4Bro 🍒 : Gönn dir! Wie dieser Großhändler zur Lifestyle-Marke wurde

19. April 2023, mit Joel Kaczmarek

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Intro: Digital kompakt. Heute aus dem Bereich digitales Unternehmertum mit deinem Moderator Joel Kaczmarek. Los geht's.

Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek. Ich bin der Geschäftsführer von digitalkompakt und heute wird es mal richtig verrückt. Und zwar habe ich mit Engin Ergün den Oberbabo einer Firma namens EthnoIQ da, beziehungsweise bekannt für eins ihrer Produkte, nämlich 4Bro. Ich sage euch mal ganz ehrlich, ich habe noch nicht so richtig verstanden, wie es funktioniert, bin aber total neugierig. Weil unterm Strich ist es so, 4Bro ist eine Marke der EthnoIQ GmbH und das Unternehmen wurde 2007 vom lieben Engin in Dortmund gegründet und hat seit 2012 seinen Hauptsitz im schönen Lünen. Und die Kollegen und Kolleginnen funktionieren als Full-Service-Anbieter mit rund 65 MitarbeiterInnen und versorgen Unternehmen neben Kioskbetreibern vor allem auch Großhändler und Gastronomien und haben halt mit 4Bro eine eigene Marke gestartet, die irgendwie ziemlich abzugehen scheint. Gefühlt, und damit man ein Feeling kriegt, 2021 ein Umsatz von 50 Millionen Euro. Also da werden richtig dicke Schiffe gedreht. Und ich will dieses 4Bro mal verstehen, weil ich das immer bei uns im Späti gegenüber in Berlin gesehen habe und habe den Eindruck, der Engin macht da einige Sachen ganz innovativ. So, das wäre so mein Versuch, dich einzuordnen, lieber Engin. Moin, moin. Kommt es hin?

Engin Ergün: Passt, Joel. Passt.

Joel Kaczmarek: Dann nehme ich mal ganz kurz als erstes mit unter die Haube. Was ist denn diese EthnoIQ und warum heißt die so?

Engin Ergün: Die EthnoIQ habe ich 2006 gegründet, mit dem Hintergrund, Unternehmen zu beraten, die auch eine Community erreichen wollten, und zwar die türkische Community in Deutschland. Und wir waren dann eine Ethno-Marketing-Agentur, eine Full-Service-Agentur, die namhaften etablierten Marken geholfen hat, die türkische Community in Deutschland zu erreichen. Und das habe ich bis 2010, 2011 gemacht. Wir waren dann auch die führende Ethnomarketingagentur. Wir hatten ganz schnell Kunden wie die Citibank, Targobank, Vodafone, E.ON etc. Und das war aber nie das, was ich wirklich machen wollte, weil mich hat immer als Unternehmer das getrieben, nicht als Dienstleister aktiv zu sein, Vertrieb und Produktentwicklung. Das war immer so mein Steckenpferd. Und 2008 habe ich dann begonnen, auch ein Vertriebsteam aufzubauen. Im Rahmen aber das, was ich bisher schon auch gemacht habe, der türkischen Community. Ich habe mir mal die Frage gestellt, es gibt in Deutschland alleine roundabout 4000, 5000 türkische Supermärkte. Wie kann ich die halt aktivieren? Wie kann ich die mit meinen Kunden, mit den Brands, die wir betreuen, zusammenbringen? Und da hatte ich die Idee mal mit Haribo. Da fing alles an, dass ich die AdNoIQ zu einem Großhändler entwickelt habe. Wir haben dann Haribo mal ein Projekt vorgeschlagen, dass wir die Haribos mit Rindergelantine, die halal sind, in türkische Supermärkte quasi distribuieren und die ganze Vermarktung dessen machen. Und die Idee habe ich vorgestellt und die Idee kam auch sehr gut an und dann haben wir das umgesetzt. Und so habe ich das Unternehmen nach und nach zu einer Vertriebsagentur speziell für türkische und arabische Supermärkte aufgebaut und das europaweit. Und danach kamen Marken wie Unilever, also wie Knorr. Die haben gesagt, das ist das Haribo, das wollen wir auch für unsere türkischen Knorr-Suppen. Und dann kamen halt noch andere Brands dazu. Und dann hatte ich 2010, 2011 Ein Geschäftsmodell, das sich mit Vertrieb von etablierten Marken für die türkische Community beschäftigt hat, die in die türkischen Supermärkte wollen. Und das war der Anfangspunkt auch für die Success-Story von 4Bro.

Joel Kaczmarek: Ach, aber das ist ja ein bisschen geil. Also eigentlich warst du eine Marketingagentur, die sich auf eine sehr spitze Zielgruppe oder eine sehr spezifische Zielgruppe spezialisiert hat und bist dann mal eben Großhändler geworden, weil du Produktliebe hast und quasi dann wuchs fast so ein bisschen mit Mundpropaganda, lerne ich daraus.

Engin Ergün: Ja, genau. Also jetzt mein Lebenslauf war immer davon geprägt, immer sich zu verändern und was Neues zu machen. Und das könnte man jetzt so durchziehen wie so einen roten Faden. Und eigentlich wollte ich auch keine eigene Brand nochmal aufbauen. Das hat sich aber ergeben. Und ich habe es dann gemacht, weil ich auch vor allem Lust darauf hatte, immer genau solche Sachen, solche Themen zu bespielen. Und das finde ich am Unternehmertum super spannend, dass ich das immer wieder entscheiden kann und darf. Und das ist das größte Gut für mich als Unternehmer. Neben dem, dass man da Geld verdient, ist die Freiheit zu haben, genau solche Entscheidungen zu treffen. Und das macht mir unheimlich viel Spaß. Also das ist wirklich mein Motivationsgrund auch als Unternehmer.

Joel Kaczmarek: Voll mega. Und ich meine, es gibt immer so ein Feeling, wie groß ist denn eigentlich das in ganz Europa? Also ich gehe auch immer hier so zu Eurogida einkaufen und hole mir dann immer Pasten und Brot. Und ich finde mal, es ist ja lustig, weil es ist ja auch kulturell so was anderes, wenn du da reingehst und dann rufen die immer das Obst hier lecker, lecker und probiere mal und so. Und ich finde einfach die Warenaufbereitung ist schon Ganz anders, ja, wie man das so ein bisschen auch kennt, so vom Markt her, ja, weil ich mir denke, ja, haben die schon recht und so. Anyway, aber wie groß ist denn so der Markt? Machst du eigentlich nur Türkei oder machst du Mediterranen? Was ist so deine Zuspitzung?

Engin Ergün: Wir schauen, dass wir gewisse Markenprodukte, die in den türkischen Lebensmitteleinzelhandel reinziehen. Also türkischen und arabischen halt. Da kommen wir ursprünglich her. Und das ist richtig, was Eurogeda in Berlin gehört ja schon zu den größeren Supermärkten. Die haben ja schon auch eine Filialisierung. Ich glaube, die haben sieben, acht oder neun Supermärkte in Berlin. Gehören schon zu den Etablierten dort mit Bolo zusammen. Aber in der Regel sind das ja alles Einzelhändler, Einzelkaufleute. Und wir reden in Deutschland. Alleine in Deutschland müssten das roundabout kleine, große, mittlere von 2000, 2200 türkischen Supermärkten sein. Europaweit, also Frankreich, Österreich mitgenommen, da reden wir schon fast über 12.000, 4.000 türkische Supermärkte. Dazu kommen natürlich auch die arabischen Supermärkte. und was man nicht verachten darf, ist natürlich die ganzen Spätis. Vor allem bei euch in Berlin und bei uns im Ruhrpott die Kioske, die zu 70% ja auch schon in den Händen von Migranten sind.

Joel Kaczmarek: Faszinierend. Was sind so die Besonderheiten dessen? Also was würdest du sagen, jetzt hast du eben zum Beispiel das Thema Halal gehabt oder Schweinefrei ist ja glaube ich so ein Thema. Aber was ist sonst noch so spezifisch an dieser Zielgruppe?

