🛒 E-COM Aufreger der Woche: Warum kauft keiner Breuninger? Oetker Digital macht dicht, Beschwerdetool für die Post

23. Juli 2025, mit Joel KaczmarekAlexander GrafJochen Krisch

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Alexander Graf: Hallo Leute, unsere E-Commerce-Experten Alex Graf und Jochen Krisch wieder zu Gast und wir besprechen die E-Commerce-Aufreger der Woche. Und das sind heute erstens, warum findet Breuninger seit einem Jahr eigentlich keinen Käufer? Zweitens, Oetker Digital macht dicht. Was steckt dahinter und was bedeutet das für flaschenpost? Und drittens, wir reden über das Beschwerdetool der Deutschen Post. Und das Ganze hier ist wirklich interaktiv gedacht. Wir haben das weiterentwickelt, nochmal das Format. Ihr habt zum Beispiel gesagt, ey, macht mal mehr als eine News und zeigt mal Mehrwert. Was heißt das für mich im Alltag? Das machen wir und ihr könnt euch das Ganze auch angucken per Video auf Spotify. könnt ihr auch fleißig Kommentare schreiben, was wir in dem Format noch drehen sollten. So, aber jetzt geht's los.

Jochen Krisch: Digital Kompakt.

Intro & Outro Speaker: Heute aus dem Bereich E-Commerce mit deinen Moderatoren Joel Kaczmarek, Alexander Graf und Jochen Krisch. Los geht's.

Alexander Graf: Also, erstes Thema, ihr Lieben. Breuninger, seit einem Jahr auf der Suche nach einem Käufer. Seit Juni 2024, wie ich gelernt habe. Vielleicht mal kurz zur Käuferstruktur oder zur Besitzstruktur von Breuninger im Besitz von zwei Familien. Das ist ja noch verhältnismäßig leicht. Da kennen ja Startups ganz andere Sachen. Jochen, du bist ja immer auch tief im Zahlenmaterial drin. Was ist denn so dein Blick?

Joel Kaczmarek: Also die Meldung kam ja jetzt, dass sie ihre Jahresergebnisse veröffentlicht haben für 2024. Da haben sie 1,6 Milliarden Umsatz und 60 Prozent im Onlinehandel. Also knapp unter der Milliarde im Onlinehandel, was ich schon bemerkt habe. Weil Breuninger auch immer ein gutes Beispiel dafür ist, wie man auch als stationär geprägter im Onlinehandel Fuß fassen kann. Die nutzen das auch, um international voranzukommen, haben aber jetzt gerade durch die Westfield-Eröffnung in Hamburg eigentlich mehr Widerschlagzeilen gemacht mit ihrem stationären Geschäft. Und vor einem Jahr wurde bekannt, für viele hat es überrascht, dass die Gesellschaft da aussteigen wollen und Käufer suchen. Und tendenziell ist es dann am Preis. Der Preis ist das Problem. Also wie viel bekommt man dann noch? Und die Frage ist ja immer, wie hoch wird das Online-Geschäft bewertet, wie hoch das stationäre Geschäft bewertet, beziehungsweise wie hoch werden die Immobilien bewertet? Und da ist man noch nicht fündig geworden.

Alexander Graf: Alex, bist du ein bisschen drin in dem Business, was Multiples angeht, auf E-Commerce-Geschäft?

Jochen Krisch: Absolut. Ich habe auch schon einen Käufer für Breuninger. Das ist nämlich meine Frau. Die kauft gerne bei Breuninger. Die fand auch den neuen Laden super in Hamburg, das Westfield. Ich glaube, das ist auch ein smarter Move der beiden Familien, jetzt zu verkaufen, weil es gibt ja keine Story nach vorne. Sozusagen online gibt es kein richtiges Plattform-Geschäft. Und dieser Vorteil von Breuninger, mit dem sie auch groß geworden sind, dass es bestimmte Marken exklusiv bei Breuninger vertreiben, der wird ja immer schwächer. Die überdistribuieren natürlich auch. Stationär ist in Summe rückläufig, weil natürlich der Wandel ... von offline zu online weitergeht. Insofern ist der Zeitpunkt schon gut und ich glaube, es ist den Familien angeraten, da den besten Preis jetzt zu nehmen, weil ich glaube, in zwei, drei Jahren wird es nicht viel besser aussehen. Aber wie gesagt, meine Frau ist der Käufer von Breuninger. Für die, die es wissen wollten, Newsartikel brauchen. Frau Graf kauft Breuninger.

Alexander Graf: Was schätzt du denn als Preis für Breuninger? Ist es ein bisschen public oder habt ihr so gute Multiplits, die man rechnen kann, was es irgendwie kosten wird?

Jochen Krisch: Also ich kann ja mal die Multiplits geben, die man bei ähnlichen stationären Geschäften bisher angesetzt hat. Da gab es ja die Beispiele von Picken Kloppenburg und ganz in der Vergangenheit. Und da wurde relativ genau der Beleihungswert der Gebäude bezahlt als Kaufpreis für das Handelsunternehmen. Und ich glaube, das wird bei Breuninger nicht viel... besser sein, weil die, die das kaufen, das sind in der Regel dann schon Unternehmer oder Unternehmen, die so einen Immobilien-Background haben und die gucken sich quasi die Vermietwerte der Gebäude an und das Handelsgeschäft spielt für die gar keine Rolle. Das ist so ein bisschen die, da ist halt wenig Fantasie drin in diesem Käufermarkt, leider.

