Interne Kommunikation: Alle Kolleg*innen für die Digitalisierung begeistern

19. Oktober 2020, mit Joel Kaczmarek

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Joel Kaczmarek: Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Transform-Podcast von Digitalkompakt. Mein Name ist Joel Kaczmarek heute sitze ich wieder mit dem guten Sebastian Kumander zusammen und wir reden über interne Kommunikation und internes Verkaufen von Innovation. Das heißt, wenn du heute zuhörst, wirst du also einerseits lernen, wie hat Signal Iduna seine Kommunikationsstruktur aufgebaut, rein von den Positionen, den Rollen, den Departments, was kommuniziert man nach innen und warum eigentlich? und natürlich auch, welche Tools von Formate gibt es dabei, auch mal auf Events eingehen, sowie wie kriegt man Leute eigentlich aktiviert und was sind dabei typische Probleme. Das ist unsere Roadmap für heute, was man mitnimmt. Und wie schon angekündigt, der Komander ist wieder an Bord. Wir sagen immer noch der Komander, wenn wir über Sebastian reden bei uns intern. Schön, dass du da bist. Herzlich willkommen.

John-Sebastian Komander: Hi, Joel. Ja, dankeschön. Ja, mit dem Namen Komander gibt man irgendwann den Vornamen ab. Da kann man nichts gegen machen.

Joel Kaczmarek: Ja, du hast ja auch diesen schönen Doppelnamen, John Sebastian. Deswegen bei unserem allerersten Podcast mit dir habe ich kurz gestockt, weil ich dich als Sebastian vorgestellt habe. Und da habe ich kurz einen Schock im Kopf gekriegt. Hast du den jetzt gerade falsch vorgestellt? Und ich sage, nee, Quatsch. John ist eigentlich nicht so dein Rufname, ne?

John-Sebastian Komander: Genau. Ich habe einen Bindestrich Namen bekommen, bevor es irgendwie in Mode war. Genau, John Sebastian, aber das Sebastian ist der Rufname und ja, der ging verloren mit dem Nachnamen.

Joel Kaczmarek: Ja, mal kleine Anekdote, also wenn du mal Hip-Hopper werden willst, so Johnny Komander oder irgendwas in die Richtung geht bestimmt immer, ja, von daher. Aber Hip-Hop ist ja ein gutes Stichwort, also manchmal muss man ja hier auch geschickte Worte und einen guten Flow haben, wenn es intern zur Sache geht. Sag mal einmal ganz kurz einen Satz oder das können wir vielleicht mal als ersten Komplex aufmachen bei uns, so eure Kommunikationsstruktur. Also du bist ja Head of Communications, wie habt ihr eure Kommunikation aufgebaut, rein von den Departments, von den Verantwortlichkeiten her?

John-Sebastian Komander: Gerne. Als Head of Communications in der CDO-Einheit bin ich für alle Themen verantwortlich, die rund um Startups, Startup-Partnerschaften, unsere Investments in Startups, Digitalisierung, Innovation, solche Dinge sich drehen. Wir arbeiten da als CDO-Einheit auch an vielen Stellen sehr autark, haben tolles Vertrauensverhältnis im Unternehmen zu den leitenden Personen, aber auch zu unserer Presseabteilung, weil das ist eben vielleicht auch eine Besonderheit. Es gibt eben diese Teilnehmer, traditionelle Presseabteilung mit einem traditionellen Pressesprecher, der für die Gesamtgruppe als Sprecher fungiert, noch neben uns. Und wir sind eben, wenn man so will, so das Spezialteam für das ganze Thema Startup und Digitalisierung und tragen sowohl die Dinge, die wir machen, nach innen als auch die Signal Iduna sozusagen nach außen.

Joel Kaczmarek: Also bist du auch so ein bisschen Brückenkopf zu der besagter Presseabteilung?

John-Sebastian Komander: Ja, so Vernetzer würde ich vielleicht sagen. Also wir bekommen viele Anfragen von Medien, die sich vielleicht nicht mit der Signal Iduna als solches beschäftigen, sondern eher mit Signals oder den Investments, die wir machen. Und da bin ich dann schon derjenige, der auch auf Anfragen reagieren kann. Ich muss mich nicht an jeder Stelle immer mit unserer Presseabteilung abstimmen. Ich tue das sehr gerne, weil das natürlich wertvolle Tipps sind und Insights auch aus einer gesamtpolitischen Sicht, sozusagen Gesamtunternehmenssicht. Aber es ist eben so, dass, wie ich sagte, ein sehr großes Vertrauensverhältnis da ist und es einfach so gesehen wird, dass wir als CDO-Einheit mit Signals, mit den anderen Dingen, die wir tun, da eine Expertise haben, um auch selber auf die Dinge antworten zu können.

Joel Kaczmarek: So, und jetzt können wir mal so ein paar Grundsatzsachen festlegen, also warum eigentlich interne Kommunikation so wichtig ist, wenn man das tut, was ihr tut, weil ich habe ja auch in dem letzten Gespräch, was wir beide gemeinsam hatten, schon gesagt, dieser schöne fliegende Satz immer, die da drüben geben das Geld aus, was wir ausgeben und was macht ihr da eigentlich. und also dieses, man staunt ja immer, man denkt immer, man kommuniziert ganz, ganz viel und man merkt, dass es irgendwie immer zu wenig ist. Also so ein Learning, was ich hatte, man muss immer mehr kommunizieren, weil ja auch ganz viel Potenzial in so einer Organisation schlummert. Also Wissen entweder zu Prozessen, zu Inhalten, zu Kontakten und so weiter und so fort. Das heißt, wenn du jetzt mal niederschreibst, was sind so eure Hauptmotivatoren, warum ihr intern viel kommuniziert und wie geht ihr dabei grob vor?