Engin Ergün: Also in den türkischen Supermärkten findest du natürlich Produkte, die auf die Bedürfnisse eines türkischen Haushalts angepasst sind. Das sind Marken aus der Türkei. die du dort findest und Kochgewohnheiten, die anders sind. Nehmen wir mal das Beispiel Tomatenmark. Du findest in den türkischen Supermärkten Tomatenmark in 830 Kilogramm Dosen. Im deutschen Haushalt brauchst du nicht, da hast du diese eine Tube. Aber die türkische Küche besteht halt auch viel aus Tomatenmark. Das wird immer zum Kochen verwendet, deswegen brauchst du große Mengen. Das heißt, die türkischen Supermärkte gehen auf die Bedürfnisse, auf das Kochverhalten der türkischen Haushalte ein. Deswegen findest du da auch die Größen, die Geschmäcker, die Produkte, die man halt dazu braucht. für die türkische Küche halt braucht. Und das Thema Halal spielt natürlich eine sehr relevante, sehr große Rolle, weil bei Eurogida hast du ja auch gesehen, eine tolle Fleischtheke ist halt Halal und Fleisch wird halt auch sehr viel verzehrt im türkischen Haushalt.

Joel Kaczmarek: Ja, bei denen sieht auch immer so die Obstregale so aus, als wenn das Obst neben dem Atomkraftwerk groß wird. Die Äpfel sind riesig, alles riesig. Okay, cool, verstanden. Und dann bist du irgendwann aber dazu übergegangen, dass du mit 4Bro auch deine eigenen Produkte an den Start bringst?

Engin Ergün: Das ist dann wieder so dieser Prozess gewesen. Wir waren halt in diesem Großhandel entsprechend dann tätig und haben dann immer wieder weitere Produkte draufgeschaltet, was man so als Großhändler ja auch macht. Und haben uns auch etabliert, auch für deutsche Marken, die in den türkischen Supermarkt wollten, die immer mehr auch davon mitbekommen haben, was für ein Potenzial da ist. Ja, und dann irgendwann haben wir auch Eistee verkauft. Und aus der Türkei kam eine Brand, Und Eistee aus der Türkei zu importieren, das muss man sich so vorstellen, das ist, als ob du Wasser importierst quasi. Und die Logistikkosten und das Management, Logistikmanagement dessen, Lagerhaltung, das ist eigentlich nicht rentabel. Und wir wurden von einem Eisteehersteller gemacht, mach doch mal eine türkische Brand für Eistee, dann muss das nicht aus der Türkei kommen. Da habe ich gesagt, ja, wenn ich eine Brand mache, dann aber keine türkische mehr. Also weil ich aus dem Thema Ethnomarketing jetzt auch genug hatte, nur auf eine Community immer abzuziehen, war das nie mein Beweggrund. Und habe aber gesehen, das Thema IST funktioniert extrem gut und dass der Markt des ISTs ein Stück weit auch schon verstaubt war. Innovationsgetrieben war der Markt jetzt nicht. Und ja Hatte das aber im Kopf, dass die Möglichkeit da ist, da eine Brand, eine Eigenmarke drauf zu machen. Ja, und dann war das so, dass ich auch gerne halt Shisha rauchen gehe. Und das ist ein Teil dieser Geschichte von 4Bro. Und ich in einem Shisha-Café gesessen habe, in dem ich vorher nicht saß, weil mein Stamm-Shisha-Café hatte mal zu wegen Renovierungsarbeiten. Bin dann in ein anderes gegangen, wo nur Bros drin saßen. Also wirklich die Bros.

Joel Kaczmarek: Also Kerle.

Engin Ergün: Ja, nee, Bros ist Unisex übrigens. Das ist, ja, Mädels sagen zueinander auch Bro. Bro ist eine Lifestyle-Kultur. Es hat nichts mit männlich-weiblich zu tun. Du lebst einen Lifestyle mit dem Begriff Bro. Und in dem Shisha-Café habe ich dann gesehen, Jungs und Mädels, die Shisha rauchten und dann so einen eigenen Lifestyle hatten. Also hey Bro und ich küsse dein Herz. Und im Hintergrund lief dann Deutschrap. Ist klar, ist einer der Lifestyle-Elemente, die du hast. Gaming-Möglichkeiten gab es da. Und ich fand das super, super spannend. Und ich bin dann in dieses Café knapp fast sechs, acht Wochen lang jede Uhrzeit mal hingegangen. Ich fand das spannend. Irgendwann kamen sie auch zu mir übrigens. Da sagten sie, du kommst seit vier Wochen immer gleich Uhr, sitzt an der gleichen Stelle. Ich hatte meinen Stammplatz da. Kommst du, bist du BKA und so weiter. Wurde dann echt auch gefragt. Ich habe mich dann dazu zugesetzt und habe dann erzählt, was ich so mache. Und dass ich das so faszinierend fand, was für ein Lifestyle die da gerade haben und wie sie miteinander interagieren, kommunizieren. Und die haben mir dann sehr viele Insights erzählt. Und dann bin ich zu meinem Stamm, Kaffee auch wieder gegangen und der Besitzer, der Sohn von dem Besitzer ist ein richtiger Bro, ich sage immer so ein Hardcore-Bro und habe ihm dann gefragt, hör mal zu, was hältst du denn davon, wenn ich einen Eistee rausbringe, der Bro heißt? Baba-Idee, feiere ich total. Und daraus ist die ganze Idee entstanden, dass ich dann in mein Unternehmen gegangen bin. Jetzt musst du dir vorstellen, das war ein Großhandel. Das, was wir da gemacht haben, ja, du hast sympathische Marken wie Haribo und auch Knorr, aber das, was ich dann hier hatte, war ziemlich langweilig. Du kaufst Ware ein und verkaufst Ware. Und dann kam ich hier in mein Team, hab gesagt, wir machen jetzt die Eistee-Marke und die heißt Bro. Die haben mich natürlich alle wie ein Auto angeguckt und haben gesagt, ey, Chef ist mit Life Crisis, der will es nochmal wissen irgendwie. Und die haben das erst gar nicht so richtig verstanden, was ich da vorhatte. Ich habe es ihnen auch so jetzt noch nicht erzählt, aber Ich bin dann in meinem Büro. Die Azubis sind dann gekommen und haben das gefeiert. Sie sagten, das ist eine tolle Idee. Bro, feiern wir. Dürfen wir in dem Projekt mitmachen? Klar, die Azubis waren dann in dem Moment meine Bros und meine Lieblingsmitarbeiter, weil die haben dann halt richtig mitgemacht. Und dann haben wir durch Gespräche und so weiter, habe ich die Marke dann so mal positioniert, habe gesagt, wie man das machen kann. Und ich habe ganz schnell gesagt, 4Bro ist keine Eistee-Marke. For Bro ist eine Lifestyle-Marke. Und zu dem gleichen Zeitpunkt, und ich hatte es ja gerade kurz erwähnt, hatte ich diesen Punkt, ja, wir waren jetzt Großhandel. Das Thema Digitalisierung, wo ich ein großer Fan bin von. Ich meine, ich komme ursprünglich aus der Mobilfunkbranche und war da im Innovationsmanagement drin. Und ich war jetzt in so einem Großhandel drin. Das höchste aller Gefühle von Digitalisierung war, dass wir ein SAP-System hier hatten, als Warenwirtschaftssystem. Und das hat mich schon ein bisschen auch deprimiert, weil ich so null Innovationskraft hatte, dort was zu machen. Und habe dann gesagt, wenn wir 4Bro machen und die Zielgruppe ist zu 100% mobile halt, weil Handy und Smartphone und so weiter, wir müssen das Produkt digitalisieren. habe ich hier eine Digitalisierungsoffensive im Unternehmen herbeigeführt, die ich schon in sich hatte. Weil die Idee war dann direkt mit den Insights, die ich jetzt hatte über die Community, dass wir was zurückgeben mussten halt auch und wollten, weil Bros gönnen sich untereinander. Und wenn wir auf Augenhöhe mit den Bros interagieren wollten, haben wir gesagt, okay, wenn wir als Marke authentisch auftreten wollen, wie können wir den Bros an dem Projekt teilhaben lassen und wie können wir denen auch was zurückgeben? Und ja, da habe ich mir gesagt, okay, was wäre wenn, wenn wir auf jedem Produkt einen QR-Code haben? und du kannst den QR-Code scannen und da passiert irgendetwas mit. Und dann kam die Idee, du kannst Punkte, sogenannte Broins sammeln und die Broins kannst du dann in der App einlösen gegenüber von Goodies. Was sind die Goodies? Die Goodies sind Gutscheine jetzt für Netflix, Spotify, About You, Zalando oder für Streetwear, wo es coole Sneakers gibt. Aber auch für Locations, wo sich die Bros aufhalten. So ein Barbershop natürlich, Shisha-Cafés, Nageldesign-Studios, auch für die Mädels, für die Cis. Oder Lifestyle-Elemente reinbringen, die man so nicht für Geld kaufen kann. Meet & Greets. Sei ein Teil von 4Bro und komm ins 4Bro-Haus. Benutze mal, jetzt hier drin sitzt ihr im Tonstudio. Wir haben ein Tonstudio hier gebaut. wo die Bros sich mal austoben können, einen halben Tag unser Tonstudio mit einem Producer nutzen können und rappen können und dann ein Feedback kriegen hier, unsere Bühne mal nutzen können oder mit uns Content drehen können. Und so war die Idee entstanden, dass wir gesagt haben, es geht kein For-Bro-Produkt ohne Bro-Code raus. Das heißt, jedes unserer Artikel hat einen Bro-Code, die verbunden ist mit unserer App und wo wir die Möglichkeit haben, ein Loyalty-Programm direkt zu starten und den Bros was zurückzugeben aus ihrem Lifestyle. Und authentischer geht es dann letztendlich nicht. Und dann haben wir parallel angefangen, Social Media mit aufzubauen, Instagram. Jetzt musst du wissen, ich bin jemand, der kein WhatsApp nutzt. Also ich habe einen passiven Insta-Account und den nutze ich nur, um unseren original 4Bro-Insta-Account zu schauen, was da so los ist. Und ich habe auch keinen TikTok-Account. Und jetzt mussten wir das auch hier bei uns etablieren, dass wir auf Social Media aktiv werden. Und von vornherein war unser Ziel halt auch direkt, dass wir das alles in Eigenregie machen. Weil eins hatte ich gelernt, wenn wir bei den Bros, wenn wir in der Community erfolgreich sein möchten, mit der Marke Bro, dann muss, was da draufsteht, auch drinnen ein Bro sein. Das heißt, wir mussten das alles in Eigenregie machen. Also Content, Marketing, das musste alles jetzt aus dem Vor-Bro-Haus auch kommen. Das ist keine Aufgabe für eine Agentur, weil wir sonst diese Philosophie im Social Media hätten nicht drüber transportieren können.

