und haben ein gigantisches Wachstum, was wir erstmal stemmen müssen. Und wir haben eine große Verantwortung dem gegenüber, was wir gerade aufbauen und sollten uns nicht verzetteln mit anderen Themen. Deswegen, ja, wir haben viele Ansätze, Konzepte in der Schublade liegen, beschäftigen uns immer mal wieder bei einem Glas Wein oder Bier mit dem oder jedem Thema, aber wir faszinieren das nicht richtig. Aber jeder, der da drauf guckt, hat natürlich direkt, da kommen so Themen wie Erwachsenenbereich, was ist mit Video, was ist mit dem oder jedem Thema. Natürlich beschäftigt uns das auch, aber wir haben uns erstmal für dieses Jahr vorgenommen, das Thema Warenverfügbarkeit in den Griff zu bekommen und uns als Organisation so aufzustellen, dass wir sauber durcharbeiten können.
Joel Kaczmarek: Was ist mit Wettbewerb? Ich war neulich im Mediamarkt einen Kreativ-Tonie für meinen Sohn holen und sehe, genau neben eurer Box ist mittlerweile eine Box von einer anderen Firma positioniert. Ich habe mir den Namen fairerweise nicht gemerkt. Ich habe sie mir nur angeguckt und gedacht, alles, was ihr richtig macht, macht man dort falsch. Also es wirkte wie ein technisches Produkt. Es hatte Spulknöpfe und Playknöpfe und irgendwie. Also ich bin ja immer kein Fan von Plagiaten. Macht euch sowas Schmerz? Merkt ihr sowas schon? Und wen betrachtet ihr eigentlich insgesamt als Wettbewerber?
Patrick Fassbender: Was heißt Schmerz? Also wir können es nicht kontrollieren. Wir haben uns am Anfang natürlich auch über das Thema Patent und Marktrecht ein Stück weit abgesichert. Wir haben da eine gewisse Strategie. Ich bin jetzt nicht der Jurist und bin auch nicht ein Freund davon, aber du musst es als Unternehmen heutzutage machen, um dich da auch deiner Verantwortung dem Unternehmen und dem Produkt gegenüber zu stellen. Ich glaube, unser größter Schutz ist Geschwindigkeit und Marke. Und was dann rechts und links passiert und was hochpoppt, haben wir nicht im Griff, können wir nicht verhindern, soll meinetwegen kommen. Aber unsere Stärke ist, glaube ich, darin, dass wir ein tolles Produkt haben, was wir wirklich in jedem Detail mit viel Liebe umgesetzt haben. Und das müssen wir beibehalten, in hoher Geschwindigkeit weiter an diesem Thema arbeiten. Und dann werden, weil man sieht ja jetzt, dass wir da offensichtlich auch einen gewissen Erfolg haben, dann werden andere Unternehmen kommen, die daran auch partizipieren wollen. Das wird passieren und der Situation müssen wir uns dann auch stellen.
Joel Kaczmarek: Aber womit vergleichst du dich sonst? Also vergleichst du dich mit den CDs, die deine Tochter vor ein paar Jahren noch über den Boden gekratzt hat, über Kassetten oder irgendwie, weiß ich nicht, solche direkten Wettbewerber?
Patrick Fassbender: Das ist eine neue Kategorie. Also insofern, du kannst die Vergleiche ziehen, das macht manchmal irgendwie Sinn, manchmal eben auch nicht. Du kannst uns mit Schleichfiguren auf der Figurenebene vergleichen oder mit der CD. Das ist auch in Sachen Preispunkt, was willst du denn heranziehen als Vergleich? Ein CD-Player für 39 Euro oder für 300 Euro? oder ist es dann überhaupt der CD-Player? Wir denken halt nein, das ist eine neue Kategorie, ein neues Produkt, ein neuer Ansatz, der für sich steht und so würde ich das eigentlich auch eher beurteilen.