John-Sebastian Komander: Also vielleicht da so zwei Gesichtspunkte. Einmal der Gesichtspunkt Signals. Signals als unsere Einheit, die in Berlin sitzt, die natürlich jetzt nicht in den Hauptverwaltungsstandorten sitzt, hat nicht ganz so viele Touchpoints. natürlich so im täglichen Leben. Da muss man einfach auch mal informieren, was passiert eigentlich gerade, woran arbeiten die Leute eigentlich gerade, was sind vielleicht neue Investments etc. wir einfach die Dinge vorstellen, an denen wir beteiligt sind. Und das ist vielleicht auch nochmal wichtig. Wir präsentieren das auch immer als etwas, an dem wir beteiligt sind, weil wir uns immer als Teil des gesamten Unternehmens fühlen. Auch wenn wir das Ding vielleicht geleitet haben, auch wenn wir es gezogen haben oder die Idee bei Signals entstanden ist, ist es doch immer ein Gemeinschaftsprodukt. Und das herauszustellen, ist, glaube ich, einfach auch einer der wesentlichen Punkte in der Kommunikation. Zu sagen, ich mache nicht Kommunikation für Signals, sondern ich mache das für die Signal Iduna. Ich mache das sozusagen, um die Transformation der Signal Iduna auch voranzutreiben, den Leuten zu zeigen, was passiert eigentlich an den ganzen verschiedenen Stellen im Unternehmen. Das ist vielleicht die eine Seite. Und dann die andere Seite, dann wirklich auch das Unternehmen mitzunehmen. Was passiert gerade? Was passiert nach außen? Also wir haben ein Format, ein klassischer Newsletter, den wir versenden. Der nennt sich DigUp. Also so ein bisschen von Ausgraben, aber auch das digitale Update, wo wir auch über Dinge informieren, die vielleicht über den Tellerrand geblickt waren. Also nicht nur unsere Investment, sondern was für andere spannende Themen gab es im Startup-Umfeld. Und da einfach das Unternehmen mitzunehmen, denen das Gefühl zu geben, dass Signals ein Teil davon ist, dass unsere digitalen Bemühungen ein Teil des Gesamtunternehmens sind und wir sozusagen gemeinsam in diesem Boot sitzen. Ich glaube, das ist eine der Hauptaufgaben. von Kommunikation, gerade wenn wir in diesem Change-Bereich sind, wo man die Leute eben auch an den richtigen Stellen anfassen will, wo man sagt, da kriegen wir euch, da wissen wir, dass ihr motiviert seid, dass ihr Bock habt, dass ihr mitmacht, sehe ich auch als eine meiner Aufgaben. Also ich bin seit rund neun Jahren im Unternehmen, habe verschiedene Dinge im Unternehmen gemacht und kenne halt auch den einen oder anderen. Also es läuft auch viel darüber, dass man was bilateral mit den Leuten spricht, was sind gerade Themen, die dich berühren, was macht dir gerade was aus, wo hast du gerade ein Pain, wo können wir eigentlich mal drüber sprechen, wo können wir drüber schreiben und dann eben auch für Vernetzung sorgt. Also es ist natürlich so, sagen wir mal, die klassische interne Kommunikation über ein Intranet, vielleicht heutzutage auch über andere Medien wie Podcasts oder Videos, aber das ist so das Klassische. und dann ist natürlich auch noch viel so dieses Vernetzen, das Zusammenbringen von Leuten und das Reden tatsächlich, also viel Kaffee trinken, Oder in irgendwelchen Videocalls hängen und sich auch über neue Dinge informieren, die auch im Unternehmen passieren. Weil in so einem großen Konzern könnte man wahrscheinlich auch eine Tageszeitung mit neuen Informationen machen. Also die wäre vielleicht nicht für jeden super interessant, jede einzelne Information, aber ich glaube, jeder würde so seinen Teil rauskriegen. Und da muss man natürlich auch fast schon eher filtern und sagen, so was erzählt man auch nicht.

Joel Kaczmarek: Also vielleicht sollten wir den geneigten Hörer auch nochmal vorweg schicken, das haben wir in unserem Gespräch mit dir schon mal aufgegriffen. Bei Signals unter dem Dach passiert ja bei euch so einiges. Ihr habt diese Signals Open Studios, das heißt ihr habt Coworking-Ansätze, ihr habt auch Geschichten, wo ihr Kapital investiert, also VC, Venture Capital, ihr macht Pre-Seed-Aktivitäten und ihr habt so was ihr Startup-Client-Modell nennt, also ihr seid quasi so ein Brückenvermittler, Katalysator, wie auch immer man sagen will, wenn man mit Startups zusammen Kooperationen startet und da quasi vielleicht auch mal gemeinsame Aktivitäten Projekte entwickelt oder Inhalte, weil ihr ja parallel auch noch diese sogenannten Journeys habt, also einmal ausgerichtet auf Zielgruppen und einmal ausgerichtet auf eure Service-Exzellenz, dass ihr quasi so kleine Taskforces habt, die versuchen einerseits den Zielgruppen, also euren Kunden nahe zu sein und andererseits die Art, wie ihr eure Services kommuniziert und umsetzt, zu verbessern. So, das ist so das Big Picture, das Wrap-Up. Jetzt haben wir gerade gesagt, was der Sinn ist, warum ihr das macht und du hast gerade gesagt, man muss auch manchmal filtern. Wonach unterscheidest du denn, was du von all dem, was du tust, in welcher Intensität und mit wem du das vor allem auch kommunizierst?

