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Intro: Digital kompakt. Heute aus dem Bereich digitales Unternehmertum mit deinem Moderator Joel Kaczmarek. Los geht's.
Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek. Ich bin der Geschäftsführer von Digitalkompakt und heute haben wir eine alte Bekannte, eine Überzeugungstäterin und eine wiederkehrende Täterin hier im Podcast, nämlich die liebe Miriam Wohlfahrt. Miriam hat ja in der Vergangenheit schon ganz fleißig bei uns Podcasts gemacht, erst zum Thema Fintech, dann zum Thema Female Leadership, also sie ist eine Podcast-Hase in einer alten Erfahrung. Und heute dachte ich, muss ich den Spieß endlich mal rumdrehen und sie mal zu ihrer Karriere befragen und das, was sie eigentlich so tut. Miriam ist mittlerweile das Gesicht von weiblichem Unternehmertum schlechthin in Deutschland, finde ich, mit einigen anderen, aber auf jeden Fall eins davon. Sie hat spannende Dinge zu erzählen aus ihrer letzten Gründung Raidpay, aus ihrer aktuellen Gründung Banksware. Wir werden mal ein bisschen darüber sprechen, was tut sie eigentlich bei Startups, Teams und School42. Also es gibt so viele Themen heute mit Miriam. Ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll. That being said, schön, dass du da bist, liebe Miriam.
Miriam Wohlfahrt: Dankeschön für die Einladung, Joel. Ich habe mich sehr, sehr darauf gefreut.
Joel Kaczmarek: Dito, Dito, du bist ja auch mittlerweile eine richtige Marke, darf man sagen. Also wenn man mal so guckt, auf LinkedIn hast du über 20.000 Follower, du wirst irgendwie regelmäßig auf Konferenzen eingeladen, hältst Vorträge. Also du bist wirklich, für meinen Geschmack, so ein Gesicht von weiblichem Unternehmertum, von Vielfältigkeit, Diversität, aber auch von Finanzen. Ich glaube, in deiner Branche ist es wahrscheinlich auch ein bisschen dankbar, wenn man im Fintech-Bereich mal eine Frau hat und nicht immer nur so eine Sausage-Party an Kerlen da. Entschuldige alle Sexismen, die ich jetzt hier schon losgelassen habe, aber ich glaube, du weißt, wie ich es meine, dass es irgendwie toll ist, was du für dich so für ein Personal Branding auch erarbeiten konntest. Das
Miriam Wohlfahrt: stimmt, also ich muss gestehen, ich habe das ja nie so gedacht, dass ich das mal mache oder sowas, das ist eher so durch Zufall entstanden und heute hilft es mir natürlich schon so und ich finde das natürlich heute auch ganz gut, gerade wenn man ein kleines neues Startup hat, ist es sehr hilfreich.
Joel Kaczmarek: Kannst du das denn für dich auch erfolgreich anzapfen unternehmerisch, also zahlt das auf deine Ziele ein?
Miriam Wohlfahrt: Es zahlt natürlich insofern darauf ein, dass man einfach bekannter ist vom Anfang an. Also als wir Banksware gegründet haben, hat es eine ganz andere Publizität bekommen als Ratepay vor zwölf Jahren. Da hat sich niemand dafür interessiert. Und jetzt war das dann schon häufig in der Presse und so. Das hilft natürlich. Oder es hilft, wenn ich gute Jobs zu vergeben habe. Als ich eine Assistentin gesucht habe, habe ich ganz viele Bewerbungen bekommen. Und das ist schon toll. Also da merke ich natürlich schon, dass mir das hilft.
Joel Kaczmarek: Wofür stehst du eigentlich, wenn man dich jetzt so als öffentliche Person irgendwie sieht? Also ich habe gesagt, top Personal Branding, coole Reichweite, bekannt. Ich habe jetzt nur gesagt, wie ich dich sehe. Was verstehst du denn eigentlich so, was dich auszeichnet, wofür du stehen und gesehen werden willst?
Miriam Wohlfahrt: jetzt mal ich bin in den sozialen medien beruflich unterwegs. also ich stehe da nicht so sehr als privatperson. ich möchte auch nicht so mein privates leben dort zu teilen. beruflich stehe ich ganz klar für fintech. das ist meine welt da komme ich her. ich meine da bin ich seit 21 jahren. da beschäftige ich mich auch sehr mit den themen und das ist mir eben auch sehr wichtig weil für mich war es auch immer wichtig dass ich auch für dieses thema stehe und ich achte Ich achte natürlich schon auch bei der Arbeit in den sozialen Medien darauf, dass auch immer wieder das Thema Fintech dort stattfindet. Ich habe dann meine anderen Herzensthemen, für die ich stehe und das sieht man vielleicht auch an dem Profil, das ist das Thema digitale Bildung, weil mich das einfach sehr umtreibt. Ich habe eine Tochter, die ist jetzt inzwischen 17, aber ich beobachte eben seit ungefähr, seit sie irgendwie. zehn, elf Jahre ist, wie schlecht die digitale Bildung in Deutschland irgendwie stattfindet. Und deshalb hat es angefangen, mich extremst zu interessieren, habe mich dann auch da sehr engagiert. Zum einen anfangs zuerst für die Hacker School, dann für Startup Teens. Dort bin ich als Gesellschafterin reingegangen und bei der School 42 bin ich auch im Beirat, weil ich finde es enorm wichtig, wenn wir über, ich sage jetzt mal, Deutschland, unsere Zukunft denken, dann müssen wir einfach an das Thema digitale Bildung denken. Da kommen wir nicht dran vorbei und da sieht es heute sehr düster aus in Deutschland. Unterhalte mich auch immer gerne mit jungen Gründern und Gründerinnen und das bringt mir einfach großen Spaß.
Joel Kaczmarek: Dann lass uns doch mal nachzeichnen, wie du eigentlich dazu gekommen bist. Raidpay, deine erste eigene Gründung. Fangen wir mal so beim Urschleim an und dann arbeiten wir uns weiter vor. Wie ging das los für dich?
