Online-Apotheken 💊: Streitgespräch mit Shop Apotheke, DocMorris & Co.

15. Juli 2025, mit Joel KaczmarekDominik Dommick

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Joel Kaczmarek: Hallo Leute, schön, dass ihr alle da seid. Es gibt so ein paar Konstanten auf der K5. Eine Konstante ist, dass sich die K5 jedes Mal das Joelblau klaut, aber es sei euch erlaubt. Und die zweite ist, dass der liebe Dominik und ich jedes Jahr hier unsere, wir reden ja des Elefanten runter, wir sagen mal Powwow machen. Die Idee ist, dass wir uns eine Branche rausnehmen, da die schlauesten, größten und spannendsten Köpfe einladen und dann mit denen diskutieren. Und jetzt würde ich sagen, machen wir uns mal die Vorstellung der netten Menschen hier, der großen Köpfe.

Dominik Dommick: Auf der Bühne haben wir mit uns dieses Mal die Theresa Holler, Lieblingsklassenkameradin der Klassenreise nach China, die wir zusammen gemacht haben, immer auf der Rückbank des Brusses. Das war sehr lustig mit ihr, ich freue mich. Und die Dorit Postdorf.

Joel Kaczmarek: So, meine Seite wird eine Männerseite. Da steht nämlich zum einen der liebe Maximilian Achenbach, der ist Geschäftsführer von Gesund.de. Hallo Maximilian. Und einer fehlt noch, der gute Markus Diekmann, der ist Chief Strategy Digital und E-Commerce bei Sanicare.

Dominik Dommick: Ja, wir haben diesmal so ein bisschen ein besonderes Thema. Zumindest ist es uns beiden in der Vorbereitung aufgefallen, Joel und mir, dass es nicht so der übliche E-Commerce ist. Das merkt man schon, wenn man dann in der Vorbereitung mit euch spricht, weil dann auf einmal Begriffe fallen, die man so noch nicht gehört hat und der Markt wesentlich regulierter ist und komplexer ist. Deswegen haben wir auch mal so ein paar Zahlen am Anfang mitgebracht, anders als wir es sonst haben, um uns darauf einzustimmen. was wir dort sehen. Und zwar haben wir den Marktwachstum. Das ist wirklich das Interessante in Bezug auf E-Commerce. Annähernd doppelt so starkes Wachstum des Segments, für das ihr alle steht und da natürlich auch zu den größten Vertretern dieses Segments gehört. Annähernd doppelt so starkes Wachstum wie... Ihr müsst sehen, mit 7,8 Cent. Der Keger für die nächsten fünf Jahre ist vorhergesagt mit einem zweistelligen Wachstum. Also das heißt, wir haben auf jeden Fall extrem dynamischen Markt. Wir haben dann mal in die Payback Panels bei uns hinein die Konsumenten gefragt. Was ist denn Apotheke für euch? und was bedeutet Apotheke? Naja, leider könnte man fast sagen, für euch gut. Mindestens einmal im Jahr geht oder muss jeder zur Apotheke. Das sagen auch bei uns die Konsumenten. Aber interessant jetzt gerade für die Kaffee. fünf und so wie wir heute auch stehen vom Thema her, 66 Prozent sagen und das tun wir auch online und die Dynamik kommt eben daher, dass ein knappes Drittel auch sagt, ja und das werden wir auch noch verstärken im Online-Bereich. Das heißt, da kommt natürlich dieses Wachstum her, wahrscheinlich eins der stärker. oder definitiv eines der stärker wachsenden Segmente im E-Commerce insgesamt. Und deswegen freuen wir uns sehr, dass wir mit euch hier so ein bisschen das Who is Who dieses Bereichs versammelt haben. Fangen wir an.

Joel Kaczmarek: Genau, also wir haben ein bisschen Number Crunching gemacht und wir wollen euch auch noch ein paar Begriffe mit an die Hand nehmen. Weil heute haben wir es wirklich mal so, es gibt so ein paar Fachtermini und Besonderheiten. Wenn ihr die versteht, das hilft euch, glaube ich. Und vorneweg vielleicht mal als erstes, also wir reden ja heute viel über Online-Apotheken. Der Gedanke dahinter ist folgender. In Deutschland regelt das Apothekengesetz, dass du eine Apotheke nur ... führen kannst, wenn du ein approbierter Apotheker bist. So, und dann auch nur vier Stück, vier oder fünf, glaube ich, in dem Dreh, in einem bestimmten Umfeld. Das heißt, wenn wir heute mit Online reden, ist es ganz oft so, dass wir Auslandsgesellschaften haben. Also wenn wir nachher auch zum Beispiel über DM reden, über Amazon, das werdet ihr mitkriegen. Dann gibt es noch einen weiteren Faktor, nämlich die Versandapotheken. Das ist nochmal was leicht anderes. Das heißt, in der Regel, du hast ein Online-Interface und versendet wird aus den lokalen Städten. Und dann gibt es noch Plattformen, die bringen einfach, wie zum Beispiel Mayd, Apotheken, Nachfrage und Kunden zusammen. So, und zwei Fachbegriffe, die ihr hier ganz viel hören werdet, sind zum einen Rx. Es gibt ja rezeptpflichtige Medikamente und es gibt rezeptfreie. Und wenn von Rx ist, dann reden wir von rezeptpflichtig und wenn ihr OTC hört, kurz für Over-the-Counter, dann sind das rezeptfreie. So, das mal so grob zum Verständnis. Und ja, dann lassen wir uns doch vielleicht mal mit Teresa starten heute. Dominik hat uns ja gerade schon ganz gut abgeholt für Marktentwicklung, für Strategien. Wie beurteilst du das? Ist das wirklich so? Spürt ihr das auch? Stehen die Zeichen so auf Wachstum? Wie entwickelt sich für dich so im Gefühl der Markt?

Theresa Holler: Also wir können das nur bestätigen, dass sich der Markt so entwickelt, wie ihr das gerade dargestellt habt. Im Gegenteil, bei uns geht es sogar noch schneller voran, als ihr das hier dargestellt habt. Grundsätzlich sind das die Zahlen, die ihr habt. Für Shop Apotheke, wir sind da bei 30% oder 32% letztes Jahr gewesen und dieses Jahr im ersten Quartal bei 28%. Also von daher, da ist Power drin, da ist Musik drin und der Markt, weil er eben reguliert ist, macht es, das muss man so sagen, den Anbietern auch relativ leicht, da mit solchen Wachstumsraten ins Rennen zu gehen.

Dominik Dommick: Wenn man sich anschaut, dieser spezielle Markt in dieser Aufteilung verschreibungspflichtig und nicht verschreibungspflichtig magst. Also unser großer Partner DM startet jetzt auch mit einer Apotheke, wie ihr wisst. Da ist natürlich Verschreibungspflichtigkeit erstmal noch nicht so das Thema. Gerade bei den großen Versendern und dergleichen ist es das auch noch nicht in dem gleichen Maße. Das beginnt in Deutschland ja erst. Ihr seid ja wahrscheinlich der Spezialisierteste, was gerade das Verschreibungsthema angeht. Vielleicht dazu mal von dir eine Einordnung. Was macht ihr da? Was ist das auch so? ein bisschen die Secret Sauce dessen, warum gerade Gesund.de in Bezug auf verschreibungspflichtige Produkte nochmal anders aufgestellt ist als die anderen drei, kann ich wahrscheinlich sagen. Nicht ganz anders, aber ein bisschen anders.