John-Sebastian Komander: Erstmal muss ich sagen, dass du es gerade wahrscheinlich in anderthalb Minuten besser beschrieben hast als ich je zuvor, was wir so machen. Das muss ich mir dann im Nachgang nochmal anhören und mitschreiben. Ja, wie filter ich, was ich mache und was nicht oder was wir grundsätzlich kommunizieren. Ich glaube, es muss immer einen Anknüpfungspunkt an die Arbeitswirklichkeit der Leser haben oder der Zuhörer. Also man muss überlegen, wann kommuniziert man Sachen. Manche, ein Investment vielleicht direkt zu kommunizieren, ist dann gar nicht interessant, weil es darum geht, dass Geld von A nach B geflossen ist und man jetzt an einem Unternehmen beteiligt ist. Wenn man aber an dem Unternehmen beteiligt ist und das… weiß ich, einen Börsengang macht oder so immer, dann ist es sicherlich ein anderer Impact auf das Unternehmen. Oder in unserem Fall, wenn wir in Unternehmen investieren und wir merken, das ist ein toller Case für eine Partnerschaft und wir gehen eine lohnende Partnerschaft für beide Unternehmen ein, dann ist es sicherlich was, was mit mehr Leuten zu tun hat, wo auch dann Leute im Unternehmen einfach eine andere Connection zu diesem Thema bekommen, weil sie vielleicht in den nächsten Tagen und Wochen mehr darüber hören werden, weil sie plötzlich damit zusammenarbeiten etc. Also wir schauen immer sehr gut, dass wir nicht zu viel kommunizieren. Ja, wir sind natürlich auch nicht die einzigen, die kommunizieren. Wie gesagt, es gibt auch neben uns noch andere Abteilungen, die sich damit beschäftigen und es gibt im Haus viele Initiativen, die natürlich auch immer in die wenigen Kanäle, die wir haben, rein wollen. Und wir wollen jetzt auch nicht die Leute mit Singles-Themen oder CDO-Themen überfrachten, sondern dann sehr ausgewählt irgendwie in die Themen reingehen, wo wir das Gefühl haben, dass die jetzt einen Impact auf das Unternehmen haben.

Joel Kaczmarek: Was für Tools benutzt ihr denn zu kommunizieren? Also ich habe gerade so, während du gesprochen hast, auch überlegt, meine Frau war früher bei einem Unternehmen, die haben richtig noch so eine Unternehmenszeitung gehabt, das waren dann so vier, sechs Seiten oder sowas oder vielleicht waren es auch mal zehn, gedruckt, die per Briefumschlag nach Hause geschickt wurden, ja, einmal im Monat, also so richtig oldschool. Wie macht ihr das? Was sind so eure typischen Kanäle und Tools, auf denen ihr mit euren Mitarbeitern und Kollegen kommuniziert?

John-Sebastian Komander: Also wir sind da wirklich breit aufgestellt. Also es ist fast schon gefühlt ein Medienunternehmen. Wir haben tatsächlich auch noch die klassische Mitarbeiterzeitung oder Zeitschrift vielmehr. Die kommt regelmäßig raus. Als PDF kann man die downloaden. Die liegt aber auch gedruckt in den Hauptverwaltungsstandorten. Wir haben ein klassisches Intranet, wo wir sehr viel Bedarf sehen, das in den nächsten Monaten und Jahren irgendwie anzupassen an die aktuellen Gegebenheiten. Aber auch da, man kann Videos reinladen, man kann Podcasts reinladen. Wir machen eigene kleine Sachen. viele auch tatsächlich auf Initiative der Mitarbeiter, also gar nicht mal so sehr getrieben von uns oder der Pressestelle, sondern einfach spannende Teams im Unternehmen, die sagen, wir wollen ein bisschen das teilen, was wir eigentlich gerade machen, die Prototypen, an denen wir arbeiten, vorstellen etc. Also da nutzen wir dann verschiedene Medien. Wir haben in den Journeys werden natürlich auch andere Kanäle genutzt wie der Slack-Channel oder wie auch immer. Das hat sich jetzt aber noch nicht so durch das gesamte Unternehmen gezogen. Also da ist eigentlich noch so Hauptinformationsquelle sicherlich das klassische Intranet. Da passiert auch extrem viel, wenn auch ich der Meinung bin, dass wahrscheinlich nach wie vor das Menü der Kantine die meist aufgerufene Seite ist. Aber wir sehen auch an den Aufrufzahlen von unseren Seiten, die wir als CDO-Einheit haben, wo wir einfach aktuelles draufspielen, dass da viel Interesse ist, dass einfach viel auch Rückmeldungen kommen, dass die Leute Spaß daran haben, die Sachen zu lesen, die kurzen Filme sich anzuschauen etc. Und was wir bei Signal Iduna gerne noch machen, ist tatsächlich die klassische Veranstaltung. Also jemand steht vorne und erzählt ein bisschen, was er so gemacht hat. Allerdings heutzutage mit sehr viel mehr Rückmeldung. Also auch der Vorstand, der sich vielleicht einmal im Monat hinstellt, um ein bisschen aus seinem aktuellen Beritt zu erzählen, hat dann Zuhörer, die auch die Fragen zurückstellen und die vielleicht auch mal eine unbequeme Frage stellen und wo er dann drauf eingeht. Das ist sicherlich eine Sache, die sich in den letzten Jahren auch durch die Gesamtstrategie und auch durch den veränderten Umgang mit Fehlern sich geändert hat, also dass man sehr viel offener in der Kommunikation geworden ist, dass man über alle Ebenen verteilt auch sehr viel mehr darüber spricht, was man richtig gemacht hat, vielleicht auch, was man falsch gemacht hat, also Wir haben auch die klassische Fuck-up-Night. Es hat auch schon ein paar Mal stattgefunden, relativ guten Anklang gefunden. Fanden die Leute im Nachgang echt toll, dass auch gestandene Manager gesagt haben, wo haben sie denn auch schon mal was in den Sand gesetzt und was hat auch nicht funktioniert. Also diese Veranstaltungssachen sind Dinge, mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben, weil es halt auch sehr, also es gibt nichts, wo du dich großartig verstecken kannst, wenn du vorne auf einer Bühne stehst oder in einem Skype-Call mit irgendwie 50 Leuten sitzt.