Miriam Wohlfahrt: Dazu muss ich ein bisschen ausholen, weil ich bin nicht so die typische Unternehmensgründerin vielleicht, also wie man sich das so vorstellt. Ich hatte also nicht als junger Mensch mit Anfang 20 vor, ein Unternehmen zu gründen, sondern studiert, das Studium abgebrochen, Zeit im Ausland verbracht, eine Lehre gemacht, in die Touristik gegangen bis zum Jahr 1999, 2000. Als ich die Welt wandelte und so langsam, ich sage jetzt mal, die Airlines ins Netz gegangen sind und das war eben auch die Zeit, zu der ich Unternehmen kennenlernte, die hießen Bipit Global Payment Services. Damals waren die eines der ersten europäischen Unternehmen für den Zahlungsverkehr im Internet. Ich bin durch Zufall an die rangekommen, habe die kennengelernt und die haben mich fasziniert. Und so bin ich eingetaucht in die Startup-Branche. Ich kannte bis dato, damals gab es das Wort Startup auch noch gar nicht, aber es war eben eine Branche, die irgendwie sich anders angefühlt hat als die Konzernwelt von Habak Lloyd, wo ich damals gearbeitet habe. Und ich fand das einfach toll. Total inspirierend. Einen super, super inspirierenden Chef gehabt, den ich total mochte. Und da bin ich dann hängen geblieben. In diese Branche habe ich mich verliebt. Und so bin ich dann quasi 2000 bis da. Da war ich dann bis 2008. Das Unternehmen wurde zwischenzeitlich verkauft an die Royal Bank of Scotland. Gotland wurde zu Worldpay, dann kam die Finanzkrise und 2009 war ich an dem Punkt, dass ich dann für einen anderen Anbieter gearbeitet habe, der hieß Ogone, da war ich Countrymanager Deutschland. Ogone war auch ein Online-Payment-Anbieter, kam damals aus Belgien, der wurde inzwischen auch verkauft, also gibt es auch nicht mehr. Ich habe damals quasi White-Label-Lösungen verkauft an große Firmen. und wir haben eben uns immer überlegt, wie sieht denn eigentlich die ideale Payment-Lösung aus im deutschen Markt? und ich habe Ich habe immer gesagt, wisst ihr was, es ist ja schön, was ihr da habt, Ogone, aber eigentlich die Deutschen, die bezahlen gerne anders. Die zahlen am liebsten per Rechnung. Wenn ich mir angucke, wie die Leute bei Otto und Co. und damals gab es noch Neckermann, die zahlen super gerne per Rechnung. Glaubt mir das doch einfach mal. Glaubt mir doch einfach mal, dass die Deutschen nicht so kreditkartenaffin sind. Und das wollten die mir irgendwie nie glauben. Das hat mich wahnsinnig gemacht. Und ich habe mir damals gedacht, eigentlich müsste man diesen Rechnungskauf, den müsste man doch digitalisieren können. So wie man eben Musik digitalisiert, so kann man doch sicherlich auch sowas digitalisieren, damit eben viele kleine Online-Händler und andere Online-Händler auch das machen können, was ein Otto macht, nämlich die Bonität prüfen, die ganzen Prozesse hinmachen, dann eben Rechnungskauf als Zahlart anbieten und so eben eine größere Käufergruppe sich zu erschließen. und den Leuten die Zahlungsarten anzubieten, die sie gerne mögen. Buy now, pay later ist heute ein riesen Buzzword. Damals kannte man dieses Buzzword auch noch nicht. Ich kam dann auf die Idee, das selber zu machen mit zwei anderen. Warum habe ich das gemacht? Wahrscheinlich, also ehrlich gesagt, weil mein Chef das nicht umsetzen wollte und ich war frustriert und ich wollte meine Kunden glücklich machen. Das war eigentlich immer so dieser Treiber in mir drin. Ich habe immer gerne mit den Kunden gearbeitet und habe immer nicht akzeptiert, dass es einfach keine Lösung für etwas gibt. Ich muss dann sagen, ich habe sicherlich von meinen Erfahrungen bei Bibit damals gelernt, dass man ein Unternehmen gründen kann, wenn man a die richtigen Leute an seiner Seite hat und b an etwas wirklich glaubt. Und ich habe beides zu der Zeit gedacht. Die Leute, das hat sich nachher so ein bisschen relativiert, das hat nicht so ganz gepasst. Die Idee war aber wirklich, also ich habe da total fest dran geglaubt. Ich habe auch mich von niemandem abbringen lassen. Wir haben das gegründet 2009 im Dezember, wirklich in einer Finanzkrise. Alle haben uns ausgelacht. Niemand wollte uns finanzieren, weil es ein Thema war, was in dieser Nachfinanzkrisenzeit eigentlich niemand wollte. VCs fanden das auch zu langweilig und es kannte noch niemand und es hat sich nicht sexy angehört. 2010 ist Otto bei uns eingestiegen. Wir haben aber, ich sage mal, eine deutlich kleinere Finanzierung gehabt, als man eigentlich gebraucht hätte. Das führte dann dazu, dass wir eigentlich 2011 an einem Punkt waren mit den ersten Kunden live, aber wir konnten uns nicht wirklich richtig weiterentwickeln. Dann gab es entweder die Möglichkeit, RatePay stirbt oder RatePay macht weiter unter dem Dach des Otto-Konzerns. Eine komplette Übernahme dann durch Otto und das ist dann passiert. Beide Mitgründer waren dann auch schon nicht mehr da. Ich war dann alleine. Aber das war immer mein Baby. Und ich habe mich dem Baby sehr, sehr verantwortlich gefühlt. Und so bin ich immer geblieben. Dann kam Jesper in mein Leben. Jesper war mein Co-Geschäftsführer. Viele, viele Jahre, neun Jahre haben wir das zusammen gemacht. Er war unser CEO, weil ich selber wollte nie CEO sein. Ich bin eher so ein Ambassador, würde man heute so schön sagen. Nach draußen, nach drinnen, mit den Leuten, mit den Kunden und eben auch zu gucken, wie ist das Produkt am besten. Meine Stärke war nicht Finanzierung Gruppen oder die Liga. Deshalb war es immer wichtig, dass man ein gutes Team war und wir waren ein mega cooles Team. Also muss man echt sagen, einfach auch sehr divers. Dann haben wir eine BaFin-Lizenz bekommen, haben große Kunden gewonnen und es ist vielen zum Trotz wirklich gut gewachsen. Es hat sich toll entwickelt. So bin ich da gelandet.
Joel Kaczmarek: Hast du das nicht damals unter dem Dach von Faunerslink auch gegründet? Habe ich das richtig in Erinnerung? Mit Oliver Bessel?
Miriam Wohlfahrt: Ja, Oliver Bessel, der ist dann mit reingekommen, hat uns geholfen, weil wir waren ja nicht mehr in der Lage, einen Businessplan zu schreiben. Oliver und Fabian haben uns geholfen und haben dafür eben auch Anteile vom Unternehmen bekommen und haben uns geholfen in der Finanzierung.
Joel Kaczmarek: Und wenn du jetzt mal so zurückblickst, gibt es Sachen, wo du sagst, warst du ein bisschen zu früh dran oder gibt es Dinge, die du im Nachhinein anders machen würdest?
Miriam Wohlfahrt: 2014, 15 kam das Buzzword Fintech, wo ich auch festgestellt habe, hey Jesper, wir sind ein Fintech. Ab da fand man das vielleicht auch interessanter, was wir machen. Das war natürlich sehr früh für diese Zeit und auch so dieses, du hast damals eben gesagt, du findest Rechnungskauf toll. Das haben alle für altmodisch gehalten. Die haben das irgendwie, die meisten Leute haben das nicht verstanden, was man damit meinte. Heute machst du jetzt hier bei NowPelletor, kriegst du gleich mal eine 100-Millionen-Finanzierung. Nein, keine Ahnung. Aber das war natürlich etwas, das konnten sich die wenigsten vorstellen. Das war funktionieren könnte. Und dann natürlich auch, wir hatten damals ja auch keine Erfahrung. Wir kamen auch nicht von der Elite-Uni, von irgendeiner tollen Unternehmensberatung, sondern kamen aus der Industrie ohne Track Record. Das ist, glaube ich, sicherlich heute anders. Hätte man es anders gemacht? Auf der anderen Seite denke ich immer, weißt du, da ich so stark daran geglaubt habe, dass es funktionieren muss, weil ich so viel mit den Kunden gesprochen habe, habe ich alles ausgeblendet, die Leute, die gesagt haben, das wird nichts und so weiter. Und deshalb war es eigentlich dann doch die richtige Zeit, weil man genau für etwas kämpfen konnte. Aber natürlich auch im Nachhinein hätte ich vieles anders gemacht. Ich hätte vielleicht auch versucht, stärker noch meine Anteile zu halten, auch Otto gegenüber oder sowas. Aber ich war damals auch echt sehr unerfahren. Ich kannte mich mit sowas auch gar nicht aus. Ich glaube, im Nachhinein ist man immer schlauer. Aber es sind ja auch ganz, ganz viele Sachen gut gelaufen. Ich bin heute echt dankbar für all das, weil ich denke, ich habe eine mega Lernkurve in meinem Leben hinlegen können. Wenn ich mir so meine Ausbildung angucke, wie gesagt, das war ja auch alles nicht so rosig. Da hätte man mir bestimmt nicht prophezeit, dass ich mal in einem Fintech-Rat sein würde oder sowas. Oder mit wichtigen Leuten irgendwo spreche auf einer Konferenz oder irgendwo eingeladen werden würde. Geschweige denn, ich hatte ja auch Angst vor sowas. Ich hätte mich ja früher nie vor eine Masse gestellt und gesprochen. Ich wäre ja fast gezwungen. Also das hat mir sicherlich auch sehr geholfen, im Laufe der Jahre einfach auch selbstbewusster zu werden, auch mit dem Unternehmen zu wachsen. Ich konnte sehr, sehr viel lernen und dafür bin ich sehr dankbar. Also eigentlich nein. Es ist alles für irgendwas gut im Leben.
