Börsengang als Familienunternehmen 1: Struktur, Vor- und Vorurteile

30. September 2025, mit Joël Kaczmarek


🧠 Joëls Learnings

  1. Mythos entlarvt: Ein weit verbreiteter Mythos besagt, dass Börsengänge und Familienunternehmen nicht zusammenpassen. Tatsächlich sind 40 Prozent der an der Deutschen Börse gelisteten Unternehmen familiengeführt oder mehrheitlich in Familienhand. Dies zeigt, dass die langfristige Vereinbarkeit von Familienwerten und Kapitalmarkt durchaus möglich ist.

  2. Vorteile eines Börsengangs: Ein Börsengang kann für Familienunternehmen strategische Vorteile bieten, wie die Lösung von Nachfolgeproblemen und die Verbesserung der Mitarbeitergewinnung. Er erhöht die Sichtbarkeit und Attraktivität als Arbeitgeber, besonders für Mittelständler, die oft nicht in großen Metropolen angesiedelt sind.

  3. Herausforderungen und Missverständnisse: Viele Familienunternehmen schrecken vor einem Börsengang zurück, weil sie die Kontrolle verlieren könnten oder die Vorbereitung als zu aufwendig empfinden. Tatsächlich erfordert ein Börsengang eine sorgfältige Planung und die Zusammenarbeit mit erfahrenen Beratern, bietet aber langfristig auch Chancen zur Professionalisierung und Effizienzsteigerung.

  4. Strukturelle Veränderungen: Nach einem Börsengang müssen Unternehmen ihre Finanzprozesse und Berichterstattung anpassen, was oft zu einer Professionalisierung führt. Dies beinhaltet die Umstellung auf internationale Rechnungslegungsstandards (IFRS) und die Erfüllung von Transparenzpflichten, die Vertrauen bei Investoren und anderen Stakeholdern schaffen.

  5. Erfolgsfaktoren: Der Erfolg eines Börsengangs hängt von einer überzeugenden Equity Story, der Einhaltung regulatorischer Anforderungen und einem kompetenten internen und externen Team ab. Eine klare Strategie und das richtige Netzwerk von Beratern sind entscheidend, um die Herausforderungen eines Börsengangs erfolgreich zu meistern.