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Joel Kaczmarek: Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Deep Dive Podcast von Digitalkompakt. Mein Name ist Joel Kaczmarek und ich sitze heute mit einem Ordnungshüter hier, zumindest einem ehemaligen. Jetzt sorgt er für Ordnung in der digitalen Welt. Stell dich doch mal ganz kurz vor.
Marco Janck: Ja, hallo erstmal an die Hörer da draußen. Mein Name ist Marco Janck. Ich bin, wie du schon sagtest, Ex-Polizist, bin aber über die nebenberufliche Schiene ins Online-Marketing gekommen und habe 2004 angefangen, eine damals One-Man-Show-Agentur aufzubauen, die damals schon auf den Namen Sumago hörte. Habe dann 2011 meinen Job an den Nagel gehangen, zumindest bei der Behörde als Polizist. Und habe die Agentur so vollberuflich gemacht. Und jetzt sind wir mittlerweile zehn Leute. Und auf dem Weg zu dieser Firma habe ich, glaube ich, eine ganze Menge erlebt. Als Unternehmer und als Online-Marketer, was bestimmt Teil von diesem Podcast hier werden wird.
Joel Kaczmarek: Also ich bereite alle Hörer schon mal seelisch darauf vor, ich glaube, wir werden heute lange sein. Ich glaube, wir werden die Stunde locker knacken, weil Marco irgendwie, wenn ich sage Geschichtenonkel, dann meine ich das wertschätzend. Also ich finde, du erzählst sehr interessant und sehr ausführlich. Ich habe Podcasts von dir schon gehört. Wofür steht du, Marco, eigentlich? Woher kommt der Name?
Marco Janck: Also. Haben mich schon viele gefragt. Also damals war es so Zuma, Suchmaschine, ja, und Go, so für den Startpunkt. Hatte damals so ein bisschen, gibt ja auch noch die Agentur Sumo, hat uns damals ein paar Sales auch beschert, weil die Leute nicht genau wussten, wer wer ist. Kann vielleicht für Sumo aber genauso gegolten haben, keine Ahnung. Aber daher kam es eigentlich. War jetzt nicht so mit Kiffen und nicht mit Alkohol, sondern war schon der Plan, irgendwie das so zu nennen.
Joel Kaczmarek: Ich kann ja mal ein bisschen den Leuten, die jetzt so zuhören, auch mal so hinter den Kulissen Eindrücke geben. Also ich habe dich kennengelernt damals auf deiner SEO-Konferenz, über die wir heute auch sehr viel reden werden. Ich finde, du bist so ein Herzblutmensch und ich möchte gerne dir ein Podium bieten, wirklich mal dieses Herzblut mit ganz vielen Menschen zu teilen, weil ich finde, du machst das sehr, sehr toll. Und vielleicht eine kleine Anekdote vom heutigen Tag. Marco und ich haben uns verabredet in meinem Büro. Und dann habe ich doch glatt verdabbelt, irgendwie die richtige Adresse in den Termin zu schreiben. War ich im Büro, er war bei mir zu Hause. Dann merke ich im Büro, ich habe mein Equipment vergessen. Also holt er mich ab, wir fahren wieder zurück. Also wir haben uns auf der Autofahrt schon ein bisschen unterhalten. Marco ist einer, mit dem man Pferde stehlen kann, würde ich behaupten. Auch wenn er Polizist ist.
Marco Janck: Wir wissen, wie du es meinst.
Joel Kaczmarek: Genau, und da wollen wir jetzt gleich mal eintauchen in diesen Widerspruch. Wie kommt man darauf, als Polizist auf einmal ein Online-Marketing-Business aufzuziehen?
Marco Janck: Ich glaube, wie vieles bei mir hat eine ganz menschliche Komponente. Ich war irgendwie 30, war Polizist. Und wir hatten geplant, dass wir irgendwie als Familie uns vergrößern wollten, nämlich sprich ein Kind kriegen. Das war damals noch so, dass du dann ein halbes Jahr, glaube ich, so Übergangsgeld gekriegt hattest. 630 Mark damals oder so. Wir wussten also, dass ein Gehalt wegfällt. Und ich habe gedacht, ja, wie kann man das kompensieren? Damals fing das mit dem Internet gerade so an.
Joel Kaczmarek: Deine Frau ist auch Polizistin.
Marco Janck: Die ist auch Polizistin, genau. Und ja, irgendwie hat so ein bisschen Unternehmertum eigentlich, glaube ich, immer schon in mir geschlummert. Und ich habe damals so auch gesehen, dass es einen Markt gibt für kompatible Druckerzubehöre, also so Tinten, lose Tinten waren damals noch total angesagt, aber auch so kompatible Druckerpatronen. Und habe dann genau damit angefangen, den ersten Online-Shop aufzubauen. Damals gab es Google ja noch gar nicht in der Form.
Joel Kaczmarek: Wann war denn eigentlich damals?
Marco Janck: Ich habe 1998 die erste Firma gegründet, die hieß damals Look4U und habe dann nur kompatibles Druckerzubehör gemacht. Ich habe vorher ein bisschen Hardware vertickert, damals hat man ja so Computer zusammengeschraubt und ging dann ziemlich schnell in Richtung lose Tinten. und Ja, der Online-Shop lief auch wirklich super. Wir haben aber hier damals, gab es so ein Offline-Event, Combea nannte sich das.
Joel Kaczmarek: Habe ich in einem Podcast gehört, ich kenne das noch. Ich war da als Junge noch, habe meinen Computer da gestoppt.
Marco Janck: Ja, ich kenne sehr viele Leute aus dem Online-Marketing noch, hier Hardware-Schotten-Jungs und so. Mit denen habe ich da alle nebeneinander gestanden, völlig wirr eigentlich, weil es noch gar nicht so richtig was mit Online-Marketing zu tun hatte. Ja, hab dann da ausgestellt und hab da lose Tinten verkauft. Wie irre, war nachher so in der Übergangsphase, dass wir das Kinderzimmer, was wir eigentlich geplant hatten, eigentlich ein Lager war bis zur Decke voll mit Tinten. Und es war wirklich eine goldene Zeit, weil wir so lose Tinten, eine Literflasche für 19 Mark gekauft haben und für 39 Mark 100 Milliliter verkauft haben. Haha. Also da ging wirklich eine ganze Menge. Da habe ich so das erste Mal Tuchfühlung gehabt und hatte auch so das Gefühl, das Gehalt von meiner Frau kann ich für die Phase des Kinderkriegens kompensieren. Ja, und dann hat sich alles von da aus eigentlich so entwickelt in Richtung Unternehmertum. Das war so mein erstes Unternehmen eigentlich so, was ich gegründet habe. Hat dann irgendwann nicht mehr so richtig funktioniert, weil das mit den losen Tinten nicht mehr so geklappt hat. Die Druckerhersteller haben dann diese Chips eingesetzt, um genau das zu verhindern. Die kompatiblen Geschichten, die aus Fernost kamen, das war damals alles nicht so einfach. China-Container zu bestellen ist nicht so einfach wie heute, sondern war ein ziemlich hohes Risiko. Das wollte ich als Beamter nicht gehen und habe dann die Firma verkauft. Das war mein erster Exit sozusagen, ja. Und habe dann gedacht, ja, was habe ich da eigentlich gemacht? Und eine Menge habe ich eben im Vertrieb gemacht über SEO damals, dieses aufkeimende Suchmaschinenoptimierungsthema. Und habe gedacht, okay, dann machst du eine Agentur in dem Bereich auf. War so auch mit der Szene, die damals so da war, ziemlich stark verbandelt. Und da kam dann so Sumago her. Und dann hat sich das so entwickelt, eher nebenberuflich bis 2011. Und dann eben vollberuflich ab 2011 mit Vollgas in Richtung Agentur.
Joel Kaczmarek: Wie hat man SEO gemacht, wenn es noch gar keine richtigen Suchmaschinen gab, wenn die langsam erst so hochpoppten? Also ich bin mir einig, ich hatte so um die Jahrtausendwende das erste Mal mit Google zu tun. Da wusste es ja teilweise noch gar nicht, wie das funktioniert. Und ich erinnere mich noch so an die alte Schule mit Doorway Pages, was ich bei dir auch mal gehört habe, war ja damals in, also das war ja noch Pioniersland eigentlich, ne? Genau.
Marco Janck: Aber war genau das, also wenn du jetzt den Begriff nicht genannt hättest, hätte ich ihn genannt. Doorwell Pages war halt wirklich so eine Technik, dass du eine Seite angeboten hast, die Google toll fand und dann einfach den Traffic umgeschiftet hast in eine andere Richtung. Und das war eigentlich der Kern von dem, was damals gemacht wurde. Du konntest halt mit Keyword Stuffing und so halt die Suchmaschinen in jungen Jahren halt geben ohne Ende, also betrügen. Was heißt betrügen? Das Thema war ja damals so. Und so hat es eigentlich bei allen Leuten angefangen. Ich musste natürlich ein bisschen aufpassen, weil die ganzen Leute, die damals in dieser Szene so drin waren, halt alle aus dem Dailer-Bereich und so, kamen also Sachen, die damals schon nicht legal waren, die heute auch nicht so super legal sind, wenn man sie übertragen würde. Und da als Polizist gleich sich zu outen, wäre auch taktisch vielleicht nicht so schlau gewesen. Also ich musste mal so ein bisschen eine Drahtseilwanderung machen. Das Gute für mich war, dass die aus dem Bereich schon raus waren. Das heißt, recherchieren konnte ich es auch nicht mehr. Ich habe mich dann auch nicht strafbar gemacht. Aber ja, ich habe auch die Fahne nicht nach vorne getragen, zu sagen, ich bin Polizist, weil
Joel Kaczmarek: Was ist denn Dailer, muss ich mal doof fragen?
Marco Janck: Na, früher hat man doch so aus der Software heraus bestimmte, was heute Abo-Modelle sind, bestimmte Fax-Abrufe machen können, die dann umgeleitet wurden, wo du kostenpflichtig dann irgendeinen Fax-Dienst oder so bestellt hast. Also wo einfach Telefonnummern ausgelöst worden sind, die kostenpflichtig waren. Und da ist dann der Traffic umgeleitet worden und da haben Leute sich ja auch in der Phase, wo es ging, eine goldene Nase verdient. Eigentlich bin ich so die ganze Zeit, seit das Internet so entsteht, immer in der Phase dran, dass ich Leute um mich herum habe, die das ausnutzen, was gerade geht. Und das ist heutzutage ja auch immer noch so. Also die Fenster sind sicherlich kleiner geworden. Damals war das Fenster-Sperrangel weit auf. Heute sind es kleine Slots. Da muss man halt auch gucken, dass man die Slots vielleicht kriegt, zumindest wenn man in der Nische aktiv sein will. Das ist jetzt vielleicht nicht was für große Brands, aber ich glaube, es gibt diese Nischen immer noch, die man nicht nur mit Geld einkaufen kann.
Joel Kaczmarek: Ja, aber ich erinnere mich auch so, gerade auch mit ganz frühem SEM gab es ja wie viele, die da mit, weil es noch günstig war und die wussten, wie man es ausspielt, konnte man viel machen oder hier mit dem ganzen Affiliate-Marketing. Also es gab immer so Goldgräber-Momente und dann hat es sich halt so normalisiert. Was hast du jetzt noch so für Lücken? Der geneigte Zuhörer fragt sich jetzt vielleicht, was gibt es da noch so? Vielleicht mal eine.