Joel Kaczmarek: Warum bist du eigentlich so lange geblieben? Also sowas bestaune ich ja eigentlich immer. Ihr wart ja angedockt an Otto. Gab es ja auch so ein bisschen, weiß ich, diese Zusammenführung mit Concades in dem Bereich. Was hat dich motiviert, obwohl das Setting jetzt gar nicht mehr so hardcore unternehmerisch war, sondern vielleicht eher managementorientiert, da trotzdem noch lange beizubleiben?
Miriam Wohlfahrt: Ja, eigentlich waren es sicherlich die Menschen. Ich habe schon eine besondere Bindung gehabt zu Rape. Die habe ich immer noch. Die wird auch nie weggehen. Und wir hatten schon eine ganz besondere Kultur auch. Ein familiäres Gefühl auf der einen Seite, auch eine große Verantwortung den Leuten gegenüber. Ich dachte immer so, die brauchen mich ja irgendwie. Es hört sich jetzt blöd an, aber mir hat es ja auch Spaß gemacht, was ich tue. Ich habe dann gar nicht so sehr darüber nachgedacht, gehört mir die Firma jetzt oder nicht. Ich bin auch mit Otto, wir sind sehr, sehr gut einander klargekommen. Wir hatten sehr viele Freiheiten und wir waren ja auch viele Jahre ein kleines Investment von Otto oder eine kleine Beteiligung. Das ist ja erst später so gewachsen und man hat uns einfach so ein bisschen laufen lassen. Und das lief ja auch gut. Wir haben die Erwartungen meistens irgendwie erfüllt. Dann hat man uns in Frieden gelassen. Und deshalb, ja, warum? Warum ist man geblieben? Weil ich mich wohlgefühlt habe.
Joel Kaczmarek: Gib mir mal so ein Gefühl, wie groß ist Raidpay mittlerweile? Wie viele Personen arbeiten da?
Miriam Wohlfahrt: 300 Leute. Hat eine BaFin-Lizenz seit 2016. Also ist ein Finanzinstitut nach ZAG. Ich habe einen BaFin-Führerschein gehabt. Das ist auch so. was, auch so ganz aufregend, als wir die Lizenz so bekommen haben, habe ich echt Angst gehabt, ich werde da nicht akzeptiert. Ich glaube, die Anwälte hatten da auch ein bisschen Angst vor zu der Zeit, weil ich eben kein abgeschlossenes Studium hatte. Hat aber trotzdem geklappt. Also ich habe dann doch genug Berufserfahrung gehabt. 2020 hat Raidpay einen Außenumsatz gehabt von über 4,5 Milliarden.
Joel Kaczmarek: Hast du so einen Takeaway, einen Tipp, wie du dich da rausgezogen hast? Also du hast ja jetzt an die Nina auch übergeben. Nina, Christine Pütz. Ich habe die mal getroffen. Ich finde die echt nett. Die kommt immer online nur so konservativ rüber. Ist die gar nicht, oder?
Miriam Wohlfahrt: Nein, ist sie überhaupt nicht. Also du musst sie unbedingt mal einladen. Super, super, super tolle Frau. Ich habe sie ja auch echt ausgewählt. Ich musste auch unseren Shareholder, die waren da auch zuerst skeptisch, weil sie nicht aus der Branche kommt. Ich möchte genau diese Frau haben. Diese Frau ist genau das, was Raidpay jetzt braucht. Top-Managerin, die aber trotzdem das Herz an der richtigen Stelle hat. Ich habe mich echt gefreut, als sie gesagt hat, sie macht das. Und wir haben dann ja ein Jahr miteinander verbracht quasi, um diese Übergabe zu machen. Also ich bin ja schon im September 2020 quasi aus dem Operativen rausgegangen, habe meine Mitarbeiter abgegeben und hatte keine operativen Aufgaben mehr und habe mit ihr die Übergabe gemacht und mit Danny. Danny, der dann auch gekommen ist zu der Zeit als CCO. Das war wirklich auch eine sehr intensive Zeit. Ich glaube, das war schon gut, weil es war ein langsamer Abschied. Ich wusste das ja nicht, ich gehe irgendwann raus und die Leute konnten sich alle dran gewöhnen. Das war dann nicht so, oh Gott, jetzt ist so ein Schlag auf einmal. Ein komplett neues Management kommt bei Jesper, ist herausgegangen letztes Jahr. Dann ist es einfach für ein Unternehmen auch wichtig, dass es möglichst transparent und Klarheit hat. So ist auch nichts liegen geblieben, beziehungsweise man konnte alles erklären, weil oft sind ja, auch wenn neue kommen, dann fragen die sich, warum habt ihr das eigentlich vor drei Jahren so gemacht? Ist doch vielleicht, warum wäre es nicht anders besser gewesen? So konnte man aber erklären, warum man Sachen so gemacht hatte.
Joel Kaczmarek: Sie sind auch ziemlich weiblich aufgestellt, oder? Also so quotentechnisch, die Führungsriege, da sind Männer eher in der Unterzahl, oder?
Miriam Wohlfahrt: In der Geschäftsführung, die ist 100% weiblich. Nina ist ja noch nicht Geschäftsführerin. Das ist ja im Prinzip jetzt die Sabrina, ehemalige CFO, die ich auch ausgesucht habe, die ich auch akquiriert habe übrigens. Und Luise, die CTO, kam auch über mein Netzwerk, aber schon vor vielen Jahren. Luise ist schon ganz, ganz lange an Bord. Und Nina wartet quasi jetzt auf die Zulassung von der BaFin. Das dauert immer so ein bisschen, ne? Da sie eben branchenfremd ist, dann muss sie sich dort erst etablieren und muss eine Weile dort sein, um quasi akzeptiert zu werden. Das ist also immer eine Herausforderung auch für ein Unternehmen, das Bafin reguliert ist. Das ist auch nicht gewollt, also nicht, dass man jetzt sagt, wir wollen jetzt unbedingt 100 Prozent mit Frauen besetzen. Ehrlich gesagt, ich gucke natürlich auch häufiger in meinem Netzwerk und so hat sich das ergeben. Aber wir haben in der Führung, bei RatePay gibt es auch. Also ist der COO der Philipp und CCO Danny und Chief Risk Officer Steven. Also ganz so ist es nicht. Wenn man jetzt eine ganze Führungsebene ist, dann 60% weiblich und 40% männlich.
Joel Kaczmarek: So und jetzt deine neue Butze. Banksware. Was hat es damit auf sich?