Joel Kaczmarek: Jetzt hast du eben schon mal Slack angerissen. Ich weiß, FISMA, mit dem wir auch viel in dieser Reihe hier geredet haben, die arbeiten zum Beispiel sehr intensiv mit Asana. Was habt ihr auf der technischen Ebene? Weil ihr müsst ja als Konzern, der auch viel am Thema Datenschutz sich irgendwie Gedanken machen muss, auch ein bisschen genauer hingucken bei manchen Sachen. Was benutzt ihr sonst noch für Tools?

John-Sebastian Komander: Also wir benutzen Jira als Ticket-Tool. Das ist sicherlich ein sehr, sehr umfangreiches Tool. Ich glaube, wenn man es bedienen kann, ist es auch ein sehr mächtiges Tool. Ist vielleicht nicht ganz so benutzerfreundlich auf den nicht-heavy User ausgelegt, wie jetzt zum Beispiel Asana oder Trello. Aber es ist für unsere Dinge, die wir tun, auch in der Softwareentwicklung, in den Business-Themen, funktioniert es echt gut. Also sicherlich braucht es eine Einführung. Man muss einmal wissen, wie man darin arbeitet, aber wir haben damit gute Erfahrungen gemacht. Aber wir schauen uns natürlich auch immer um, gerade unsere agilen Teams mit sehr vielen Externen, die darin arbeiten. Die bringen natürlich immer neue Ideen auch für Tools mit rein. Also du sagtest gerade schon Slack, das ist natürlich auch eine Sache, die sehr viel kostet. von extern genutzt werden will und wo man dann aber immer sagen muss, naja, wir haben halt hier auch einfach andere Datenschutzthemen als Versicherung. Wir sind anders reguliert, wir müssen anders mit den Themen umgehen und wir können, so sehr wir das auch an der einen oder anderen Stelle gerne aufgrund der Geschwindigkeit und der Effizienz tun würden, können wir einfach nicht jedes Tool mit hier reinholen.

Joel Kaczmarek: Und was ist so mit Formaten? Also du hast jetzt eben schon mal gesagt, ihr habt ein Newsletter, ihr macht Events, das sind Zeiten von Corona sicherlich eher remote, die Events mit Video, also wäre vielleicht auch mal interessant, da einen Nebensatz zu hören. Was für Formate habt ihr so ins Leben gerufen, wenn ihr sagt, Kommunikation nach intern? Also Wasserloch ist ja immer so ein bisschen bei den Menschen das Thema, ne? Da, wo man sozusagen ist, da will man die Information haben, was sind da eure Pendants, womit arbeitet ihr, welchen Formaten?

John-Sebastian Komander: Als CDO-Einheit ist der Open-Pitch-Stell, den hatte ich gerade schon mal genannt, den wir tatsächlich jetzt remote durchführen. Mehr Leute dabei gewesen remote als vorher in Person. Also das scheint Anklang zu finden im Remoten und hat auch genauso gut funktioniert. Also vielleicht an der einen oder anderen Stelle sogar besser funktioniert, weil die Technik besser mitgemacht hat und weil wir die Standorte miteinander verbinden können. Also wir haben natürlich auch immer die Herausforderung mit Dortmund und Hamburg. dass man, wenn man eine Veranstaltung in Dortmund macht, dann muss man die eigentlich auch in Hamburg machen oder zumindest irgendwie live dahin streamen, was wir natürlich auch uns immer wieder überlegen, wie kann man eigentlich die Standorte miteinander verbinden. Also wir haben unseren Open Pitch Day als CDU-Einheit, wir haben ein Newsletter, wir machen es so, dass die Vorstände im Rahmen unserer Gesamttransformation auch immer wieder sozusagen aus ihren aktuellen Themen erzählen, dass sie sich für eine Stunde hinstellen und auch Fragen beantworten. Das ist vielleicht genau so eine Wasserloch-Thematik, wie du gerade ansprachst, dass man auch eben sich trifft und zu verschiedenen Themen diskutiert. Das geht immer reihum bei den Vorständen, also jeder ist dann einmal dran und steht Rede und Antwort, was er gerade macht und was gerade die Themen sind, an denen er arbeitet. Wir haben ganz viele Formate, die sozusagen Wissensformate sind, die entstehen bei uns im Kulturprogramm, im Change-Programm, wo wir viele Inhalte vermitteln, wo wir aber auch erzählen, was sind eigentlich neue Technologien etc. Also da passiert viel. und dann gibt es natürlich noch die klassischen Sachen wie Betriebsversammlungen und so. Das ist natürlich auch bei großen Unternehmen immer ein wichtiger Punkt, wo man auch Agenda-Setting betreiben kann und wo wir natürlich versuchen, auch mit so Digitalthemen dann immer mal wieder aufzutauchen, wenn wir können.