Maximilian Achenbach: anders ist es tatsächlich. Ich habe einen gewissen Vorteil, wir veröffentlichen aktuell keine Zahlen. Zwei der großen Versender hier heute veröffentlichen die Zahlen. Deswegen kann ich auch sagen, wir sind die Plattform oder der Anbieter im Markt, der im letzten Quartal am stärksten gewachsen ist, um 52 Prozent. Allerdings, so wie du sagst, im X-Bereich. Also wir haben von Anfang an sehr, sehr stark als App, unser Kernprodukt ist eine mobile Applikation, also klassisch eine App, die ich im App Store oder im Google Play Store runterladen kann und haben dort sehr, sehr stark auf den X-Bereich gesetzt. Also im Prinzip darauf, dass ich ganz einfach Vielleicht hat es der eine oder andere schon probiert, mit der Gesundheitskarte und dem Smartphone mit wenigen Schritten mein E-Rezept an die lokale Apotheke vor Ort, auch eine Besonderheit bei uns, versenden kann. Und ich habe es gerade gesagt, also ein Punkt ist mit Sicherheit für das starke Wachstum bei uns. Wir haben sehr, sehr früh auf die mobile App gesetzt. Wir haben gesagt, Webshop ist ein Thema, was uns in der Form, in dem Markt und insbesondere durch das Serviceangebot E-Rezept nur bedingt für uns Relevanz hat. Deswegen, wir haben natürlich als gesund.de, der Name gibt es schon her, Name gleich oder Brand gleich Domain, haben wir natürlich eine Webseite. Wer sich die aber anschaut, der wird schnell feststellen, dass die App deutlich weiterentwickelt ist. Also der Fokus liegt auf der App. Der zweite Teil ist mit Sicherheit, wir sind eine Gesundheitsplattform. Wir haben über 5000 Apotheken. Es gibt in Deutschland so grob 17.000 Apotheken. Jede dritte Apotheke macht bei Gesund.de mit. Und was da besonders ist, ist natürlich eine sehr, sehr enge Kundenbindung zwischen Apotheke und Endkunde, die wir für uns als Plattform natürlich auch nutzen möchten, beziehungsweise aktiv nutzen. Und damit würde ich sagen, zweiter Wettbewerbsvorteil vielleicht ein Stück weit, ist diese Beziehung zur Lok. Apotheke, über die wir Neukunden gewinnen und ein sehr erklärungsbedürftiges Produkt. Ich weiß nicht, wer es hier schon probiert hat, aber es ist nicht ganz einfach und nicht ganz selbsterklärend, wie man sein E-Rezept online einlöst. Selbst wenn es Günther ja auch natürlich hervorragend erklärt, ist trotzdem der Punkt, das ist ein erklärungsbedürftiger Teil und der ist natürlich sehr, sehr einfach zu transportieren über einen lokalen Händler vor Ort, da bin ich beim Omnichannel-Thema, als vielleicht nur im Pureplay. Das mal als These.

Dominik Dommick: Mich erinnert das so ein bisschen an bei uns mit Payback, das was wir so Kassennachfrage nennen, sehr verliebt, ist einfach unsere stärkste Marketingmaßnahme, die wir haben. Und ihr habt in Anführungsstrichen die Kassennachfrage in den Apotheken als Wettbewerbsvorteil.

Joel Kaczmarek: So, jetzt haben wir ja schon ein bisschen was gelernt über die Komplexitäten. Markus, ich bin ja mal auf deine Warte neugierig, weil an und für sich, würde ich sagen, bist du ja latent branchenfremd. Also du hast ja einen Namen gemacht, in dem du Rosebikes stark umgebaut hast, auch stark weiterentwickelt hast. Ich erinnere mich noch, damals hast du gesagt, ey, das Erste, was ich gemacht habe, war Märkte reduzieren, Modelle reduzieren, Einfachheit. Dann haben wir den Shop uns angeguckt, dann dies, dann das. Also du stehst für Innovation, würde ich mal sagen, für Veränderung. Jetzt bist du aber in einem Bereich, der ist ja so hardcore reguliert und du hast diese Komplexitäten drin. Also wir haben es ja gerade schon gehört, nur Apotheker, nur vier Stück und so weiter und so fort. Wenn man wie du jemand ist, der da innovativ drauf guckt und digital, wie gehe ich in so einem Markt vor? Was ist dein Blick darauf?

Intro & Outro Speaker: Also ich finde das ganz spannend und für alle hier, wir haben ja schon ein paar Geschichten gehört, aber man muss sich das noch krasser vorstellen mit dem E-Rezept, wo wir gerade so toll drüber reden. Das E-Rezept ist ja Hammer. Der Arzt hat das Rezept, also du bist beim Arzt, er sagt hier, nimm das Rezept, geh dann in die Apotheke, du brauchst es nur dranhalten oder online und du kannst das Rezept bekommen, du musst nichts bezahlen, du musst das ganze Zeug nicht mehr, ist alles so erledigt. Aber der Arzt muss es erst an seinem Computer wieder freigeben. Das heißt, es wird vorne ausgestellt. Und viele Ärzte, ungefähr man schätzt 80 Prozent aller Ärzte, geben das erst abends frei. Das heißt, du läufst dann in die Apotheke und es ist gar nicht freigegeben, dein E-Rezept. Das heißt, wir reden hier über Dinge, da fragst du dir am Kopf und denkst, oder die Gesetzgebung sagt, dass ein Apotheker keine Investoren aufnehmen darf, denn er soll privat bürgen als OHG für seine ganze Gesellschaft. Das heißt, der Versandapotheker in Deutschland darf keine Investoren außer in den Namensrechtsgesellschaften aufnehmen. Der Holländer, und ich wohne ja... 15 Kilometer neben Holland, der darf es. Aber beide dürfen in Deutschland verkaufen. Wir machen rund eine Million Umsatz über Amazon jeden Monat. Sechs Wochen lang wurden wir einfach gesperrt, weil der Gesetzgeber kurz eine Irritation hatte, ob der Kunde datenschutzkonform über Amazon verschreibungsfreie Medikamente kaufen kann. Das heißt, du hast hier Dinge, die auf dich eintrasseln. Und jetzt muss man das eine sagen, was ich ganz spannend finde. Joel und ich dürfen in diesem Markt schon irgendwie ewig lange sein und ich glaube 2004 bin ich zumindest hier eingestiegen in den E-Commerce-Handel und eigentlich passiert hier genau das Gleiche, was in allen anderen Branchen passiert ist. Früher hast du überhaupt erstmal Textil online verkauft, Bücher online verkauft und da warst du überhaupt froh, dass du überhaupt mal irgendeinen Anbieter findest, der das. und ob das UX, ob das cool war oder scheiße war, hat eigentlich keinen interessiert, du konntest ein Buch kaufen. Dann ist ein Schritt weiter gegangen. Dann gab es die ersten, die wirklich Google Ads geschaltet haben. Dann gab es welche, die haben plötzlich Fernsehwerbung, die haben richtig Gas gegeben. Die haben dann Google Shopping beherrscht, Google Ads beherrscht, richtig TV-Gas. Wie Zalando das früher auch gemacht hat. Die Geschichte kennt man alle. Aber keiner, wirklich keiner in dieser Branche bei Social Media richtig Vollgas. Während man heute weiß, dass eigentlich alle ganzen starken Brands gerade Social First wachsen. Und das eigentlich der ganze Trend ist, kloppen sich hier alle auf diesem Google Shopping-Segment und kloppen sich die Preise so um die Ohren und sagen, andere Wege gehen wir nicht. Egal ob bei der Shop Apotheke oder bei uns bei Sanicare oder bei allen. Dem Kunde ist es am Ende heutzutage scheißegal, wo er sein Produkt kauft. Er gibt Voltaren ein. Er gibt Voltaren, wo kriege ich es heute am günstigsten? und da muss man einfach so ehrlich auch zu sich sein. Und dann ist es mir scheißegal, ob ich es heute da kaufe, da kaufe oder jenes. Und dann hast du noch ein Segment, wo du über 22%, 25% Roherträge, nicht wie in Textil, in dem heiligen Textil, wo du über 60% Roherträge redest. Du klopfst dich also noch über Preisrabatte, über Ads, die du noch schaltest und über Ad-Performance für einen ultra geringen Rohertrag. den du dann über WKZ-Werbekosteneinnahmen wieder hochziehst. Also relativ spannend. Und das heißt, dieser Wandel, das wird alles, was wir jetzt gerade hier so erleben, das ist noch die Vorstufe. Und es ist nicht komplex, Medikament. Guck mal, lass uns mal ehrlich sein. Wer von euch sagt, hey... Ich habe heute mal Bock, shoppen zu gehen in meiner örtlichen Apotheke. Und hier das E-Rezept einzulösen, ist jetzt auch nicht wirklich so komplex, dass ich dafür zu meinem örtlichen Apotheker gehen muss. Also wirklich bei allem Respekt und bei allen... Also es ist wirklich nur dranhalten und noch eben einmal freigeben und dann ist das Ding erledigt. Das schafft jeder. Und wenn das jetzt noch nicht jeder schafft, schafft es in einem Jahr garantiert jeder. Und das heißt, wenn ich aber heute zum Apotheker gehe und ich war letztens erkältet und ich gehe einfach zu meinem örtlichen Apotheker. Ich wollte eigentlich Sinupret haben. Hast du ein paar Tipps für mich? Ich so, vielleicht Sinupret? Vielleicht muss ich, wenn ich hier drauf drücke, dann Nasen nehmen. Ja, kann ich noch was anderes machen? Ich soll vielleicht noch einen Tee trinken oder so. Du hast ja auch Tee, Saline.