Joel Kaczmarek: Wenn du sagst, es ist ein komplett neuer Ansatz, was mich natürlich auch immer interessiert, ist so Kundenakquise. Also wenn ich jetzt mal an den Endkunden denke und nicht jetzt an eure Vertriebspartner, wie akquiriert man die denn? Wie kommt man denn in die Haushalte rein? Wie schafft man die Aufklärung? Habt ihr euch da Konzepte entwickelt oder überlasst ihr das komplett euren Vertriebspartnern? Wie geht ihr da vor?
Patrick Fassbender: Nee, das machen wir in allererster Linie, würde ich sagen. Manchmal natürlich auch unsere Vertriebspartner. Da auch nochmal so der Link zum Kontext. Ich komme halt aus dem Agenturumfeld. Wir haben viele Leute, die in Agenturen gearbeitet haben. Und wir haben halt auch viel für Marken gearbeitet und auch viel gesehen und viel Erfahrung gesammelt. Und Uns war klar, dass wir mit dem Marketingbudget, was wir zum Launching hatten, dass wir damit nicht in der Lage sein werden, eine großartige TV-Kampagne oder eine Plakatkampagne oder was auch immer zu fahren, dass wir uns dem Thema anders widmen müssen, unsere Botschaften, unser Produkt bekannt zu machen. Und da wir sehr an unseren Ansatz und die Emotionalität und die Besonderheit geglaubt haben, war für uns immer klar, wir gehen eher über digitale Kommunikation, also wir gehen einen digitalen Kommunikationsweg über Blogger, entsprechend versuchen wir unsere Kunden zu erreichen oder unsere Zielgruppe über Social Media Kanäle. und das hat sehr, sehr gut funktioniert, weil wir auch da wieder, wir haben ein Problem gelöst und es hat eine Relevanz und das hilft dir natürlich dramatisch in der Kommunikation, wenn die Leute realisieren, wow, da ist etwas, was ein Problem bei mir jetzt auch so löst. Es ist besser, als wenn es die, keine Ahnung, achthundertste Kaffeesorte ist, die auf den Markt kommt. die löst erstmal kein Problem, da musst du ganz anders rangehen und kommunizieren, weil wir einen großen Vorteil, denke ich. Und das hat uns natürlich dann auch in der Kommunikation in die Karten gespielt.
Joel Kaczmarek: Das klingt ja ein bisschen so, was du auch aus euren Social-Media-Kanälen erzählst, als wenn das so ein bisschen das neue UI ist. Also so ein jugendlich orientiertes Produkt, was aber auch erwachsene Menschen total begeistert, was die Kreativität wächst und sozusagen da die Leute eigentlich animiert. Also konntet ihr das planen? Also war das Absicht, da so einen emotionalen Touch hinzukriegen, dass man die Leute ansteuert oder war das einfach Momentum, was ich einstelle.
Patrick Fassbender: Also geplant war es nicht im Sinne von am Reißbrett irgendwie durchdacht und dann umgesetzt. Nee, das ist so ein Stück weit produktimmanent einfach. Es ist einfach ein schöner, emotionaler Ansatz. Jeder, der irgendwie mal sich an seine Kindheit zurück erinnert, der hat auch irgendwie wahrscheinlich ein Figurenthema und ein Hörspielthema, was er mit sich rumträgt und das sehen wir auch bei vielen Eltern. Also du hast das eben von dir erzählt mit Bibi und Benjamin, die du vielleicht irgendwie im Kopf hast, wenn du an deine Kindheit denkst. Viele Eltern haben das heute noch, dass sie eine Bibi für sich selbst kaufen zum Beispiel, weil das irgendeinen Punkt bei ihnen drückt, bei dem sie glücklich sind und zurück in die Kindheit gebeamt werden. Das steckt halt so in dem Kontext im Produkt und auf der Inhaltsebene bei uns einfach drin und das ist nicht am Reißbrett geplant.
Joel Kaczmarek: Ich merke es aber auch beim Podcast-Thema, dass ich ganz, ganz viele Zuschriften kriege von so voller Begeisterung und die Leute haben, glaube ich, auch so ein Gefühl, dass die Beziehungen, ich glaube, es ist das Auditive auch, dass das irgendwie ins Ohr geht und sich bei einem festhängt, weil ich gebe dir recht, es ist so.