Marco Janck: Also wer mir so ein bisschen folgt wird, vielleicht mitgekriegt haben, dass ich mich mit der Agentur auch sehr stark in den letzten zwei Jahren auf holistische Landingpages spezialisiert habe. Google achtet zurzeit nach unserem Empfinden sehr stark darauf, wie Texte und wie User-Signale zusammengewürfelt werden und wie die algorithmisch gute Inhalte feststellen können. Und da sind die sehr, sehr langen Inhalte, also 3000 Wörter plus mit entsprechend guter Bebilderung, mit vielleicht noch einem aktiven Text, YouTube-Channel dabei, die helfen wirklich extrem, wenn man sie mit Hebeln koppelt, wie WDF, EDF, Word2Vec, also so ein paar Toolsachen, dass man eben Texte wirklich algorithmisch oder nach einem Algorithmus optimieren kann. Und die Sachen funktionieren zurzeit wirklich wie Hölle. Das Problem daran ist, dass die Seiten halt, hört man vielleicht schon raus, in der Produktion relativ teuer sind. Das heißt, so eine Seite kostet bei uns agenturseitig so ab 5.000 Euro, geht vielleicht bis 15.000, 20.000 Euro hoch. Je nachdem, wie YouTube da noch verwurschtelt ist. Videoproduktion ist relativ teuer. Aber die Dinger wirken halt wirklich. Ist halt nicht mehr so die Goldgräberstimmung wie damals, weil es damals ja für wenig oder gar kein Geld viel Traffic gab. Jetzt musst du halt Geld investieren, aber kannst immer noch viel Traffic bekommen. Oder zumindest, und ich glaube, dass auch die Challenge gegen die großen Amazons und die großen Player im Markt halt wirklich nochmal wenigstens für einen kurzen Timeslot irgendwie anstinken. Und ich glaube, das ist ja wichtig, weil sonst der deutsche Mittelstand ja auch vor die Hunde geht, wenn man nur noch die großen Player haben. Ich weiß gar nicht, wo der Platz noch irgendwie für deutschen Mittelstand sein soll. Und der trägt unser Land.
Joel Kaczmarek: Zum Verständnis, wenn du jetzt sagst, 5.000 Euro plus kostet so eine Erzeugung, meinst du mit einer Domain sozusagen, dass du ein Angebot für einen Akteur von euch jetzt komplett bespielst oder eine einzelne Landingpage?
Marco Janck: Also es ist unterschiedlich. Kommt ein bisschen auf die Strategie an. Du kannst auf einer Single Domain im Endeffekt eine so eine Seite bauen. Das funktioniert auch sehr gut, gerade wenn du Keyword Domains noch rumzuliegen hast, die auf dem Keyword funktionieren. Oder du kannst auch in das Corporate Design arbeiten. auf der Marke gehen. Da musst du mal ein bisschen aufpassen, dass du nicht gerade, wenn du noch einen Shop dabei hast, deine Suchtherme nicht kannibalisierst und dann vielleicht stärker mit deinem informationsorientierten Ergebnis bist, als mit dem transaktionalen Ergebnis, also dem Shop-Ergebnis. Aber ich glaube, aktuell geht es genau darum, da diese Waage zu finden, wo ich noch mitspielen kann, wo Google genau diese Shop-Ergebnisse ausliefert oder informationsorientierte Ergebnisse ausliefert und da seine Lücke zu finden und für beide Suchintentionen auch ein Angebot anzubieten. Ein Online-Shop hat in der Regel seinen Online-Shop und denkt, damit will ich aktiv sein. Wenn du aber siehst, dass die Ergebnisse in Google 1 bis 10 nur Shop sind, jetzt irgendwie in den Google News irgendwas passiert ist in der Weltpolitik oder so und irgendein Thema jetzt nach vorne gespült wird, dann dauert das keine 24 Stunden und dann kommen die ganzen informationsorientierten Ergebnisse rein. Und wenn du dann kein Angebot hast, was du nachschieben kannst dann bist du raus, zumindest von der ersten Seite. Und ich glaube, um das Game geht es, nicht nur noch eine Waffe im Spiel zu haben, sondern mehrere Möglichkeiten.
Joel Kaczmarek: Also ich sehe schon, wenn wir unsere Transkripte im großen Stile auf die Seite bringen, dann rufe ich vorher dich an. Die sind nämlich 15 Seiten lang teilweise.
Marco Janck: Ja, was schon pfiffig ist, aber die müssen natürlich für den Algorithmus optimiert sein. Gerade so Sachen wie Word2Vec, also wie bestimmte Wörter in einem Vektorenzusammenhang nah beieinander stehen. Das wertet Google ja auf der anderen Seite aus, weil die gucken ja nicht auf die Seite rauf und sagen, das, was der Joel jetzt macht, ist ein toller Inhalt, nur weil Joel macht. Sicherlich ist das ein Aufhänger, dass du es machst, weil du eine Autorität bist vielleicht in einer bestimmten Geschichte, aber die wollen ja so viel wie möglich algorithmisch erkennen. Und da sind diese Algorithmen natürlich wichtig zu verstehen und die nachzubauen.
Joel Kaczmarek: Mal zurück zu Sumago. Also du hast gesagt, Polizist bis 2011, dann irgendwie Vollzeit. Wie hast du das gemacht, dass du das parallel, also viele Leute hören jetzt vielleicht zu, sind gerade in einem Job, da unzufrieden, haben latent irgendwie Lust, was zu gründen. Wie macht man sowas parallel zu etwas anderes? Machst du das immer an deinem Wochenende oder immer ab 17 Uhr? Wie bist du damals daran gegangen?
Marco Janck: Also erstmal musst du, ich glaube, das ist die Grundvoraussetzung, du musst Lust haben, viel zu arbeiten. Und Spaß an dem Thema haben, das macht dir zumindest leichter, eben viel zu arbeiten. Wenn du auf irgendwas keinen Bock hast, dann macht es eigentlich auch keinen Sinn, da viel zu arbeiten. Also du musst den Willen haben, irgendwas nach vorne zu bringen. Bei mir war es damals in der Suchmaschinenoptimierung so, mir hat das mega Spaß gemacht, war ein völlig neues Feld. Und ich habe Erfolg gehabt. Ich glaube, das ist auch so ein tragender Punkt, der dich halt motiviert. Und dann sind es halt wirklich knallharte 16-Stunden-Tage. Also erst arbeiten als Polizist, dann nach Hause kommen und nochmal weiterarbeiten. Und das Opfer musst du halt bringen. Da reden halt viele in der Selbstständigkeit von, du musst dich wirklich richtig reinhängen. Das ist wirklich Das ist hart. Bei mir war es so, dass wir natürlich dann irgendwann ein Kind gekriegt haben als Familie und ich mich auch so ein bisschen rausgezogen habe, weil unser Sohn Schreikind war und ich schon ein bisschen das auch als Flucht benutzt habe. Also da waren vielleicht ein paar äußere Faktoren, die mich auch dahin getrieben haben, die ihr vielleicht jetzt nicht reproduzieren könnt. Bei mir war es so, ihr müsst euch dann vielleicht, was ist die Alternative zum Schreikind, wo kann man so einen Druck auslösen?
Joel Kaczmarek: Aber ich weiß, was du meinst. Also einerseits kenne ich das, dass manchmal die Arbeit dann weniger anstrengend ist als die Familie in solchen Situationen. Und man muss den Leuten, glaube ich, mal den Zahn ziehen, so dieses Lifestyle-Gründertum, dass die Leute mal denken, also manche haben das Gefühl, man schreibt sich jetzt mal in den Lebenslauf, ich habe was gegründet und dann gehöre ich irgendwie dazu und es ist cool und hip und das mache ich so on the fly. Und dass das nicht so ist, man sagt ja nicht umsonst, ein Selbstständiger arbeitet jetzt selbst unzuständig. Selbstständig, genau.
Marco Janck: Ich glaube, das muss man auf jeden Fall bringen. Und dann ist es harte Arbeit, Wochenendarbeit. Nachher war es so, dass ich in einer Einheit gearbeitet habe, wo ich mit dem Laptop auf dem Schoß auch eine Menge machen konnte. Muss ich auch mal sagen, wenn ich ganz normal im Funkwagendienst gearbeitet hätte, wäre das auch nicht möglich gewesen. Also ich hatte eine Menge Freiräume, wo ich eine Menge warten musste, eine Menge sitzen musste. Und da hat sich das halt so ergeben. Da habe ich die Freiräume genutzt. kreativ.
Joel Kaczmarek: Ich habe gerade so ein Bild vor mir, wie du bei so einer Observierung sitzt, Fernglas in der einen Hand, Laptop in der anderen.
Marco Janck: Jetzt hast du es ja schon gesagt, ich war eine ganze Zeit lang beim MEK, habe observiert eine ganze Menge. Und da ist es halt so, dass du sehr lange vor irgendwelchen Anschriften stehst. Das war echt so, okay. Und auch du in so einer Einheit oftmals rotierst. Das heißt, du hast eine Menge Zeit, wo du wirklich nur stehst. Und dann kannst du die Zeit nutzen oder nicht nutzen. Ich habe es halt so genutzt.
Joel Kaczmarek: Hast du dann auch Leute angestellt irgendwann? Oder hast du das lange so als One-Man-Show gemacht und dir eher so externe dazugeholt?
Marco Janck: Genau. Also ich habe eigentlich alles alleine gemacht, habe immer zu den Events mir natürlich Leute dazu geholt, aber war immer sehr autark. Ich habe ein paar Freelancer gehabt, denen ich vertraut habe. Bei mir basiert alles sehr viel auf menschlichen Sachen und auf Vertrauen. Und die haben mir teilweise geholfen, aber das meiste habe ich halt wirklich selbst abgewuppt, weil ich da auch schon so ein Kontrollfreak bin. Ich probiere alles zu kontrollieren. Das hat sich in den letzten Jahren ein bisschen geändert. Mit einer Agentur und zehn Mitarbeitern kannst du nicht mehr alles kontrollieren. Dann musst du auch kontrollieren lassen. Musst dich auch lernen. Aber zu Anfang habe ich schon eigentlich fast alles selber gemacht.
Joel Kaczmarek: Aber ich erinnere mich noch, ich habe witzigerweise mal, als ich dich angefragt habe für unseren Podcast, habe ich so unsere letzten E-Mails rausgesucht. Und die waren echt ein paar Jahre alt. Und da hatte ich dich für irgendeine Gründerszene-Geschichte angefragt. Ich glaube, Speaker auf einem Event oder sowas. Und du warst, glaube ich, der Einzige, der mal die Ausrichtung und die Logik dieses Events hinterfragt hatte. Der meinte so, und du Ich weiß noch nicht, also ich habe grundsätzlich, ist die Bereitschaft da, ich hätte auch Lust und ich schätze deine Arbeit sehr, aber ich habe bei dem Event so das Gefühl, die Ausrichtung ist mir zu antiseptisch in diese und jene Richtung.
Marco Janck: Antiseptisch.
Joel Kaczmarek: Ich glaube antiseptisch war mein Wort, aber das fand ich cool. Also sonst hast du halt so viele Leute, die so, ja okay, Rampenlicht, Attacke, hier komme ich und eigentlich gar keine Fragen stellen. Bei dir hatte ich das Gefühl, du guckst halt auch mal hinter die Kulissen und denkst so über den Purpose der Sache nach, also Man darf ja auch mal Werbung für deine Sache machen. So, aber weitergetaucht. Wie muss ich mir das vorstellen, wenn du Marketing machst, was ja eigentlich Beratungsgeschäft dann war wahrscheinlich. Also selbst wenn du jetzt viel Sitzzeit hast in so einem Polizeiwagen, du machst ja doch nicht nur irgendwie nur E-Mail-Kram, sondern musst du eigentlich zum Kunden hin, musst die bespielen, musst mit denen zusammenarbeiten. Hat sich das vertragen?
Marco Janck: Ja, du musstest halt nicht viel zum Kunden. Also du konntest eine Menge telefonisch machen und den größten Teil hast du digital gemacht. Also wenn du jetzt irgendwie Title- und Description-Optimierung gemacht hast, Das ging halt sehr gut. Excel-Tabellen verwalten auf dem Laptop, auf dem Schoß, da musst du nicht unbedingt mit dem Kunden reden. Du brauchst nur die Zugänge, die musst du dir einmal besorgen. Und da hat sich eigentlich nicht viel verändert. zu dem Business, wie wir es heute auch machen. Jetzt achten wir mehr auf Kundenbindung und so. Damals, muss ich aber auch sagen, waren die Kunden, die waren natürlich nicht so, von der Anzahl her, waren es so viele Kunden, wie jetzt das in der Agentur sind. Und das heißt, du hast vielleicht eine Handvoll Leute gehabt, mit denen du zusammengearbeitet hast, oftmals auch auf einem sehr persönlichen Level. Das heißt, wenn du was wolltest, hast du die angerufen. Also so ein distanziertes Business Level gab es eigentlich nicht, sondern ich habe eigentlich nur für Leute gearbeitet, die ich auch zumindest über die Zeit kannte. Und dann ließ sich das ganz gut wuppen irgendwie. Also da ist jetzt dein Gedanke viel zu businesslastig. So war das damals in den Anfängen nicht. Jetzt würde ich dir recht geben, wäre es schwieriger sicherlich, weil viele Kunden das auch einfordern, den Kontakt. Damals bist du nur eigentlich an den Erfolgen gemessen worden und das wollten die Leute auch nur von dir, die dann auch deine guten Bekannten waren. Also war viel persönlicher.
