Von den Fuckups bei KaDeWe & Wish zum Commerce-Boom bei TikTok

27. Februar 2024, mit Joel KaczmarekAlexander GrafJochen Krisch


🧠 Joëls Learnings

  • Das KaDeWe schien bis dato eines der wenigen funktionierenden Stationär-Konzepte, weil es verstand, Luxusmarken in Retailflächen zu bringen, doch offensichtlich handelte es sich dabei um eine Blenderstory, das KaDeWe machte jahrelang nur Verlust

  • Wish wurde für 173 Mio. Dollar an Qoo10 verkauft, was in etwa 1% des ursprünglichen Werts entspricht – zwar verstand das Unternehmen das Social Game und Produkte im Feed hoch zu spielen (zwischenzeitlich war zwischenzeitlich Wish größter Facebook-Ad-Spender), scheiterte jedoch an der Qualität und damit an der Kohorten-Stabilität

  • TikTok macht im Handelsbereich trotz minimaler Take-rate schon unfassbare 286 Mrd. Außenumsatz und verdrängt durch Discovery-getriebene Ansätze das klassische Suchschlitzmodell – in den USA alleine visiert das Unternehmen mit riesigem Ambitionsniveau 20 Mrd. Umsatz im ersten Commerce-Jahr an (ganz H&M macht ca. 25 Mrd., Nike ca. 40 Mrd.)

  • Bytedance/TikTok besitzt z.T. den großen Teil der Shopping-Supply Chain von Checkout plus Fulfillment und integriert dies in eine TikTok-Experience (ca. 8% des Feeds), was auch im Foodbereich ohne Zwischenakteure folgen soll – Temu demgegenüber überschwemmt die klassischen Werbekanäle und muss sich Kund:innen momentan immer teuer einkaufen

  • Wer das Inventar jedoch kein Verkaufsmodell hat, ist also der Dumme, denn so wird Online-Marketing zur großen Krücke, weil teilweise die selben Kunden immer wider neu akquiriert werden müssen