Miriam Wohlfahrt: Man spricht mit den Kunden und die wünschen sich Sachen und du denkst, warum gibt es das eigentlich nicht? Ähnliches ist bei RatePay eigentlich auch passiert, dass RatePay ein paar Marktplätze als Kunden hat, große Marktplätze mit großen Namen. Da hat man uns angesprochen, sag mal, könnt ihr uns nicht bessere Liquiditätslösungen für die Händler anbieten? Warum eigentlich? Ja, kleine Händler, wenn sie jung und klein sind, haben Schwierigkeiten, an Liquidität zu kommen. Ich hatte mich ehrlich gesagt bis dato nie damit beschäftigt. Wir als RatePay, war aber etwas kompliziert, das zu bauen. Also wir hätten dann einfach eine komplette Händlerbewertung aufbauen müssen, was wir in der Form so nicht hatten. Ich hätte das gerne gemacht, aber Eigentümer schafft Private Equity zu der Zeit, jetzt ist es nicht mehr Private Equity, ist inzwischen verkauft worden. Da lässt sich sowas nicht so einfach umsetzen, eine komplett neue, ich sage jetzt mal eine neue Struktur, weil man noch nicht weiß, was die denn eigentlich bringt. Es ist ja auch immer so, wie ist denn eigentlich der ROI an sowas? Es ist ja immer eine Wette auf irgendwas, dass es funktioniert, aber wenn ich mir das angeguckt habe, Ein junges Unternehmen braucht Liquidität. Das Unternehmen ist zum Beispiel erst ein Jahr alt. Mal als Beispiel ein Online-Händler hat angefangen, während Corona zu verkaufen. Dem Händler geht es richtig gut. Es braucht. aber für das Weihnachtsgeschäft müssen diverse Sachen jetzt gemacht werden. Es muss Werbung geschaltet werden, es müssen weitere Waren gekauft werden, vielleicht zwei Mitarbeiter eingestellt werden, die helfen. Vielleicht ein Kapitalbedarf von 30.000, 40.000 Euro. Sobald du Online-Werbung schaltest, kommt da sofort was zurück. Du kannst alleine die Päckchen gar nicht packen, weil du Hilfe brauchst. Also es sind halt so diese verschiedenen Faktoren. Wie soll dieser Händler sich denn finanzieren? Dann würdest du sagen, geh mal zur Bank. Dann geht er zur Bank und sagt, tja, die Bank sagt, ich brauche jetzt aber mindestens zwei attestierte Jahresabschlüsse, weil sonst kriegst du leider, kann ich dir nichts geben. Es gibt dann ein paar Vermittler, die sagen vielleicht eineinhalb Jahre, aber ein Jahr, puh, nee, kannst du vergessen, kriegst du leider nichts. Dann gehst du vielleicht zum Factoring-Unternehmen, weil du sagst, naja, du könntest ja vielleicht die Waren finanzieren und du hast ja die Ware als Sicherheit. Das geht häufig, aber dann hast du ja erstmal nur die Waren. Was machst du dann, wenn du die Studenten brauchst und die Werbung brauchst? Das ist so ein Use Case. Wir dachten, das gibt es doch gar nicht. Warum gibt es das nicht? Warum ist es da so schlecht finanziert in Deutschland? Guckst du dir einen an in den USA, hast du zum Beispiel Shopify, ist ein gutes Beispiel. Die haben einen extremen Erfolg und die werden immer erfolgreicher aus vielen Gründen. Und einer davon ist sicherlich, musst du dir mal angucken, die Einheit Shopify Capital. Was die nämlich machen, diese Capital-Lösung, die unterstützen die ganzen jungen Händler dabei, Kapital zu bekommen. Und dadurch durch das Kapital können die besser wachsen und Shopify natürlich auch, weil wenn der Händler wächst, wird der Shop größer, die Gebühren an Shopify wachsen mehr und die Transaktionsgebühren beim Payment werden auch immer größer. Also das ist eigentlich ein wunderbarer Kreislauf und so ist auch Alibaba eigentlich so groß geworden. Wir haben einen riesen Kreislauf gebildet, in dem alles so zusammen sich gefunden hat. Du brauchst, um so eine Kreditentscheidung zu treffen, bei Shopify guckt natürlich auf die Senior, was da in den Shops passiert und die können das ja ganz anders einschätzen als die Bank, die nur zwei attestierte Jahresabschlüsse hat. Wenn du also eine Möglichkeit hast, an diese Daten zu kommen, dann kannst du ja die Kreditwürdigkeit anders einschätzen, weil du andere Daten hinzuziehst als eine Bank, weil die Bank hat ja gar keine Möglichkeit, auf echte Daten zu gucken. So, dieses Ding, also das schwirrte in meinem Kopf rum und zu der Zeit war ich in Las Vegas auf der Money 2020, also die größte so Finanzkonferenz und habe da zusammengesessen mit dem Jens, der Jens ist Anwalt, den ich schon viele, viele Jahre kannte. Und wir haben darüber diskutiert und er meinte, weißt du, das ist ein großes Thema. Da sind auch viele, die beschäftigen sich damit im Moment. Er hatte auch so ein paar Mandate, wo er sich das mal so ein bisschen anguckt. So was müsste man echt bauen. Über moderne Datenquellen bekommt man Zugang zu diesen Informationen. Plus wir haben heute die PSD2, also das ist im Prinzip ja der Zugang zum Konto. den man nutzen kann, um Daten auch zu verifizieren. Das heißt, wir haben heute andere Möglichkeiten, um solche Kreditentscheidungen zu treffen. Da habe ich gesagt, ja Jens, im Prinzip ist das ja das RatePay-Modell auf Unternehmen gedacht und auf Unternehmensdaten. Und der Vorteil ist natürlich, wenn du sowas schon mal gemacht hast, dann weiß man, welche Daten man braucht. Und Jens und ich, wir fingen an, diese Idee weiterzuspinnen und es hat sich dann irgendwas manifestiert bei uns im Kopf, dass wir das machen sollten. Und bei RatePay Ich wusste ja, dieser Vertrag läuft eigentlich am 31.08.2020 aus und ich muss dann eben meinen Vertrag verlängern oder irgendwas anders machen. Es ist immer konkreter geworden. Da haben wir irgendwann gesagt, wir machen es jetzt. Warum nicht nochmal machen? Wir kennen die richtigen Leute, wir wissen, wer sowas bauen kann. Wir wollten zwar ursprünglich mit der Wirecard im Backend starten und waren so in der Konzeption von dem Ganzen, hatten auch schon Gespräche mit der Wirecard geführt, hatten von denen auch schon eine Zusage für ein Kreditbuch bekommen. Dann hat sich die Wirecard erstmal in Luft aufgelöst und wir waren dann überlegen, wie geht es jetzt weiter? und haben aber gesagt, die Idee ist eigentlich so gut, es gibt doch auch andere Banken, die müssen nicht mit der Wirecard arbeiten, was soll's? Und dann haben wir uns entschieden, das aktiv zu machen und die Firma zu gründen.
Joel Kaczmarek: Okay, Problem verstanden. Und wie konkret ist das Produkt aus? Seid ihr Kreditvergeber oder dockt ihr euch richtig ein oder wie macht ihr das?