Joel Kaczmarek: War da Zahlungsbereitschaft schon da für so ein Thema? oder musstest du viel so Aufklärungsmarketing machen?
Marco Janck: Nö, die Zahlungsbereitschaft war wie heute bei den Leuten, die eine Vision haben, immer schon da. Ich glaube nur, dass es heutzutage fast gar keine Leute mehr mit Visionen gibt, sondern nur noch Leute, die irgendwie denken, sie müssen auf der Überholspur irgendwie viel Cash machen. Das hat aber nichts mit Visionen zu tun. Irgendwann nochmal den Businessplan rauszugraben und zu schauen, wie war denn meine Vision eigentlich damals und wie verträgt die sich vielleicht jetzt mit der Digitalisierung. Die Leute, da gibt es ein paar, klar, der ist auch unser Idealkunde. Aber das reicht nicht für alle Agenturen da draußen, glaube ich, für Idealkunden. Das heißt, du musst sehr viele Leute, da ist ein Tröpfchenkunde, also immer den Stein langsam aushöhlen. Auch nicht immer mit dem C-Level reden, sondern auch mehr mit anderen Hierarchien reden, um diesen Stein einfach zu höhlen. Also wir sind viel, viel schneller in diesem ganzen Online-Marketing-Thema, als es eigentlich der ganze Markt ist. Wir sind so weit voraus. Die tun mir eigentlich leid, weil die können gar nicht hinterherkommen. Das Thema ist so schnell und es gibt ja noch als Unternehmer, wenn du in einer offline Firma mal warst, auch so viele andere Themen, die wichtig sind, nicht nur Digitalisierung. Wer mal ins Unternehmerleben so ein bisschen reingeguckt hat, der weiß, dass das viel größer ist, dieses Thema. Und so spiele ich es gerne, aber du musst eben immer auch einen Sparringspartner finden und davon gibt es viel zu wenige. Die meisten erzählen nur.
Joel Kaczmarek: Wie war damals die Reaktion von deinem Umfeld? Also so deine Kollegen zum Beispiel, waren die neidisch, haben die dich verarscht oder wollten die mitmachen und auch so deine Familie?
Marco Janck: Also ich glaube, alle haben es belächelt zu Anfang, weil das mit dem Internet War ja damals sowieso noch nicht so, ob sich das durchsetzt. Also ich habe daran geglaubt und natürlich wirst du belächelt. In der nächsten Stufe, wenn du Geld verdienst, hast du die Neider auf dem Schirm. Ich glaube, das prädestiniert natürlich in dem Bereich. Als ich Polizist war, habe ich gelernt, dass ich in geregelter Armut lebe. Ich glaube, ich bin Also mit Armut hat das nichts zu tun, aber du bist natürlich auch nicht Großverdiener. Aber wenn du natürlich mehr verdienst und dir vielleicht auch mal einen Urlaub irgendwo anders leistest, wo die anderen jetzt nicht hinkommen, abseits von Malle, dann hast du natürlich automatisch die Neider. Das rauszudividieren, dass das eigentlich so ein Faktum von Erfolg ist, fällt zu Anfang ein bisschen schwer, weil du ja Teil von dem System bist. Ja, ich glaube, Neid war das größte Ding. Ja, komischerweise lief das so nebenberuflich sehr lange. Das hat mich so ein bisschen gewundert. Ich hätte erwartet, dass ich früher angeschissen werde von Leuten. Aber das lag sicherlich daran, dass ich in einer relativ kleinen Einheit war und wir uns alle sehr super verstanden haben. Als es dann ein bisschen anders wurde, irgendwann gab es ja die Verräter auch, wo ich dann gezwungen wurde, mich zu entscheiden. Aber alles gut irgendwie. Also das gehört zum Menschen dazu. Neid ist auch total menschlich. Ich muss mich selbst manchmal auch kontrollieren. Also ich bin ja selbst auch auf manche andere Leute neidisch. Das ist eigentlich auch eine ganz gute Position. Man darf sie nur nicht negativ für sich belegen.
Joel Kaczmarek: Also hieß es, irgendwann warst du zu erfolgreich, als dass du das noch nebenbei hättest machen können und dürfen sogar?
Marco Janck: Genau, es gab irgendwann diese Phase, wo zumindest im Land Berlin die Behörde gesagt hat, reicht uns nicht mehr, dass ihr nur eure Gewerbe anmeldet, sondern wir wollen auch sehen, was ihr verdient. Und dann bin ich mit meinem Jahresabschluss da hochgetappert und mein Chef hat auch nur gegrinst und hat gesagt, du weißt ja jetzt, was passiert. Ja, wusste ich, ich musste mich entscheiden. Und da ich immer so ein Typ war, der immer nach vorne geblickt hat. Also ich bin so ein Typ, der sich nie mit 70 sagen will, ich habe irgendeine Chance nicht genutzt, sondern ich will irgendwie spüren, wie sich irgendwas entwickelt hat. Ich wusste, auf was ich mich einlasse. Ich wusste, dass ich das Geld aus der Behörde verlieren werde. Aber ich hatte so viel auf der anderen Seite, dass ich wusste, in welches Netz ich falle. Und deswegen war die Entscheidung für mich eine reine Bauchentscheidung. Ich habe einfach das gemacht, was mir zu dem Zeitpunkt am meisten Spaß gemacht hat. Und das war halt das Online-Marketing. Was nicht heißt, dass ich die Zeit bei der Polizei missen will. Also war eine super Zeit. Polizist zu sein ist ein super Job, weil du echt Leuten hilfst. Auch wenn das bei vielen Leuten anders ankommt. Aber eigentlich will jeder Polizisten haben. Sieht man jetzt in der heutigen Entwicklung auch. dass plötzlich wieder Wert geschätzt wird. Aber alles zu seiner Zeit. Polizeidasein hat auch was mit Schichtdienst zu tun, mit sich verändernden Hierarchien. Und dann muss man nicht sein ganzes Leben lang haben. Aber auch mal eine Behörde kennengelernt zu haben, die Hierarchien, ist gut übertragbar auf Konzernarbeit. Da habe ich eine Menge Sachen gelernt. wie Menschen ticken und wie man mit Leuten umgehen kann, auch in einem Konzern. An viele Skills, die mir die Polizei mitgegeben hat, da müsste ich Tausende von Euro an Workshop-Geld bezahlen, habe ich da einfach mitgekriegt.
Joel Kaczmarek: Was sind so deine drei Takeaways? Der richtige Umgang mit Konzernen und Mittelständlern?
Marco Janck: die ich aus der Behörde rausgenommen habe. Ich glaube, dass diese Machthierarchien zu verstehen, warum Leute handeln, das ist, glaube ich, das Hauptding. Eigentlich zu wissen, du hast gerade Neid angesprochen. Hierarchien haben immer was mit Neid zu tun, auch auf denen, die da drüberstehen oder die andere Budgets haben oder so. Und zu wissen, warum die miteinander so agieren. Ich war, wie gesagt, beim MEK. Wir haben eine ganze Menge mit Profiling gemacht. Heißt also, diese Gabe dafür, Menschen beurteilen zu können, warum sie bestimmte Handlungen machen in einer bestimmten Struktur, hilft mir bei jeder Beratung irgendwie, weil da sitzen dann zehn Leute und ich brauche erstmal eine Stunde ungefähr, um zu wissen, wie die Hierarchie jetzt in dieser Gruppe ist. Und das hilft mir nachher in dem ganzen Tagesworkshop meinetwegen, weil du dich dann in dieser Hierarchie, in dem Workshop bewegen kannst und auch dannin der meinetwegen SEO oder Content-Marketing-Betreuungeben doch weißt, wer welche Entscheidungentreffen kann nachherund wer aber so diesen Tropfen ebenin die Geschäftsführung tragen kann. Und beides ist sehr wichtig. Also sind eine Menge Sachen, aber auchsprechen vor Leuten überhaupt, also wir habenEinsatzbesprechungen immer vor vielen Menschen gemacht,weil bei einer Einsatzbesprechung sind immer50 bis 100 Mann anwesend gewesen. Das heißt, du musst es ziemlich schnell lernen eben Also aufgeregt darf man immer sein, aber Schnappatmung ist halt schwierig. Und da neigt man ja so zu, wenn man da sehr aufgeregt ist. Und ja, das ist halt da abtrainiert worden. Also eine Menge Skills, die ich jetzt super in meinem Leben einfach auch einsetzen kann als Unternehmer oder als Online-Marketer.
Joel Kaczmarek: Ich erinnere mich, als ich damals bei Gründerszene war, kam irgendwie Kolja, mein Investor, zu mir und meinte so, ja, hier, wir müssen mal SEO machen und so für die Seite, lalalala. Und dann meinte er so, hier, guck dir mal die SEO-Compics an. Er hatte damals gesagt, das ist das beste SEO-Event, was es so gibt, da sind die alle. Ich dachte so, okay, und dann bin ich so irgendwie auf Tuchfüllung, hab dich irgendwie angesprochen, wir sind da irgendwie Artikel gemacht und hast das angeguckt und ich hatte so das Gefühl, die Compics ist so irgendwie dein, wie soll man sagen, Dein Durchbruch klingt so, als wenn es vorher nicht erfolgreich gewesen wäre, aber schon so das diejenige, was dich auf ein anderes Level gehoben hat. War das so? und vielleicht erzählst du mal ein bisschen, wie es dazu kam, was das Event so ausmacht?