Joel Kaczmarek: Also du vermisst Beratungsqualität.

Intro & Outro Speaker: Ja, und das ist der Durchschnitt der deutschen Apotheke. Da muss man sich nichts vormachen, weil sie sind mega gut im Mixen. Sie sind mega gut, wenn sie so Spezialrezepturen. Aber der Rest ist wirklich... Und jetzt frage ich das ganze KI. Jetzt habe ich nur Chat-GPT gefragt. So, ich bin erkältet. Hey Markus, nimm doch Sinupret. Trink doch viel. Mach noch das. Soll ich schnell für dich mal eben die besten Angebote raussuchen? Und hey, wenn du noch PayPal Express hast, kannst du den Nächsten einfach damit bezahlen. Und das ist dir scheißegal. Dann besorge ich dir Sinupret, wo es gerade am günstigsten ist. Voltaren für deine Nackenschwärzen. Du hast doch oft mit dem Bürospül sitzen und so und alles. Hey, und er sagt sogar bei meinem persönlichen Signature mal Moin, Moin, Moin. Und ChatGPT begrüßt mich sogar mit Moin, Moin, Moin. Markus, hier ist dein Sinupret, hier ist dein Voltaren. Und jetzt legst du rein. Das heißt, wenn wir noch so viel Geld in Online-Shops stecken und Apps. wird in fünf Jahren jeder über Voice-Commerce und über seinen AI-Agent sein Zeug bestellen. Du wirst keinen Online-Shop mehr dafür brauchen. Der Online-Shop zieht sich dahinter. das alles einfach zusammen. Du bezahlst das mit dem PayPal Express. Und das wird die Zukunft sein, wo wir uns mit Bisonicare beschäftigen werden.

Joel Kaczmarek: Und jetzt bin ich ja mal neugierig, ich konnte in Dorits Gesicht gerade schon fleißig lesen. Wie siehst du das denn? Du hast ja wahrscheinlich auch einen Blick auf eure unterschiedlichen Strategien.

Dorit Postdorf: Entertainment-Faktor auf jeden Fall. Ich versuche mal nachzulegen. Dieser Apothekenmarkt teilt sich eigentlich in zwei Teile. Und ich meine, wir werden jetzt dieses Jahr 25, um genau zu sein jetzt, das heißt im Bereich E-Commerce, um ehrlich zu sein, sind wir ein Dinosaurier. Und dieses, was du gerade beschrieben hast, funktioniert halt transaktionales E-Commerce-Geschäft eigentlich ganz klassisch. Und ich glaube auch, ehrlich, das wird noch eine Zeit lang bleiben. Also die Zukunft, die du aufzeigst, ja, mit Sicherheit werden die Wege, wie man zu uns findet und wie wir diese Beziehungen bedienen, das wird sich ändern. Aber dass jetzt grundsätzlich der Shop oder auch die App, dass das Dinge sind, die einfach jetzt über den Jordan kippen, also sehen. Wir nicht und das ist auch nicht die Zukunft, in die wir planen. Was sich jetzt wirklich geändert hat im letzten Jahr ist, und das war bei meiner Einarbeitung, ich habe ja auch erst im letzten Jahr angefangen, ich fand es echt krass zu verstehen, dass diese Einführung des E-Rezepts, die ja nichts mit den Apotheken zu tun hat, sondern was ja eine gesetzliche Entscheidung ist, die den Markt definiert hat, dass das 20 Jahre gedauert hat. Das ist schon echt krass, wenn man sich anguckt, was wir uns manchmal, weil die Fragen waren ja auch vorhin nach Hürden und wie geht es weiter, was wir bei uns zu diesen Digitalisierungsthemen... echt krass im Weg stehen. Also Estland, Schweden, Dänemark, die haben das schon seit Jahren und wir seit letztem Jahr. Und ich glaube schon, dass mit dem E-Rezept und dieser Digitalisierungsschnitt in der Gesundheitsbranche jetzt nochmal auch für uns Alten, ich nenne sie mal E-Commerce, Hasen, Theresa und mich, das Game ändert, weil sich alles nochmal stärker in die App und auf das Endgerät und eben diese digitale Beratung verlegt, weil du da ja einfach reinfährst. weil es sonst technologisch nicht funktioniert mit dem E-Rezept und wir da eigentlich jetzt drauf aufsetzen und sagen, wie kriegen wir aus diesem Punkt mehr Interaktion, Adherenzthemen, Präventionsthemen, wirklich um dann auch nicht nur Apotheke zu sein, sondern Digital Health zu machen.

