KI-Suche 🔍 : 4 Thesen, wie du besser durch KI gefunden wirst

29. Juli 2025, mit Joel Kaczmarek

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Joel Kaczmarek: Hallo Leute, ich habe mal wieder den lieben Hamid Hosseini zu Besuch und wir reden heute fleißig über KI. Vielleicht habt ihr schon mitbekommen, der liebe Hamid ist ja wirklich der Experte in Sachen KI. Der hat nämlich mit ECODYNAMICS eine eigene KI-Beratung, macht auch fleißig Schulungen dazu. Und jetzt nochmal Erinnerungen hervorrufen. Hamid war schon mal bei uns in einer Doppelfolge, da haben wir über KI-Suche gesprochen. Zwei Folgen. Da hat er uns nämlich erklärt, hey, wenn du heutzutage gefunden werden möchtest von einem LLM, also von einer KI, was musst du dann eigentlich beachten für deine Webseite? So, die verlinke ich euch nochmal in den Shownotes. Aber jetzt kommt ja der spannende Teil. Hamid hat eine Studie gebaut, zusammen mit ERGO Innovation Lab, wo sie mal untersucht haben, was ist denn da eigentlich wirklich an diesen Hypothesen, die er damals formuliert hat, dran? Und er konnte da super vieles, wenn nicht sogar fast alles belegen. So, das heißt, wir nehmen euch mal ganz kurz mit an die Hand, was mit dieser Studie auf sich hat und dann vor allem werden wir euch aber mal erzählen, was sind denn die vier wichtigsten Kernthesen, wenn ich meine Inhalte, meine Webseite für LLMs, also für KIs aufbereiten möchte. Wir werden es kurz erklären, was bedeuten die Punkte und dann immer mit einem konkreten Beispiel. Also heute wird es richtig cool und von daher, lieber Hamid, schön, dass du da bist. Moin, moin.

Hamid Hosseini: Ja, vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich.

Joel Kaczmarek: Und vielleicht auch nochmal für euch da draußen. Also die Shownotes sind heute euer Navigator schlechthin, weil erstens werde ich da die Studie auch nochmal verlinken. Ihr kriegt so ein White Paper, also die Studie selber nicht, sondern ein White Paper dazu. Das heißt, ihr könnt gut verstehen, was da drin stand, was die Jungs und Mädels rausgekriegt haben. Ich verlinke euch genauso aber auch nochmal Hamis LinkedIn-Profil, weil er hat ein cooles Offering gemacht. Die ersten zehn Menschen, die sich bei ihm einfach per LinkedIn melden, einfach per Nachricht Hallo sagen, die kriegen von ihm kostenlos eine komplette Analyse ihrer Webseite auf die LLM-Fähigkeit hin. Also wenn das nicht cool ist, weiß ich auch nicht. Also alles da unten, die alten Folgen, die Studie und das LinkedIn-Profil. So, aber zur Sache, Hamid. Fangen wir mal ganz kurz an. Es geht immer eben um diese Studie. Was hat es damit auf sich? Wie ist die konfiguriert? Wie ist die aufgebaut? Das ist immer hier die Ernsthaftigkeit von dir. Ich kann ja viel erzählen, wenn der Tag lang ist. Prüfen können.

Hamid Hosseini: Ja, das ist eine gute Frage, Joel. Wir haben ja bei der Doppelfolge bei dir darüber berichtet, wie wir eine eigene Studie mit einer Uni in den USA gemacht haben und bei der Untersuchung von 400 Websites auf 20 Kriterien gekommen sind. In der Zeit haben wir Literaturrecherche gemacht und tatsächlich jede Menge Paper und Dokumente gefunden, die das sogar nochmal belegen. Mit vielleicht so 95% Deckungsgleichheit. und tatsächlich eine Klientin von uns, mit der wir schon hier und da mal kleinere Projekte gemacht haben. Quasi hier namentlich Luisa Schmolke und Georgina Neitzel mit meinem Kollegen Henne haben halt gesagt, komm, wir machen jetzt nochmal eine Studie. Und zwar kam das von dem ERGO Innovation Lab, das Ganze. Und die Idee war tatsächlich mal zu überlegen, wie ist die Sichtbarkeit von Versicherungsprodukten in LLM-Suche? Also einfach mal zu gucken, wie Rechtsschutzversicherung, Haushaltsversicherung und Zahnzusatzversicherung. anhand von Prompts in den LLM-Suchmaschinen gefunden wird und da quasi aus den Promptergebnissen die Links rauszusuchen und dann quasi im zweiten Schritt anhand von ausgewählten Websites zu gucken, ob diese 20 Kriterien wirklich auch bestätigt werden und parallel das Ganze nochmal mit der alten Welt zu vergleichen, also mit den normalen Google Search Terms.