Marco Janck: Ich habe ja schon erzählt, dass ich so ziemlich früh Teil dieser ersten entstehenden SEO-Szene war. Und die SEO-Campings war eigentlich für mich so eigentlich ein Part, wo ich viele Felder zusammenführen konnte. Es gab damals schon Konferenzen im SEO-Bereich. Es gab Barcamps, also diese Kultur von Barcamps war damals noch total angesagt. Und ich habe mir irgendwie, nachdem ich die ganzen Sachen besucht habe, gedacht, okay, jedes ist cool für sich, aber die Barcamps waren mir zu frei. Da konnte jeder machen, was er will, hat auch nichts gekostet. Und ich hatte damals schon die Überzeugung, wenn du kein Geld nimmst für so ein Event, was soll dabei rauskommen? irgendwie? Denn organisiert sich das zwar selbst, aber nur bis zu einem gewissen Level. Und auf den Konferenzen habe ich ziemlich schnell gemerkt, dass da eben das meiste Sales war. Und ich wollte die besten Parts aus beiden Welten irgendwie zusammenführen und habe gedacht, ich mache sowas wie ein professionalisiertes Barcamp. Und daraus ist dann die SEO Campings entstanden. Das heißt, ich habe so die Szene, die so da war, zusammengeführt. Jeder konnte einen Vortrag machen, egal welches Level er hat. Er musste nur in dem Bereich halt agil sein und arbeiten und was zu berichten haben. Und habe die an einem abgelegenen Ort in Berlin, nämlich einem Hotel am Mögelsee, zusammengefärscht und habe denen zwei Tage Bespaßung gegeben. Und das hat halt ganz gut funktioniert. Gerade dieses Zwischenmenschliche, nicht diesen Kontakt ständig zum Internet zu haben, sondern wirklich zu kommunizieren und sich auszutauschen auf einem echten professionellen Level, nicht auf einem Sales-Level. Das hat bis, ja, wir sind jetzt im zehnten Jahr, hat also sehr gut funktioniert. Und wir haben das Konzept ja jetzt auch ausgeweitet, weil ich nämlich daran glaube, dass diese Form von Events eine Form der Zukunft sind. Sicherlich nicht. abschließend, also die ganzen großen Geschichten wie Online-Marketing, Rockstars und SMX, alles was es da gibt, was richtig groß abläuft, hat alles seine Berechtigung. Ich gehe da auch gerne hin. hat nur in meiner Welt überhaupt nichts mit Lernen zu tun, sondern es ist Unterhaltung oder Draufsicht auf bestimmte Marketingthemen, das ist wichtig. Dazu musst du natürlich immer Talent haben oder auch das Know-how haben, um die Teile auch zusammenzubauen. Und ich würde jetzt mal behaupten, dass 80% der Leute da draußen die einzelnen Puzzleteile gar nicht haben, um es zusammenzubauen. Die lassen sich halt nur bespaßen. Und das, was ich halt so mitkriege, ist, dass die Leute zu ihren Chefs gehen und sagen, ich will mal zu so einer Fortbildungsveranstaltung und nennen dann die Online-Marketing-Rockstars. Ja, ich glaube, so läuft Bildung eigentlich nicht, sondern für mich ist Königsklasse der Bildung, dass sich Menschen treffen, die Ahnung von dem Thema haben und sich da austauschen und man seine Fragen, die man hat, einfach loswerden kann. Und ich glaube, das schaffen wir mit unseren Events ganz gut. Und damit sind wir so ein Gegenpart eigentlich zu diesem Trend, der bei diesen Mega-Events gerade ausgelöst wird, wo ich mich überhaupt nicht sehe, wo ich aber manchmal neidisch bin. Da sind wir wieder bei diesem Thema Neid. So ein Typ wie Philipp Westermeyer, muss ich eingestehen, der hat nach mir angefangen mit einem kleinen Event, hat jetzt ein 40.000-Mann-Event gebaut da. Da bin ich manchmal neidisch, klar. Aber ich sehe mich da eher als so einen kleinen Pirat, der eben diesen Gegenpart anbieten will. Und ich glaube auch, dass ich den mag wie ein Pendel. Der Pendel schlägt jetzt aus in diese Mega-Events, zieht jetzt sehr viele Leute in diese Szene rein und die merken irgendwann, wenn dieser Ausschlag ganz oben ist, dass die da nichts lernen oder nicht so viel lernen, was sie umsetzen können. und dann kommt dieses Pendel wieder zurück und dann sind wir vorbereitet, die Leute aufzufangen. Also ich glaube da wirklich dran, dass diese Kommunikation, Menschen zusammenbringen, Mastermind-Gruppen austauschen auf einem gewissen Level, dass das die Zukunft ist und da bauen wir auch eine Menge, was unser Unternehmen angeht und so bauen wir in die Richtung.
Joel Kaczmarek: Naja, ich meine, ich kann ja da auch mal meine Sicht spiegeln. Ich bin ja auf beiden Events schon gewesen und ich glaube, ich habe die besondere Situation, dass ich dadurch, dass ich die Macher gut kenne und auch irgendwie als Medium dann eine andere Rolle habe als jetzt ein klassischer zahlender Kunde, einen anderen Blick habe. Und ich gebe dir schon recht, also OMR ist so, die haben es ja auch mittlerweile gesplittet, ein Teil ist so für Schmalentaler mehr so eine Art Messe und ein Teil ist irgendwie Vortrag, wo es halt sehr viel über große Namen geht, also große Musiker oder hier Gary Vee und wer da alles irgendwie rumhoppelt und so. Also ich würde sagen, es ist definitiv so, dass die Lernkurve da nicht so hoch ist, sondern eher Netzwerken. und bei dir erinnere ich mich, also als ich auf der CO Campix war, damals wohnte ich noch als junger Nachstudent quasi, gerade wieder zurück nach Berlin gezogen in Spandau, da konnte ich mir eine Wohnung leisten. Es war unfassbar, ich bin ungelogen. 120 Minuten, muss man sich überlegen, in einer Stadt, zwei Stunden, in einer Stadt, ohne die Stadt zu verlassen, gefahren, Endstation S-Bahn, einen Bus genommen, irgendwo in die Pampa, nächsten Bus umgestiegen und bin dann irgendwann im Wald rausgefallen, laufe irgendwie 500 Meter so einen Weg lang und bin dann im Hotel, so im Paradies, ja, Wald, Wasser. Und das war wirklich wie Camp. Also das stimmte halt. Und das war schon Also ich weiß, ich bin in diese Vorträge gegangen, habe mich da reingesetzt. Bei manchen habe ich null verstanden. Bei manchen habe ich irgendwie so 50 Prozent verstanden. Ich glaube, 50 waren es meistens. Aber vieles gar nicht. Und dann habe ich schon gemerkt, so interessant, so SEO-Größen, die ich auch kannte. Markus Tandler, Andreas Grab, André Alper, die da alle rumgetont sind. Die hast du halt irgendwie an der Fressstelle. dann, so im Wasserloch, standst du daneben und hast gesagt, ey, wie kann ich bei Gründerszene dies, das, jenes machen? Was haben die dir erzählt? Und das fand ich total klasse. Also Ich glaube schon, dass du da einen Punkt hast. Aber wie machst du das? Also wie schaffst du es? Am Ende des Tages geht es ja um Skalierbarkeit von Qualität. Also wenn ich jetzt mal geguckt habe, Campix ist jetzt auch bei 7.000 Teilnehmern, schreibst du auf deiner Seite.
Marco Janck: Nach zehn Jahren, also nicht Einzel-Events, also addiert, muss man schon sagen. Wir sind ungefähr 600 Leute pro Event, aber wir sind im Marketing. Große Zahlen, Populismus ist wichtig, da kommen wir nicht dran vorbei. Also ich sehe, bei dir wirkt es schon. Schönes Learning für die Hörer übrigens, ja.
Joel Kaczmarek: Ja, absolut. Guck mal, selbst so eine erfahrenen Dullis wie ich hier fallen drauf rein. Aber wie machst du das? Also am Ende des Tages geht es ja darum, Qualität skalierbar zu machen. Das ist auch, was mich antreibt. Also digital kompakt ist ja Tiefgang und Qualität und das hochzuprügeln, dass viele Menschen davon partizipieren können. Wie machst du das bei der Comebacks, dass du es schaffst, dieses Level zu halten und irgendwie hochzuziehen?
Marco Janck: Es ist gar nicht so leicht. Also es ist auch nicht skalierbar, würde ich behaupten. Das ist auch meine Angst. Die CampX ist klassische People-Business, also wirkliche People-Business, damit extrem aufwendig. Also für das Agenturgeschäft auch sehr personalintensiv, weil du diesen Kontakt halten musst zu den Leuten. Und wir haben es ja jetzt mit allen, wir haben ja mittlerweile sieben Events, die wir beackern. Es ist nicht so leicht, jetzt die anderen Events auf dasselbe Level wie die SEO-Campings zu ziehen, sondern wir sind jetzt mit der Contentics, die Schwester von der SEO-Campings. für den Content-Marketing-Bereich, sind wir jetzt im zweiten Jahr und sind jetzt bei 300, 350 Leuten, also so ungefähr bei der Hälfte. Und wir geben uns aber auch die Zeit, zu entwickeln, bis wir vielleicht bei 500 Leuten sind im Thema Content-Marketing. Weil nur so kann eine Sache organisch wachsen. Das jetzt so hoch zu prügeln, wie jetzt so der Stil skaliert, wie Online-Marketing-Rockstars, sage ich mal, in Kleinen, Das ist erstmal nicht meine DNA, weil ich gar nicht so funktioniere und ich glaube, da muss man auch ehrlich mit sich selbst sein. Ist denn das mein Business, so ein OMR-Ding aufzubauen oder nicht? Und dann muss ich ganz realistischer bei einem Neid sagen, nee, ist gar nicht mein Ding, sondern ich will das persönliche haben, ich ticke so und die Zeit nehme ich mir und ich glaube einfach daran und das ist dann so eine Vision, dass ich das hinkriege, weil dieser Markt dafür da ist, von Leuten, die irgendwann lernen wollen, die irgendwann raffen wollen, Nee, Lernen findet woanders statt. Und das heißt nicht, dass man nicht zur SEO Campings und zur OR geht. Also es schließt sich ja gegensätzlich nicht aus. Wenn die Termine übereinander liegen, das ist natürlich ein bisschen schwierig, weil wir beide so im März sind. Jetzt betteln die sich ja dieses Jahr mit der SMX. Wir konnten uns so ein bisschen rausfleuchen. Aber im Kern geht es darum, alles mitzunehmen, wo man entweder eine Vision kriegt oder wo man lernen kann. Und da bin ich ja selbst nicht anders. Ich gehe ja auch zu einem OMR, aber ich gehe auch zu Zwei-Tages-Workshops, wo irgendwelche Leader, die ich halt kenne, wie ein Julius van der Laar oder so, wo ich auch viel Geld dafür bezahle, um den Menschen kennenzulernen. Weil das ist ja der große Punkt, dass du Leute auf der OMR nicht wirklich kennenlernst. sondern in einem Tagesworkshop oder Zweitagesworkshop lernst du halt über die Zeit wirklich den Menschen für vielleicht 1000, 1500 Euro aber wirklich kennen. Du kriegst eine Telefonnummer nachher, wo du den auch mal anrufen kannst. Dann gibt es immer noch das Level Sympathie, passen die Themen zusammen. Klar, aber ich glaube, das ist so für mich Königsklasse, einfach zu sagen, ich lerne Leute kennen, mit denen ich auch hinterher in meinem Business wirklich noch was bewegen kann. Und die kaufe ich mir auch gerne für mich ein. und die Chance, da Leute zu finden auf der CampX, Die ist relativ hoch, glaube ich.
Joel Kaczmarek: Was ist mit deiner Themenauswahl? Also ihr macht mit Sumago SEO, ihr macht Content Marketing, hast du gesagt. Ihr habt teilweise auch Tools, die ihr baut und irgendwie, ich habe das Gefühl, Advertising generell ist ein Thema für dich. Warum machst du zum Beispiel gar nichts mit irgendwie Facebook und Co., dass du sagst, so Social Advertising, also Facebook Marketing ist ja so ein Thema, wo ich merke, hebt total ab, total komplex geworden, verstehen viele nicht. Ist das nicht eure Baustelle?
Marco Janck: Wäre eine Baustelle, aber ist eine Sache des Horizonts einfach. Wir sind wieder, wir kommen immer an dasselbe Thema Skalierbarkeit. Ich glaube, du kannst so ein Ding hochprügeln. Ich könnte mir jetzt irgendwelche Fachleute einsammeln, leisten könnte ich es mir und jetzt irgendwie wachsen auf Däubel komm raus. Habe aber die Erfahrung gemacht über die letzten Jahre, dass da immer irgendwelche Hülsen dabei sind. Und dann stehst du irgendwie da mit 50 Leuten und hast 20 Hülsen da mit bei. Hülsen in Form von Unternehmenskultur. und wie entwickelt sich deine Firma wirklich abseits der Kapitalperformance. Und da will ich nicht hin irgendwie. Also ich bin schon Fan von langsamem organischem Wachstum, weil ich daran glaube, dass Unternehmenskultur für den Erfolg der Firma extrem wichtig ist. Und wenn das Puzzleteil zu uns passt, ich den Richtigen kennenlerne, der mit uns gemeinsam den Weg geben will, würde ich mich da nicht verschließen. Aber ich würde es jetzt nicht aus Performancegründen einfach andocken, weil ich jetzt zwangsweise eine 360-Grad-Agentur werden will, wo ich sowieso nicht so richtig dran glaube. Aber Populismus, hatte ich schon gesagt, es funktioniert. Also wenn ich machen würde, würde das sicherlich mehr Geld in meinen Geldbeutel bringen, würde ich nicht leugnen. Aber ich muss mich wohl dabei fühlen und muss eine Vision haben, dass ich in 30 Jahren als Agentur auch noch kraftvoll zubeißen kann. Und die Vision hätte ich nicht, wenn ich so schnell skaliere.