Joel Kaczmarek: Das müssen wir gleich mal vertiefen, aber was bist du denn bitte für ein geiler Typ? Sitzt in der Shisha-Bar seines Vertrauens oder dann der Neuen, schaut sich die Leute an, hängt sich damit rein und baut die ganze Firma. Megageile Geschichte. Deswegen, ich feier dich, Alter. Aber jetzt musst du mir nochmal einmal ganz kurz erklären. Was ist ein Bro? Also wie beschreibt man den? Was macht den aus? Wenn du gesagt hast, da saßen nur Bros und da sind auch Frauen. Was sind so die Merkmale von denen?

Engin Ergün: Wenn man das jetzt mal rein faktisch beschreiben würde, du kannst sagen, ein Bro von 12, 14 bis 28, 30, 32 in der Altersgruppe. In allen Sinusmilieus kannst du die eigentlich vorfinden. Also es gibt keinen jetzt, wo du sagst, das ist jetzt irgendwie ein Hauptschüler, der hat einen Schulabschluss, das ist in dem Bereich. Du findest das unter Studenten, unter Young Performern. Du kannst es sogar unter Professoren finden. Ich habe auch schon ein, zwei erlebt, die sagen, ich bin auch ein Bro. Hatte ich gestern noch. Habe ich einen Vortrag gehalten und da kam der und sagte, ich Ich bin ein Bro. Und dann dachte ich, ja, ich bin auch ein Bro, aber in der alten Schule. Und ja, ich auch. Die definieren sich halt über einen Lifestyle. Also wir sagen, wir definieren Bros über einen Lifestyle. Und Lifestyle-Elemente sind zum Beispiel über Fashion. Das siehst du über Streetwear, die Hoodies tragen, Sneakers. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich in der Bro-Community wiederfinden, ist sehr, sehr groß. Gepaart mit einem Bubble-Element. Deutschrap hast du dann entsprechend Streetbear und plus Deutschrap hast du einen Bro, weil der bewegt sich dann in der Bro-Szene. Und die Bros haben tatsächlich ihren Bro-Code, wie sie miteinander umgehen, wie sie miteinander auch kommunizieren, interagieren. Ihre eigenen Memes, so was wie, ich küsse dein Herz, Bro, oder mach kein Auge, Bro und so weiter, ja, das sind dann alles Memes, die da entsprechend natürlich so Elemente wiedergeben halt. Also Bros gehen in einen Barbershop. Das Thema Gaming findest du auch unter Bros. sehr, sehr stark. Und diese Bubbles, die ich jetzt gerade beschrieben habe, kannst du erweitern. Wir haben jetzt zum Beispiel einen Bubble für uns entdeckt, Animes. Also das ganze Thema Anime ist ein echtes Bro-Phänomen und Bro-Thema. Und da versuchen wir auch gerade dieses Lifestyle-Element zu bespielen.

Joel Kaczmarek: Offenbar. Ich habe meine eigenen Intoleranzen hier und vielleicht hilfst du mir ja, sie abzubauen. Ich habe das auch immer, wenn ich meine Kids zur Schule bringe und es ist so eine Schule, die geht teilweise von 1. Klasse bis 13. Ich glaube, ich weiß genau, wen du meinst. Das sind so Jugendliche, die tragen irgendwie immer Jogginghose, Joggingoberteil, Weste. Aber die Kerle, so eine Frisur, die gefühlt den halben Kopf kahl rasiert ist und dann so einen Übergang hat. Undercut. Dann so bestimmte Marken, immer Nike-Rucksäcke. Dann ist jedes dritte Wort ist dicker. Weißt du, dicker hab ich krass dick immer. Ich küsse dein Herz dicker, lass mal nachher Shisha gehen, bla bla bla. Dann hören die alle Deutschrap, so Autotune gepusht. Dann immer Shisha-Bar rauchen, zocken. Ich ertappe mich dabei, hast du es nicht? auch manchmal, da komme ich mir vor wie ein alter weißer Mann, dass man sich da ein bisschen um seine Zukunftssorg macht, dieses Landes, weil was du gerade beschrieben hast mit, ey, bist du BKA, zeigt ja auch, dass da durchaus auch manchmal eine gewisse Kriminalisierung in dem Milieu vorherrscht. Ja, wenn ich mir so unsere Shisha-Bar angucke, ich bin nicht so happy, dass die da ist. Also deswegen geht es dir da nicht manchmal so, dass du auch sagst, oh ey, irgendwie, das ist natürlich sehr bewertend, muss man ehrlicherweise auch sagen, was auch ein bisschen, sollte man nicht tun, aber ich finde, da sind so viele Merkmale bei, wo man uns als Kinder irgendwie beigebracht hat, die eigentlich nicht so cool sind,

Engin Ergün: ja. Ja, jetzt musst du dir das aber in dem ganzen sozialen Milieu immer so anschauen. Das Shisha-Bar zum Beispiel ist ein Beispiel, was leider, finde ich, sehr viel von Vorurteilen behaftet ist. Wenn du jetzt zum Beispiel in die arabische, türkische Welt, auch in die östliche Welt eintauchst, Shisha-Café ist ein hohes Kulturgut. Da treffen sich seriöse Geschäftsleute, raufen Shisha und kommunizieren, interagieren miteinander. Das ist ein sozialer Treffpunkt. Und es gibt sehr, sehr, auch in Berlin, sehr seriöse Shisha-Cafés, wo sich Jugendliche treffen, eine Shisha rauchen und interagieren einfach miteinander. Gemeinsam eine schöne Zeit miteinander verbringen. Und du hast natürlich Ausprägungen von Bros, sowohl in gewissen Milieus, aber auch, wie ich es schon sagte, auch Studenten fühlen sich als Bro. Bro heißt ja nicht, ich komme aus einem kriminalisierten Milieu. Ganz und gar nicht. Bros definieren sich halt über ein Lifestyle-Element. Und Deutschrap, klar, die Kultur, die Hip-Hop-Kultur, wenn du nimmst, das liegt in der Kultur selbst, ja, wo die herkommt und so weiter. Aber kriminell ist die Bro-Kultur nicht, sondern sie ist speziell. Und ich bin auch der Überzeugung, dass auch die aufs Gymnasium, auf die Oberstufe gehen, das sehen wir auch immer wieder, wenn wir jetzt zum Beispiel, wir machen einmal die Woche so eine Schultour, wir sind in der Nähe von Schulen, Gymnasien und so weiter, wie viele Bros und Sis da sind, die sich mit der Bro-Kultur auch die Kultur leben. Und wie gesagt, über alle Sinusmilieus hast du Bros. mit drin. Und das schwappt natürlich drüber. Und das Thema, ich küsse dein Herz. Deine Kinder in der Schule finden das cool. Und das ist halt einfach eine Anreicherung nochmal des Wortschatzes. Ich küsse dein Herz. Und dann hörst du zu Hause, hey Papa, ich küsse dein Herz. Und das ist ja einmal hochsympathisch.