Maximilian Achenbach: Ich muss ja jetzt nochmal ganz schnell reingrätschen, wenn ich darf, aber das kann ich natürlich so nicht stehen lassen, die Argumente hier von Markus. Ich gucke mal hier in die Runde. Ich glaube, jeder von uns ist happy, wenn er was hat, wenn er krank ist, wenn er seine Apotheke vor Ort hat. Und da ist Service vielleicht ein Argument. Es ist auch nicht gesagt, dass Service immer im stationären Handel erfolgreich ist. Aber für mich ist es Schnelligkeit. Ich will, wenn ich krank bin, wenn ich was sofort brauche. Es geht um Akut. Es geht aber auch um chronische Versorgung. Es geht darum, dass ich die Dinge sofort und schnell bekomme. Und deswegen mein Argument Nummer eins ist, der Online-Handel ist mit Sicherheit ein total spannendes Angebot. Wir als gesunde Ehe betreiben ja auch Online-Handel. Wir haben nur hintendran stationären Handel. und die haben wir da hinten dran, unter anderem mit einem riesen Mehrwert, nämlich Schnelligkeit. Deswegen, ich komme so ein bisschen mit dem Punkt. Das Apothekenthema ist anders als ein klassisches E-Commerce-Fashion-Modell. Das ist nicht wie Galeria Kaufhof oder andere Modelle im stationären Handel. Da geht es um lokale Versorgung. Es geht darum, dass ich Leistungserbringer habe. Ärzte werden morgen nicht verschwinden. Ganz im Gegenteil. Wir haben sogar einen Ärzte- und Apothekenmangel. Also es wäre gut für uns, wenn die Versorgung in der Form erhalten bleiben würde. Deswegen, ich will so ein bisschen damit reinpiksen. Widerspricht dem nicht, aber ich glaube, es ist ganz, ganz wichtig zu sagen, ich glaube, es ist nicht das Hauptargument Service, über das wir kommen, sondern Schnelligkeit, eine lokale Infrastruktur. Wie gesagt, wir haben... knapp 6.000 Partner auf der Plattform. Wir können deutschlandweit innerhalb von weniger als ein paar Minuten, in den schlimmsten Fällen vielleicht ein, zwei Stunden, haben wir die Medikamente beim Patienten über Botendienst oder zur Abholung. Und das ist eigentlich das Argument, über das wir kommen. Also digitales Frontend. Der Kunde will natürlich digital bestellen und es wird rapide weiter steigen, egal ob OTC oder Rx in beiden Segmenten, 100%. Die Frage ist am Ende nur, will ich Sonnencreme kaufen im Online-Handel oder möchte ich halt tatsächlich rezeptpflichtig hochwertiges Sortiment von einem Anbieter haben, wie eine Apotheke vor Ort, wo auch ein Leiter... vielleicht nochmal in einer anderen Form gegeben werden kann. Und damit so ein bisschen die Bühne wieder zum Pieksen zu.

Dorit Postdorf: Aber gute Beratung können Theresa und ich auch.

Theresa Holler: Mit 25 Jahren Erfahrung muss ich sagen, habt ihr alle nur ein bisschen recht. In der Tat muss man es, glaube ich, wirklich differenziert sehen. Und das ist richtig, was du sagst. Am Ende der OTC und der Duty and Personal Care Bereich, den muss man komplett trennen vom Rezeptpflichtigen Bereich. Das sind zwei völlig verschiedene Geschäftsmodelle. Und ja, da geht es am Ende wie auch ganz krass bei Temu und Shein. um Sortiment und Preis. Je größer dein Sortiment und da ist der Online-Shop genauso wie überall anders auch, je mehr du hast, desto billiger ist es. Am Ende ist es bei uns allen die gleiche Packung Aspirin und wer sie am Ende convenient zum Kunden bringen kann, für einen super Preis, mit einem großen Rundum-Sortiment, der macht das Rennen. Das AX-Geschäft ist ein komplett anderes. Da bin ich nicht ganz bei dir. Der Akutbereich, ja, der muss schnell sein. Aber der chronische Bereich, der hat Wochen Zeit. Der Chroniker weiß, dass er Bluthochdruck hat und der ist total entspannt. Da geht es am Ende um Trust. Da geht es um Convenience und Trust. Und am Ende des Tages um den USP der Apotheke. Und auch wir sind eine Apothekenplattform oder wir sind eine Plattform, haben auch mit unseren now-Apotheken ein lokales Apothekennetz, was wir versorgen. Und wir haben auch einen Marktplatz noch dazu. Aber das Rx-Geschäft ist am Ende des Tages ein Geschäft, was ich glaube, was man trennt. von dem klassischen E-Commerce hin zu einem USP-Pharma. Da kommen dann eben, wie du schon sagst, da kommen ganz andere Themen zum Spiel, die du, und da bin ich dann wieder bei dir, die kannst du wunderbar auch mit AI lösen. Da kannst du die Beratung KI-gestützt machen. Aber vom Grundprinzip hat das mit E-Commerce im klassischen Sinne... Meiner Meinung nach nichts zu tun.

Dorit Postdorf: Für mich die entscheidende Komponente, die für den E-Commerce wirklich fehlt, ist, du kannst den Preispunkt ja nicht verändern.

Theresa Holler: Der Arzt kreiert den Bedarf, nicht der Kunde selber. Im E-Commerce, ob ich ein T-Shirt kaufen will, ja oder nein, das entscheide ich ganz persönlich. Ob ich ein Rezept habe oder nicht, das entscheide nicht ich, sondern das entscheidet der Arzt. Das heißt, es wird kein Bedarf kreiert. Das ist ein entscheidender Punkt. Das heißt, ich muss ganz andere Skills bringen, um an den Kunden ranzukommen als im klassischen E-Commerce.

Intro & Outro Speaker: Ich glaube, wir müssen eine Sache zusammen alle mal machen. Wir müssen eine Stufe weiter denken. Weil wir reden jetzt davon, dass wir eine Apotheke online bringen oder online verlängern. Das ist das, was Joel meinte, das hat man damals auch im Fahrradhandel online bringen. Schuhhandel. Ich weiß noch, 2008 war Goertz wirklich der König online. Ich habe einen Vortrag gehört, 2008, da sagte der, 36 Millionen online, viel mehr Volumen kann man als Händler online nicht machen. Dann kam Zalando, weißt du, und der hat das wirklich als feste These, das war ein Markt. Und so ist das hier auch ein bisschen, weil wer Apotheke online bringt, der bringt nur einfach ein traditionelles Modell online. Das gewinnt man auf Dauer gar nichts mit. Ein großer Anwendungsfall, das wir alle kennen, ist Acne. Jeder, der Acne hat oder mal immer wieder einen Ausschlag oder zu einer Party will, der findet es scheiße. Und dann denkt er, oh, was kann ich jetzt machen? Du würdest dann eigentlich zum Hautarzt gehen. Oder du würdest dir einfach so, und wenn es schlimmer ist, gehst du zum Hautarzt. Bist du mal einen Termin, Chris, ist die Party schon vorbei, weil der dauert zwei Monate, alles scheiße. Heute kannst du einfach per AI deine Haut analysieren lassen. Das funktioniert schon wunderbar. Und dann kannst du sagen, oh, guck mal, du hast Akne. Dafür musst du nicht mehr zum Arzt. Das kann die Apotheke machen. Das heißt, du darfst Apotheke gar nicht mehr denken. Ich bin nur transaktionsbasierter Rausgeber. Du musst einen ganzen Schritt weiter denken. Und du musst sagen, die technologischen Grenzen zwischen ... Was ein Arzt gemacht hat und was jetzt die Apotheke einfach selber integrieren kann, die verschwimmen so stark, dass du bloß nicht mehr eine Apotheke online bringen, sondern komplett neu denken darfst.

Dorit Postdorf: Und jetzt hat Markus mir natürlich die Steilvorlage geliefert für Digital Health, weil das ist genau das Thema mit der Telemedizin, wo wir, ich meine die TeleClinic gehört ja auch zu uns, wo wir einfach sagen, da kommt jetzt diese Zusatznutzen-Generierung, die du brauchst, um nicht nur einfach ein Nasenspray zu

Maximilian Achenbach: verkaufen.