Patrick Fassbender: Das ist der erste Sinn, mit dem wir wahrnehmen. Also insofern, wenn man da so wissenschaftlich reinguckt, wir kommen auch nicht aus der Wissenschaft und haben gesagt, wir wollen dem Thema Hören mehr Gewicht geben oder so, sondern auch da wieder, wir haben ein Problem gelöst. und dann siehst du auf einmal, wow, Hören hat eine unglaublich große Relevanz für unsere Entwicklung, was Sprachentwicklung, Fantasie angeht, Konzentrationsfähigkeit. Also dieses Thema Hören hat eine große Relevanz für die Entwicklung von Kindern. Und es gab ja eine Zeit, wo dann Hörspiele so verteufelt waren. Die sind zum Glück vorbei. Wir wollen ja auch nicht das Lesen ersetzen oder das Vorlesen. Das sind zwei Paar Schuhe. Aber Hören als Sinneswahrnehmung ist einfach etwas, was für uns alle große Bedeutung hat.
Joel Kaczmarek: Man memoriert ja auch sehr viel. Also merke ich ja auch, wenn du ganz viel hörst, natürlich irgendwann überfordert es dich, aber grundsätzlich merkt man sich sehr gut. Jetzt hattest du auch eingangs gesagt, dass ihr nach UK expandieren wollt. Wie ist denn so generell eure Wachstumsstrategie und hast du so ein Gefühl, wie lange es euch kostet, um einen neuen Markt komplett aufzumachen?
Patrick Fassbender: Also es ist schon bei uns natürlich mit anderen Herausforderungen versehen als vielleicht bei anderen Produkten. Also auch da wieder, wenn ich Bettbäsche mache und ich habe eine Disney-Lizenz zum Beispiel, dann kann ich die eigentlich eins zu eins in UK verkaufen. Wir mussten meine Kommunikation, vielleicht Packaging ein bisschen anpacken, das war's. Bei uns ist es komplexer, weil wir unsere Cloud-Lösungen mussten wir zum Beispiel für diesen Schritt nach UK mandantenfähig machen. Wir mussten eine neue Sprache integrieren. Das hatten wir nicht von Haus aus irgendwie integriert. Wir müssen neue Inhalte einkaufen. Du kannst mit Janosch in England nicht so viel anfangen. Erstmal versteht keiner Deutsch, du brauchst also englischsprachige Inhalte. Und dann brauchst du auch andere Figuren, weil eben ein anderer kultureller Background da vorhanden ist, den wir entsprechend auch bedienen müssen, wenn wir dort erfolgreich sein wollen. Also du hast an vielen Stellen wirklich eine andere Herausforderung, die man erstmal so ein Stück weit nicht sieht, wenn man drauf guckt, was ja auch völlig normal ist. Und das macht es eben langatmiger und kostenintensiver als bei anderen Produkten. Für uns ist UK und Irland jetzt einfach so ein So ein Test auch. Wie kriegen wir das gestemmt? Das war aufwendig für uns, hat viel mehr Aufwand bedeutet, als wir am Anfang vielleicht gesehen haben. Aber wir haben sehr viel Erfahrung gesammelt, die uns jetzt bei den nächsten Schritten helfen werden. Wir haben im UK ein Team aufgebaut. Da sind jetzt fünf Leute, die vor allen Dingen vertrieblich agieren. Wir werden uns so aufstellen, dass wir vieles eben von Deutschland aus steuern, aber sehen eben auch, welche Themen wir im UK verorten müssen, um sie dann eben auch entsprechend sauber aufzusetzen. Da werden wir viel Erfahrung sammeln. und dann entscheiden, in welche weiteren Märkte wir gehen und in welcher Geschwindigkeit.
Joel Kaczmarek: Schon mal so ein bisschen überlegt, ob jetzt zum Beispiel so Japan und die ganzen Pokémon kommen oder Spanien oder Frankreich?