Joel Kaczmarek: Was heißt ja das eigentlich? Also soll das einfach nur heißen, ich drücke dich, ich habe dich lieb?

Engin Ergün: Ja genau, du sagst was und ich küsse dein Herz für den. Das ist halt einfach ein Meme. aus dieser Kultur heraus. halt auch.

Joel Kaczmarek: Und mach kein Auge heißt, heul nicht rum, oder was?

Engin Ergün: Nein, mach kein Auge heißt, wenn du mich jetzt hier lobst, das kommt aus dem türkisch-arabischen halt auch, da sagt man, mach kein Auge jetzt. Also wenn du mir jetzt was Gutes sagst, kann es sein, dass es, das ist Aberglaube, dass dann halt was Schlechtes passiert, dass es nicht so eintritt. Deswegen sagt man halt, du kennst vielleicht dieses aus dem Türkei, wenn du in der Türkei mal warst, das blaue Auge. Hast du wahrscheinlich mal gesehen.

Joel Kaczmarek: Ja, da gibt es einen Namen für.

Engin Ergün: Daher kommt das halt, mach kein Auge. Ich finde das unheimlich toll, dass man aus dem türkischen, arabischen, aus einer Kultur ein Sprichwort nimmt und das ins Deutsche übersetzt, um diese Kultur rüber zu transportieren. Zum Beispiel wie »Ich küsse dein Herz« heißt eigentlich, im türkischen sagt man oder im arabischen sagt man halt auch »Ich küsse deine Augen«, also normalerweise. Da ist aber ein Meme ja entstanden, dass man sagt, ich küsse dein Herz. Weil du mir was Schönes gesagt hast, du hast mir ein Kompliment gemacht, dann sage ich dir, ich küsse dein Herz. Danke dir. Also wir sind Bros, wir verstehen uns halt. Und das ist total spannend, dass das über alle Sinusmilieus sich so transportiert und dass du Kulturen in deine eigene Sprache übersetzt. Das andere bei den Bros, um mit den Vorurteilen da noch weiter was abzubauen, Ja, komm, es gibt Bros, die in der Schule oder auch sozialen Milieus kommen, die schwierig sind. Ich hatte mal hier, das war auch ein Lernprozess für mich übrigens, wir wollen ja als Marke anders sein. Wir wollen ja als 4Bro andere Wege gehen. Und ich sage immer, wenn wir als 4Bro, sei es im Ice-Tea- oder im Energy-Markt-Getränkebereich, wenn wir versuchen, auf dem Spielfeld, ich sage mal jetzt Red Bull, auf deren Spielfeld zu gehen, haben wir null Chancen. Ich sage immer, wir müssen die auf unser Spielfeld holen. Das ist wie im Fußball. Manchmal, wenn ich ins Stadion gehen würde, auf dem Stadion, auf dem Feld spielen würde, mit den Profis hast du keine Chance. Aber wenn die auf meinen Bolzplatz kommen, wo ich jahrelang spiele, dann kann es sein, dass ich die Profis abziehe, dass da Bros sind, die spielen auf dem Bolzplatz besser als Marco Reus und wie sie alle heißen. Und dazu gehört es auch, natürlich ein Team zu haben hier bei uns. Und das war ein Prozess jetzt halt auch. Wenn wir die Marke machen, brauche ich auch Mitarbeiter hier im Team, die Bros sind. So, und dann haben wir dann Stellen ausgeschrieben, Und ja, und dann hatten wir Vorstellungsgespräche, dann kamen auch Bros, auch auf Empfehlung. Und dann habe ich angefangen, ein 0815-Vorstellungsgespräch zu führen. Ja, bin den Lebenslauf durchgegangen, erzähl mal was über dich, was sind deine Ziele, wie siehst du dich in fünf Jahren? Der guckte mich an und erzählte einfach, wusste nicht, was er erzählen sollte. Und der, der mir empfohlen hat, der meinte so, der kann super texten, der ist super. Der hat keine zwei Sätze rausgekriegt. Und da habe ich gefragt, was weißt du denn über die Firma hier? Meinte so, nix. Ich so, warum sitzt du denn hier? Ja, der Kumpel hat mir erzählt, ihr macht was mit Bros. und deswegen sitze ich jetzt hier. Aber sonst weiß ich gar nicht, was macht ihr überhaupt? Und da sagte der, da habe ich ihn reingeholt, der war so, das passt so nicht richtig. Dann meinte er so, ja, sag ihm mal vier, fünf Wörter. Da habe ich ihm vier, fünf Wörter gesagt. Da hat der getextet, ein Germanistikstudent hätte lyrisch das nicht besser auf den Punkt bringen können. Was für ein Talent. Ich hatte mal einen hier sitzen, der hat auch keine zwei Sätze hier rausgebracht. Dann habe ich gesagt, was weißt du denn über die Marke Bro? Da hat er eine Analyse gemacht. Da hat er gesagt, die und die Influencer, die helfen nicht. Die und die Influencer sind gut für euch. Da hat er gesagt, die und die, mit denen könnt ihr diese Reichweite generieren. Der hat das auseinandergenommen, hat intuitiv Reichweitenanalysen gemacht, Mediadaten rauf und runter von jedem Influencer. Da dachte ich, Wahnsinn. Der hat gesagt, und das kann er nicht gewusst haben, wir waren damals mit Pietro Lombardi auch in Gesprächen wegen der Kooperation. Da hat er gesagt, Pietro Lombardi wäre zum Beispiel jemand, den man dazu noch nehmen könnte. Und wir waren schon mit ihm in Gesprächen. Und der Junge war 18 Jahre alt.

Joel Kaczmarek: Hast du die beide eingestellt?

Engin Ergün: Ja, ja, hab ich. Ja, auf der Stelle. Also ich meine, mit allen Stärken und Schwächen, aber die Stärken haben wir überwogen. Und ich hab mir gesagt, das ist das, was wir überbrauchen.

Joel Kaczmarek: Weißt du, da brichst du ja genau so einen Punkt an, wenn wir nochmal auf diese Vorurteile zurückkommen, um das abzuschließen. Bei den Shisha-Bars hat man, glaube ich, so ein bisschen dieses Kriminelle, das ist ja auch ein bisschen diesen ganzen Clan-Geschichten geschuldet, wo sie dann irgendwie hier Bushido und so alle hochgenommen haben etc. Und das andere ist, dass man halt schnell vor Urteil rutscht, dass die Leute ein bisschen dümmlich sind. Also es klingt halt ein bisschen dumm für jemanden, der jetzt so mit Kant und Co. groß geworden ist, wenn jemand sagt immer, dicker Bro und ich küsse dein Herz und so, das haben ja viele Deutsche auch so als Anmachen von Frauen immer im Kopf, ja, aber ich lerne jetzt eigentlich von dir, wie oberflächlich man da unterwegs ist, man hört so, okay, der Typ hat keine Ahnung von der Firma, der will eigentlich gar nicht hier sein, was ist das für eine Pfeife? und dann merkst du aber, ah nee, warte mal, der hat aber ein krasses Talent und man muss dann halt sozusagen das nur ausgleichen, ja. Wie hast du es für dich geschafft, das besser zu prozessieren, dass du die Schwächen quasi abmilderst und die Stärken bei dir integriert kriegst?