Joel Kaczmarek: Macht dir manchmal Bauchschmerzen? Also ich finde ja Agenturgeschäfte immer so undankbar, weil das ist so, Zeit ist die einzige Ressource, die du verkaufst und die ist halt nicht replizierbar. Also es ist schwer zu skalieren, es ist irgendwie, also du hast einen geilen Cashflow, wenn die Projekte kommen, dann fallen sie immer wieder. Also ich tue ja immer mein Möglichstes, um Beratung von mir weit, weit fernzuhalten oder versuche, Um es zu digitalisieren, perspektivisch, denke ich viel darüber nach, kann man das in Tools abbilden. Hast du nicht manchmal Bauchschmerzen, dass du sagst, gibt es nicht noch eine andere Stoßrichtung?
Marco Janck: Nö, eigentlich nicht. Ich muss sagen, dass ich wirklich, also es kommt ein bisschen immer auf diese Denke grundsätzlich an. Für mich als Person hilft mir halt, dass ich irgendwann aus dieser geregelten Armut kam. Das heißt, meine Größenordnung in der Denke ist nicht wie einer, der jetzt als BWL-Student ins Start-up kommt und bei Rocket anfängt und denkt, hier geht es gleich um Millionen. Sondern ich habe eigentlich einen ganz soliden Sattel und in dem soliden Sattel will ich wachsen. Das heißt, manchmal würde ich ganz gerne Sachen einfacher machen, weil natürlich Tools dir auch in bestimmten Teilen Arbeit abnehmen können. Aber seien wir mal ehrlich, die Tools funktionieren alle nicht so geil, dass ich jetzt am Ende des Tages weniger Stress hätte, sondern eigentlich ist alles da draußen Stückwerk. Oder du lässt dir das selber programmieren und das meiste von den Einzelprogrammierungen, die ich gesehen habe für teures Geld, sind da ja auch wieder abgeschafft worden. Das heißt, Tools löst dir in der Regel eigentlich gar nichts. Sondern was dir wirklich löst, ist mit den Menschen zu kommunizieren. Ehrlich über die Sachen zu reden, die wirklich passieren, wie der Markt läuft und Da ist der Spiegel halt, ja, das ist aufwendiger, aber ich glaube, dass ich damit sicherer fahre, als einfach so dieses, ich skaliere halt hoch und lasse dann wieder los und mache dann Exit. Ich glaube, es sind völlig unterschiedliche Denkmodelle, die jetzt ein Rocket hat oder die ich habe irgendwie. Das hat auch wenig mit dem normalen Mittelstand zu tun. Also ich glaube da an den Mensch, nicht an die Maschine.
Joel Kaczmarek: Wir müssen mal so ein bisschen über deinen Style reden. Also ich glaube, man merkt, wenn man aufmerksam zuhört, warum ich dich irgendwie sympathisch und gut finde, weil das Leute von sich zum Beispiel sagen, ich bin auch mal neidisch und dass sie so eine klare Vision haben. Das finde ich ist alles sehr, sehr selten. Wenn man sich deine Seite anguckt, ich überlege, wie man das sagt. Also
Marco Janck: Ihr müsst erst mal selber gucken. Solange sie noch da ist, wir werden ein bisschen was verändern.
Joel Kaczmarek: Okay. Also ich habe die aufgeschlagen. Ich kann es ja mal beschreiben. Der erste Gedanke, der mir in den Kopf kam, war trashig, weil ich gleich an Dschungelcamp dachte. Du machst auf, man hört irgendwie Regengeräusche, Tropfen rieseln runter. Du stehst da in so einem Ganzkörper- Tarnanzug mit so einem Schlapphut auf, neben dir irgendwelche heißen Ischen von so einem Dschungelding und dann steht da so, wir führen sie durch Stickicht im Online-Marketing-Dschungel oder so sinngemäß. Und wenn man so durchscrollt, geht das immer so weiter. Du holst irgendeinen Typen aus einer Zwangsjacke und dann kann man auf irgendein Knöpfchen drücken und eine Explosion geht hoch. Also wir haben gut gelacht dann eigentlich im Büro. Ich habe die Explosion erst spät entdeckt. Was ist da der Hintergrund? Du hast das an einer Stelle merkwürdig für den Denkmuskel genannt. Also geht es da immer um Auffallen partout. oder was ist da das Konzept?
Marco Janck: Also die Konzeption für die Seite ist vor, glaube ich, dreieinhalb Jahren oder so entstanden. Und da ging es genau darum. Also ich glaube auch daran, dass Aufmerksamkeitsgenerierung und merkwürdig sein, also das ist ja so ein komisches Wort, ich mag dieses Wort total, weil alle das irgendwie mit was Wildem verbinden. Aber eigentlich heißt es ja nur, dass ich mich an irgendwas erinnern kann. Ja, also dass ein Wert dafür da ist. Ich bin würdig als Inhalt, dass ich mir das merke auf der Empfängerseite. Deswegen liebe ich dieses Wortspiel total. Und also dieses Corporate Design, was wir uns damals gegeben haben, funktioniert in die Richtung sehr gut, aber nur in einem bestimmten Level. Das heißt, wir haben schon probiert, Guerilla, dieses Military-Ding und auch ein bisschen Sex-Sales zusammenzubringen, aber mit einer anderen Vision. Wir haben damals noch Content-Marketing, muss ich ehrlicherweise sagen. war damals so am Entstehen, gerade die SEO-Agenturen, die nicht so mit Kreativ-Agenturen verbunden waren, haben eine andere Vision, eine viel technische Vision gehabt von dem ganzen Bereich, mich eingeschlossen. Und ja, also ich hatte die Vision, dass wir viel mehr in Richtung Kreation machen, viel mehr mit Kreativ-Agenturen zusammenarbeiten und einen anderen C-Level-Entscheider zum Beispiel haben. Also wir hatten schon die Momente, wo wir dadurch eher mit Head of Marketing gesprochen haben als Head of SEO. Da waren diese Sachen schon da. Aber sich gegen den Markt, den großen, schon bestehenden Markt der Kreativ- und Werbeagenturen durchzusetzen und da einen Fuß auf den Boden zu kriegen, hat sich als eine Nullnummer erwiesen. Also das geht, aber kostet viel zu viel Kraft. Und am Ende des Tages ist es jetzt so, nach drei Jahren Learning, dass dieses merkwürdig nach innen total super funktioniert. Also du sprichst mich darauf an, alle Leute, die das erste Mal Kontakt mit uns hatten, die schon jetzt nicht der erste CPC-Kontakt sind, die werden sich sofort daran erinnern. Da funktioniert es super. Wir haben ja auch im Büro total Military-Style. Also nach innen funktioniert es, aber für den ersten kalten Kontakt über CPC mit einem Klickpreis von 8 bis 12 Euro in AdWords, ist die Schwelle abzuspringen, wenn man verwirrt, ist viel zu groß. Aber ich glaube schon daran, also ich sehe das wie einen Schieberegler. Ich habe jetzt auf der einen Seite dieses Guerilla-Ding, auf der anderen Seite habe ich dieses, ich sehe aus wie alle, das ist ja so die Alternative, die ich habe und will die Leute nicht verwirren. Und mir geht es jetzt darum, ich habe beide Seiten und den Schieberegler habe ich jetzt selbst in der Hand. Das heißt, ich kann selbst ausspielen, wer was kriegt. Und daran sehe ich schon eine Stärke, weil das, was wir uns mit dem Guerilla-Style erarbeitet haben, ist in den Köpfen ja drin. Ich bin auf Konferenzen mit dem Tarnherzog aufgetreten und so. Also ich habe schon eine Menge auch über meinen eigenen Schatten springen müssen, um das auch zu machen. Und den Zusammenhang Militär-Polizist will ich ja nicht verleugnen. Und wenn man jetzt das Töten mal aus dem Militärteil rausnimmt, der natürlich mega präsent ist, weiß ich auch, dann sind aber viele Funktionen, die im Militär und auch in der Polizei drin sind, mega Erfolgsfaktoren dafür, um irgendwas zu wuppen und auch geradlinig gegenüber dem Kunden zu wirken. Die Kunst ist nur eben, diese Teile wirklich rauszuarbeiten und Sachen wie Power, Kraft, Loyalität, Teamgeist irgendwie so nach vorne zu stellen, dass die diese Kraft entwickeln, die sie in der Gaming-Industrie ja auch entwickeln. Und das ist gar nicht so einfach, aber da arbeiten wir nach innen zumindest immer noch weiter dran. Aber es ist ein Weg. Ich scheue mich nur nicht, den Weg zu gehen, wie viele andere. Ich will am Ende des Tages merkwürdige Inhalte produzieren. Das ist schon mein Ziel. Aufmerksamkeit ist eine der stärksten Währungen, glaube ich, die wir da draußen haben. Da kommst du so an diesem Kapitalfluss ein bisschen vorbei.
Joel Kaczmarek: Aber hast du nicht manchmal Sorge, dass dich das auch, also dass du, wenn du sagst, zum Beispiel, das mit Mittelständlern zu tun, dass dir das abschreckt? Also mir ging es so, ich hatte mit dir vor ein paar Jahren zu tun, habe irgendwie so vom Herzen her das Gefühl gehabt, du bist irgendwie ein guter Typ, fachlich wie irgendwie menschlich. Guck mir die Seite an, da sagst du, was ist das denn für ein Ding? Ist der viel verrückter, als ich dachte, wie ist der Typ denn drauf? Das hat mich ein bisschen an Andy Tümmler erinnert, falls du den kennst von CFP. Der rannte auch mal so mit Darth Vader Lichtschwert und Darth Vader Maske rum und im Tarnanzug und so. Und dann habe ich irgendwie einem Bekannten geschrieben, so, kennst du eigentlich den Marco Young? Wie findest du den so? Und er meinte so, ja, kenne ich persönlich. So ein Knotenpunkt im Netzwerk. Dann habe ich gedacht, nee, vertraust deinem Herzen, guckst dir das an und so. Also ich habe selbst mich dabei ertappt, ja, es ist irgendwie sehr memorabel, also man erinnert sich stark dran, es fällt auf, merkwürdig im Sinne von man merkt es sich, aber du hast natürlich auch immer so ein bisschen das Risiko, dass das irgendwie verrückt und abschreckend wirkt, oder? Ja.
Marco Janck: Ja, habe ich genau so beschrieben. Also es ist ein Schieberegler für mich. Und ich glaube, hat die Chance, beides auszulösen. Natürlich kannst du auch auf den einen oder anderen total kitschig wirken und albern wirken. Ja, es gibt solche und solche. Das Problem ist, dass eigentlich von der Zielgruppe, Leute, die verstehen, dass das Marketing ist und dass ich damit spiele, also wenn Leute diese Schwelle überschreiten, dann ist die Chance, dass das meine Idealkunden sind, relativ hoch. Leider ist der Output bei wachsender Agentur, die ein bisschen auf Skalierung auch achten muss, Nicht so cool. Wenn ich jetzt mal 100 Prozent nehmen würde, glaube ich, sind wir so bei 10 Prozent, die wir kriegen. Die sind auch sehr zielgerichtet, aber die anderen 90 verschenke ich zurzeit. Und deswegen arbeiten wir auch daran, diesen Schieberegler zu bewegen. Aber finden wir den Switch hin zu den Leuten, die sich an dich erinnern können in der Szene oder aus Agenturen heraus oder zu dem kalten CPC-Kontakt, der über AdWords als erster KMU-Kunde kommt. Das ist schwierig, aber ich glaube, die Frage kann ich jetzt auch gar nicht beantworten und wenn ich sie beantworten könnte, ist es auch nur meine Antwort. Selbst wenn ich die Lösung jetzt hier präsentieren würde, das Coole an der Geschichte ist, es kann gar keiner nachbauen. Das ist ja so, diese Mär, die auch da draußen existiert, dass du alles nachbauen kannst, diese 10 Punkte zum Erfolg und so, das ist ja alles totaler Quatsch. Weil guck mal, was wir jetzt schon beschrieben haben, an den Weg, den ich gegangen bin dahin. Drei Jahre habe ich jetzt dieses Imaging gemacht. Wenn daraus jetzt was funktioniert, wer soll denn jetzt diese drei Jahre nachbauen? Also es ist ja alles gar nicht nachzubauen. Das heißt, diese Nachbauen von Erfolgswegen, das ist ja auch eine Lüge klassisch, wie Faltencreme.