Joel Kaczmarek: Ja, ist ein gutes Stichwort. Lass uns auch mal ein bisschen über Aktivierung reden. Also ich habe ja eingeleitet in der Moderation, dass ich es ein Stück weit gesagt habe, es geht auch um internes Verkaufen. Ist das wirklich so, dass man diese Kommunikation einfach auch stark benutzen muss, um Leute quasi zu aktivieren, um sie irgendwie mit den Sachen, die man da tut, auch ein bisschen in Berührung zu bringen? Und wie gelingt das am besten? Also was sind so deine Secret Sources, um Leute irgendwie für Themen zu begeistern und zu animieren, zum Beispiel ihr Wissen, ihr Netzwerk, ihre Erfahrungen mit einzubringen?

John-Sebastian Komander: Also wir sind nach innen, versuchen wir sehr loud und proud zu sein. Also nicht jetzt übertrieben, aber wir sagen schon, schaut mal, was das Unternehmen eigentlich macht. Also seid mal stolz auf das, was ihr erreicht, auf das, was wir hier gemeinsam alle erreichen. Da gehen wir schon sozusagen mit gehister Flagge voran und sagen, schaut mal, was hier eigentlich Phase ist und was wir irgendwie gemeinsam an den Start gebracht haben. Und das zieht dann auch einfach Leute mit, weil wenn du auch merkst, dass die Sachen funktionieren, dass man sich aber auch die Zeit dafür gibt, auch die Erfolge zu feiern, dann willst du da auch Teil von sein. Und das merkst du auch im Unternehmen, dass viele der Projekte, über die auch geschrieben wird oder über die ein Podcast entsteht oder was auch immer, dann auch Zulauf bekommen durch solche Sachen, dass einfach Anfragen kommen und sagen, wie kann man denn an solchen Sachen mitmachen, wie komme ich in so ein Format rein, ich möchte beim Nächsten. Open Pitch Day dabei sein oder so. Ich habe jetzt schon darüber nachgedacht, den Open Pitch Day wirklich so zu öffnen, dass wir sagen, da kann eigentlich jeder im Unternehmen so seine Themen pitchen. Warum soll das nur die CDO-Einheit machen? Hier arbeiten so viele Leute an irgendwelchen geilen Sachen. Gib denen doch die Bühne. Also das Klassische, was jetzt ja mehr und mehr ins Unternehmen drückt, ist so eine Art Demo-Day, dass man einfach sagt, du kannst dein Projekt vorstellen, du kannst dein neues Tool vorstellen, du kannst vorstellen, wo du gerade dran arbeitest. Und man hört auch schon von Unternehmen, wo es Nicht mehr man nach Leuten suchen muss, die danach teilnehmen, sondern du sagst, Ausschreibung ist eröffnet und eine halbe Stunde später sind alle Slots dicht, weil jedes Projekt sich vorstellen will. So weit sind wir noch nicht, aber wir sind auf dem Weg dahin und wir schaffen es eigentlich auch durch die Kommunikation viele Leute mitzunehmen. durch diese sehr umfangreiche Feedback-Kultur auch, also auch da mit verschiedenen Tools, wo du auch Rückfragen stellen kannst, so ein bisschen auch am Puls des Unternehmens zu sein, zu verstehen, was bewegt das Unternehmen gerade und da auch darauf reagieren zu können. Das ist, glaube ich, eine der wichtigen Funktionen auch von Kommunikation, was ich eben sagte, so durch diese einzelnen Gespräche auch Leute abzuholen, zu motivieren, zu sagen, hey, lass uns doch mal über dein Thema sprechen, lass uns doch mal dich ein Stück weit nach vorne zu nehmen. Also viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auch wissen, was sie können und wissen, dass sie gut sind, möchten aber nicht so gerne drüber reden, weil es so von der Art her eher ist, dass man sagt, wir machen das und es ist auch alles in Ordnung, aber wir müssen jetzt nicht dafür gefeiert werden. Und ich persönlich und auch in der Einheit sind dann schon der Meinung, dass man die Erfolge auch feiern sollte, also dass man die auch publik machen sollte. Anders sind wir ein Stück weit nach außen. Also da haben wir eigentlich von Anfang an so den David-gegen-Goliath-Ansatz gefahren. Also jetzt nicht irgendwie zu sagen Wir sind hier und jetzt geht es los und alles auf Stopp, jetzt kommt die Signal Iduna. Im Endeffekt hat David ja auch nicht vorher geschrieben, so ich werfe jetzt gleich einen Stein, ich werfe jetzt gleich einen Stein, sondern irgendwann hat Goliath das Ding an den Kopf bekommen. Und das ist vielleicht auch das, wie wir das eher nach außen machen, nach innen aber dann schon tatsächlich zu versuchen, die Transformationsstory, die an so ganz vielen verschiedenen Stellen geschrieben wird im Unternehmen, auch wirklich mit den Menschen zu teilen. Und dann, das hatte ich vorher schon gesagt, geht es eigentlich fast mehr darum zu überlegen, was kann man denn auch nicht erzählen, weil das sonst, Auch bei dem einen oder anderen sicherlich ein Overload wäre, wenn ihr jeden Morgen reinguckt und es sind drei neue Artikel zum Thema, was machen wir eigentlich gerade in der digitalen Transformation. Weil wir hätten genug Material, aber dann muss ein bisschen gefiltert werden.

Joel Kaczmarek: Und ich sage mal so, so ein Digitalisierungsthema ist ja gerne auch mal was für politisches Kapital. Also es geht ja auch ganz oft darum, Sichtbarkeit zu kriegen, dass einem Erfolge irgendwie attribuiert werden. Wie kriegt ihr das gesteuert, dass sowas nicht sich negativ auswirkt auf eure Organisationen?