Patrick Fassbender: Ja, wöchentlich kommt ein neues Land dazu und eins verabschiedet sich wieder. Wir haben wahnsinnig viele Anfragen, gerade auf Messen auch, auf den internationalen. Wir sind ja auch in Nürnberg immer mit einem Stand vertreten. Da kommen Menschen aus allen Herren Länder. und als Gründer und jemand, der Bock hat, dass das Produkt in vielen Kinderzimmern steht, Das ist natürlich auch immer so, denn ja, großartig, lass uns nach Südkorea gehen, lass uns nach Japan, Brasilien finde ich auch super, will ich auch mal hin. Da muss man mal ein bisschen wieder runterkommen und auch die Komplexität dahinter sehen. Insofern Japan oder Asien ist aus der Figurenperspektive super, Osteuropa ist aus der Erzähltradition heraus gesehen super. Nordamerika ist ein riesiger Markt, China spannend, weil der so wächst. Also es gibt für vieles tolle Argumente, aber jeder Markt ist dann für sich wiederum auch eine große Herausforderung.
Joel Kaczmarek: Okay, ich lerne schon. Du brauchst über Video und Co. gar keine Gedanken machen. Du hast ja so viel mit dem Kernthema zu tun. Das kannst du ja Aber ich meine, das ist auch charmant. Da hast du ja auch Einstiegshürden quasi, wenn man so eine Lizenzverhandlung erstmal führen muss. Also das ist halt schon ganz cool. Du ownst dann so einen Markt und hast eigentlich diese ganzen Lizenzhässel hinter dir, den ein anderer erstmal nehmen müsste.
Patrick Fassbender: Ja, und in der Regel hast du den auch exklusiv. Also das ist ja nochmal der andere Schutz, den ich eben gar nicht erwähnt habe. Aber in der Regel hast du diese Themen auch exklusiv, solange wir einen Vertrag haben, um XY zu machen.kommt da eigentlich kein anderer dran. Und das ist auch nochmal ein Schutz gegenüber einem wirklichen Wettbewerb.
Joel Kaczmarek: Mal abschließend noch so ein, zwei Sätze zum Thema Finanzen sagen. Also du hast gesagt, ihr habt irgendwie einen einstelligen Millionenbetrag von Friends & Family aufgenommen. Ihr habt jetzt irgendwie, was hast du gesagt, 2,5 Millionen Tonies und 400.000 Boxen?
Patrick Fassbender: Ja, ungefähr. Ich weiß, wenn es ausgestrahlt wird, dann wird es wieder
Joel Kaczmarek: Sonst spielen wir doppelt so viele. Ich meine, wie viel Jahresumsatz zum Beispiel macht man grob mit eurem Thema? Das ist nämlich gar nicht so wenig, habe ich geschnaut.
Patrick Fassbender: Ja, also wir haben jetzt letztes Jahr knapp 17 Millionen Euro Umsatz gemacht in DACH und dieses Jahr sind wir eigentlich so auf Kurs, dass es so an die 60 werden. Zwischen 50 und 60 irgendwie.
Joel Kaczmarek: Hast du so eine Marge mal auf das Thema? Kannst du das irgendwie ausgeben überhaupt? oder ist das bei diesen Lizenzthema-Dingen schwierig? Wie viel davon quasi bei euch landet und wie viel man eigentlich abführt?