Miriam Wohlfahrt: Genau, also von der regulatorischen Seite her sind wir ein Kreditvermittler. Für die Bank sind wir eine wesentliche Auslagerung. Das heißt, wir machen im Prinzip all das, was eine Bank auch machen würde. Weil Banken müssen ja quasi dann auch dem Regulator gegenüber nachweisen, was da gemacht wird. Das machen wir auch alles, plus einfach Zusatzsachen. Und die Zusatzsachen, das ist eben, wir gucken auf die Revenues, deshalb nennen wir es auch Revenue-Based Financing, also wir gucken eben auf die echten Umsätze, gucken dann aufs Konto. Das ist halt zusätzlich zu dem, was eine klassische Bank und Aber das alles ist 100% digital. Es gibt kein Papier mehr. Es ist eine komplette end-to-end digitale Antragsstrecke. Wir machen das KYC, also dieses Know Your Customer, die Überprüfung des Kunden mit der Identifizierung. Das machen wir dann mit einem Web-ID-Check, die ganze Antragsstrecke. Bis zur Kreditvergabe ja, nein, also bis zur Entscheidung dauert 15 Minuten. Das heißt also, du kannst bei uns in 15 Minuten einen Kredit bekommen und das Geld kann dann quasi auch sofort ausgezahlt werden. Wenn du zum Beispiel ein Bankkonto hast, was Instant Payment fähig ist, könntest du theoretisch auch am selben Tag das Geld haben. In der Regel ist es aber meistens in 24 Stunden. Am Anfang haben wir das Kredit genannt und haben festgestellt, das ist aber eigentlich nicht so ideal, wenn man es Kredit nennt. Dann wirst du immer in Vergleich gesetzt mit den billigsten Krediten, die auf dem Markt verfügbar sind. Und wir sind auch kein Marktplatz für Kredite oder so etwas. Sondern man muss einfach sagen, diese Form von Finanzierung, die kostet etwas mehr, weil wir selber sind ja keine Bank. Das heißt, wir müssen eine Bank haben, die auch bereit ist, das Risiko zu tragen, dass wir diese Entscheidung treffen müssen. Außerdem ist es ja so, dass es Händlern auch gewährt wird, die sonst gar keinen Kredit bekommen würden. Das Risiko, das Auswahlrisiko für die Bank ist dadurch einfach höher und dadurch ist der Preis auch höher. Trotzdem so von den Gebühren her liegen wir, man kann es vergleichen mit Factoring oder sogar etwas drunter oder beziehungsweise wenn man so sein Dispo überzieht. Also das ist natürlich nicht der billigste Kredit, deshalb nennen wir es auch nicht Kredit, sondern wir nennen es Finanzierung oder es ist eine Sofortliquidität. Man muss immer aufpassen, was man da miteinander vergleicht. Wir sind nicht die Lösung für einen Online-Händler, der seit, ich sage jetzt mal, fünf Jahren im Geschäft ist, der eine Top-Verbindung zu seiner Bank hat. Eine Finanzabteilung, die mit den Banken zusammenarbeitet, da sind wir nicht der passende Anbieter. Und der würde dann auch sagen, die sind mir zu teuer. Wir sind aber, wenn du quasi ein kleiner Händler bist und wachsen willst, sind wir super für dich. Und dann empfinden die das auch in dem Moment gar nicht als zu teuer, weil letztendlich, sie wissen ja sonst gar nicht, wie sie wachsen können. Das ist Zweite ist, wenn du ganz dringend, ganz kurzfristig einen Kapitalbedarf hast, in dem Moment kann das dir extrem helfen. Und natürlich perspektivisch, je besser wir dann die auch kennen, desto günstiger werden auch irgendwann unsere Finanzierungen. Das ist ja das erste Produkt, was wir am Start haben. Und unser Ziel ist es sicherlich, da einfach immer besser zu werden und dann eben auch immer passfähiger das Ganze zu machen. Das Ganze bieten wir in quasi allen möglichen Plattformen an und jede Plattform kann somit zu einem Fintech werden, wenn du so willst, wie Angela Strange von Andreessen Horvitz auch gesagt, every company can be a Fintech, weil natürlich immer mehr Plattformen, für die macht es Sinn, dass sie ihren Kunden passgenaue Services anbieten, die zu der Zielgruppe passen.
Joel Kaczmarek: Das würde ich gerne mal besser verstehen. Gehst du trotzdem auch direkt auf Händler zu und die können bei dir einen Kredit quasi buchen? oder sagst du eher, ich mache das wie Shopify, ich hänge mich irgendwo dran und sitze da sozusagen am Brunnen?
Miriam Wohlfahrt: Nee, wir gehen nicht auf Händler zu. Wir haben zwar so ein kleines Mini-Modell, mit dem wir so ein bisschen testen, das heißt Banksy. Das ist, wenn ein Händler sich direkt anbinden will, ist für uns im Prinzip so ein bisschen unsere Testplattform. Die nutzen wir auch für Demo-Zwecke und so weiter. Unser Ziel ist es wirklich, embedded zu sein, also integriert zu sein in Plattformen, wo wir am besten gar nicht sichtbar sind. Wie früher Intel Insight, so möchten wir Banksware Insight sein und quasi im Prinzip der neue Standard sein, wenn es darum geht, Lending as a Service zu machen und können so den Plattformen eben ermöglichen, die eben selber eben die Finanzierung anbieten oder auch nur Teile. Wir haben auch zum Beispiel jetzt einen Vertrag abgeschlossen, auch mit einem großen Payment-Anbieter, der sagt, ich finde das toll, was ihr macht, ich will aber eigentlich nur den vorderen Teil, ich möchte hinten mich selbst finanzieren. Da haben wir jetzt auch eine Lösung für geschaffen, dass das eben auch geht. Also, dass es flexibel auch einsetzbar ist.
Joel Kaczmarek: Was muss ich mir darunter vorstellen? Also, mit wem arbeitet ihr zum Beispiel? Über welche Plattformen verteilt ihr dann eure Finanzierung?
Miriam Wohlfahrt: Wir haben jetzt ein paar Plattformen live. Eins davon ist die Plattform Group mit zum Beispiel Schuhe24. Und das andere ist Lieferando. Bei Lieferando muss man sagen, sind wir noch nicht so tief integriert. Da sind wir so an der Seite integriert, was noch nicht so ideal ist. Wir haben drei große Payment-Anbieter unterschrieben, Verträge. Leider darf ich das noch nicht sagen. Die werden alle im Lauf des Januar, Februars, März live gehen. Wir haben jetzt noch, das sind große Unternehmen, da dauert so ein Live-Gang, so eine Integration dauert ein bisschen. Nicht weil es so unglaublich viel Arbeit ist, sondern weil man viele Dinge miteinander besprechen muss. Wie heißt das Produkt? Wie sieht die Landingpage aus? Der Customer Service muss geschult werden und so weiter, weil es ist ja für den Anbieter ein neues Produkt, eben auch vor allem, wenn es so tief integriert ist. Deshalb darf ich leider, ich würde es gerne sagen, aber ich darf das noch nicht, vielleicht am besten meinen LinkedIn-Kanal verfolgen. Ich werde es irgendwann sicherlich auch erzählen. Aber es sind große internationale Anbieter, darauf sind wir sehr stolz.
Joel Kaczmarek: Läuft man Gefahr, dass man da irgendwann dann wegdekliniert wird, dass die dann sagen, ach, das ist ja ein gutes Geschäft, das mache ich jetzt doch lieber selber. oder ist es im Gegenteil eher so, diese ganzen Ausfallrisiken, die ihr alle auffangt etc. pp. Wie hoch sind eure Barriers of Entry, wie man so schön sagt und wie viel Kundensicherheit habt ihr?