John-Sebastian Komander: Also ich kann jetzt natürlich nicht in die Köpfe der Leute gucken, aber das, was ich schon sagte, so den Herzschlag des Unternehmens so ein Stück weit zu verstehen, ist da, glaube ich, wichtig und einfach zu sehen, wer ist gerade an welcher Stelle und kümmert sich um welche Themen. Das ist immer auch ein Abwägen, wo kann man jetzt stärker draufgehen, was bringt dem Unternehmen gerade eigentlich was, was bringt vielleicht auch den einzelnen Mitarbeitern, die man damit motivieren will, wie auch immer was. Und ja, overall kann man schon sagen, dass im Unternehmen so eine gesamtgute Stimmung für das ganze Thema Transformation ist. Also es ist gar nicht mal mehr so sehr dieses, man ist so ein Stück weit weggegangen von diesem Silo-Denken, wo man einfach jeder sagt so meins, meins, meins und je größer meins wird, desto besser ist das, sondern man hat eher so das Gesamtbild im Kopf und geht so ein Stück weit für die Sache. Also auch da müssen wir immer die Kirche im Dorf lassen. Das ist sicherlich auch Nicht an allen Stellen so, aber zumindest so, wie ich es immer wieder gespiegelt bekomme, ist so dieses, wie wir es zum Beispiel in der CDO-Einheit zu sagen, wir sind an Projekten beteiligt. So gehen viele Leute an diese Sachen ran. Also das ist eher so jemand zu finden, der sagt, okay, ich stelle mich vorne hin und ich kassiere die Lorbeeren. Es ist eher die Schwierigkeit, als jetzt irgendwie, du hast drei Leute und jeder will die Lorbeeren haben. Ich weiß nicht, ob das so eine Mentalitätssache ist oder ob man bei Versicherungen eher etwas ruhiger mit solchen Sachen umgeht.

Joel Kaczmarek: Ist das ein bisschen so, dass man in eurem Segment so ein bisschen nach außen leise tritt, weil man vielleicht auch gemerkt hat, es fällt einem auf die Füße, wenn man mal was falsch macht? Gibt es da irgendwie sozusagen so eine Branchenbesonderheit?

John-Sebastian Komander: Also zumindest ist das Thema Kommunikation im Finanz- und Versicherungsbereich schon so eine Sache, wo man nochmal immer einen Double-Check macht. Ja, also bis dazu, dass selbst wenn man gute Dinge tut, man immer überlegt, ja, ist das so eine Sache, will man damit jetzt rausgehen oder wird einem hintenrum dann nochmal was ausgelegt, so im Sinne von, ah, das haben die aber nur aus dem und dem Grund gemacht und war auch eine Sache, die wir bei Signals gemerkt haben, dass oft auch die Fragen kamen so, ja gut, aber was wollt ihr denn eigentlich damit und warum seid ihr jetzt eigentlich nach Berlin gekommen und genau diese Fragen so nach dem Motto, kaschiert ihr damit irgendwelche anderen Dinge, indem ihr jetzt ein Innovationslabor nach Berlin gebracht habt und eben da auch zu sagen, so nein, das ist eben nicht der Fall gewesen, sondern es ging darum, das Unternehmen als Ganzes nach vorne zu bringen. Ich glaube, da ist man schon als Versicherung oder auch als großer Konzern an sich natürlich immer ein bisschen vorsichtig, nicht mit allem rauszugehen, weil man natürlich irgendwie Bedenken hat, dass es einem dann falsch ausgelegt werden kann. Aber auch da, ich sprach vorhin schon vom Vertrauen im Unternehmen und das ist auch so tatsächlich von meinem Gefühl her so ein gesamtheitliches Ding, dass einfach sehr viel Vertrauen da ist für die Mitarbeiter, für das, was sie können und das, was sie machen. Und auch eben der Umgang mit Fehlern mittlerweile ein anderer ist. Das heißt, auch da verändern sich Dinge und dadurch können wir, glaube ich, auch anders kommunizieren mittlerweile.

Joel Kaczmarek: Was sind denn sonst so typische Fehler, die du beobachtet hast, die man machen kann und vielleicht vermeiden sollte? Oder Probleme, vielleicht sind wir gar nicht Fehler, jetzt mal Probleme. Was ist bei interner Kommunikation, wenn es ans Thema digital und innovativ geht, so der größte Schmerzpunkt? Worauf sollte man achten? Welche Stromschnellen?

John-Sebastian Komander: Also einmal Verständlichkeit. Das merken wir definitiv an ganz vielen Stellen, dass man nicht einfach davon ausgehen sollte, dass jeder alle Wörter versteht, die gerade im modernen Business denglisch benutzt werden. Also das ist definitiv eine Sache, wo wir auch in unseren Veranstaltungen merken, dass da, wenn man nicht vorsichtig ist und sich da immer mit auseinandersetzt, dann sind da so ein paar Klippen, die man auch rammen kann. Also unser Open Pitch Day ist ein gutes Beispiel dafür. Wir sind bei dem Namen geblieben, aber es war schon so, dass der eine oder andere gefragt hat, Was genau bedeutet denn jetzt Open Pitch Day eigentlich? Warum heißt das so? Und nachdem man es dann erklärt hat, war es auch in Ordnung, weil wir gesagt haben, Pitch ist eben ein bestimmtes Format und wir machen das offen und es ist ein Tag, an dem wir das machen. Also dann erklärt sich der Name irgendwann. Aber natürlich ist es so, dass du nicht einfach von einer gemeinsamen Wissensbasis ausgehen darfst. Das heißt, du musst auch immer überlegen, für was für eine Zielgruppe schreibst du das eigentlich oder für was für eine Zielgruppe produzierst du das und vielleicht auch Sachen dann entwickeln. Etwas ausführlicher erklären, wo du vielleicht für dich sagen würdest, naja, das war jetzt ein bisschen zu lang erklärt, wird der andere vielleicht sagen, der nicht mit dem Thema zu tun hat, Mensch, endlich hat mal einer sich die Zeit genommen und das etwas umfassender erklärt. Also das ist für mich so eigentlich das große Learning, dass man nicht davon, man sollte nie von seinem eigenen Kenntnisstand ausgehen. und gerade bei Kommunikatoren ist es, glaube ich, wichtig, die sind halt in vielen Themen irgendwie drin, können Vernetzungen herstellen, weil sie noch mit anderen Leuten gesprochen haben, weil sie irgendwas anderes gelesen haben, weil sie da nochmal drin waren, weil sie da nochmal zugehört haben. und das gilt eben auch nicht für jeden. Also das ist ähnlich, wie wir das auch mit unseren Kunden und unseren Produkten machen, also immer mal mit dem geneigten Leser oder Zuhörer sprechen und sagen, was stellst du dir eigentlich vor, was hast du aus dem Artikel rausgenommen, was hast du aus dem Podcast gelernt etc., also da wirklich sich eine Rückmeldung holen, weil wir nicht alle, natürlich nicht alle auf einem Wissensstand sind.