Joel Kaczmarek: Funktioniert auch nicht. Aber das ist ein gutes Stichwort. Ich habe auch über Scale nachgedacht bei dir. Ich habe mich manchmal gefragt, warum manche Sachen bei dir in der breiten Wirkung noch nicht zünden. Also habe ich das Gefühl, du sagst halt irgendwie, du bist eigentlich zehn Jahre länger am Start als eine OMR, das Event ist aber klein. So, da haben wir den Punkt Qualität und du willst gar nicht skalieren. Das kann so ein Teil der Antwort sein, aber Wenn ich so drüber nachdenke, es gibt so viele Leute, die auch irgendwie Agenturen gemacht haben. Ich habe so an André Alper gedacht mit AKM3 oder Jochen Maas mit Ataxo, wo ich das Gefühl hatte, die haben teilweise halb Rocket irgendwie durchdekliniert und waren total präsent und auf jeder Konferenz. Und ist das ein bisschen, dass du mehr so Boutique-Manufaktur sein möchtest und dass dieser Qualitätsfokus sozusagen so wichtig ist? Oder fehlt dir da vielleicht noch so ein Counterpart, der so dieses aggressiv-reichweitentechnische da mit reinprügelt?
Marco Janck: Ist nicht meine DNA. Das ist so das Problem. Also ich will nicht so sein wie Rocket. Ich glaube, also Rocket ist auch so ein klassischer
Joel Kaczmarek: Naja, dass du die als Kunden hast. Dass jedes Rocket-Venture zum Beispiel so potenziell dein Kunde sein könnte, weil du so
Marco Janck: Ja, aber die ticken ja auch von der DNA meistens nicht so, weil die ja aus diesem Prozess rauskommen. Und will ich das? Nee, will ich nicht. Und das liegt bestimmt auch an meiner Denke. Und das ist ja auch ein Manko, was ich auch selbst habe, betriebswirtschaftlich auch. weil ich einfach nicht in den Regionen denke und ich gehe auch nicht bestimmte Deals ein, um eine bestimmte Performance zu leisten, was die Jungs bei Rocket auf jeden Fall machen. Die schließen sich halt mit irgendwelchen Leuten zusammen, also Online-Marketing-Rockstars auch so, ist jetzt nicht Rocket, aber Und Philipp hat es auch verstanden, sich die richtigen Player mit gleich ins Boot zu holen. Und diese Abhängigkeitsdeals, da bin ich halt überhaupt nicht der Typ für. Ich will mich nicht mit einer Streuer in irgendeinem Barter-Deal verbinden und mich irgendwie abhängig machen von dem. Das will ich nicht. Egal, ob es jetzt Streuer ist oder nicht. Ich sehe auch nur das von außen. Aber da sind schon große Player, die die Sache so groß gemacht haben. Und da sind auch Leute mit richtig fetten Interessen, die auch was von dem Philipp wollen. Und ich will gar nicht, dass so viele Leute bei mir vor der Tür stehen und was wollen. Weil der Druck ist dann nicht mehr in meiner Kontrolle. Und das ist eine Sache, will ich das oder will ich das nicht. Ich glaube, die meisten, die über Skalierung reden, sind sich dessen nicht bewusst, dass die Leute, die Geld in dich investieren, auch nicht nur einfach Wattebäuschen schmeißen vor dir stehen, sondern die wollen was. Und den Druck, den ich mir selbst gemacht habe, indem ich meine Agentur aufgebaut habe, den habe ich mir selbst gemacht. Und das ist was ganz anderes, als wenn andere Leute, die dein Kapital gegeben haben, im Endeffekt den Druck auf dich ausüben. Und ich sehe es nicht als verschenkt oder so, sondern ich glaube Ich würde gerne von denen ein bisschen was lernen, aber ich will es gar nicht übernehmen. Ich will nur verstehen, wie sie es machen. Und da bin ich auch dran. Manche Sachen würde ich auch übernehmen, aber die müssen für mich immer noch irgendwie organisch sein. Ich würde es nicht auf Krawall machen. Das ist aber eine DNA-Sache. Und ich glaube, auch du beschäftigst dich mit dem Thema schon seit wir uns kennen, glaube ich, schon ewig lange. Und ich habe jetzt nicht das Gefühl, dass du Du bist fasziniert davon, aber wenn du jetzt so ein Unternehmen bauen würdest Ich glaube, Edso, wenn du das alleine machen würdest, würdest du auch nicht Schritt halten können dem Anspruch. Und das ist völlig okay.
Joel Kaczmarek: Ich baue ja gerade eins. Ich mache ja gerade sowas. Ich bin ja eigentlich in einer ähnlichen Situation wie du.
Marco Janck: Das habe ich noch nicht mal mitgekriegt. Also du bist nicht merkwürdig.
Joel Kaczmarek: In deiner Denke ist das ja eher kein Kompliment.
Marco Janck: Also jeder muss das ja selbst für sich entscheiden. Aber ich glaube, es ist ein bisschen eine Typfrage. Ich glaube, dass nicht jeder dafür geeignet ist, sich mit jedem zu verbinden. Und es gibt ja auch nicht nur die Erfolgsstories, sondern es gibt ja ganz viele auch Firmengründungen, die genau dadurch scheitern, weil sich Leute zusammentun, die erstmal bei einem lockeren Bier denken, das passt alles. Und dann merken sie halt, dass menschlich halt doch mehr Parameter gefordert sind. Und dann gehen die wieder auseinander, meistens ja nicht im Streit.
Joel Kaczmarek: Macht dich das traurig, wenn ich dir sowas frage? Greift dich das an? Ist das ein Frustthema für dich, Scale?
Marco Janck: Nee, überhaupt nicht, weil ich bin davon fasziniert, dass das manche Leute machen, aber ich will mir auch auf der anderen Seite immer wieder bewusst machen, wie viel Risiko da drin ist. und ich will auch nicht sagen, dass Wenn sich ein bestimmtes Scale-Fenster für mich öffnet, was zu meiner DNA passt, dass ich diesen Scale-Weg nicht auch gehen würde. Aber er muss halt passen. Und natürlich probiere ich, manche Sachen effektiver für mich zu machen und auch zu skalieren auf meinem Level. Aber das heißt jetzt nicht, dass ich international die Campings ausrollen muss. Das funktioniert auch gar nicht so. Es ist ein Personal-Event. Funktioniert fast zu 100% auf meinem Gedankengut. Und das kannst du nicht einfach reproduzieren. Da liegt ja die Stärke drin. es genau auf dem Level auch zu halten. Und du kannst so ein Thema total kaputt machen. Ich bin 48. Ich habe nur ein paar Jahre. Das heißt, 20 Jahre muss es mein Unternehmen noch geben, weil ich Spaß an der Arbeit habe. Ich will keinen Exit machen. jetzt im klassischen Sinn. Für mich ist es überhaupt nicht erstrebenswert. Wenn ich jetzt verkaufen würde, ich wüsste gar nicht, was ich machen sollte. Gehe ich zur Polizei zurück oder so? Für mich ist es cool, ein Unternehmen zu haben. Mir ist vieles von diesem ganzen Startup-Ding völlig fremd, muss ich sagen. Und ich kenne eben auch sehr viele Leute, denen ist es auch fremd. Aber ich glaube, es sind zwei verschiedene Bubbles, die da auch unterwegs sind.
Joel Kaczmarek: Ne, finde ich sympathisch, finde ich auch wichtig, dass du das sagst. Geht mir auch so. Ich habe auch drüber nachgedacht. Wenn jetzt einer ankommen würde, ja, habe ich wirklich drüber nachgedacht, wenn einer meiner Werbepartner, und wir haben ja wirklich große Buden mittlerweile an Bord, wenn die kommen würden und würden sagen, wir würden dich gerne kaufen, weil wir müssen hier mehr Footprint im Digitalbereich haben, brauchen so digitalen Anstrich und so. Also ich funktioniere nicht als Gekaufter an der Sekunde bei einem Konzern, würde ich irre werden, kann man aber ja irgendwie hinkriegen, aber sagen wir mal, du bist dann in zwei Jahren raus, hast deine Millionen auf dem Kopf, was machst du dann mit deiner Zeit? Also wenn man sein echtes Herzensprojekt macht, glaube ich, das auch wie du, dann weißt du nicht, was du stattdessen machen solltest, dann ist das eigentlich mehr frustrend.
Marco Janck: Und weil das schon eine Million, also im normalen Geschäftsleben hier, Deutsche Bank oder so, alle Leute, die jetzt so abgefunden werden, eine Million, du bist noch jünger als ich, mit einer Million musst du aber bis zu deinem Rentenalter kommen. Also rein pragmatisch mal runtergesetzt, rechne mal dein Monatsgehalt, meinetwegen 3.000 Euro auf 35 Jahre hoch. Nichts ist eine Million.
Joel Kaczmarek: Also ich hätte auch Millionen, ich habe genuschelt wahrscheinlich wieder, aber ich verstehe den Punkt.
Marco Janck: Wenn genug Millionen da sind, gebe ich dir ja recht. Aber oftmals sind diese Rechnungen auch Milchmädchenrechnungen. Auf jeden Fall.
Joel Kaczmarek: Oder so Papierwerte. Aber macht dir das trotzdem manchmal Angst? Das ist ein anderes Thema, über das ich auch sehr aktiv nachdenke, dass du schwer ersetzbar bist. Also dass deine Agentur, wenn es jetzt Marco nicht gäbe, vielleicht gar nicht mehr so die Daseinsberechtigung hat oder sich sehr stark verändern müsste.
Marco Janck: Also in dem Wandel befinde ich mich gerade, dass ich genau das so probiere aufzustellen. Ich glaube, das ist auch der Switch, den jeder Unternehmer so hat, wenn so eine Agentur oder jedes Unternehmen so im Bereich 10, 20, 30 Mitarbeiter kommt, dass du genau darüber anfängst nachzudenken, weil die Prozesse halt nicht mehr so laufen, wie du sie dir mal als One-Man-Show damals ausgedacht hast. sondern die müssen plötzlich kompatibel sein mit viel mehr Kunden, mit viel mehr Mitarbeitern, mit den Einzelgeschichten zu den Mitarbeitern, um die DNA zu halten, mit der Entwicklung am Markt mithalten können. Und da bin ich gerade genau an diesem Punkt, jetzt irgendwie loszulassen und zu sagen, ja, eine Hierarchie einzuziehen, Leuten zu vertrauen, die vielleicht noch 60 bis 80 Prozent von meiner DNAdann noch in die Struktur da druntermit runtertragen können. Abstriche zu machenüberhaupt von den 100 Prozent,die man sich selbst als ideal sovorgenommen hat,das ist ein mega schwieriger Prozess. Alsoalso ich empfinde den als total schwierig. Viele erzählen ja so,das ist alles so einfachund es gibt bestimmt auch Kurse,die ich kaufen kannim Schnell- und Technisch-Reich-Bereich wo ich das ganz schnell lösen kann. Nach meiner Lebenserfahrung ist es nicht so schnell lösbar, sondern das sind Sachen, die ja ursächlich in den einzelnen Menschentypen drin sind. Und ich bin halt ein Kontrollfreak. Und das loszulassen ist nicht einfach ein Prozess mit einem 10-Punkte-Plan, sondern das muss ich mir abtrainieren. Und ich muss auch die richtigen Leute finden, denen ich so vertraue, dass ich loslassen kann. Das heißt, das ist eine sehr, sehr menschliche Geschichte. Gerade was so Controlling anbelangt oder so, überhaupt Buchhaltung abzugeben, Buchungsprozesse abzugeben, mega schwieriger Prozess. Da reden alle so total trocken drüber, wenn ich so Podcasts mir anhöre oder Sachen lese. Ich empfinde das als mega schwierig. Und ich glaube, dass da auch für 90 Prozent der Menschen da draußen die totale Unwahrheit erzählt wird. Und da sieht der normale Prozess anders aus.
Joel Kaczmarek: Ja, ich glaube, wir haben ja ähnliche DNA. Ich habe auch das gerade mit Buchhaltung und Kontozugang an Leuten geben und so.