Engin Ergün: Also ich habe erstmal das Bewerbungsverfahren komplett auf den Kopf gestellt. Ich habe gesagt, so machen wir es jetzt nicht mehr. Also wir kriegen jetzt über Insta und über TikTok Bewerbungen, wo die fragen, können wir ein Praktikum machen, können wir bei euch arbeiten? Wenn wir die Gespräche führen, die führen wir jetzt nicht mehr so im Büro, sondern wir gehen durchs Brohaus und ich quatsche mit denen oder auch meine Mitarbeiter quatschen dann mit denen. Wir gehen dann hier einmal rum. Und versuchen, die kennenzulernen und versuchen, das zu matchen. Also bei uns läuft ein Bewerbungsgespräch nicht so, wir setzen sich mal hin, hier wollen sie was trinken und dann sitzt man da eine halbe Stunde, eine Stunde. Wir gehen durchs Bro-Haus und quatschen miteinander, reden teilweise über Gaming, über Rap und so weiter. Wir reden über die Marke, wie er das empfindet, aus dem Gespräch heraus, sehr locker. Meistens gehen auch die Bros teilweise hier raus. Ich habe noch nie so ein Bewerbungsgespräch geführt. Und wir denken dann immer, wenn wir durchs Brohaus gehen, das fängt dann erst an, dass wir uns irgendwo hinsetzen. Wir setzen uns dann gar nicht hin. Dann meine ich so, nee, wir haben ja schon eine Stunde gequatscht. Mehr habe ich jetzt mit dir auch nicht mehr zu bequatschen halt. Und so lernen wir uns kennen. Und so sehen wir halt auch, wie er uns oder sie uns weiterhelfen kann. Und das ist das, was ich aber als Marke auch möchte. Ich will komplett anders sein. Ich möchte, dass wir als Bro, als Marke for Bro, die Dinge anders machen.

Joel Kaczmarek: Und lasst uns doch mal eintauchen in euer Produktportfolio. Also da geht deine Aufklärungsarbeit gleich weiter. Ich habe teilweise nicht verstanden, was das ist. Wenn ich hier eure Webseite angucke, dann hat man oben so in der Headnavi Chips, Bubatz, Reels, Cruiser, Iced Tea, Energy, Brogy Balls, 4B Flex. Was genau ist denn Bubatz?

Engin Ergün: Lassen wir erstmal anfangen mit dem Hauptprodukt, mit dem wir auch gestartet sind. Wir sind ja sehr stark aus der Community heraus getrieben. Das heißt, unser Slogan ist ja auch von Bros vor Bros. Wir versuchen halt Produkte, Produktkategorien mit der Community gemeinsam zu entwickeln. Und wir sind ja gestartet mit dem Eistee. und die Eistee, da haben wir verschiedenste Sorten. Du siehst, die Verpackung ist schon anders, die ist so Bro-like. und wo wir uns unterscheiden und auch anders sein möchten, ist natürlich in den Geschmäckern. Und ein Punkt beim Eistee, wo wir anders sind, ist, dass wir die Ersten sind, die einen Eistee mit einem Bubblegum-Geschmack rausgebracht haben. Und das ist halt Bro-like. Die Community hat das echt gefeiert und ist auch im Social Media, sei es auf TikTok und Insta auch viral gegangen, öfters immer wieder. Und wir haben daraufhin weitere Produkte mit der Community entwickelt, weil wir sie gefragt haben, was wollt ihr denn noch für Produkte? Was könnt ihr euch vorstellen? Da kam halt ein Energy-Getränk im Snacking-Bereich, Chips kamen dann noch dazu. Und dadurch haben wir schon in kürzester Zeit, man darf eins nicht vergessen, wir sind ja erst seit zwei Jahren so auf dem Markt und haben schon sechs Produktkategorien. Und das spricht dafür, dass wir keine Eistee-Marke sind. Wir sind halt eine Lifestyle-Marke und versuchen, Kategorien zu finden mit der Community, die sie halt interessieren. Deswegen haben wir auch verschiedenste Produkte. Das Bubatz-Thema ist etwas, was aus der TikTok-Community gekommen ist. Da gibt es halt eine Bubatz-Community. Und die Bubatz-Community hat sechs, sieben Brands angeschrieben auf TikTok. Bring doch mal eine Bubatz-Edition. Unter anderem auch uns. Wir waren dann diejenigen, die es auch tatsächlich gemacht haben. Und Bubatz ist so ein Synonym, was die Jugendlichen nutzen halt für ein Cannabis-Produkt. Und da haben wir die Bubatz Edition gemacht. Und da haben wir halt ein Pinguin, das war das Synonym für ein Bubatz, haben wir auf Bro-Style auch nochmal zeichnen lassen und haben das auf die Verpackung gebracht. Und haben da halt zwei Geschmäcker rausgehauen. Und die Bubaz-Community hat das richtig gefeiert. Weil von Bros vor Bros. halt. Und die haben gesagt, wir wollten das, wir haben es gemacht. Und haben dann ein Flavor genommen, einmal mit Drachenfrucht. Und ein Flavor genommen mit, was war das? Orange Maracuja mit Vanille.

Joel Kaczmarek: Maracuja, Vanille. Aber ist es jetzt ein Getränk oder ist es was mit Cannabis?

Engin Ergün: Nein, nein, es ist ein reines Getränk. Das hat mit Cannabis überhaupt nichts zu tun. Die haben nur den Lifestyle mit auf die Verpackung genommen. Nämlich den Bobatz und den Pinguin. Und das hat die Community voll gefeiert, dass wir schon das gemacht haben, so in der Form halt. Die haben sich da wiedergefunden. Die haben gesagt, da ist eine Marke, die nimmt uns ernst, die versteht uns halt auch und die gehen auf unsere Bedürfnisse auch ein. Wir haben jetzt keinen Cannabis-Kittrink rausgebracht. Aber wir sind ja noch einen Schritt weitergegangen. Wir sind ja den ultimativen Schritt weitergegangen, indem wir gesagt haben, wir machen aus dem Bubbats-Pinguin, den wir haben, ein NFT. Den haben sie gekauft dann bei euch, oder was? Natürlich. Das haben die ja gefeiert. Die haben gesagt, geil, jetzt habt ihr noch aus diesem Buberts Pinguin, den wir ja da auf der Verpackung hatten, in NFT gemacht. Und der NFT war dann so mit unserer 4Bro-App so gemerged, der war auch für einen anderen NFT-Weg wieder. Wir haben den mit Utilities versehen, haben gesagt, alle, die ein Buberts NFT haben, kriegen demnächst, wenn wir ein Produkt bringen, ein, zwei Wochen das Produkt als allererstes. Auch wenn es noch nicht zu kaufen ist, kriegt ihr als NFT-Holder, als Bobatz NFT-Holder, das Produkt als allererstes. Das zweite war, mit dem NFT könnt ihr jederzeit in unser 4Bro-Haus kommen. Wenn wir hier Events haben, habt ihr den Zugang immer als NFT-Holder hier rein. Und als drittes haben wir gesagt, Ihr werdet daran partizipieren an dem Erfolg der 2 Bubatz Edition. Wir haben gesagt, von dem Verkauf, was wir machen an alle NFT-Holder, geben wir x% an Broins in der App wieder zurück. Und schreibt euch das gut, je nach der verkauften Menge. So bist du ein Teil des Projektes. Und das war unser Verständnis von NFT, den mit sogenannten Utilities zu versehen. Das kam auch sehr, sehr gut an. Also es ist richtig gefeiert worden.

Joel Kaczmarek: Okay, wenn ich jetzt mal weiter durchklicke, also unter Reels, das scheint so eine Art Müsli zu sein. Da gibt es ein Bubblegum-Müsli bei euch. Sehe ich das richtig?

Engin Ergün: Mit Marshmallow-Kick.

Joel Kaczmarek: Okay, krass. Also ihr habt Eistee, diese Bubatz-Edition. Mit Reels habt ihr diese Müsli-Geschichten. Dann Cruiser, das scheint so eine Art, was ist das? Energy-Drink?

Engin Ergün: Nein, das ist ein Limo.

Joel Kaczmarek: Limo, okay. Eistee haben wir gesagt. Energy-Drinks habt ihr aber auch. Dann habt ihr noch Brogy-Balls. Was ist das?

Engin Ergün: Das ist so Mais-Snick-Balls. Das ist aus Mais-Exudaten. Das sind diese Mais-Bällchen halt. Die kennt man halt mit Käse sehr stark. Und da haben wir auch einen Bubblegum-Geschmack, der übrigens sehr gut ankommt. Und Sucuk.

Joel Kaczmarek: Ah, das Wurst, ne? Okay. Und Chips habt ihr noch? Ja. Und dann, wenn ich es richtig sehe, habt ihr auch einen eigenen Handytarif? Ja. Erzähl mal dazu was.