Dominik Dommick: Aber wenn wir uns vielleicht nochmal trotzdem... Fakten angucken. Dann Teresa Platzhirsch doppelt so groß wie die Nummer zwei. Dann kommt ganz lange nichts. Wenn wir unsere Kunden fragen, sagen 91 Prozent, die online kaufen, wir kaufen bei den Großen. Was macht ihr anders als die Kleineren?

Theresa Holler: Ich glaube wir, und da kann ich vielleicht für uns beide sprechen, wir haben immer den Kunden in den Fokus gestellt. Wir haben den Kunden in den Fokus gestellt und haben den USP der Apotheke versucht zu knacken. Warum geht, und da bin ich dabei, das ist nicht immer unbedingt die Beratung, warum jemand in die Apotheke geht. Das sind die verschiedensten Kunden. Und wir haben dann eben gesagt, verstehen, unseren Kunden verstehen, den Patienten verstehen. Das ist nämlich was anderes, ob ich ein paar Schuhe bei Zalando kaufe oder ob ich mein Arzneimittel bei der Shop Apotheke kaufe. Und ich sage, ich bringe seit 25 Jahren das gleiche Beispiel, ob ich am Wochenende mein paar Schuhe nicht habe, dann ziehe ich die alten an. Wenn ich mein Insulin nicht habe, dann gehe ich nicht auf die Party. Das heißt, der Need. Das Produkt ist ein völlig anderes, das ist hochemotional beladen und das ist was ganz anderes, als wenn ich meine Schuhe eben am Samstag nicht kriege. Und wenn man das verstanden hat und den Kunden verstanden hat, dann glaube ich, kann man das Geschäftsmodell dahingehend aufbauen. Wir denken immer in Use Cases, das heißt... Ja, da gibt es den Kunden, wie du richtig sagst, der braucht das sofort und der will auch den Apotheker sehen. Deswegen haben wir das Now-Netzwerk mit den lokalen Apotheken aufgebaut vor fünf Jahren, weil wir gesagt haben, den Use Case haben wir bis jetzt noch nicht abgebildet. Dann gibt es den, der völlig entspannt zwei Wochen Zeit hat, der uns sein Rezept schickt. Dann, weil es eben ein sensibles Produkt ist, möchte der Kunde einen gewissen Trust. Der vertraut seinem Apotheker. Wenn man sich anguckt im Spiegel die vertrauenswürdigsten Berufe, dann ist der Pastor ganz... vorne und danach kommt der Apotheker. So, den Trust müssen wir irgendwo rüberbringen und ob ich da AI bin oder Old Economy oder E-Commerce, ist völlig wurscht. Am Ende wollen wir alle den Kunden und wenn ich den Trust schaffe rüberzubringen, dann habe ich auch den Kunden. und deswegen haben wir zum Beispiel mit der Einführung des E-Rezept haben wir die Guarantee Next Day Lieferung ins Leben gerufen, weil wir gesagt haben, wir müssen dem Kunden, wir müssen in Vorleistung gehen, um dem Kunden bei dem sensiblen Produkt eben diesen Trust wieder zu vermitteln. und das ist eben garantiert am nächsten Tag geliefert. und da wachsen wir gerade mit knapp 200 Prozent. Also von daher scheint das irgendwo zu funktionieren.

Dominik Dommick: Es ist weiterhin ausreichend zu sagen, wir machen einfach einen exzellenten Job in Bezug auf das, was der Kunde ganz platt will.

Theresa Holler: Das ist ein Geschäft mit einer relativ dünnen Marge und es geht am Ende über den Preis. Und von daher musst du am Ende Operational Excellence glaube ich so sehen, dass du einfach ein effizientes Geschäftsmodell hast, mit dem du skalieren kannst, um dann am Ende den Vorteil an den Kunden weiterzugeben. Und das verstehen wir unter Operational Excellence in Summe, dass wir die Patienten Sicherheit abgedeckt haben, dass wir compliant sind, was den regulatorischen Markt angeht, aber auch, dass wir das Ganze mit einer Effizienz machen, um am Ende der Player zu bleiben, der wir sind.

Dominik Dommick: Wir haben den Tiefstand an klassischen Apotheken seit 1978. Also weniger Apotheken gab es lange nicht in Deutschland. Das heißt also, die Nahversorgung, wenn wir es so nennen wollen, mit Apotheke wird schlechter. Welche Rolle spielt das über die nächsten Jahre? Was denkt ihr aus der Perspektive in Bezug auf diesen Mix zwischen digital und stationärem Apothekengeschäft?

Maximilian Achenbach: Ja, spielt eine ganz, ganz wichtige Rolle. Zunächst mal muss man ja sagen, dass das Angebot oder der Konsum dadurch nicht wegbricht, da wird nur anders verteilt. Also heißt, ob ich 17.000 Apotheken oder 12.000 Apotheken in Deutschland habe, das Volumen, was in dem Markt ist, das bricht ja nicht einfach weg. Die Nachfrage bleibt bestehen. Sie verteilt sich dann auf die Player, die übrig bleiben. Das heißt, grundsätzlich müssen sich die Player, die übrig bleiben, noch besser aufstellen, noch näher am Kunden arbeiten. Viele der Apotheken, wie wir sie heute kennen, haben eigene Online-Shops, haben Angebote mit Plattformen, beispielsweise mit gesund.de, Shop Apotheke, anderen Anbietern, suchen dort Kooperationen. Es gibt viele Apotheken, die verkaufen auch direkt auf Amazon oder haben auf Amazon verkauft. Entsprechend, ich glaube, die Apotheken, die sich in diesem Markt rüsten, sind diejenigen, die zwei Schritte nach vorne denken, sich selber aktiv mit eigenem Online-Angebot beschäftigen, Plattform-Angeboten beschäftigen, ihre Apotheken sehr stark an Omnichannel-Services anknüpfen und viel Mehrwert bieten. rund um eben das, was ja durchaus hier kritisiert wurde, dass eben der Service-Gedanke teilweise zu kurz kommt. Und dort gibt es viele Apotheken, die sich da ganz, ganz bewusst mit einem eigenen Angebot, einem sehr starken Angebot dagegenstellen. Was für uns spannend ist, es ist nicht nur der Apothekenmarkt, du hast es gesagt, die Nachfrage kommt eigentlich oder wird stimuliert natürlich durch den Patienten, der krank ist, geht zum Arzt und kriegt dort das Rezept. Das heißt, der Geburtsort der Transaktion ist im Grunde genommen die Arztpraxis. Und was in den Arztpraxen passiert, das ist mindestens genauso spannend. Jeder fünfte Arzt geht in den nächsten fünf Jahren in Rente. Wir alle kennen das, ich bin gesetzlich versichert, bis ich einen Arzttermin bekomme, dauert das Wochen. Also so dieses Anlegen, ich habe jetzt akut was, ich brauche einen Arzttermin, das funktioniert. In den seltensten Fällen. Gerade wenn man Nachwuchs hat, kennt man das Thema. Und das ist ein Riesenproblem. Das heißt, auch die Arztseite wird deutlich geringer. Dort haben wir jetzt einen anderen Markt. Also dort gibt es heute kein digitales Angebot wie eine Shop Apotheke in DocMorris oder eine Sanicare oder ein Gesund.de, sondern der Markt ist erst gerade dabei. Es ist noch eine ganz andere Entwicklungsstufe in der Digitalisierung. Aber auch von dem Transaktionsgeburtsort, angefangen da, wo die Transaktion herkommt, wird extrem starke Veränderungen kommen. Und die trifft dann auf einen Markt, der selber ja komplett im Umbruch ist, also der deutlich geringer wird, weniger Apotheken, die dort sind. Die Apotheken, die bleiben, sind diejenigen, die dann auch deutlich größer, deutlich mächtiger und wahrscheinlich deutlich versierter auf Service und digitale Leistung sind.