Joel Kaczmarek: Und ich sag mal, wie kriegst du so diese unterschiedlichen Markenwelten auch irgendwie abgebildet? Weil ich sag mal, Signal Iduna ist jetzt eher konservativ, muss irgendwie für Werte stehen und Signals ist eher jung, frisch, innovativ. Hast du da manchmal Schmerz mit, dass beides so ein bisschen unterschiedliche Brands sind?

John-Sebastian Komander: Eigentlich nicht. Also eigentlich ergänzen die sich sehr gut. Signal Iduna, wenn du Wenn du Signals erwähnst und Signal Iduna sozusagen im Hintergrund erwähnst, dann gibt das der Signals-Marke nochmal eine gewisse Substanz. Also so nach dem Motto, das ist jetzt eben auch irgendwas, was dahinter steht. Also wir sagen das ja auch, dass Signals das Innovationsökosystem der Signal Iduna ist. Also dass wir halt wirklich sagen, wir sind ein Ökosystem, was natürlich mit einem großen Partner im Hintergrund agiert. was zwar frei agieren kann, auch in der Kommunikation, aber eben nicht versteckt, dass es auch zu Signal Iduna gehört. Und andersrum ist es auch so, dass wir natürlich eine Signal Iduna damit aufladen können, wenn wir es eben mit Signals in Verbindung bringen. Also wir haben es auch schon gehabt, dass ein Startup sagte, wir hätten aber eigentlich gerne dann das Signals-Logo bei uns auf der Seite. Und ja, das Signal Iduna-Logo könnt ihr auch drauf machen, aber das Signals-Logo wäre dann in dem Fall das Wichtige, weil wir ja mit euch die Partnerschaft gemacht haben. Also das ist tatsächlich eher so ein Ding, dass das sich gegenseitig befruchtet. Viele der Dinge, die wir kommunizieren, sind dann tatsächlich Signals-Kommunikation, also sei es jetzt Investments oder neue Veranstaltungen in den Open Studios oder so, da dreht es sich wirklich explizit um Signals, da ist auch Signal Iduna sozusagen dann nicht wichtig, aber viele Dinge, die wir dann bei Signal Iduna machen, da kann man dann Signals auch immer wieder mit reinbringen. Wenn man eben sagt, das ist in Berlin mit den Kolleginnen und Kollegen da entstanden, da haben wir zusammen daran gearbeitet. Und wir merken es zum Beispiel jetzt den Startup-Client als Beispiel, dass der Name Signal Iduna halt auch wirklich an vielen Stellen zieht, weil man eben, wenn man sagt, man macht jetzt eine Partnerschaft für ein Unternehmen und das Unternehmen ist Signal Iduna und das hat 14.000 Mitarbeiter und 5,9 Milliarden Umsatz 2019, dann ist es schon eine etwas andere Zahl für ein Startup, als wenn man das eben nicht im Hintergrund hat. Das heißt Es ist zumindest bei mir nie so, dass ich so das Gefühl habe, für wen kommuniziere ich denn jetzt gerade? Ich merke das auch immer wieder, wenn ich spreche, das ist für mich eine Sache. Das sind einfach für mich zwei verschiedene Herangehensweisen an eine Sache, nämlich das Gesamtunternehmen Signal Iduna nach vorne zu bringen und auch unsere Erfolge und Learnings zu kommunizieren.

Joel Kaczmarek: Gut, aber da sind wir eigentlich schon fast wieder in der Außenkommunikation. Wir wollen heute die Innenkommunikation machen. Hast du sonst noch so typische Problembereiche, Herausforderungen oder vielleicht auch Best Practices? Also wenn wir jetzt mal so zum Abschluss kommen, du jetzt mal aufarbeitest, was sind so die drei, vier wichtigsten Dinge, die man beachten oder sein lassen sollte? Also entweder im positiven oder negativen Sinne, wenn es um interne Kommunikation geht.