Engin Ergün: Guck mal, ich komme ja aus der Mobilfunkbranche und das hat sich angeboten mit unserer 4Bro-App. Zu der 4Bro-App. Das ist die Ausgangssituation eigentlich und der Hintergrund und die Basis für den Tarif, den wir gebracht haben mit 4B-Flex. Der ist in Kooperation mit der Deutschen Telekom entstanden. Und wir haben in der 4Bro-App knapp 1,5 Millionen Downloads. Und knapp mehr als eine halbe Million, fast 600.000 User, die ständig die Broins sammeln und einlösen. Und jetzt hast du eine App und die Zielgruppe ist halt mobil. Und Mobilfunk spielt eine große Rolle. Datenvolumen spielt einfach eine große Rolle. Und das hat sich einfach angeboten, dass wir gesagt haben, wir haben die 4Bro-App und wir haben 4B-Flex. Und wir bringen als Bro einen eigenen Tarif raus. Und haben das in Kooperation mit der Deutschen Telekom unterstützt.gestartet und die Idee dahinter ist es,dass man auch die Broins für den Tarifmit einlösen kann. halt,dass du dir über die BroinsGigabytes aufholen kannstund auch Mehrwerte generierstund das sind wir gerade dabei,im Markt auch zu platzieren.

Joel Kaczmarek: Ich finde einfach so cool,ihr seid so On-Brand,wenn ich mir hier mal so lese,durchlese,gönn dir Barber-Tarife,dann gibt es Lil Bro und Big Bro,da seid ihr anscheinend echt ganz fit drin,okay coolund was macht man denn,Umsatz mittlerweile mit 4Broquasi alleine,also was für einen Impact hat das bei euch?

Engin Ergün: Einen großen natürlich. Also wir machen fast 70, 80 Prozent des Umsatzes mit 4Bro mittlerweile. halt, über alle Ebenen halt.

Joel Kaczmarek: Pan-europäisch dann eigentlich oder verkauft ihr das nur in Anführungsstrichen in Deutschland? Pan-europäisch.

Engin Ergün: Also wir, das ist ja auch der Hintergrund, weil wir ja auch schon in der Distribution, auch in Frankreich, UK, Belgien, Schweiz, Österreich, Niederlande, Skandinavien sogar, sind wir auch schon, da hatten wir ja schon eine Vertriebsstruktur. Und die Kanäle haben wir natürlich sofort auch mit bespielt halt. Und wir sind dann ja halt auch durch diesen Kanal, den wir ja schon jahrelang gut kennen, auch in den deutschen LER gekommen und haben auch schon erste Listungen auch im Ausland, wie in Österreich bei Spar und so weiter, haben wir ja auch bekommen. Wir sind jetzt mit Cafu in Gesprächen, in Frankreich, Jumbo, Albert Heijn in den Niederlanden und so weiter. Das Thema Internationalisierung ist natürlich ein Thema für uns, weil Bro funktioniert halt international.

Joel Kaczmarek: Wie sagt denn ein Franzose dann sowas wie, gönn dir oder ich küsse dein Herz?

Engin Ergün: Also es gibt in Frankreich natürlich, die französische Rap-Szene ist sehr bekannt und es gibt natürlich in Frankreich, Paris, Marseille und so weiter, Lyon, natürlich eine Bro-Szene halt auch. Aber die funktioniert auch dort.

Joel Kaczmarek: Aber sag mal, bei deinem Loyalty-Programm, by the way, wenn du sagst QR-Code auf jeder dieser Dosen, dann hast du immer diese Coins. Wie verhinderst du denn aber, dass jemand durch den Supermarkt latscht und fotografiert die Dinger alle einfach ab, obwohl er sie nicht gekauft hat?

Engin Ergün: Indem wir natürlich, du musst es aufrubbeln. Also das heißt, du rubbelst es halt auf und dann scannst du das und dann kriegst du die Broins. Und bei den Chipstüten ist es auf der Innenseite. Also musst du es schon aufreißen und da halt holen. Aber es gab natürlich mal hier und da im Laden, die da reingegangen sind und das schon mal aufgerubbelt haben, um an die Broins ranzukommen.

Joel Kaczmarek: spricht ja für deine Nachfrage. Und sag mal eine ehrliche Frage jetzt an dich. Wenn man es mal ganz hart sagt,verkaufst du aber vor allem Fett und Zucker. Macht dich das nicht manchmal auch ein bisschen fertig,dass da jetzt nichts dabei ist, was irgendwie so gesund istoder was irgendwie so einen positiven Impact stiftet?

Engin Ergün: Ja, das hört sich so hart an, wenn du das sagst.

Joel Kaczmarek: Entschuldige, ich wollte nicht dein Herz jetzt zerreißen, anstatt zu küssen, aber

Engin Ergün: Schau mal, bei Eistee ist ein Getränk, der natürlich mit Zucker zugesetzt ist halt. Wir achten, und das kann man auch sehen, wir haben relativ wenig Zucker drin, weil wir hochwertig Aromen benutzen und darüber den Geschmack holen. Es ist Zucker drin, aber gegenüber anderen Markenprodukten kann man sehen, relativ wenig, weniger halt. Chips ist Chips.

Joel Kaczmarek: Sag mal andersrum. Ich glaube, deine Zielgruppe tickt ja ein bisschen so. Es sind ja Genussprodukte am Ende des Tages. Wenn ich jetzt an deiner Stelle wäre, hätte ich jetzt geantwortet zu sagen, wir verkaufen einfach Good Feeling. Das ist nicht immer gesund, aber manchmal braucht die Seele halt auch was, was körperlich vielleicht nicht so top ist.

Engin Ergün: Das wäre jetzt als nächstes auch gekommen, hätte ich dir auch gesagt. Also es ist ja so, viele, die Industrie geht da drauf, zuckerfrei. Es gibt Eistees, die zuckerfrei gemacht wurden. Die kauft kein Mensch. Also die kauft kein Mensch. Ich komme aus dem Großhandel. Ich hatte mal hier von einer Marke, das habe ich als Promo bekommen, 10 Paletten, das hat kein Mensch gekauft hier. Es gibt im Getränkebereich, was im Syrobereich funktioniert, relativ wenig. Aber wenn jemand Eistee kauft, kauft er es, weil er es auch genießen möchte halt. Chips ja genauso. Die Frage ist, die du jetzt ja gestellt hast, ist, ja, wir beschäftigen uns aber auch mit den Themen, was können wir auf den Markt bringen, was halt zuckerfrei ist oder was gesund ist, was den Bro in seinem Lifestyle Sport unterstützt. Und so ein Produkt planen wir auch für nächstes Jahr übrigens.

Joel Kaczmarek: Na guck mal, besteht ja noch Hoffnung hier. Hast du nochmal so ein bisschen so ein Sneak Preview, was sonst noch so von euch kommt? Also kommen von euch vielleicht auch mal Games oder macht ihr Klamotte oder was kommt noch so?

Engin Ergün: Unser zentraler Punkt der Marke ist ja, ist die App, die 4Bro App. und die 4Bro App möchten wir nächstes Jahr noch weiterentwickeln und ich beschäftige mich sehr stark damit, ein Game mit zu integrieren in die 4Bro App, wenn du das Game spielst, dass du dafür auch Broins bekommst. Also so ein Minigame, um an das Thema ranzukommen halt auch. Und was mich sehr stark beschäftigt, das ist aber nicht mehr für nächstes Jahr, sondern das wird ein Thema in zwei, drei Jahren sein, das Thema Metaverse. Wir haben ja mit dem NFT und mit unserer App schon sehr gute Erfahrungen gemacht und wir haben ja, die App ist die Basis, sage ich immer, des Metaverses. Weil wir haben eine eigene Währung drin. Das sind die Broins, die du sammelst und die du einsetzen kannst. Und wir haben mit dem 4Bro-Haus hier eine physisch, eine lokale Plattform, wo sich die Bros treffen und dann hier ins Tonstudio kommen können, die Bühne nutzen können. Wir haben in unserem Studio einen Pop-Up-Store, wo du 4Bro-Produkte mit Merch kaufen kannst. Und weitere Elemente. Und das würde ich gerne zusammen mit der App ins Metaverse überführen, weil ich möchte den Bros in Berlin, in Hamburg, in Paris ermöglichen, hier ins Pro-Bro-Haus zu kommen mit ihrem Avatar und hier durchs Bro-Haus zu gehen halt und hier ihre Broins einzulösen in unserem Pop-Up-Store. Und das ist das, wo wir nach und nach Schritt für Schritt dran arbeiten werden. Aber die Basis ist erstmal die App und danach kommt das Metaverse.