Miriam Wohlfahrt: Ich glaube, die sind relativ hoch. Ich sage es mal so, Ratepay wäre prädestiniert eigentlich so etwas selber zu machen, weil Ratepay einen ganz, ganz großen Teil der Wertschöpfungskette schon im eigenen Haus gehabt hätte. Trotzdem konnten wir es nicht selber machen, weil es ist einfach, Technologie wird immer krasser. Und wenn du dich nicht fokussierst, dann kriegst du die Dinge einfach nicht umgesetzt. Und deshalb habe ich auch gar nicht so Angst, dass jetzt die ganzen Payment-Anbieter sagen, ich mache das jetzt auch. Die haben so viele andere Sachen, an denen sie strugglen. Die haben ihre Pipeline so voll mit Dingen, die sie tun müssen, die für sie viel wichtiger sind in dem Moment. Wir sind für die ein tolles Produkt, aber man muss immer sagen, das ist nicht der Kern. Bei Waypay war es genauso. Schuster bleibt bei deinen Leistungen. Das ist so ein blödes, altes Sprichwort. Aber nur wenn du dich auf deine Sache fokussierst, dann kannst du die richtig gut machen. Natürlich ist das, was jeder, das können auch andere bauen. Also so eine KYC-Strecke, das kannst du dir auch einkaufen. Du kannst dir auch Teile davon quasi zusammenschustern. Zum Beispiel so ein Risikomanagement aufzubauen und dieses ganze Neue. Es gibt gar nicht so viele Menschen, die sowas schon mal ein paar Mal gemacht haben. haben, die davon auch wirklich Ahnung haben. Auch solche Themen. Du musst ja auch erstmal die richtigen Leute finden, die von diesen Themen Ahnung haben. Ich glaube, was gut ist bei uns im Team, wir sind sehr divers aufgestellt, was jeder oder jede so macht. Wir haben, wie gesagt, den Juristen, der eben diese Regulatorik von vorne bis hinten kennt und das seit vielen, vielen Jahren gemacht hat. Im Risikomanagement unseren Mitgründer, der das auch schon mal gebaut hat, der da viel Erfahrung hat im Produkt. Jemand, der auch das Antragstrecken für Kredite rauf und runter gemacht hat in jeglicher Art und Weise. Und dann unseren CTO, den haben wir ausgeschrieben, weil da hatten wir niemanden im Netzwerk. Und da hatten aber relativ viele Bewerbungen, haben echt einen langen Kontrast gemacht und der kam von Klarna, Lead Engineer. Also es ist ein tolles Team geworden, muss man echt sagen. Deshalb, ich glaube, die Eintrittsbarriere ist eher, die Leute zusammenzusuchen, die so etwas machen können.
Joel Kaczmarek: Ich erinnere mich, ich hatte mal Florian Meissner von AM im Podcast und da sind wir so durch sein Büro gestapft und dann meinte er, die Firma ist schon 30 Millionen wert, nur wegen dem Team. Egal was wir machen, nur die Leute, die hier sitzen, die quasi in der Lage sind, künstliche Intelligenz auf Fotos anzuwenden, nur die sind schon 30 Millionen wert. Und das war vor vier Jahren oder fünf, ne? Also da kriegt man mal so einen Eindruck, wovon man eigentlich redet, ja.
Miriam Wohlfahrt: Das ist halt ein Nischenthema. Ich bin ja sehr lange schon in der Branche. Das hilft mir natürlich heute auch, weil ich einfach viele in der Branche kenne, die früher meine Partner sind, die ich schon seit vielen, vielen Jahren kenne und mit denen gearbeitet habe. Dann ist es natürlich auch nicht so, dass man als Startup anfangen muss. Versuche ich jetzt erstmal eine kalte E-Mail dahin zu schreiben und schreibe mal ein Info-Ad und gucke, ob sich dann jemand meldet. Das hilft natürlich in dem Moment.
Joel Kaczmarek: Und sag mal, wer ist eigentlich dein Kunde dann? Also wer zahlt quasi Gebühren oder die Zinsen für den Kredit? Ist das die Plattform, an die er andockt oder ist es der Endkunde? Ich schlage dir das sozusagen durch.
Miriam Wohlfahrt: Der Endgewerbekunde. Das sind ja keine Privatpersonen, das sind Gewerbe. Das sind Händler, Restaurants, das sind Spätis, das sind Blumenläden, Online-Händler, alles Mögliche. Die zahlen die Gebühren. Die Plattform selber zahlt keine Gebühren. Muss man sich so vorstellen, ähnlich wie ein Supermarkt. Da ist ein großes Regal und die bietet das in ihrem Regal als Produkt an. Und deshalb ist es ganz wichtig, und das ist auch so mein Lessons learned, wie die Plattform das anbietet. Und das war vor allem das, was wir wirklich in den letzten Monaten sehr gelernt haben. Wo muss man es hinstellen? Wie müssen wir das mit dem Preis gestalten? Wie passt das genau? Also das sind halt viele Punkte, weil wir haben ja nicht etwas beschlossen, Bestehendes einfach kopiert, sondern wir mussten ja im Prinzip komplett neu anfangen und sagen, wo stellt man es hin, wie bepreist man es, wie nennt man das, wie kann man eigentlich diese USPs beschreiben? Das war schon viel Arbeit. Das hat aber auch mega Learning. Ja, und die Plattformen können damit auch Geld verdienen, muss man sagen. Die kriegen ja von uns dann quasi eine Provision. Je tiefer die das bei sich integrieren, desto besser für die Plattform. Und für die Plattform ist es super attraktiv, weil du musst dir halt vorstellen, im Prinzip kann die Plattform so durch relativ geringen Integrationsaufwand, also technisch Technische Integration, das ist jetzt nicht so ein Riesending. Man muss ein bisschen was machen. Es gibt aber auch Lösungen, wo man gar nichts integrieren muss. Aber wenn man es bei sich integriert, damit es erfolgreich sein soll, dann sollte es schon so embedded sein und irgendwo gut sichtbar. Dann ist das für die Plattform ein erheblicher Revenue-Faktor, wo man eben auch zu. zusätzliche Erträge raus generieren kann. Oder aber auch, wenn diese Plattform selbst sehr viel Liquidität hat, kann sie eben auch, wie gesagt, den Zugang nutzen, dass sie das Geschäft selbst finanzieren kann und dann die Revenues nicht so stark an die Bank gehen, sondern man selber dann wieder was davon hat. Also es ist eigentlich ein sehr interessantes Geschäftsmodell. Zum einen gibt es ganz viele neue Plattform-Player im B2B-Bereich, Chemikalienhandel, Agricultural Goods, you name it. Also ich wusste gar nicht früher, dass es so viele B2B-Plattformen gibt. Und der B2B ist ja eher noch so ein bisschen zurück und da entsteht immer mehr. Und gerade die Plattformen müssen ihren Kunden ja auch oft so passgenauere Sachen anbieten, die ideal auf die Zielgruppe zugeschnitten sind.
Joel Kaczmarek: Ich wollte gerade sagen, wie groß ist denn so der Markt, den ihr adressiert? Also wie viele Plattformen habt ihr da eigentlich vor der Brust?
Miriam Wohlfahrt: Unsere aktive Pipeline umfasst so etwa 100 im Moment. Wir brauchen jetzt gerade gar nicht mehr mehr in der Pipeline. Es kommen auch schon Leute, die sich bei uns melden.
Joel Kaczmarek: Mehr Selektion jetzt und sozusagen Umsetzung.