Patrick Fassbender: Wir werden positiv abschließen, aber in welcher Dimension kann man jetzt noch nicht seriös sagen. Das ist auch da, ich bin ja jetzt hier nicht der Finanzmensch, aber es ist auch da sehr komplex, die ganzen Themen, die wir dort haben. Uns hat der Jahresabschluss zum Beispiel 2017 auch echt Schmerzen gekostet, weil der eine oder andere hat vielleicht der Hörer schon mal Erfahrungen gemacht mit PayPal-Abbuchungen und wie man die in ein Navigationssystem bekommt und wie viel Aufwand da drin steckt, irgendwie das alles zu erfassen und buchhalterisch irgendwie aufzufangen. Das ist schon irgendwie unfassbar. Insofern, das hat uns richtig schwitzen lassen, weil wir auch da noch auf der Ebene der Buchhaltung bei uns Finanzabteilung noch gar nicht so aufgestellt waren, um das abzufedern. Insofern kann ich es noch nicht sagen, aber es wird positiv sein. Insofern, eigentlich kommen aus Düsseldorf, wachsen, was das Thema Startup angeht, sind aber in der Szene auch gar nicht so drin. Aber ich glaube, auch in Berlin würden wir mit diesen Zahlen, die wir liefern und mit dem positiven Ergebnis gerade echt ganz gut dastehen.
Joel Kaczmarek: Für ein Handelsprodukt, ne? Ja, genau.
Patrick Fassbender: Darf man nicht eben. Es ist ein physisches Produkt und nichts Digitales. Nach zwei Jahren am Markt war es schon unglaublich eigentlich, dass wir da stehen können.
Joel Kaczmarek: Habt ihr so eine Endvision? Also eigentlich brauche ich dich gar nicht fragen, ob du es mal verkaufen willst, darfst du eigentlich gar nicht. Wenn deine Frau da zeichnet und das dein Herzensding ist, wäre ja fräfel eigentlich. Aber überleg, denkt ihr über sowas nach, was in fünf Jahren ist, was in zehn Jahren ist oder seid ihr so busy, dass ihr es gar nicht tut?
Patrick Fassbender: Na, ich habe mir ein Stück weit abgewöhnt, mich da so sehr mit zu beschäftigen, weil alles ist irgendwie anders gekommen als mal gedacht auf jeder Ebene und es ist wahnsinnig schwer, das einzusortieren. Das heißt nicht, dass wir irgendwie kopflos und ohne Plan durchs Leben rennen, aber du machst einen Plan und der ist morgen schon wieder überholt. Insofern bin ich da eher zurückhaltend. Also im Moment ist es so, dass es großen Spaß macht. Wir leben unseren Traum gerade. Wir sind sehr, sehr dankbar und demütig, was wir machen dürfen. Wir haben ein großartiges Berufsleben gerade. Haben ein tolles Produkt, was uns auch selber immer wieder emotionalisiert. Machen das mit viel Liebe. Und ich wüsste nicht, warum man das jetzt einfach herschenken sollte. Da wäre kein Geld der Welt. Und insofern ist das Moment der Status. Aber ich will mir jetzt auch nicht anmaßen zu sagen, kann ja auch nichts sehr anders sein, meine Haltung dazu.
Joel Kaczmarek: Keine Ahnung. Nee, sicher wie du. Also ich merke ja, man merkt ja irgendwann, dass man seine berufliche Berufung gefunden hat. Und von daher, also ich glaube, es ist schwer, euch nicht zu mögen. Es ist schwer, von euch nicht irgendwie getatscht zu sein und das irgendwie, das, was man mit einem macht. Und ich danke dir ganz herzlich, dass du uns mit in diese bunte Welt genommen hast und bin gespannt. Ich melde mich an, wenn es eine Donald Duck-Figur gibt, kriege ich bitte Post von dir. Sofort. Oder DuckTales-Figuren. Und ja, danke dir ganz herzlich und wünsche euch natürlich ganz viel Erfolg.
Patrick Fassbender: Ja, danke auch an dich. Hat viel Spaß gemacht.
Joel Kaczmarek: Vielen Dank. Ja, muss man mal sagen, ganz am Ende, dein erster Podcast. Ja, unfassbar.
Patrick Fassbender: Dein erster Podcast. Ich muss auch sagen, ich war so ein bisschen nervös, aber hoffe, dass es den Hörern Spaß gemacht hat, ein bisschen was über die Tonies von einer anderen Perspektive zu hören.
Joel Kaczmarek: Mir auf jeden Fall in diesem Sinne. Mach es gut.
Patrick Fassbender: Danke dir. Ciao.