Joel Kaczmarek: Das fände ich ja bisher auch mit so. das Charmanteste, was du aus dieser Bro-Kultur erzählt hast, ein Bro gönnt. Das finde ich auch, dass ihr das von Anfang an eingebaut habt. Also ich habe das gar nicht als Loyalty gedacht, sondern es wirkte so wie Giving Back, aber dass es für dich dann sogar noch einen Entbindungseffekt hat, ist ja wirklich cool. Und tauch nochmal ein bisschen ein in diese App auch, weil am Ende des Tages ist es ja eigentlich nichts anderes als die Digitalisierung eines FMCG-Produkts. Also eigentlich, was ist der Case? Was bietet ihr da alles an? Was kann die App? Was sind so eure Arbeitshypothesen?

Engin Ergün: Als erstes ist es, ja, wir haben ein FMCG-Produkt digitalisiert. Das muss man erstmal so für sich mal veranschaulichen, weil was können wir am Ende des Tages? Wir können den Customer Journey super verfolgen. Wir sehen, wann es gescannt worden ist und wo es gescannt worden ist und wie oft es wo in welchem, in der Location gescannt wird und können. Darüber hinaus dann noch sehen, was er für Goodies einsetzt. Also wir können es matchen, der das Produkt kauft, welche Goodies findet er gut am Ende des Tages. Ist er auch bei Deutschrap? Ist er auf Netflix sehr stark? Ist das Thema Gaming? All diese Sachen, die ich gerade vorweg als Insider dargestellt habe, können wir am Ende des Tages tatsächlich mit den Daten auch belegen, weil wir sehen, wie die Bros, die wir in der Community haben, die unsere Produkte kaufen, welche Lifestyle-Elemente sie tatsächlich feiern, welche Gaming-Gutscheine. Also ist es PSN-Gutschein, ist es eine Steam, etc., Also wir können da richtig Matches machen und Analysen betreiben, die uns immer wieder helfen, natürlich weitere Produkte zu entwickeln mit unserer Community zusammen, die halt auch fakten-datenbasiert ist. Und die App ist halt ein zentraler Punkt und nicht TikTok und nicht Insta in dem Fall, sondern die App, wo wir mit der Community interagieren können. Wir machen Live-Formate über die App. Das Thema Live-Shopping ist ja so ein Thema, was wir in unsere App auch schon integriert haben. Weil wenn unsere Bros ein Live-Format machen, dann sehen die halt hier 4Bro-Hoodie und so weiter. Da fragen die natürlich, ey, ich feiere euer Hoodie mit 4Bro, wo kann ich es holen? Dann sagen wir, guck mal hier, klick da drauf, dann klickst du da drauf und dann bist du schon im Shop drin halt. Und wir inszenieren das Ganze. Wir sagen da nicht wie so im Teleshopping, hier, guck mal, das ist jetzt hier ein Hoodie, kauf das jetzt. Sondern es ergibt sich halt aus den Formaten, aus dem Content, aus dem Entertainment, was wir haben, ein Geschäftsmodell letztendlich daraus. Und das können wir mit der App sehr gut machen. Aber was ich sehr wichtig finde in der App ist, die westliche Welt kennt ja eher das als Loyalty-Programm. Kauf ein Produkt und dafür kriegst du einen Topf Lappen. Das ist so, du kaufst ein Produkt, kriegst einen Punkt. Die östliche Welt ist ja so gestrickt, interagiere mit mir, sprich mit mir, supporte mich und ich belohne dich dafür. Das kennt man bei den Japanern ja sehr viel und China sehr ausgeprägt, dass man alleine für die Verweildauer auf einer Plattform dafür auch belohnt wird. Wir haben das bei uns in der App beide Seiten integriert. Das heißt, wir sagen dem Bro, interagiere mit uns, supporte uns. Gib uns deine Ideen. Dafür geben wir dir was zurück. Also ein Bro könnte heute Broins sammeln bei uns, ohne jeweils unser Produkt gekauft zu haben.

Joel Kaczmarek: Was für eine geile Einsicht ist das denn? Ist ja mega cool.

Engin Ergün: Und das ist, ich finde, was Authenterisches kann es nicht geben. Also weil wir sagen, wir sind Bros, wir sind eine Community und es gibt Bros tatsächlich, die feiern die Marke, aber kaufen Produkte von uns nicht, weil sie sagen, ich suche was zuckerfreies. Also das gibt es wirklich. Das sind die Bros, die im Fitnessstudio sind, auf Sport und auf das sehr großen Wert legen, auf ihre Ernährung. Aber die wollen ein Teil der Marke sein und feiern das halt auch. Und dann sagen wir, okay, ja Bro, auch wenn du unsere Produkte nicht gut findest gerade, weil wir nicht das Passende für dich haben, noch nicht, sei trotzdem bei uns. Und ja, und du kannst trotzdem daran partizipieren.

Joel Kaczmarek: Sag mal, wie viel Vergänglichkeit steckt in dem Thema drin? Weil ich muss gerade so daran denken, gefühlt hat ja jeder dritte Rapper auch irgendwie so einen Eistee. und dann, die Tage gingen ja auch gerade wieder live, dass hier Katja Krasavice einen Eistee gemacht hat und dann wird ja immer sich so ein bisschen gewettpimmelt, wer hat hier die meisten Dosen verkauft, ja, 200.000, 400.000 und so weiter. Und ich erinnere mich dann, Zitate von so, sag ich mal, Food-Experten gelesen zu haben, dass die meinten, naja, wenn du so Influencer hast, hast du immer so einen krassen Schwall, am Anfang ballert das richtig los, dann ebbt es ziemlich schnell ab und dann kannst du die eigentlich irgendwie relativ schnell auch wieder rausnehmen, weil du hast diese Langfristigkeit nicht. drin. Wie ist denn das bei euch? Also habt ihr auch, dass ihr bemerkt, dass diese Brand immer sehr schnell wieder neu iterieren muss. oder geht das?

Engin Ergün: Also da muss man auf zwei Ebenen ein bisschen unterscheiden. Wir als Marke, als tatsächliche Marke, mit einem richtigen Plan dahinter, haben eine Zielgruppe, ich sage immer manchmal, die Fluch und Segen zugleich ist. Segen deswegen eine sehr loyale, sehr innovative, sehr getriebene Community, mit denen du sehr viel machen kannst, sehr viel ausprobieren kannst. Fluch deswegen, du musst immer was Neues bringen. Du musst den nächsten Kick finden. Weil die Zielgruppe ist getrieben von, ich suche den nächsten Kick, was der nächste Hype hat. Das musst du als Marke bringen. Das andere bei den Rappern ist natürlich, die aktivieren ganz schnell ihre Fans. Und wie nachhaltig ist das? Deswegen habe ich gesagt, wir als Marke und ein Rapper oder ein Influencer ist halt der Influencer und der hat natürlich eine krasse Community und die aktiviert er in einem Moment. Wie lange kannst du die Aktivierung beibehalten? Am Ende des Tages ist das ein Künstler, der lebt von seiner Musik und der hat andere Interessen als jetzt einen Marketingplan zu verfolgen und andauernd was zu posten über das Produkt und so weiter und so fort. und die Marke weiter aufzubauen. Und das ist, finde ich, sehr, sehr schwierig in dem Fall. Und das macht es dem Handel ja auch nicht einfach, weil der Handel möchte natürlich nachhaltige Produkte haben, wo sie wissen, da geht ein Wachstum, ein stetiges, vielleicht nicht so ein steil nach oben und dann bergab, sondern die wollen eher ein stetiges Wachstum. Und was wir haben, ist ein stetiges Wachstum mit natürlich Hoch und Tiefs. Also natürlich, wenn ein bekannter Rapper ein Getränk rausbringt, das merken wir natürlich, weil die Aufmerksamkeit geht in dem Moment natürlich zu diesem Getränk dann auch hin und damit müssen wir halt umgehen. Aber dafür haben wir zum Beispiel unsere Plattform, wo wir immer wieder Community auch mit aktivieren können. Und das ist unser Tool.

Joel Kaczmarek: Lass uns doch mal abschließend nochmal ein bisschen über euer Marketing reden. Ihr habt irgendwie eigene Medienproduktion bei euch teilweise am Start. Was macht ihr denn so eigentlich auf TikTok, auf Instagram? Wie muss ich mir vorstellen, wie ihr quasi eure Marke immer wieder nach vorne bringt?