Joel Kaczmarek: Okay, also richtig Aufwand betrieben. Und ich erinnere nochmal ganz kurz, also Hamid und sein Team haben 20 Kriterien formuliert, wo ein LLM, also eine KI drauf guckt. um deine Webseite quasi analysieren zu können, um entscheiden zu können, ob sie dazu passt, was jemand anfragt per prompt, ob die ausgespielt werden soll. So, und vier von denen, die heben wir jetzt mal hervor, vier Kernthesen. Das ist komplizierter Shit, das nehme ich euch schon mal vorweg. Aber ich habe Hamid instruiert, der soll das richtig gut verständlich erklären und auch mit Beispielen, was das für euch heißt als Implikation. Also was müsst ihr jetzt tun, damit ihr diesen Kernthesen gerecht werdet? Und wir fangen mal mit der ersten an. Und zwar, das kann man sich auch ganz gut herleiten, da geht es um maschinelle Lesbarkeit und technische Zugänglichkeit. Also da höre ich mal raus, dass das Erste, was wichtig ist, dass so ein LLM auch auf deine Seite vernünftig zugreifen kann. Aber vielleicht erklärst du das mal als Profi, der das untersucht hat, Hamid.

Hamid Hosseini: Genau, also zum einen ist es so, das waren auch die vier Kerntesten aus der Untersuchung, die wir extra hervorgehoben haben, auch weil wir davon ausgingen, dass wir sehr wahrscheinlich auch diese wichtig sein werden. Bei der Maschinenlesbarkeit geht es vor allem darum, wenn die Websites quasi in der Regel den LLM-Suchmaschinen zur Verfügung gestellt werden oder die sich über einen API-Aufruf angucken, also Programmzugriff, Application Programming Interface. Und wenn diese Seiten quasi besucht werden, funktioniert das Ganze ja über ein Retrieval. Was ist Retrieval? Einfach erklärt, ein Website wird zum Beispiel ähnlich wie so ein Robot-Text, was wir von früher kennen, von einem LLM-Besuch, der nimmt sich einfach die Oberflächendaten, was wir als Rendering bezeichnen, was man im Browser sieht als User und schaut dann, kann ich die Inhalte gut verarbeiten, sind die schnell abrufbar, sind da irgendwelche Skripte, wo irgendwelche abgespaceden Sachen drauf sind? oder ist das wirklich relativ einfacher Text, wo ich relativ schnell die Daten auch verarbeiten kann, für mich maschinell umsetzen kann und auch entsprechend aufgrund des Prompts die Antwort daraus generieren kann. Und wenn zum Beispiel in der Regel eine Seite durch dieser Raster fehlt und zu viele crazy Dynamic-Geschichten hat und Skripte oder so, dann kann es durchaus passieren, dass die Seite nicht in den Rankings erscheint. Und vice versa, eine einfache Seite, die recht einfach und schnell aufgreifbar ist, und die Maschine das sehr gut lesen kann, das heißt also ohne irgendwelche kryptischen Geschichten dazwischen, dann wird die natürlich bevorzugt behandelt.

Joel Kaczmarek: Okay, gut, also im Prinzip brauchst du Zugang als Maschine, verstanden. Was heißt das so? als Implikation, wenn ich jetzt eine Webseite betreibe, was sollte ich jetzt tun, worauf sollte ich achten?