Dominik Dommick: Aber ist Distanz dann beim Wegbrechen der stationären Apotheke nicht auch ein Thema? Also wenn Oma Trude bisher in fünf Minuten zu einer Apotheke... Und jetzt ist diese Apotheke nicht mehr da und es ist eine deutlich größere Distanz. Zwingt das ins Digitale oder setzt sie sich in Taxi oder Bus, um zur weiter entfernten Apotheke zu fahren? Also das ist doch schon ein Teil der Veränderung.

Maximilian Achenbach: Das ist absolut richtig. Also es gibt einen Zwang ins Digitale, der entsteht dadurch, absolut fair. Was im Moment passiert ist, dass die Apotheken, die im Umfeld bleiben, eben beispielsweise ihr Serviceangebot, was ich gesagt hatte, ausbauen, also beispielsweise einen kostenlosen Botendienst anbieten. Das heißt Apotheken, die heute kilometerweit in benachbarte Dörfer, in benachbarte Städte fahren und wirkliche regionale Platzhirsche sind, die wirklich dann nicht nur das Altenheim und irgendwie ein kleines Dorf bedienen, sondern teilweise 15, 25 Dörfer und kilometerweit, also wirklich Bootentouren den ganzen Tag mit eigenem Personal stemmen und damit im Prinzip wirkliche Platzhirsche in ihrer Region sind. Also ich glaube, es gibt den Zwang ins Digitale, weil wie komme ich sonst an die Order? Telefone sind überfüllt. Entsprechend, ja, es gibt einen gewissen Digitalzwang. Auf der anderen Seite ist es, glaube ich, Serviceangebot. Also die Apotheke versucht sich dadurch gegenzustemmen. indem sie eben mehr Service oder ihren Service regionaler ausweiten und nicht nur lokal auf ihr Zentrum gucken.

Dorit Postdorf: Ich glaube, da ist aber einfach das Thema, die Apotheke vor Ort kann ja, sagen wir mal, die muss 25, 30 Kilometer am Ende des Tages fahren, das ja nicht gesondert abrechnen. Also da kommen ja dann auch nochmal ganz andere Kostenpunkte auf sie zu. Von daher denke ich schon oder gehen wir davon aus, dass das schon dann nochmal ins Digitale drückt.

Intro & Outro Speaker: Also wir müssen mal eins ganz kurz sagen, Deutschland ist ja gerade wirtschaftlich ein bisschen angeschlagen. Nicht radikal angeschlagen, aber wir merken das. Und eines der größten Kostensegmente, was wir überhaupt haben, ist das Gesundheitssystem. Weil ich war letztens noch mit einem Professor unterwegs aus Düsseldorf, der für Neurologie. Und er sagte, Markus, du kannst dir das gar nicht vorstellen. Ständig muss ich mich in dieser wunderschönen Klinik mit Leuten, wo die Angehörigen meinen, mein Papa könnte Demenz haben, beschäftigen, obwohl die online in einem super schnellen Test rausfinden können, ob der nur altersschusselig wird, das kenne ich von mir auch, das will meine Kinder jetzt aufstehen, oder ob er schon Demenz hat. Die bräuchten gar nicht hier aufschlagen. Kostenfaktor 10% statt 100%. Wir würden also... Dieses Argument, was alt ist, zu erhalten, jetzt muss man mal ganz klar reden. Die meisten Apotheken sind doch direkt beim Arzt. Wir haben immer mehr Ärztezentren, da ist die Apotheke unten drin. Da braucht man diesen ganzen Scheiß nicht, das an jeder Ecke in der Apotheke. Man braucht nicht mehr an jeder Ecke ein T-Shirt Weißhändlerverkäufer. Sondern wir haben auch gesehen, wenn die Apotheke Service machen will, dann soll die bitte in einer halben Stunde das Zeug zu dir nach Hause bringen. Das wäre wirklich Revolution, das wäre Service. Dass die alte Oma eben nicht dahin laufen muss, das wäre mal radikal. Und wenn wir dieses Kostensystem retten wollen, dann dürfen wir nicht das Alte erhalten. zwingen in die Veränderung. Eine Hautanalyse bei Dermanostic, das ist Hautarzt per App. Das sind gute Freunde von mir. Estefania Lang, die Gründerin, ist eine meiner besten Freunde. Die brauchen drei Minuten statt eine Stunde. Das ist wirklich, so können wir Deutschland weit nach vorne bringen. So können wir das Gesundheitssystem für uns alle bezahlen in einer Gesellschaft, die immer älter wird. Dafür brauchen wir Online-Apotheken, Versandapotheken. Da wird nicht einfach erhalten, dass tausende von Apotheken, wir brauchen einen Kern an Apotheken. Das ergänzt um Online-Angebote, das um Telemedizin. Und dann retten wir dieses Gesundheitssystem.

Joel Kaczmarek: Also ich habe jetzt schon mal online gerade ein paar Baldrian-Tabletten für Markus geordert. Und während die hier unterwegs sind, kann ja Theresa vielleicht auch noch mal eine andere Innovations-Ecke für uns aufmachen. Du hast eben so einen lustigen Satz gesagt. Der Bluthochdruck-Patient hat ruhigen Puls, weil er weiß, die Medikamente kommen regelmäßig. Vielleicht kommen die ja bald auch von dm oder von Amazon. Weil Amazon testet ja teilweise auch in Italien. dm hat irgendwie einen tschechischen Anbieter. Wie wappnet sich denn eure Branche darauf? Womit rechnet ihr? Was erwartet ihr?

Theresa Holler: Also ich glaube, die Branche... entwickelt sich seit Jahren und wird sich auch weiterentwickeln. Und ich sage mal, mit dem E-Rezept-Eintritt ist natürlich ein 50 oder 55 Milliarden Markt auf einmal da, der vorher nicht da war. Und es wäre völlig irre zu glauben, dass wir den die nächsten 20 Jahre alleine beackern. Von daher, da wird hundertprozentig was passieren. Und in allen Ländern, wir haben ja in Europa absolut eine Disharmonie, was die Gesundheitssysteme angeht. Und von daher wird es in Deutschland, glaube ich, ähnlich wie in anderen Ländern, Italien ist ein gutes Beispiel, zu verschieben. Es wird vielleicht ein DM geben, die für eine Apotheke leiht mit OTC und weiß der Kuckuck was ins Rennen gehen. Dann wird ein Amazon, die schon im Rennen sind, den Marktplatz erweitern. Wir werden wahrscheinlich viele verschiedene Geschäftsmodelle sehen, die am Ende des Tages aus ihrem Chor, DM hat seinen Chor in der Drogerie, von dem Chor wegweichen, alle eben in Richtung dieses 55-Milliarden-Markts, um am Ende dann ein Vollsortiment oder den Kunden in Gänze bedienen zu können. Und da glaube ich, kommen wir von verschiedenen Richtungen. Ihr von den Apotheken mit dem Rezept und dem eher klassischen Ansatz. Wir seit 25 Jahren im Distanzhandel. DM mit den ganzen Filialen aus der Drogerie-Ecke, Amazon mit dem großen Marktplatz. Aber am Ende des Tages glaube ich, durch die Digitalisierung wird jeder seinen Weg finden. Es geht nur alles sehr, sehr langsam. Wie du gesagt hast, 23 Jahre, bis wir ein digitales Rezept haben. Ich bin 1999 gestartet in der Hoffnung, dass wir in zwei Jahren das E-Rezept kriegen. Das hat 24 Jahre gedauert. So wird das auch mit der AI sein. Ich bin total bei dir. Du hast viel in hätte, wäre, könnte im Konjunktiv geredet. Das wird auch noch ziehen. Jahre dauern, bis wir wieder Regulatorien haben. Am Ende, wie du es beschreibst, das ist einfach so, wie es jetzt eben hier auch bei Schuhn beschrieben wurde. Es wird immer einer sein, der sagt, aber wir müssen aufpassen wegen Datenschutz und ich bin der Letzte, der dafür Verständnis hat, weil ich habe lange genug gewartet, aber es ist ein regulativer Markt und deswegen glaube ich, die Entwicklungen von allen Seiten kommen, werden langsam kommen, auch wenn uns das allen ehrlicherweise viel zu langsam geht und da bin ich bei dir.