Marco Janck: Und das sind doch Sachen, die haben nichts mit Skalierung zu tun, sondern das sind so Schlüsselmomente, wo du Menschen vertraust, wo du hoffentlich die richtige Entscheidung hast. In einem halben Jahr kannst du merken, hey, der Falsche, der da sitzt. Und dann hängt davon aber immer wieder was ab, ob irgendwas skalierbar ist oder nicht. Und ja, also ich empfinde das als einen Prozess.
Joel Kaczmarek: Ich höre mir immer diesen Podcast von Dirk Kreuter an, der hat so eine schöne Stimme auch, der ist total angenehm zu hören. Und der, also ein bisschen zu viel so schwadronieren über die Durchoptimierung des Lebens und einen Top-Manager und blablabla. Ist nicht meine DNA. Und vielen Leuten ist das aber, glaube ich, wichtig. Wie kann man sich selbst optimieren? Und der redet sehr viel über dieses Thema A-, B- und C-Mitarbeiter. Kennst du das? Und denkst du auch so in diesen Kategorien?
Marco Janck: Also für mich ist es schon schwierig, irgendwie überhaupt dieses Chef-Level zu haben, was ja so eigentlich anfänglich ist dafür, um so ein Level zu denken. Ich sehe mich eigentlich überhaupt gar nicht als Chef. Aber ich werde natürlich von den anderen als Chef wahrgenommen. Diesen Switch hinzukriegen, ist ja schon total schwierig. Und wenn ich es jetzt Runterbreche, also ich denke eigentlich nur in Gehaltsklassen. Also wir haben bestimmte Parameter, die wir besetzen irgendwie in unserer Agentur, vom Junior über normalen Consultant bis hin zum Senior oder Head of. Und dann gibt es noch ein bisschen Range von der Bezahlung her. Und das sind eigentlich so die Raster, an denen ich denke, weil die Leistungsfähigkeit irgendwo sich in diesem Raster widerspiegelt. Am Ende ist es dasselbe Resultat, was du gerade gesagt hast, nur dass das Raster eben über Geld irgendwie aufgebaut wird. Aber die Wertigkeit spiegelt sich da wieder. Aber da kommen natürlich auch noch andere Punkte rein, wie Sozialpunkte oder so. Ja, ich glaube, die Welt ist da nicht schwarz und weiß. Also die Lebensgeschichten von Mitarbeitern sind mir schon noch wichtig. Und die so auch in der Struktur der Firma abzubilden, ja, da sind wir wieder bei Skalierung oder nicht Skalierung. Also ich will, dass wir ein Team sind und ich will so lange wie möglich diese Familiäre in der Firma halten können. Und ich glaube, vielleicht gelingt es mir noch bis 15 Mitarbeiter. Danach muss ich auch mich wieder neu entwickeln und merken, nee, funktioniert anders. Du bist wirklich nur der Chef.
Joel Kaczmarek: Ich musste ja schmunzeln, als ich von dir gelernt habe, dass dein Sohn übrigens Polizistenausbildung macht. Also der hätte ja auch bei dir in der Firma anfangen können.
Marco Janck: Ja, hat der gar keinen Bock drauf. Der will nicht im Büro sitzen und auf dem Monitor starren, was ja auch viele unangenehme Folgen hat. Also ich bin jetzt, wenn man eine Lesebrille braucht, ist man Weitsichtig, ne, kurzsichtig, ist aber andersrum. Also ich habe totale Probleme, seit ich auf den Monitor gucke, lässt meine Sehkraft total nach. Ja, also er hat eine Menge Sachen, die auch wirklich vom Sozialkontakt und so, ich mache eine Menge Facebook, ich glaube, dass es schlauer ist, sich mit Leuten zu treffen. Und da ist er gar nicht so, sondern er will lieber soziale Kontakte haben, rausgehen, Action haben, wie junge Leute so sind. Und ich glaube, das ist ein cooler Beruf. Du kannst dich als Mensch bei der Polizei super entwickeln, weil die eine Menge von dir abverlangen, eine Menge eigenverantwortliches Handeln von dir abverlangen. All das, was die normalen Helikopter-Älter nicht mehr so richtig hinkriegen. Da nehme ich mich jetzt nicht aus.
Joel Kaczmarek: Wir sollten noch mal über eine Episode in deinem Leben sprechen, die bestimmt ganz viele Menschen interessiert. Du bist auch bei der Höhle der Löwen aufgetreten, aber es wurde nie gesendet. Zum Glück. Das können wir mal verknüpfen mit den Aktivitäten, die du noch jenseits machst. Du machst ja immer noch ganz viel anderes Zeugs nebenbei. Erzähl doch mal von deiner Löwen-Episode.
Marco Janck: Ich komme ja aus der Suchmaschinenoptimierung. Wir haben immer früher im Bereich Link Building immer eine ganze Menge über Link Bates geredet, aber auch ein paar Link Bates gemacht. Und viele von den Ideen, die wir damals so hatten, waren jetzt so im Nachgang schon geeignet, um da eigene Geschäftsmodelle draus zu machen. Zumindest um mal drüber nachzudenken, ob er nicht pfiffig wäre. Die Idee, die ja durchaus cool war, nicht irgendwann mal weiter nach vorne zu treiben, als dann nur in Anführungsstrichen einen Link Bate draus zu machen. Und ja, wie es im Leben dann so ist, manchmal, also ich sehe es immer so, ich bin so ein Sammler, ich sammle ganz viele Puzzleteile in meinem Leben, also Informationspuzzleteile und irgendwann morgens beim Duschen oder so, ich weiß nicht, wie es passiert, aber irgendwann setzen sich zwei Teile zusammen und daraus entsteht eine Idee. Und dann plötzlich ist die da und man denkt sich, warum war die gestern noch nicht da? Aber das ist halt so. In dem Moment kommen da irgendwelche Synapsen zusammen und dann brennt die Fackel. Und da war es halt so, dass ich irgendwann diesen Felix Baumgartner habe aus der Stratosphäre springen sehen und gedacht habe, boah, mega Event, totale Aufmerksamkeit. Warum? Weil der nämlich aus einem Bereich runterspringt, wo sonst nie Menschen sind, wo man auch nicht normal hinkommt. Die Faszination, Stratosphäre habe ich gesehen und Und habe dann irgendwann, glaube ich, in YouTube ein Video gesehen, wo irgendwelche Kiddies mit einem Wetterballon irgendeinen Styropor-Carrier nach oben in die Stratosphäre gebracht haben. Da habe ich gedacht, ich kann jetzt mit kleinem Budget Werbeaufnahmen in der Stratosphäre machen. Also genau das Nachbauen, was der Felix Baumgartner gemacht hat. Eine Nummer kleiner natürlich, aber in die Richtung.
Joel Kaczmarek: Wolltest du ein Logo von einer Firma da platzieren oder man sollte einfach nur ein Video aufnehmen? oder was war der Gedanke?
Marco Janck: Ne, der Gedanke war schon so sehr breit gefächert. Also wir hatten einmal den Gedanken, dass wir so Heiratsanträge da oben feiern wollten. Das heißt, dass wir den Ring weihen und mit nach oben nehmen, dann natürlich einen Film dazu drehen, ob der Ring denn immer damit wirklich oben ist oder ob das ein Dummy ist, sei mal dahingestellt. Aber eben als einen Teil des Heiratsantrages meinetwegen diesen Ring nach oben zu nehmen. Wir hatten auch ein paar Heiratsanträge gemacht, wo es genauso funktioniert hat, wo dann der Antrag selbst mit dem Carrier gemacht wurde, also so diese Geschichte wirklich erzählt wurde. Also da war eine Menge Storytelling mit bei im Zusammenhang damit.
Joel Kaczmarek: Also du kannst dich auch wieder steuern, wenn die dann runterkommen?
Marco Janck: Nein, nein, eben nicht. Das war das Problem, warum es nachher auch gescheitert ist in dem ganzen Drohnen-Themenwelt-Ding. Es ist halt so, dass wir halt nicht steuern konnten, wo er runterkommt. Was übrigens auch alle Wetterdaten-Erhebungen mit Wetterballons, die auch nicht steuern können. Die Dinger ballern ja auch zu tausendfach in Deutschland runter. Kein Mensch interessiert das. Aber es ist natürlich klar, in einer Welt, wo Drohnen immer auch schlechter gesteuert werden und ein Thema wird, Haben wir da einfach keine Flugerlaubnis und Starterlaubnisse mehr gekriegt. Also das ist ein anderes Thema. Wir hatten dann noch Erlebnis-Events, also Team-Events. Wir haben gemerkt, dass das mega Spaß macht, so eine Sachen zu machen. Gerade weil du nicht weißt, wo das Ding runterkommt. So ein bisschen wie Schnipseljagd, wenn der Carrier dann irgendwo liegt und du musst ihn suchen. Da haben wir eine Menge an Team-Event drin gesehen. Und das letzte Ding, was ich so als Vision hatte, war eben Bestattungen oben in der Stratosphäre zu machen. Also ohne Asche mit hochzunehmen. Und ähnlich wie eine Seebestattung, das in der Stratosphäre auszustreuen. Ja, ich glaube, der Markt wäre neu gewesen. Immer schwierig, neue Märkte zu backern. Aber es waren Riesenmärkte. Ich hätte auch Bock drauf gehabt, die Märkte zu erobern, weil ich daran geglaubt habe. Ich glaube, der Markt von Toten, will ich jetzt nicht sagen, aber von Gestorbenen, so ist es besser formuliert, der ist immer da. Und da würde sich jeder, der skalieren will, glaube ich, drüber freuen, den Markt zu erobern. Und ich glaube auch daran, ich meine, aus Asche werden irgendwelche Diamanten gepresst oder so. Also ich glaube, das ist ein Riesenmarkt, seine Hinterbliebenen irgendwie zu inszenieren. Und ja, mit der Idee bin ich in die Höhle der Löwen gegangen, um auf deine Frage zurückzukommen. Bin über einen anderen Online-Marketer damals in diese Produktion von Sony mit reingekommen. Und habe dann da gepitcht. Da die erste Staffel war, habe ich so nach dem Vorbild Shark Tank gepitcht. Also total amerikanisch, weil ich keine andere Vorlage hatte. Und jetzt auch nicht super Erfahrung im Pitchen hatte. Und habe dann da mich im Nachhinein, muss ich sagen, ziemlich zum Lappen gemacht und zum Affen gemacht. Weil, wie gesagt, vor Oega, Thelen und Co., wer die Charaktere so ein bisschen kennt, da funktionieren bestimmte Sachen nicht. Das ganze Konzept hat bei denen nicht funktioniert. Du bist halt abhängig von fünf Leuten. Die müssen halt deine Vision schlucken oder nicht. Und ja, das hat halt nicht funktioniert. Hat bei mir dazu geführt, dass ich mich mit dem Jochen Schweizer ziemlich gefetzt habe in den Aufzeichnungen. Wirklich ziemlich gefetzt habe. Und ja, ist nachher nicht gesendet worden. Das Problem ist, du weißt halt nicht, ob es gesendet wird oder nicht. Du weißt, dass du da nicht cool ausgesehen hast vor den fünf Leuten. Egal jetzt, wie die Millionen anderen das wahrgenommen hätten, aber da in dem Moment hätte ich schon gedacht, ich habe einen Teil meiner Online-Marketing-Reputation einfach verloren. Und ich war wirklich angeschossen, psychologisch echt angeschossen, hat mich mehr tiefer erreicht, als ich gedacht habe. Konnte auch die erste Staffel überhaupt nicht gucken, weil ich immer Angst hatte, dass in dem Vorspann für die nächste Folge mein Gesicht drin ist. Und ich denke, nein, das darf jetzt nicht sein. Und als ich dann die Mail gekriegt habe, dass ich nicht gesendet würde, war eigentlich alles okay, weil War auch angenehm, weil das Coole war, ich wollte eigentlich nur ins Fernsehen. Ich wollte keine Kohle haben. Also eigentlich habe ich sowieso dieses Format Ad Absodum geführt, weil ich ja nur die Reichweite mal ausprobieren wollte. Wer mir jetzt so zugehört hat, der merkt, dass ich das eigentlich nicht will, dass ich Beteiligung in meiner Firma habe etc. pp. Und die wollte ich auch nicht von Thelen oder Oega oder von Jochen Schweitzer haben, sondern ich wollte einfach mal so das Feeling haben, wie es so ist, im Fernsehen zu sein und auch welche Reichweite ich damit auslösen kann. Und natürlich vielleicht einen Push für die Marke zu bekommen.