Hamid Hosseini: Naja, ich sollte zum Beispiel darauf achten, dass ich erstmal in der ersten Linie von W3C-Konformität berücksichtige, dass mein HTML-Code sauber ist, möglichst auf irgendwelche crazy Dynamics-Skripte, auf kleinseitige Geschichten verzichte. Was man auch machen kann, ist, zum Beispiel gibt es da so Tools wie Firecrawl, die ja schon Websites übersetzen in maschinenlesbarer Form. Also auf jeden Fall so mathematische Modelle, dass die LLM-Modelle damit besser klarkommen. Und dann kann ich sogar über die Metadaten oder auch über die Website die LLM-Agents umlenken und sagen, guck mal, du brauchst hier gar nicht weiterzulesen. In dem Verzeichnis habe ich schon die Seite für dich vorbereitet. Dann geht ihr direkt dahin und liest sich das raus. Und dann kommt er auch damit besser klar.

Joel Kaczmarek: Okay. Und sag mal, vielleicht passende Frage dazu, wenn ich jetzt mal überprüfen möchte und bin jetzt nicht so versiert darin, ob so ein LLM technisch guten Zugriff auf meine Webseite hat. Vielleicht komme ich in den Genuss, dass ich in den ersten zehn Kommentaren sozusagen Schreiberling bin bei LinkedIn bei dir und dann kriege ich das ja von dir. Aber was kann ich denn da sonst machen? Kann ich das zum Beispiel einfach mal in eine KI reinhacken, meine Seite, und kann sagen, hier, guck mal, kannst du mir bitte mal Feedback geben, ob das Ding hier technisch gut lesbar ist oder was würdest du da machen?

Hamid Hosseini: Ja klar, also grundsätzlich muss man jetzt unterscheiden zwischen den unterschiedlichen LLM-Maschinen oder LLM-Suchmaschinen. Zum Beispiel SearchGPT legt da zum Beispiel mehr auf Autorität und kontextbezogene Inhalte und fundierte... Zusammenhänge, was wir manchmal in Fachbegriffe als Semantik bezeichnen, das ist aber auch deutlich mehr dahinter, aber wirklich einfach erklärt, passen die Zusammenhänge zueinander. Ich kann aber diese Modelle auch einfach fragen. Ich kann zu Anthropic gehen und sagen, ist das für dich maschinenlesbar, was soll ich da machen? Und da kann man natürlich die Oberflächentexte nehmen, man kann die Bilder nehmen und man kann aber auch den Code nehmen. So kommst du mit dem Code klar. Und das fängt ja auch manchmal bei den Robot-Texten an, weil manche machen per se die Seiten dicht. Führt dazu, ähnlich wie vor 30 Jahren bei Google, dass man Angst davor hatte, dass man nicht gefunden wird. Insofern ist es natürlich auch zum Leidwesen vieler Webmaster, kommen diese Agents auch mehrfach am Tag vorbei und gucken sich immer die Inhalte an. Das ist natürlich auch nervig. Aber faktisch gesehen sind das so zwei Dinge, die man beachten muss.

Joel Kaczmarek: Gut, okay. Also erster Punkt, maschinelle Lesbarkeit und technische Zugänglichkeit. Kommen wir mal zum zweiten. Da wird es langsam schon ein bisschen technischer an den Namen. Semantische Verlinkung. Was ist damit gemeint?