Dominik Dommick: Dorit, nochmal abgebogen, ganz anderes Thema. Thema Marketingpositionierung. Haben wir heute noch nicht gehört. Wie wichtig ist das? Also Günther Jauch ist ja nicht ganz billig, der es uns erklärt. Und dann gibt es Rapper, die es uns auch erklären. Wie wichtig ist das? Weil wir haben es jetzt interessanterweise in der Diskussion heute trotz aller durchaus Erregtheit nicht gehört.

Dorit Postdorf: Wir sind natürlich mit Google Shopping und Idealo Preissuchmaschinen, wenn das klassisch ist, dann ist das natürlich Teil des Geschäfts für den E-Commerce-Bereich. Es ist völlig irrelevant fürs E-Rezept. Fürs E-Rezept, und ich glaube, das Das war jetzt auch für unsere Marketingabteilung und jetzt auch für mich dann jetzt in der Rolle spannend. Da wird es natürlich ganz anders nochmal relevant. Da ist dann Full Funnel, Awareness, Upper Funnel, weil eben du das... und diesen voll digitalen Einlöseweg und download die App now und so einfach ist es und sind doch nur zwei Schritte, das musst du erklären. Das heißt, da ist Bewegtbild, da ist Online-Video und da ist qua der Zielgruppe, weil machen wir uns nichts vor. Ja, akut, jeder hat mal Bauchschmerzen und ihr habt ja auch die Ulms, die haben dann öfter mal Durchfall. Das ist alles richtig, aber viel eben von genutzten Rezepten. Anzahl kommt von Chronikern und Chronikern sind älter und deswegen spielen bei uns eben klassische Medien wie TV, wie halt CRM-Aktivierung und selbst Printmailings weiterhin doch eine erhebliche Rolle, jetzt gerade in der Erschließung des E-Rezept-Marktes. Nicht für OTC, aber für das E-Rezept, ganz klar.

Dominik Dommick: Dann verstehe ich ja und da will ich ihm nicht zu nahe treten, dass man den Günther Jauch als Testimonial nimmt. Aber Rapper und ältere Zielgruppe, den musst du dann erklären.

Dorit Postdorf: Also es ist ja jetzt nicht gerappt. Also guckt euch das mal an. Es ist einfach... guter, klassischer, deutscher Sprechgesang. Es sind jetzt nicht die Wildecker Herzbuben, aber dass das jetzt gerappt wird, also müssten wir jetzt nochmal fachen, Leute, denn ist es auch nicht. Es ist halt einfach, wir mussten uns halt von Günther Jauch und einem sehr langwierigen, das habt ihr super gemacht, ohne Frage, es ist lange, es ist ein super Testimonial, es ist lange im Markt und da mussten wir ja sehr bewusst was gegensetzen. Und frei nach dem Motto, bleibt im Ohr, kommt ins Herz, oder gab doch mal so einen schönen Spruch, haben wir dann gesagt, okay, wir brauchen etwas, was wirklich differenziert. Und wo du dieses erklärende Element nicht so von heroben herab hast, sondern durch diesen Sprechgesang, glaube ich, kommt das mit der Lockerheit und der Einfachheit rüber, die wir auch mitgeben wollen. Weil alles ist immer schwierig und alles ist teuer und alles ist, in Richtung Markenhaltung sagen wir ja, mach es dir doch einfach. Und diese Einfachheit, denken wir, transportieren wir sehr, sehr gut mit. der neuen Markenkampagne.

Joel Kaczmarek: Vielleicht ein bisschen mit Blick auf die Zeit auch langsam zum Schluss kommt. Wenn ich mal hier so mich umgucke, es gibt ja noch jemanden anderen, der Joel Blau fleißig einsetzt, nämlich Payback. Und dann habe ich gerade so bei Dorits Ausführungen darüber nachgedacht. Loyalität, darum geht es ja eigentlich. Wiederkäufe schaffen in einem Markt, wo die Produkte komplett vergleichbar sind und teilweise sogar preisgebunden. Max, mal Frage an dich, weil ihr seid ja, wenn ich es richtig auf dem Schirm habe, sogar auch Payback Partner. Wie wichtig ist das? Wie funktioniert das? Ist das ein Reaktivierungskanal, wo ihr merkt, okay, Loyalty funktioniert? Habt ihr andere Ansätze? Was ist so deine Erfahrung?

Maximilian Achenbach: Super wichtig für uns. Eines der Kernkundenbindungsmaßnahmen, die wir aktiv fahren. Wir kommen aus einem anderen Blickwinkel. Wir kommen nicht daher, dass wir den OTC und den Sonnencreme-Käufer switchen wollen zum Rx-Kunden, sondern wir fangen im Prinzip damit an, Rx-Kunden neu zu gewinnen und switchen die dann zum OTC-Kunden. Warum? Die Logik ist ganz klar. Markus hat es gesagt. Die Preise bei uns, die wir als lokale Apotheke anbieten können, sind in größtem Teil nicht konkurrenzfähig mit dem Online-Handel. Der kommt über einen sehr günstigen Preis. Und damit ist es natürlich Selbstreden. Wir müssen über das Rezept kommen. Und wenn ich dann mein Rezept einlöse, dann ist es mir im Zweifel auch egal, wenn ich einen höheren Preis habe, weil ich einfach den Artikel in einem Warenkorb shoppen möchte und nicht nochmal zwei gesonderte Einkäufe machen möchte. Das heißt, wir kommen sehr stark über X, switchen dann auf OTC. Und in dem Moment, wo wir den Kunden im Prinzip haben und über Rx sagen, kommt dann auch Payback ins Spiel. Das ist die Maßnahme, mit der wir im Prinzip versuchen, die Kunden dann auch zu halten und eben nicht über den Preis auf dem Produkt, sondern eben über die Bonifizierung in Form von Payback Punkten zu kommen. Was natürlich auch enorme Vorteile hat mit der pharmazeutischen Industrie. Die wollen ihr Sortiment, ihre Preise nicht. kaputt machen und haben damit natürlich gewisse Anreize, die wir schaffen können, zu sagen, wir haben einen zweiten Weg gefunden, über den wir mit Punkten nicht direkt die Preise im Markt aufweichen. Genau, deswegen ein super wichtiges Instrument für uns und natürlich auch eine super Strahlkraft für uns. Wir sind eine kleine Firma, 40 Mitarbeiter, trotzdem jetzt auf dem zweiten Platz. der MX-Markt ist geschafft und das bedeutet halt für uns ganz, ganz wichtig, dass wir mit so einer Strahlkraft, wie sie Payback auch als Marke hat, davon profitieren. Ich hoffe, ich darf das hier soweit sagen, aber das ist natürlich klar, sich da im Schatten von so einem großen mitzusegeln, ist ein riesen Vorteil.