Engin Ergün: Also wir versuchen halt immer unsere Community natürlich mit TikTok und auch mit Insta zu entertainen. Also wir sagen nicht, hier ist das neue Eis-Tee und das schmeckt dir nach so und so, holt euch so. So läuft es ja nicht. Sondern wir haben hier ein Content-Creator-Team, bestehend aus Bros, ein Marketing-Team, bestehend aus Bros und nicht Bros, aber Marketing-Experten und versuchen einen tollen Match zu finden. Und den Content versuchen wir natürlich so umzusetzen, dass das halt die Bros und die Memes immer wieder mit rein einbezieht. Das ist das Feiern halt, das was wir machen. Deswegen haben wir das 4Bro-Haus hier, wo wir Content selber drehen. Wir haben hier ein eigenes Team. Wir haben hier ein Kamerateam mit, wie gesagt, Content-Creator. Wir haben ein Greenscreen hier, ein Tonstudio etc. Wir haben einen 4Bro-Bus, wo wir zu Schulen auf die Straße gehen und wo wir dann mit den Bros draußen auch Content kreieren. Wir drehen teilweise Prank-Videos halt, so Bro-mäßige Pranks. Laden dann zum Beispiel auch Bros ein, sich auszuprobieren, ob sie Lust drauf haben. Wir sagen, hast du Lust, einen Prank mit uns zu drehen? Wir geben natürlich auch unsere Plattform. Wir haben auf TikTok fast eine halbe Million Follower und eine Reichweite, die schon sehr enorm ist. Die Aufrufe sind schon sehr stark bei uns und die Engagement-Rate halt auch. Und das sind natürlich tolle Plattformen. Wir machen viel im Live-Bereich. Also wir gehen in Live-Sendungen rein. Und wir werden jetzt Formate bringen, so wie Rasier den Bro. Das musst du dir so vorstellen, wie früher gab es, glaube ich, ein Format auf ProSieben mit Schlag den Rad. Und wir sagen hier Rasier den Bro. Das heißt, wir werden dann draußen zwei, drei Bros einladen hier ins Bro-Haus. Die dürfen gegen zwei, drei Bros. von uns antreten. Und dann gibt es von zehn Elementen, von Wissensspiel bis Geschicklichkeit, Parcours etc., die wir live ausstrahlen werden auf TikTok und in unserer App. Und der Gewinner kriegt dann halt Preisgeld.

Joel Kaczmarek: Arbeitet ihr denn eigentlich noch mit Influencern zusammen, wo du vorhin auch erzählt hattest von deiner Pietro Lombardi-Geschichte?

Engin Ergün: Odimentär. Also was wir nicht möchten, dass die Marke ein Gesicht hat. Die Marke hat nicht ein Gesicht. Die Marke hat ein Community-Gesicht. Wir wollen die Bros eher dazu einladen, mitzumachen und Content zu erzeugen. Also von Bros vor Bros. Und ich sage immer, das Budget, was wir Influencern geben, sollten wir unserer Community geben. Ganz einfach. Also da haben die viel mehr von, als wenn Influencer, die man einkauft und die dann so ein Produkt zeigen und so weiter. Und wir haben ja gesagt, wir wollen ja anders vorgehen. Und das ist ein Teil davon.

Joel Kaczmarek: Hast Hast du abschließend mal noch einen Tipp? Weil du machst ja krassen Shit. Du warst eigentlich ein langweiliger Großhändler, wie du es selber gesagt hast. Hast dann angefangen irgendwie NFTs rauszugeben, Live-Shopping zu machen, eine eigene App zu starten für den FMCG. Du machst irgendwie krasse Content-Produktionen für Marketing. Wie hast du es denn hingekriegt, deine Organisation auf so einen krassen Shit zu drehen?

Engin Ergün: Ja, das war eine große Herausforderung. Also das war es wirklich. Nicht nur die Ressourcen, auch hier dieses Bro-Haus. Das sah ja aus wie ein Großhandel hier. Und dann waren wir 4Bro. Und dann habe ich gemerkt, als wir gestartet sind, dann war das ja hier noch nicht so. Und dann kamen die ersten Bros auch mal hier hin und die haben mich dann gefragt hier so, die Leute, wo ist denn 4Bro? Ja, das ist 4Bro hier. Und das sah aus als ein Bro-Laden hier. Also das war einfach ein Großhandel. Also das fing damit an, dass ich hier ein riesen Umbauprojekt gestartet habe auf 2000 Quadratmeter. habe eine weitere Lagerhalle dazu geholt, habe das ganze Lager umgezogen, damit wir hier Bro-like sind. Ich hatte dir ja gerade per Kamera ja nochmal die Graffitis gezeigt, so Dragon Ball, Spider-Man und so weiter und so fort, damit die Leute auch Kooperationspartner, Kunden, damit die sehen, das ist das Bro-Haus, das war das eine. Das war schon ein Riesenakt, das dauert jetzt fast die Baustelle ein Jahr hier, wir sind glücklicherweise bald durch. Ja und dann natürlich mussten wir im Team ressourcentechnisch Bros finden, die hier mitmachen halt, damit das sehr authentisch ist. Das war halt auch nicht so einfach. jetzt, aber glücklicherweise, toi toi toi, haben wir jetzt auch ein gutes Bro-Team hier. Also in den zwei Jahren hat sich hier sehr, sehr viel getan halt. Also muss man sagen.

Joel Kaczmarek: Hast du auch viele Leute verloren dadurch? Also dass sich Leute dadurch nicht mehr angezogen gefühlt haben?

Engin Ergün: Also von dem Mitarbeiter-Team gar nicht. Nee, nee, wir haben die missioniert. Wir haben die zu Bros gemacht. Hahaha. Nein, also das ist so klar für den einen oder anderen hier, der was anderes so macht. Man muss sich das vorstellen, jemand, der jetzt hier Logistikmanagement macht und dann hier ins Brohaus kommt und da sieht dann hier Leute, wie sie rumtanzen teilweise oder mit der Kamera durch den Raum laufen und Videos drehen, die sagen dann halt so, was ist das für ein Arbeiten? Ist das Arbeit, was ihr macht? Diesen Match musste man natürlich einmal hinkriegen halt, ne? Aber

Joel Kaczmarek: Eigentlich stelle ich die Frage viel zu spät, aber wie ist denn eigentlich so die Zahlungsbereitschaft von Bros? Muss man da immer billig sein? oder sagen die, wenn das irgendwie geil ist, dann zahle ich auch was? Wie ist das bei euch mit den Preispunkten?

Engin Ergün: Nein, das ist unabhängig von den Bros. Ich meine, heutzutage musst du halt darauf achten, dass Preis-Leistung halt stimmt, ne? Ich kann jetzt für ein Eis-Tee nicht hingehen und sagen, weil es for Bro ist, nehme ich 4,99 Euro für oder so, ne? Also das geht nicht. Das muss alles halt sehr angemessen sein und da muss man die Preise auch so im Markt positionieren. Wir sind im FMCG-Markt, wir sind kein Luxusprodukt, wir sind schon ein Massenprodukt halt, aber als Brand muss man das dann so entsprechend positionieren, wo es halt passt, wo Preis, Absatz, Menge noch funktioniert.

Joel Kaczmarek: Na gut, also Engin, heute, ich küsse dein Herz, du hast echt Legend geballert, richtig fett mit dir, ich gönne dir Erfolg, also war ein schöner Ritt und echt tolle Einsichten gehabt. Vielen, vielen Dank und Ja, keep me posted. Ich glaube, wenn wir in zwei Jahren nochmal einen Podcast machen oder einen, dann ist die Welt schon wieder ganz schön krass weitergedreht. Aber hat Spaß gemacht. Vielen, vielen Dank.

Engin Ergün: Vielen Dank, Joel. Hat mich sehr gefreut. Ich küsse dein Herz.

Outro: Danke fürs Zuhören beim Digital Kompakt Podcast. Du merkst, hier ziehst du massig Wissen für dich und dein Unternehmen heraus. Wenn du mit uns noch erfolgreicher werden möchtest, abonniere uns auf den gängigen Podcast-Plattformen. Und hey, je größer wir werden, desto mehr Menschen können wir helfen. Also erzähl doch auch deinen Kolleginnen und Kollegen von uns. Bis zum nächsten Mal.