Hamid Hosseini: Also grundsätzlich ist das so, dass diese Modelle, also sowohl Inhalte einer Website, aber auch Websites, die entsprechende Links verwenden, innerhalb der Seite, aber auch nach außen. Diese Links zum einen auch zum Kontext passen müssen, also vor allem auch nicht halbwegs ähnlich, wie ein Mensch zum Beispiel eine Website liest, erstmal daraus versteht, was eigentlich damit gemeint ist. Also wenn ich jetzt zum Beispiel so einen wirren Text habe, wo ich eigentlich nur Frühworte verwende und eigentlich zu keiner Aussage komme und erzähle, aber hier geht es jetzt aber wirklich um wirklich tolle Guidelines, da gibt es ja manchmal so... von manchen Anbieterinnen, die so Guidelines und Methoden anbieten. Die erzählen halt, wenn du die Methode einsetzt, dann wirst du erfolgreicher. Aber die erklären eigentlich nicht, was man genau machen soll. Das sind so Worthülsen und Füllworte und so weiter. Das ist das eine. Das andere ist halt, wenn ich Links innerhalb der Website verwende, das heißt also, nehmen wir mal an, ich verlinke ja die eine Seite mit dem anderen und die Links passen aber vom Kontext nicht zueinander. Oder wenn ich einzelne Paragraphen habe, die im Gesamtkontext halt keinen Sinn machen oder externe Links verbindet, wo auch ich teilweise eigentlich einfach so irgendwelche Linksammlungen habe und darüber schreibe, es ist eine Linksammlung, es ist okay. Wenn ich aber im Kontext irgendwelche Links habe, wo das Modell denkt, okay, das ist vielleicht Werbung oder es hat eigentlich mit der Sache nichts zu tun, dann sind es unterschiedliche Ebenen, wo man einfach im Grunde genommen Probleme bekommt, weil die LLMs diese Daten nicht so richtig miteinander verarbeiten können. Und dann geht es natürlich auch noch um das Thema, dass zum Beispiel, ja, der Begriff heißt in Mathematik Vektorraum, aber ich versuche es mal einfach zu erklären. Also mathematische Modelle, wo die Daten auch da drin sind. Und wenn die Modelle mathematisch mit den Interpretationen und Verarbeitung dieser Daten nicht klarkommen, wenn ich zum Beispiel sage, weißwein kann man mit Fisch gut essen und weißwein mit Meeresfrüchten, dann sind diese mathematischen Modelle sehr wahrscheinlich, Fisch und Meeresfrüchte sehr nah beieinander sind. Aber wenn ich sage, zum Beispiel, ich kann auch Weißwein mit Weißwurst essen, gut, kann man natürlich auch machen. Die Frage ist nur, ob das schmeckt. Normalerweise nimmt man dazu einen Weizen oder einen Kristallweizen oder was auch immer. Dann ist das so, dass das Modell denkt, was soll das? Das passt ja nicht so ganz zusammen.

Joel Kaczmarek: Okay, kann man sich also ein bisschen wie so eine Art Koordinatensystem... vorstellen, wo quasi mathematisch definiert wird, welche Begriffe sind irgendwie nah beieinander und wenn die sehr weit weg voneinander sind, also wenn ein Begriff irgendwie gar nicht zu dem Inhalt passt, der die Webseite sich eigentlich dreht, ist das ein Problem. Da ist ja fast schon so ein bisschen abgeleitet, was dann meine Aufgabe ist als Webseitenbetreiber, nämlich auf Konsistenz achten, dass das, worüber ich schreibe, irgendwie auch mit sinnhaften Inhalten verlinkt ist, dass es möglichst alles aus einem Themenbereich kommt.

Hamid Hosseini: Genau, also die klassischen SEO-Kollegen sagen, das ist ja nichts Neues, aber das stimmt nicht ganz, weil dennoch zum Beispiel BERT und andere Algorithmen Wir versuchen nämlich immer noch einzelne Begriffe und kontextbezogene Elemente quasi zu verwenden, wo man einfach versucht, aus den bestehenden Daten Dinge abzurufen, was nämlich da ist und indexiert wird. Das heißt also, in den Datenbanken von den Suchmaschinen existieren. Und bei diesen modernen Suchmaschinen, hast du super schön beschrieben, da muss halt das Ganze irgendwo Sinn und Verstand ergeben. Das heißt, idealerweise lässt man wirklich Menschen auch die Seiten durchlesen und nicht nur Werbeaussagen und irgendwelche Textblöcke, die nichts miteinander zu tun haben, sondern das Ganze muss ein rundes Bild ergeben.

Joel Kaczmarek: Gut, Haken hinter. Dritter Punkt. Inhalte aus vertrauenswürdigen Quellen. Also auf gut Deutsch ist so ein bisschen Streetcred wichtig, dass die Inhalte auf deiner Seite halt auch irgendwie angeben, woher sie sich füttern und dass das möglichst... glaubwürdige Quellen sind. Aber gib du es mal wieder. Wie hast du das denn quasi von den LLMs kennengelernt, worauf die achten?