Dominik Dommick: Joel hat es gesagt, Stichwort Zeit. Wir holen ein bisschen was rein, weil wir etwas später angefangen haben. Vielleicht an alle euch nochmal die gleiche Frage oder die gleichen zwei Fragen und bitte, bitte kurz. Größte Herausforderung und größte Chance in den nächsten drei bis fünf Jahren?

Theresa Holler: Größte Herausforderung? Die wirkliche Digitalisierung des Gesundheitswesens, nicht in Form von Plastikkarten oder irgendwelchen Gutscheinen dann für den nächsten Arztbesuch. Also das könnte uns ja auch einfallen. Ein digitales Produkt zu kreieren, was im Gesundheitswesen es dem Patienten einfacher macht und die Partner vernetzt. Das ist, glaube ich, die größte Herausforderung, da wirklich mal digital zu werden. Und die größte Chance ist, dass wir noch ein bisschen Zeit haben und parallel ein paar Kunden gewinnen können.

Maximilian Achenbach: Wir sind weder VC noch PE-backed. Wir sind ein Corporate Venture und deswegen größte Herausforderung. für uns ist, in einem Markt, der gerade mit Millionen in Marketing reingepumpt werden, in diesem Markt weiter eine führende Rolle einzunehmen. Und die Antwort beziehungsweise die größte Chance für uns darin liegt, im Prinzip über das Netzwerk an lokalen Partnern Kunden zu gewinnen. Wir haben heute. im Durchschnitt gewinnt eine Apotheke, die bei uns Kunde ist, 0,85 Kunden pro Tag. Jetzt könnt ihr das mal so ganz schnell umrechnen. 250 Werktage im Jahr mal 6.000 Apotheken. Wenn man dann ungefähr so Custom Acquisition Costs von 30 Euro reinlegen würde, die glaube ich, die Onliner ganz gut kennen, dann ist man so bei 1,3 Millionen Euro, die wir sozusagen an Neukunden gewinnen, respektive, wenn ich das hochrechne, auf einen Wert jenseits der 30 Millionen Euro, die wir als Netto-Werbespending hätten, um die gleiche Anzahl an Kunden zu gewinnen. Und ich hatte es vorhin gesagt, für unsere lokalen Händler, die Apotheke vor Ort, die weiß, welcher Kunde geeignet ist für einen digitalen Rezepteinlöseweg. Und dieser Game-Changer, nämlich zu wissen, welchen Kunden muss ich überhaupt ansprechen, das ist so wie der Moment der Payback Karte bei dm. Hast du Payback, möchtest du Payback Punkte sammeln? Und genauso ist es bei uns der Moment, wo die Apotheke dann sagt, dieser Chroniker, dieser Patient, der könnte auch eine App nutzen und spricht diesen Kunden an. Deswegen die größte Chance für uns ist sozusagen diesen Mangel an VC, PI, E-Bag umzudrehen und zu sagen, unsere Chance sind die lokalen Anbieter, die lokalen Versorger, die für uns aktiv Kunden gewinnen und dann auch den Service online konsumieren.

Dorit Postdorf: Ich würde sagen, das größte Risiko für uns alle liegt in unserem Gesundheitssystem in der Gänze. Der Ärztemangel, also 500.000 haben wir noch. In ein paar Jahren fehlen davon mindestens 50.000. Und das wächst auch nicht schnell genug nach, vor allem im ländlichen Bereich. Wir hatten halt, es gibt weniger Apotheken, Versorgung. Und wir haben auch immer weiterhin das Thema Lieferkettenresilienz und haben überhaupt die Medikamente. Also ich glaube, da gibt es noch eine Menge, was uns so nochmal global, galaktischer einfach weiterhin, beschäftigen sollte als auch Gesellschaft. Und die Chance und die Lösung aus unserer Sicht ist ganz klar die Digitalisierung, weil mit der Digitalisierung kommen Kosteneffizienzen. Du brauchst weniger Leute, Dinge brauchen kürzer. Du musst nicht es über der Straße haben, sondern auch einen Arzt weiter weg oder so kann dir halt entsprechend helfen. Und von daher sehen wir Health in One Click ganz einfach für uns diese holistische Digitalisierung im Gesundheitssystem als auch die große. Chance für uns, aber eben auch für Deutschland, um aus dieser Klemmsituation, in der wir gesundheitssystemseitig drin sind, einfach rauszukommen.

Intro & Outro Speaker: Ja, und ich würde mir wünschen, das habe ich heute zu Tim und auch zu Lars Jankowski schon gesagt, erst mal als VooDoo zu werden, wie Lars das damals gemacht hat, weil das stark ist. VooDoo kannte jeder und auch Fluggesellschaften, die über den Preis verkauft haben. Das hat Lars und sein Team mega gemacht. Ich würde mir von uns allen hier wünschen, und auch von mir, ich bin auch wirklich die alte E-Commerce-Bubble. Und ich probiere ganz viel von meinen Freunden wie Johannes Kirsch von SNOCKS und so zu lernen und die noch diese neue. Weil alles, wie wir sagen, wie wir hier einkaufen, konsumieren und wie wir das tun und der Apotheker sagt, du musst dir eine App downloaden, das ist alles Quatsch. Das ist jetzt noch gerade. In fünf Jahren, weiß das doch jeder. Und der Kunde, der heute 30 ist, der ist in fünf Jahren 35. Und der jetzt 20 ist, ist dann 25. Das sind alles relevante Kunden. Und wenn uns das klar ist, wo müssen wir in fünf Jahren stehen? Und wie ist der Radikale, wenn uns das mehr, also wir uns von uns wegnehmen und sagen, in fünf Jahren ist das ganze Verhalten so und da brauchst du einen Apotheker vor Ort nicht, weil das machst du digital fest. Die sprechen heute so alle in ihr Handy, dann machst du das halt mit dem Apotheker. Und wenn wir das alles umdrehen, die Versorgung dahinter, dass es dann in einer Stunde so weit ihr Zuhause ist, dann haben wir viel dieser Probleme nicht. Und da würde ich uns alle einladen. dass wir uns viel mehr Gedanken machen, wo steht man wirklich konsequent in fünf Jahren? Wie sind die Konsumenten in fünf Jahren, die Konsumentinnen? Und wir sagen, wenn wir da in fünf Jahren sein wollen, dann müssen wir das jetzt gehen. Weil das wäre die größte Chance für uns alle. Und das fällt mir schwer, das fällt jedem schwer, weil ich habe auch keinen Bock mehr TikTok anzugucken. Wenn wir das tun und dann mit Payback und alles das verbinden und hier uns austauschen und lernen, dann hat vielleicht der deutsche Handel eine Chance und das finde ich toll.

Joel Kaczmarek: Gut ihr Lieben, dann ganz ganz herzlichen Dank. und auch wenn es für euch geschäftsschädigend ist, bleibt alle gesund. Bis nächstes Jahr.

Theresa Holler: Dankeschön.