Miriam Wohlfahrt: Was sind die richtigen Kunden? Dieses Produkt muss ja auch so noch geformt werden. Wie muss man es eigentlich genau richtig in den Markt bringen? Ich kann dir gar nicht genau sagen, wie groß der Markt ist. Wir wissen, wie groß der E-Commerce-Markt ist. Der ist einige Milliarden. Dann haben wir den B2B-E-Commerce-Markt, der gerade so am Entstehen ist. Und der ist, glaube ich, nochmal faktisch. Faktor drei von dem E-Commerce, also der Markt ist sehr, sehr groß. und dann ist es aber nicht nur der E-Commerce, sondern es sind dann im Prinzip ja auch die Zahlungsanbieter. Für die sind wir eben besonders interessant. oder den haben wir jetzt auch viel kooperationsmäßig gemacht. zum einen, weil da ist natürlich das Netzwerk auch da und man versteht da die Prozesse eben auch sehr gut, weil man selber daherkommt. Für die ist das natürlich auch sehr interessant. Also es ist ein großer Markt.
Joel Kaczmarek: Und jetzt mal frech gefragt, weil du ja auch schon selber so die Kosten von so einem Kredit angesprochen hast, es gibt ja relativ viele Mitverdiener, also es gibt die Bank, die hinter euch steht, es gibt euch und es gibt die Plattform, die Admin, also schon mal drei Leute stehen zwischen eurem Kunden und dem Geld, was er sozusagen kriegt. Ist man da kompetitiv, weil was du gesagt hast, Factoring ist ja eigentlich auch eine sehr teure Finanzierungsform, die macht man ja vor allem, wenn Leute ihre Rechnungen nicht bezahlen. Das waren so deine Vergleichsmomente, was du vorhin gebracht hattest.
Miriam Wohlfahrt: Ja, aber ich glaube auch so, wenn du mit den E-Commerce-Plattformen im Bekleidungsbereich sprechen würdest, dann würden die dir wahrscheinlich auch sagen, viele der Großhändler, die leben davon, dass sie quasi Factoring machen für Warenfinanzierung. Also das Thema Warenfinanzierung ist was anderes als Factoring, wenn man seine Rechnungen nicht bezahlt, sondern viele machen das einfach und geben die Ware als Sicherheit und bekommen dadurch mit einem Aufschlag eben diese Waren, wenn sie noch jung sind. Und das ist eine sehr klassische Form, die sehr oft genutzt wird. Hier geht es nicht darum, den billigsten Kredit zu vermitteln. Es geht einfach darum, was muss ich eigentlich tun, damit ich überhaupt überleben kann? Wenn du kein Geld kriegst und du willst aber da weiter wachsen, ist das extrem wichtig. Und ich finde trotzdem, dass wir faire Preise haben. Das ist jetzt auch nicht total überzogen. Ich vergleiche es immer ganz gerne mit so ein bisschen, wenn du dein Dispo überziehst, dann musst du auch Zinsen bezahlen. Dispo könntest du aber nicht so weit überziehen, damit du dir mit deinem kleinen Online-Business da helfen kannst.
Joel Kaczmarek: Wer ist denn eigentlich so eure Zielgruppe? Was für typische Kreditgrößen habt ihr denn eigentlich? Das Gefühl habe ich noch gar nicht bekommen.
Miriam Wohlfahrt: Das sind kleine, das ist so zwischen 3.000 Euro und 50.000 Euro. Das sind wirklich kleine Kredite und oft sehr kurzfristig, im Schnitt wahrscheinlich drei Monate.
Joel Kaczmarek: Weil ich meine, was ich ja von dir gelernt habe, ist, dass du insgesamt dieses ganze Segment Embedded Financial Services gerade irgendwie an Fahrt aufnimmt. Ist es genau sowas wie ihr? Also seid ihr so ein Prototyp für dieses Segment oder was muss ich mir da vorstellen?
Miriam Wohlfahrt: Embedded Financial Services heißt ja integrierte Finanzdienstleistungen. Wenn du überlegst, was sind Finanzdienstleistungen, dann sind das alles Dinge, die aus dem typischen Banking herauskommen. Also Dienstleistungen wie Geld leihen, Geld ausgeben, sparen, ein Konto, also alles das, was irgendwie so klassisch als Banking definiert ist und das quasi in eine Plattform zu integrieren. da ja auch schon Beispiele. Bei Tesla kaufst du automatisch die Versicherung mit und es fühlt sich intuitiv einfach an. und darum geht es letztendlich, glaube ich, auch dem Kunden ein intuitiv einfaches Kundenerlebnis zu geben, was perfekt auf seine Zielgruppe zugeschnitten ist. Wir sind heute Wir sind heute noch ein Jahr alt. Das heißt, wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen perspektivisch. Wo wir hinwollen, ist eigentlich den Plattformen ermöglichen, dass sie perfekt auf ihre Kunden zugeschnittene Finanzierungen haben. Wenn das Ganze wächst und man sich besser kennt und man auch Bestandskunden hat, ist es natürlich auch, dass diese Finanzierungen dann auch günstiger werden, weil du natürlich dann auch nicht mehr so ein Ausfallrisiko hast, wenn du die Händler besser kennst. Bei RedPay war es beim Rechnungskauf so, dass für Bestandskunden konnte man es extrem günstig anbieten. Und das ist letztendlich nichts anderes, nur eben eine andere Zielgruppe. Lustigerweise, die Solaris hatte vor nicht allzu langer Zeit mal eine Studie gemacht, kam dann raus, dass viele Kunden trauen heute halt vielen Marken schon deutlich mehr als ihrer Bank. Das heißt also, viele Kunden würden bei DM oder Lidl in den Konto. eröffnen, wenn sie das könnten, weil sie auch einen viel größeren Bezug dazu haben. Und wir hatten mal bei Payment und Banking die Kinder mal interviewt, das ist jetzt aber auch schon irgendwie ein Jahr her. Unsere Kinder befragt so unterschiedliche Fragen und eine, die mir immer im Kopf geblieben ist, habe ich meine Tochter damals gefragt, weißt du, was eine Hausbank ist? Und dann meinte sie, da war sie auch schon knapp 16, ist das, wenn man das Geld bei sich zu Hause unter das Kopfkissen legt? Ich denke, wir denken viel zu sehr hier von uns. Und diese Generation, die wächst auf mit anderen Werten oder was sie als normal empfinden. Und ich glaube halt sehr stark, dass diese Generation das nicht komisch fände, wenn ihnen TikTok nachher ein Konto anbieten würde. Dann würden sie vielleicht sogar bei TikTok ein Konto machen. Deshalb glaube ich, wenn man da jeden Tag ist auf dieser Plattform, weil man dort vielleicht über die Plattform sein Restaurant betreibt oder seine Warenwirtschaft hat oder im Falle von Online-Payment jeden Tag drauf guckt, wie waren eigentlich meine Umsätze, was für ein Geld kriege ich morgen. Wenn dort ein auf dich zugeschnittenes Produkt angeboten wird, ist die Wahrscheinlichkeit wahrscheinlich sehr viel höher, dass du das eigentlich gerne hast. Wenn es dann auch noch mit zwei, drei Klicks ist, auch ohne Papier, dann ist es doch sehr viel bequemer, das dort zu machen, als bei deiner Bank anzurufen oder dir groß was zu suchen. Man sieht es ja auch an unserer Amazonized-Welt, die eben darauf gepolt ist, die Dinge einfach zu haben. Man möchte möglichst zentralere Orte haben, wo es einfach und schnell geht. Und das ist Embedded Financial Services so für mich. Innerhalb der Plattform jedes Unternehmen diese Finanzdienstleistungen anbieten kann, die zu der jeweiligen Zielgruppe gut passen.
Joel Kaczmarek: Und jetzt mal so zur Verortung. Wie viel seid ihr eigentlich jetzt mittlerweile schon im Team von Banksware und was ist so deine Rolle? Weil wenn man ins Impressum guckt, ich glaube Geschäftsführerin bist du gar nicht, oder?