Hamid Hosseini: Also wir haben zum Beispiel festgestellt, dass manche dieser Seiten, wir haben ja über 33.000 URLs gesammelt und davon haben wir 600 nochmal detailliert untersucht in Bezug auf die Kriterien. Und da haben wir halt festgestellt, dass zum Beispiel manche Links, die oder beziehungsweise Quellen oder Zitate, die dort verwendet wurden. Wenn da stand, das hat mal jemand gesagt oder das habe ich da irgendwo aufgeschnappt oder das Ganze jetzt nicht unbedingt aus einer vertrauenswürdigen Quelle kam, wie zum Beispiel, was weiß ich, EFO-Institut, Verlage, digital kompakt, weil das da halt in dem... Podcast erzählt wurde, dann haben die Modelle tatsächlich damit Schwierigkeiten. Ja, warum? Weil die großen Modelle sind ja halt mit sehr viel Daten trainiert. Weitestgehend Löwenanteil der digital verfügbaren Wissen der Menschheit. Und die können zumindest, ist die Trefferquote recht gut, dass sie erkennen, ob das stimmt oder nicht. Man muss natürlich auch aufpassen, weil es entstehen ja nach dem Trainingszeitpunkt immer noch neue Daten. Das heißt, da muss man ein bisschen Vorsicht warten lassen. Aber wenn ich jetzt sage, vor zwei Jahren hat das folgende... hat jemand folgende Aussage getroffen und diese Aussage stimmt nicht oder die Person ist nicht vertrauenswürdig, weil zum Beispiel die Seriosität fehlt, die Autorität fehlt oder einfach das Ganze vielleicht nicht wissenschaftlich belegt ist. Einfaches Beispiel ist, wenn ich sage, mein Waschmittel ist super sauber, weil der Wissenschaftler Herr Dr. Z. gesagt hat, das Waschmittel ist super. Und Dr. Z. gibt es gar nicht. Ich habe den jetzt einfach für die Werbung erfunden, dass er einfach ein Avatar-Testimonial ist. Dann ist das nicht so gut. Also ich sollte zumindest einen nehmen. der das zumindest belegt hat. Wobei man da auch nochmal sagen muss, wenn ich jetzt natürlich eine Studie beauftrage, dann ist es immer die Frage, wie weit ist diese Studie auch tatsächlich neutral oder nicht, aber das ist ein anderes Thema.

Joel Kaczmarek: Also ich würde mal sagen, da geht es ein Stück weit um den Leumund, könnte man eigentlich sagen, oder die Authority, würde man wahrscheinlich im SEO sagen. Was ist dann so? meine Aufgabe, also als Seitenbetreiber, wie kann ich sowas möglichst gut herstellen, im Prinzip alles mit Quellen belegen, was ich da nenne?

Hamid Hosseini: Also wenn ich zum Beispiel zitiere, oder für die Quellenqualität sollte ich prüfen, wenn ich gewisse Inhalte dort einbinde, wenn ich vor allem auch darauf achte, dass ich sage, was weiß ich, jemand hat geprüft, dass meine Spinker die besten sind, dann muss ich das auch belegen. Das heißt, es muss wirklich ein Link dazu, was weiß ich, Stiftung Warentest oder was auch immer, einen Link dazu pügen. Wenn ich einfach sage, unsere Sneaker, wir sind Marktführer in Sneakerproduktion und nirgends wurden belegt. weder durch Absatzzahlen noch irgendwelche Verkaufsdaten, dann ist das ein Problem. Und die Modelle sind teilweise auch in der Lage, anhand der trainierten Daten das zu validieren. Das heißt, Werbeaussagen mögen die LLMs nicht so gern. Die denken immer so, boah, was für ein Übertreiber. Also idealerweise, wenn ich solche... Es sei denn, ich definiere das wirklich. Das ist jetzt Werbung, Achtung, das ist unser Mehrwert, USP, dann ist das was anderes. Aber wenn ich jetzt sage, es wurde im Rahmen von Studien bestätigt, dass bla bla und die Quellen nicht da sind, und das haben wir übrigens auch bei unseren 20 Kriterien genauso gemacht. Das heißt, die Quellen in dem White Paper sind auch alle da. Das muss wirklich höchstens, also diese Zitate und Referenzen sollten belegbar sein und vor allem von wirklich akkreditierte oder auch seriöse Quellen.