John-Sebastian Komander: Feedback zulassen, also nicht nur senden, sondern auch empfangen, wirklich zu erspüren, wie das Unternehmen gerade unterwegs ist, was ist da wichtig. Also wir haben ganz tolle Menschen in den verschiedenen Abteilungen, mit denen wir auch Themen challengen. Wir sind eng an vielen Stellen auch mit unseren Gremien, mit unseren Betriebsräten, einfach zu schauen, was sind so gerade die Sachen, die eigentlich die Leute bewegen. Manche Sachen sind sehr klar, wo man sagt, okay, das verstehe ich, dass zum Beispiel jetzt während Corona ist klar, dass es da viele Touchpoints gibt, dass viele sich da Gedanken drum machen, wie geht es da weiter und so. Da muss man nicht so nach Themen suchen, aber auch in so einer Phase zum Beispiel zu sagen, hier gehen aber auch noch Dinge voran, die vielleicht nichts damit zu tun haben. Also da sehr gewählt, um sich Themen rauszusuchen. Ich hatte das ja schon mal gesagt, also eher zu filtern, als jetzt so richtig nur rauszuhauen, ist, glaube ich, ein Learning. Wir haben tolle Erfahrungen mit Formaten gemacht. wo man eben Feedback bekommen kann, also wo es eher ein Dialog ist. Das ist definitiv eine Challenge. Nach wie vor ist die Produktion von gutem, qualitativ hochwertigem Content im Audio- und Videobereich. Also wenn man da, da gibt es ja zwei Möglichkeiten. Entweder man versucht, das intern abzubilden und macht das entweder mit mehr Material und mehr Geld und es wird besser oder man macht es eben sehr automatisch. Hand am Arm mäßig, was auch seinen Charme haben kann, aber auch nicht auf Dauer. Oder man schaut eben, dass man Agenturen und Videografen und ich weiß nicht, was alles dazu holt. Und da muss man einfach einen Weg finden, der für das Unternehmen passt. Und an vielen Stellen haben wir gute Erfahrungen mit so selbstproduzierten Sachen gemacht, weil es einfach sehr real ist. Also auch wenn da der Versprecher drin ist oder man merkt, dass die Kameraführung jetzt nicht von einem Hollywood-Regisseur irgendwie bedient wurde. Dann ist es schon ganz gut an der einen oder anderen Stelle, aber es gibt eben auch genauso Möglichkeiten, wo man sagt, da muss jetzt einfach gut und hochwertig qualifizierter Content her, weil es eben auch eine Sache ist, die eine entsprechende Bewandtnis fürs Unternehmen hat. Also Feedback sich einholen, nicht nur senden, sondern auch sehr viel empfangen. Wir sind halt Kommunikatoren. Das bedeutet, wir sind jetzt nicht Marktschreier, sondern wir sind Leute, die genauso zuhören, wie sie senden. Und ich glaube, das ist einer der wichtigsten Punkte, gerade in der internen Kommunikation, weil man da sehr viel richtig machen kann, aber auch mit den falschen Ausdrücken und den falschen Botschaften auch ein Unternehmen schnell verunsichern kann oder eben auch. Dazu beiträgt, dass es jetzt nicht mehr daran glaubt, dass Sachen funktionieren. und bisher haben wir toi toi toi, glaube ich, an vielen Stellen das als Kommunikationsteam richtig gemacht.

Joel Kaczmarek: Letzte Frage, was ich so, als du darüber erzählt hast, auch noch gedacht habe, ist, betrachtet ihr eigentlich die Startups, mit denen ihr zusammenarbeitet und eure Partner auch als Teil eurer internen Kommunikation? Also habt ihr da auch Formate, dass wenn ihr mit Leuten eng zusammenarbeitet, dass ihr die auch regelmäßig abholt oder ist das eher nur so opportunistisch, wenn es sich mal ergibt?

John-Sebastian Komander: Wir haben tatsächlich das ein oder andere Mal auch schon mit einem unserer Startups zusammen Formate gemacht. Also bestes Beispiel war, als die E-Scooter nach Deutschland kamen, dann eben auch nicht nur externe Presse groß zu machen und zu sagen, Signal Iduna als Investment irgendwie dabei und als Versicherungspartner, sondern eben auch intern die Leute abzuholen und zu sagen, okay, schaut euch mal an, das ist jetzt einer dieser E-Scooter, die rollen jetzt ab nächster Woche irgendwie rum. Wir sind diejenigen, die die versichert haben. So und so könnt ihr die entsperren, so und so könnt ihr die fahren. Das müsst ihr beachten. super Resonanz bekommen für die Sachen, dass sie einfach sagen, wow, wir erfahren Dinge, die man vielleicht nicht bekommen hätte, wenn man eben nicht bei Signal Iduna arbeitet. Also die Möglichkeiten, die wir haben, dann tatsächlich auch zu nutzen, auch mit unseren Startups zusammen. Immer wenn es da Möglichkeiten gibt, Sachen zu machen, dann tun wir das. Anderes Beispiel war jetzt vor kurzem CoachHub. haben wir ein Investment auch getätigt und wir arbeiten gerade an sowas wie OKRs, dass wir sagen, wir wollen uns quaterlich sozusagen Ziele geben und an denen arbeiten. Und bei CoachUp machen die das eben auch. Und einer von CoachUp, der sagte, ich kann euch gerne dann mal in so einer Session was erzählen. Und wir haben ihn eingeladen und haben einfach eine Session gemacht und er erzählt, wie CoachUp das eigentlich macht. Also auch da die Startups nicht nur sozusagen als Dienstleister zu verstehen, um Produkte zu nutzen oder so, sondern wirklich auch um Wissen zu teilen für das Unternehmen.

Joel Kaczmarek: Hervorragend. Lieber Sebastian, es hat wie immer viel Spaß gemacht. Also unsere interne Kommunikation hat für heute dann mal ein Ende. Ich habe ja gelernt, hier Inlandsflug und so soll eine Podcast-Lecke sein. Aber es gibt bestimmt noch weitere Gelegenheiten. Vielen Dank schon mal, dass du uns wieder mit auf die Reise genommen hast und ich freue mich schon aufs nächste Mal mit dir.

John-Sebastian Komander: Sehr gerne. Vielen Dank, Joel.