Miriam Wohlfahrt: Ich war beim Notar vorletzte Woche, ist noch nicht eingetragen. Nee, ich war jetzt lange nicht Geschäftsführerin, da ich noch bei Ratepay in der Geschäftsführung war. Als Bar für ein reguliertes Unternehmen habe ich mich nicht in ein zweites Unternehmen als Geschäftsführerin eintragen lassen. Aber ich bin bei Ratepay raus und habe mich jetzt eintragen lassen. Steht noch nicht im Impressum, aber ich war beim Notar. Meine Rolle bei Banksware, ich bin Co-CEO, bin dort eigentlich die Außenministerin. Also ich bin für alles nach außen hin verantwortlich, für die Kommunikation, für das Marketing, für die Kontakte mit den Kunden. Also auch die Erstkontakte, wenn du so möchtest und darum kümmere ich mich.
Joel Kaczmarek: Lass uns vielleicht abschließend nochmal zwei, drei Sätze sagen zu deinen sonstigen Aktivitäten. Also du hast ja schon angerissen, du bist irgendwie bei Startup-Teams aktiv, du warst in Hacker-School, du machst irgendwie diese School 42, du bist bei Permanent Banking irgendwie sehr umtriebig. Gib mal so das Big Picture, wie kriegt man das eigentlich alles noch unter?
Miriam Wohlfahrt: Manchmal weiss es auch nicht. Ich habe echt tolle Kollegen, die machen ganz viel und die helfen mir ganz viel. Ich habe auch eine tolle Assistentin, der muss ich ganz herzlich Danke sagen. Die ist leider diese Woche krank und ich merke, sie rollt mir wirklich den Rücken frei und koordiniert einfach sehr, sehr viel für mich. Das hilft schon enorm, wenn du jemanden hast, der das übernimmt und da einfach hilft. Ich mache also nicht alles selbst und ich glaube, das ist ganz wichtig, dass man auch viele Dinge auch abgeben kann. Ansonsten hat man einen Tag, der ist schon sehr voll. Man muss sich schon sehr disziplinieren, das irgendwie auch so zu schaffen und das so zu machen. Aber ich brauche auch meine Auszeiten manchmal. So ist es nicht.
Joel Kaczmarek: Und was passiert aber so bei Startup Teens zum Beispiel oder School 42? Erzähl mal ein bisschen davon.
Miriam Wohlfahrt: Also Startup Teens ist ja eine gemeinnützige Organisation, ein gemeinnütziger Verein. Dieser Verein kümmert sich darum, eigentlich Jugendlichen Unternehmertum beizubringen oder nahe zu bringen. Indem man Wettbewerbe macht, veranstaltet Startup-Wettbewerbe mit Jugendlichen, aber auch dabei hilft, Coding-Skills zu erwerben über Coding-Videos, die wir im großen Stil produzieren, über SimpleClub zum Beispiel auch zur Verfügung zu stellen. Es gibt dann auch immer jedes Jahr Role Models. Model Awards. Wir haben ganz viele Mentoren dort in dem Startup-Teams-Netzwerk und wollen einfach diese Botschaft nach draußen bringen, dass wir mehr Unternehmer brauchen in Deutschland, Unternehmer und Unternehmerinnen. Und dass man das am besten schon im jungen Alter anfangen soll und schon während man in der Schule ist, dass man so etwas gezeigt bekommt. Und wir machen dann zum Beispiel auch Kooperation mit TikTok, wo wir dann TikTok-Videos produzieren müssen, um Jugendlichen dann zu erklären, warum Gründen echt cool und sexy ist und dass es ein toller Beruf ist. Also Gründen muss ein etablierter Beruf werden. Also dafür setzen wir uns da ein und machen uns stark. School42, da bin ich seit Neuestem dabei, da bin ich im Beirat. Finde ich eine ganz tolle Initiative von der Lidl-Stiftung. Von dem Dieter Schwarz. Zum einen baut er ja die Modellstadt da in Heilbronn, also wirklich eine Zukunftsstadt, die da entstehen soll. Und er hat da eine Schule ins Leben gerufen. Das ist im Prinzip eine Programmierschule als Gegenentwurf zur klassischen Uni-Ausbildung, wo du quasi programmieren lernst in Teams, aber auch an echten Themen, nicht so theoretisch. Und du brauchst auch kein Abitur, um dort reinzukommen. Du musst dort aber spezielle knifflige, ich sage jetzt mal, Aufgaben lösen, um da überhaupt reinzukommen. Die Höhen sind schon relativ hoch, aber gerade, ich finde, im Programmieren hat man eben oft Leute, die gar nicht aus der klassischen Schulbildung kommen, die richtig gute, richtig tolle Programmierer und Programmiererinnen sind. Und ich glaube, die muss man fördern, weil wir haben einen Fachkräftemangel und wir brauchen viel, viel mehr Softwareentwicklerinnen. Und das ist ein Riesenthema. Deshalb möchte ich sowas auch unterstützen, weil ich das echt großartig finde.
Joel Kaczmarek: Machst du noch Payment & Banking eigentlich viel?
Miriam Wohlfahrt: Viel, also zu wenig. Ich glaube, ich kriege immer wieder ein bisschen geschimpft manchmal. Aber Payment & Banking ist also mein drittes Baby. Ja, RatePay, Banksware und Payment & Banking. Also ich mache das schon auch immer im Hintergrund, wenn wir Konferenzen haben. Das ist einfach ein tolles Team. Das ist eine tolle kleine Firma, die auch unglaublich großen Spaß macht.
Joel Kaczmarek: Also ich merke schon, wir beide könnten hier irgendwie nochmal eine Stunde weiterreden, so viel wie du tust, aber danke schon mal für den spaßigen Ritt, also auch endlich mal verstanden, was deine Firma eigentlich tut. und ihr seid ja noch total am Anfang und man merkt ja auch, ihr findet ja richtig noch euer Geschäftsmodell, sowas finde ich schon irgendwie ganz cool, wenn man Pioniertum hat, also jedes Startup hat Pioniertum, aber bei euch glaube ich nochmal eine Schippe drauf gefühlt, weil es so eine völlig neue Produktkategorie auch ist.
Miriam Wohlfahrt: Ja, es macht auch sehr, sehr viel Spaß. Ich glaube, ich habe eben vergessen zu sagen, wie viele Leute wir sind. Das hast du auch gefragt. Ich glaube, ich habe es nicht beantwortet. Wir sind jetzt 31 und versuchen natürlich also auch. Und wenn ihr Interesse habt an uns, dann guckt doch gerne mal auf unserer Website.
Joel Kaczmarek: Ja, alles klar. Du merkst ja auch ein bisschen, ich tue mich noch schwer, dich richtig mit gemeinen Fragen zu pieken, weil es irgendwie noch so ein relativ neues Modell ist. Komm, ich kann heute auch mal nett sein. Na gut. Hey, Miriam, vielen Dank. Ich wünsche dir viel Erfolg und wir werden hier bestimmt mal irgendwie ein Update fahren.
Miriam Wohlfahrt: Dann darfst du auch gemeine Fragen stellen.
Joel Kaczmarek: So machen wir das. Das halte ich fest. Okay, danke dir.
Outro: Also, danke dir. Danke fürs Zuhören beim Digital Kompakt Podcast. Du merkst, hier ziehst du massig Wissen für dich und dein Unternehmen heraus. Wenn du mit uns noch erfolgreicher werden möchtest, abonniere uns auf den gängigen Podcast Plattformen. Und hey, je größer wir werden, desto mehr Menschen können wir helfen. Also erzähl doch auch deinen Kolleginnen und Kollegen von uns. Bis zum nächsten Mal.