Joel Kaczmarek: Gut, also wir machen mal kurz einen Recap. Wir hatten bisher Punkt 1, maschinelle Lesbarkeit und technische Zugänglichkeit. Dann Punkt 2, semantische Verlinkung, also bei dieser thematischen Nähe. Punkt 3 sind jetzt die Inhalte aus vertrauenswürdigen Quellen. Und die vierte Kernthese, die du hast, ist, und da wird es wie gesagt auch ein bisschen komplex, das erklären wir jetzt aber auch gut, konversationelle Formatierung. Was steckt dahinter?

Hamid Hosseini: Genau, also generell ist es so, dass die LLMs halt darauf Wert legen, ob zum Beispiel dieser Informationsraum, sei es eine Website oder was auch immer, Informationen mir gibt, falls ich jetzt eine Frage im Rücken habe. Weil normalerweise werden diese Prompts zerlegt in einzelne Suchbegriffe, denn die senden das an die APIs der klassischen Suchmaschinen, mit denen sie kooperieren. Dann bekommen sie die Antwort, dann gucken sie sich die Websites an, aber dann wenden sie den Prompt auf den Inhalt. Wenn ich jetzt zum Beispiel frage, wie kann ich mir eine Hundehütte zusammenbauen am besten oder wer bietet mir die Equipments dafür an? oder welche Sneaker sind die besten? und so weiter, dann wird der prompt darauf angewendet. Und wenn jetzt zum Beispiel der Inhalt keine Antwort darauf liefert, dann habe ich ein Thema. Dann werden die Modelle sagen, okay, da steht vielleicht irgendwelche Größen oder Farben oder so, aber da steht jetzt vielleicht nichts in der Produkt- oder Dienstleistungseigenschaft, dass zum Beispiel diese ... Bleiben wir bei dem Sneaker-Beispiel. Diese Sneaker kannst du für Senk- und Spreizfuß verwenden. Wenn du im Wald spazierst, kannst du die auch einsetzen. Im Übrigen solltest du aber nicht damit in die Halle gehen, weil wenn du in die Halle gehst, sind die Sohlen vielleicht nicht dafür geeignet. Dafür haben wir zum Beispiel die anderen Sneaker, die entsprechende Hallensohlen haben. Und das Modell muss halt, das quasi prüft, ob ich da eine Antwort generieren kann. Und für die User bedeutet das halt, dass man auch sich darauf vorbereiten kann.

Joel Kaczmarek: Und was heißt das für mich als Webseitenbetreiber? Also ich meine, es gibt ja irgendwie zig mögliche Prompts, die geschrieben werden, wonach man fragen kann. Teilweise machen ja einzelne Worte dann auch schon einen riesigen Unterschied. Ich kann ja jetzt nicht bei meinem Thema, was ich habe, jede Frage irgendwie applizieren oder schon im Vorfeld mir überlegen, wie gehe ich denn am besten vor, um diese konversationelle Formatierung möglichst herzustellen.