Joel Kaczmarek: Da wollten, glaube ich, viele in den ersten Staffeln. Es hat sich nach hinten raus ein bisschen verändert, aber am Anfang war das, glaube ich, schon oft so, dass Leute da eigentlich nur kamen für die Peaks auf der Seite.
Marco Janck: Kann schon sein, ja.
Joel Kaczmarek: Wie fühlt sich das an? Beschreib das mal, wenn man da diesen Tunnel langlatscht und steht dann da vor den Leuten. Man sieht ja auch immer nur Stühle, man sieht ja die Kameras als Zuschauer gar nicht. Wie ist das so? Wie geht es einem da?
Marco Janck: Also erstmal ist alles ein Prozess, das war wieder total interessant. dass du natürlich Leute hast, die total erfahren in dem Sinn, so eine Shows zu machen. Das heißt, du wirst vorher interviewt, da wird so die Story gebildet um deine Marke an sich, um deine Person. Dann hast du diese ganze Phase, wo du drin beackert wirst, wo der Moderator dich nochmal vorstellt, so ein bisschen auf Lockerheit macht. Eine Lockerheit, die du natürlich, also ich zumindest nicht abbilden konnte. Weil es gibt natürlich Menschen, die sind da total locker mit, die gehen total locker mit sowas um. Also ich gehöre nicht dazu. Ich bin schon immer mächtig aufgeregt. Sachen, die neu für mich sind, da bin ich schon relativ unsicher. Das gehörte klassisch dazu. Dann hast du diesen Prozess, wo erstmal so alles vorgestellt wird. So ein bisschen wie so eine Generalprobe, obwohl du noch nicht richtig pitchst. Da siehst du zumindest erstmal schon, wo welche Kamera ist, weil da das Studio noch ausgeleuchtet ist. Und da kriegst du schon so ein sehr ehrfürchtigen Eindruck davon, was da jetzt aufgefahren wurde, auch an Hydraulik-Armen und so, die dann da rumeiern, die du gar nicht so mitkriegst. Nachher, wenn du dann reinkommst, ist es ja dunkel, da siehst du sie wirklich nicht mehr so stark. Und dann hast du diesen Moment, der für mich total wichtig war oder total übel war, wo du vor dieser fiktiven Tür stehst, die ja eigentlich eine Fahrstuhltür ist, die aber nur eine Holztür ist. Und du stehst da und irgendwann sagt so die Regieassistentin, und jetzt Ruhe am Set bitte. Und dann stehst du da gefühlte halbe Stunde, sind bestimmt nur zehn Minuten, und du denkst, gleich geht die Tür auf. Und da ist wirklich Ruhe. Also zum Thema Army und Befehlston und so. Da wird anscheinend ein Hartet-Regiment geführt und irgendwann geht diese Tür halt auf und du gehst dann nach vorne und du stehst voll im Scheinwerferlicht, siehst dann diese fünf Gestalten da und weißt, jetzt konzentriert sich alles auf dich. Und für mich war als Mensch total interessant zu gucken, wie lange kann ich denn diesen Druck, und das ist ein Druck, ich glaube, 90% der Leute, würde ich jetzt mal sagen, empfindet als solchen Druck, Wie lange kann ich den Stand halten? Und ich würde jetzt so sagen, vom Zeitkorridor länger als fünf Minuten waren es nicht. Die ersten Fragen waren dann auch schon in Richtung, wie ist denn die Traglast von Helium, also wirklich so megatechnisch. Da hatte ich gar keine Antwort für, weil wir immer nach Bar eingefüllt haben und wussten, die Dinger fliegen. Wir sind bis dato 30 Mal geflogen, die Dinger sind immer angekommen. Ein Ballon, der bis kurz vor Moskau geflogen ist, den wir erst nach drei Tagen da wieder gefunden haben, Und dann hatte das sowieso ziemlich schnell eine Richtung, die Anti-Projekt war. Und ja, dem den Stand zu halten, war nicht so leicht, weil dann stehst du 20 Minuten da drin, wirst nur beackert, merkst, das Ding kriegt jetzt eine Biege, die nicht gut für dich ist. Würdest am liebsten gehen, weil du weißt, du hast sowieso keine Chance mehr und musst aber das Format noch zu Ende bringen. Ja, war schwierig. Dann siehst du natürlich, guckst mal rechts und links, siehst die Kamera dann agieren. Und ja, also für mich war es ein echtes Lehrstück. Du kommst dann auch mit der Emotion, die du da entwickelst, auch gleich raus, kriegst gleich wieder die Kamera vor das Gesicht gedrückt. Das heißt, diese Talent, wirklich Emotionen abzufangen, das fand ich sehr cool. Also auch für meine eigenen Bemühungen, wenn wir jetzt Content produzieren, das sind schon mega Hebel. Event sofort nach irgendeiner Sache, die Emotionen auslöst, abzufangen. ist wirklich mega. Du kriegst immer mehr Informationen in dem Moment, als du so in einem Interview oder so rauskriegen würdest. Also es ist extrem druckvoll, aber wie es immer so ist, ist es so eine Herdplatte. Du lernst nur, wenn wirklich was weh tut. Eine Tat in dem Fall weh. Und ich will den Moment auch nicht missen, wie genau so viele Momente in meinem Leben. Das ist halt schwierig, wenn du deinem Sohn auch immer nur erzählst, mach das nicht. Wenn er es nicht fühlt und nicht merkt, wie sich der Fehler anfühlt, dann bewegst du gar nichts, dann kannst du dir den Mund fusselig reden. Die Herdplatte muss irgendwann mal heiß sein. Also einfach die Hand nehmen, kurz mal Dann spürt er das plötzlich. Und genau so, ich möchte mich halt als Unternehmer und als Mensch auch, als Online-Marketer, mich immer wieder in Situationen bringen, wo ich genau das lerne, wo ich merke, die Herdplatte ist heiß. Und dazu musst du aber über deinen eigenen Schatten springen. Ich über meinen, ihr über euren. Und wenn ihr das nicht macht, werdet ihr auch diese Lernkurven nicht hinkriegen.
Joel Kaczmarek: Okay, krasses Detail, aber habe ich das dann richtig verstanden, dass diese Türen, die man da aufstößt, also wenn du ins Studio läufst, kommst du dann schon, wenn du wieder rausgehst, wo der Typ immer drin hängt und dir die Hand schüttelt und dich fragt, wie es war, oder ist das sozusagen separate Türen, weil du vom Fahrstuhl gerade geredet hast?
Marco Janck: Also er steht ja vorher mit dir da und spricht und dann gehst du in den Fahrstuhl rein, da schickt er dich ja, war damals so, ich glaube jetzt ist es ein bisschen anders strukturiert, und dann wird ja nochmal im Fahrstuhl gefilmt, das heißt, du fährst zwar irgendwann, ein
Joel Kaczmarek: Fahrstuhl,
Marco Janck: aber die Tür ist ganz woanders. Also du fährst Fahrstuhl und die haben dann diese Tür nochmal nachgestellt und im Film sieht es dann so aus, in Richtung Storytelling, du gehst in den Fahrstuhl rein, fährst hoch, kommst aus der Tür raus, aber so ist es natürlich gar nicht, besteht aus Einzelsegmenten.
Joel Kaczmarek: Ne, jetzt sind das so eine Schwingtür, die die irgendwie so aufstoßen und latschen dann da durch.
Marco Janck: Ne, damals war es noch dieser Fahrstuhl.
Joel Kaczmarek: Ah, okay. Ich meine auch insgesamt, über die Stratosphäre hinaus machst du irgendwie noch das eine oder andere, was ich verrückt fand. Ich habe gesehen, du machst Katzenfutter aus Mäusen und irgendwie Werbung bei Extremsportlern. Das musst du mal kurz einordnen, wie man vor allem zu Katzenfutter aus Mäusen kommt.
Marco Janck: War auch wieder so eine Idee, die auch entstanden ist aus einem Bericht, den ich, glaube ich, mal in Galileo gesehen habe, wo ja manchmal so Fragestellungen aufkommen wie genau, warum gibt es kein Katzenfutter aus dem Haus? Und ich will halt nicht zu den Leuten gehören, die das einfach so durchplätschern lassen, sondern ich stelle mir dann wirklich die Frage, ja, warum gibt es das eigentlich nicht? Weil ich glaube, da liegen manchmal Chancen einfach drin. Und ich habe das Thema dann angerissen. Wir haben eine Seite gebaut und haben eigentlich die Sache wirklich mal weiterverfolgt, mussten dann aber lernen, dass der Aufwand für unsere Verhältnisse viel zu hoch ist. Gerade in Europa gibt es ja so eine Nutztierverordnung. Das heißt, Mäuse in Nahrung zu benutzen, ist nicht ganz so einfach. Wir hätten es dann noch im Ausland produzieren können, hier so ein bisschen faken können über den Weg von Tiernahrung und so Schlangen und so kriegen auch diese gefrorenen Mäuse. Das war mir aber dann an einem bestimmten Punkt zu aufwendig. Also einen riesen Markt gesehen, die Chance gesehen, merkwürdig zu sein über dieses Thema Mäuse und daraus ein Produkt gebaut. Wie gesagt, passt dann auch zum Schluss nicht, aber einfach wieder dieser Gedanke, früher Linkbait, jetzt ein eigenes Geschäftskonzept. Wenn es ein bisschen leichter gewesen wäre, hätte ich es auch gemacht. Also es ist wirklich so in meinem Kopf, nicht nur alles Spinne und Fake, Sondern die Stratdox hat mich 30.000 Euro gekostet, also richtig Geld. reingeblasen auch, die sich nicht rentiert haben am Ende. Mikome, also die Katzennahrung, war jetzt ein bisschen preiswerter, weil da nur ein bisschen interne Designkosten drin waren und sonst die Idee und natürlich der Prozess, die ganzen Informationen heranzutragen. Aber alles zahlt irgendwie, und das kann ich auch nur den Leuten da draußen empfehlen, auf Storytelling ein. Also, dass du mich das fragst jetzt, da bist du ja nicht der Einzige. Wir haben in der Woche zwei Anrufe von irgendwelchen Medienanstalten, von Radiosendern, die mir genau dieselbe Frage stellen. Das heißt, du kriegst ja damit einen Reach und Aufmerksamkeit, der schon irgendwie nur durchs Machen entstanden ist,weil du so ein Thema beackert hast. Die Chance war da, daraus ein Produkt zu machen, ja. Jetzt haben wir auch drunter geschrieben,dass jetzt von einer Marketingagenturso einfach so ein Attentioner ist. Sieht kaum einer, weil wir das auch ein bisschen versteckt haben. Und jetzt spielen wir halt mit dieser Kreation. Wir wollen ja eine kreative Online-Marketingagentur sein Heißt, so eine Kreation zu schaffen, suggestiert vielleicht bei irgendwelchen Interessenten oder Kunden eben auch, hey, die machen mal Sachen, die nicht die Norm sind. Und darum geht es ja bei der Aufmerksamkeitsgenerierung sehr stark. Und so eine Sachen führen wir natürlich auch ins Feld.
Joel Kaczmarek: Hat es sich verkauft?
Marco Janck: Wir haben es ja nicht produziert. Also es hätte sich mega verkauft, bin ich mir ziemlich sicher. Also wenn hier das einer noch weiterführen will und da eine Möglichkeit sieht, gerne. Wir können auch gerne die Domain verkaufen. Ich glaube, der Markenname ist schon ganz cool.
Joel Kaczmarek: Wieso? Wie kam es auf Mikome?
Marco Janck: Ja, es war auch wieder ohne Alkohol und ohne Kiffen. War halt einfach so ein Ding von irgendwie dem Französischen.
Joel Kaczmarek: Was heißt das?
Marco Janck: Weiß ich nicht. Also bei Sumago habe ich dir den Sinn erklärt, bei Mikome hört es sich einfach nur französisch an.
Joel Kaczmarek: Das klingt ein bisschen wie Gourmet, Mikome, Mikome.
Marco Janck: Ja, genau. Ein bisschen Anlehnung hat es vielleicht, aber da war mehr