Hamid Hosseini: Die Frage ist super, ich mag die sehr. Guck mal, weil am Ende des Tages ist halt die Frage, wie will ich gefunden werden? Was ist mein USB und was sind meine Produkteigenschaften? Das heißt also, das, was immer die Werbemenschen und PR-Menschen, die Exzellenz sind da drin, die sagen, was ist dein Wertversprechen? Welchen Bedarf deckst du ab? Welchen Pain willst du damit lindern? Und wo willst du Bedarf generieren? Was sind die Benefits daraus, die Features? Das heißt also, dieser pyramidische... Value-Benefit-Feature-Aussage, Wertversprechen, Produkteigenschaften. Je nachdem, was ich da positionieren will, wenn ich auch einen Fachartikel positionieren will, muss ich halt den Nutzen des Artikels und so weiter sehr klar beschreiben. Und das heißt, für die Webseitenbetreiber kann man zum Beispiel einfach mal ein Content nehmen und Anthropic oder OpenAI mal fragen, sag mal, ist das denn überhaupt so eine Art Prompt-Dialog-bezogene Inhalt? Das heißt, wenn ich jetzt ein Prompt erstelle, kannst du die beantworten oder generieren. Gehe mir daraus Prompts oder sag mir einfach, ob du zum Beispiel bei, wenn mir diese vier, fünf Punkte wichtig sind, bei Prompts, die da an diese Website gestellt werden, kannst du diese Fragen beantworten. Und das kann man sehr gut damit üben. Das hängt halt davon ab, was man vorhat. Ist das ein Fachartikel? Ist das, was weiß ich, ein redaktioneller Inhalt? Ist das Product Placement oder Dienstleistung? Das hängt halt davon ab. Wir nennen das quasi promptbasierte Strukturierung am Ende des Tages.

Joel Kaczmarek: Gut. Soll ich vielleicht mal zu den Kriterien, weil können wir nochmal in die, wie gesagt, unten die beiden anderen Folgen rein verlinken. Da haben wir ja alle 20 Kriterien quasi fast alle durchgesprochen. Jetzt würde mich so zum Abschluss nochmal interessieren, wie ist denn so der Aufschlag in der SEO-Welt, beziehungsweise das, was du so rausgefunden hast? Darf man da ein Stück weit erwarten, dass das, also dass jetzt die KI-Leutchens auch so sukzessive zu Suchmaschinenoptimierern werden? Wie verhält sich das?

Hamid Hosseini: Ja, so mal so, weil ich meine, wir haben ja weitestgehend, vielen Dank auch an alle Pressebüros, wirklich positive Feedbacks bekommen, egal ob W&V, Versicherungsmonitor und so weiter. Das war wirklich echt cool. Dennoch gab es natürlich den einen oder anderen, der sich ein bisschen auf den Schlips getreten gefühlt hat, weil wir drei Begriffe von vor zehn Jahren nicht erwähnt hatten, die mittlerweile auch schon davon... state-of-the-art fast schon veraltet werden. Aber faktisch gesehen ist es so, dass die SEO-Welt nach wie vor sehr wichtig ist. Das ist die Grundvoraussetzung, damit die LMS-Suchmaschinen diese Seiten finden. Und nach wie vor muss auch dieser Job gemacht werden. Weil wenn man nicht jetzt in den ersten Seiten scheint, dann hat man echt ein Thema. Und zum anderen ist halt auch wichtig, dass quasi die klassische SEO Kolleginnen sich mit diesen neuen Kriterien befassen, vielleicht auch ein bisschen mit so diesen mathematischen Geschichten, Koordinaten, von denen du sprachst. Unter dem Begriff Algebra kann man sich da so ein bisschen einlesen. Man muss jetzt kein Mathestudium absolvieren, aber es ist gut, mal so ein bisschen Gefühl dafür zu kriegen, weil das immerhin 20 bis 30 Prozent der Kriterien ausmacht. Und auf der anderen Seite denke ich, dass sehr viele Karriereunternehmen, es gibt ja schon Tools, die Websites untersuchen. Brand Awareness, Brand Menschen, also Brand Erwähnung und Frequenz analysieren. Und ich glaube, dass diese Welt am besten klarkommt, wenn man Hand in Hand zusammenarbeitet. Also es ist nicht so, dass die einen aussterben und sinnlos sind und die anderen jetzt den Job wegnehmen oder so. Ich glaube, das wird eher eine Symbiose sein.

Joel Kaczmarek: Na guck mal, das klingt ja auch nach einem schönen, versöhnlichen Schlusswort, könnte man ja fast sagen. Von daher, lieber Hamid, finde ich super. Vielen Dank, war ein schöner, kurzer Ritt. Lass es uns kompakt halten, dem Namen getreu und bis zum nächsten Mal. Ich freue mich schon auf dich.

Hamid Hosseini: Vielen Dank auch. Genau. Viel Spaß.