Alexander Graf: Autsch, bei fast einer Milliarde Online-Umsatz tut das ja ein bisschen weh. Jochen, was glaubst du denn, was der Exit von About You an Zalando vielleicht da auch für einen Effekt gespielt hat? Also hat Zalando sich das Ding vielleicht auch angeguckt? Hat man sich da anders umgeguckt? Ist jetzt die Tür zu? Was denkst du?

Joel Kaczmarek: Das Schöne wäre ja, wenn Breuninger online rein verfügbar wäre, ohne Filialen und alles. Also wenn man das so ein bisschen abspalten könne. Das ist ja auch mal so. meine Hypothese, wie man das bei anderen machen könnte, die eigentlich ein vergrößeres und funktionierendes... Online-Geschäft haben, dann wäre es attraktiv für Zalando, für Bestseller Group zum Beispiel oder Best Secret. oder da gibt es schon Käufer oder auch Investoren, die in dem Bereich aktiv sind. Aber die wollen natürlich dann nicht Immobilien und stationäre Handelsgeschäfte, wo sie wissen, da müssen sie ganz anders weiterentwickeln oder tendenziell auch rückentwickeln. Und das ist ja so ein bisschen auch das Problem. Wir sind in typischer Weise die Käufer. Das war ja jetzt Benko lange Zeit und irgendwelche in Anführungszeichen Immobilieninvestoren. Die amerikanischen sind aber ein bisschen so geläutert. Da ist einiges schiefgegangen in dem Bereich. Banco ist weg. Und so hat sich das Feld sehr, sehr ausgedünnt. Und die reinen Handelsinvestoren, die an Handelsgeschäften interessiert sind, die werden nicht mehr auf stationär setzen. Also da hat es jetzt die ganze Pleitewelle gegeben. Ich sehe ein Marktsegment im Online-Bereich tatsächlich noch, aber da ist halt Breuninger dann auch wieder schlecht aufgestellt, wenn sie sich nicht als reiner Pure-Player verkaufen.

Alexander Graf: So Alex, komm, wir haben den Leuten ja ein paar Takeaways für sozusagen Interessenten. Hörer versprochen. Was nimmst du mit? Was kann man lernen aus dem Breuninger Case?

Jochen Krisch: Timing ist alles.

Alexander Graf: Hast du abgestimmt? vielleicht noch einen kleinen Hinblick auf die USPs von denen? Was siehst du so als USP von Breuninger?

Jochen Krisch: Sie haben, glaube ich, schon einen sehr, sehr starken stationären USP und auch das Online-Angebot ist immer noch herausragend für bestimmte Marken und Kategorien, aber das rechtfertigt halt keine klassischen Multiples mehr, die mal vor zwei, drei Jahren gezahlt wurden. und mir fehlt halt komplett dieser Plattform-Aspekt, also alternative Erlöskanäle, so ein großes Retail-Media-Geschäft. Ich glaube aber, dass sie in Hamburg, da ist ja der direkte Vergleich ja das Alsterhaus, dem werden sie schon sehr, sehr viel Traffic abnehmen, weil es im Wesentlichen eine selbst gemanagte Fläche ist und die Verkäufer einen nicht von links nach rechts schicken, weil sie sich nicht für die andere Marke zuständig fühlen. Das ist ja so ein bisschen das Erlebnis, was man im Alsterhaus oder ähnlichen Konzepten hat. Da bin ich ja positiv, aber es bleibt einfach ein in Summe rückläufiger Markt. Und ja, jetzt Banko haben sie halt Pech gehabt, da fehlt jetzt ein Bieter für diesen Markt. Aber vielleicht läuft das ja hier mit dem Rebound Europa, Deutschland, mit den ganzen Investments. Dann kommen auch wieder die Immobilien. aus den USA und sagen, okay, dann kaufen wir lieber mal zwei, drei Breuninger Gebäude und geben nochmal 500 Millionen extra für das Online-Geschäft, als irgendwie eine heiße Wette in Indien oder in Mena einzugehen.

Alexander Graf: Gut, zweites Thema, das angekündigte Aus von Oetker Digital, also ja auch auf Exciting Commerce von Jochen zu lesen, dass Oetker, die Oetker-Gruppe sagt, das ist beschlossen, dass das mittlerweile dicht gemacht wird demnächst. und natürlich die Frage, was passiert dann eigentlich mit flaschenpost? Weil das hat man ja für 900 Millionen damals übernommen und mit Durstexpress war es glaube ich damals aus dem eigenen Hause zusammengeführt. Jochen, komm, wenn du schon was zu berichten hast, mach doch mal den Aufschlag. Was steckt dahinter?

Joel Kaczmarek: Erstmal hat das eine mit dem anderen nichts zu tun, muss man sagen.

Jochen Krisch: Ich habe es aber so gelesen, als ich den Titel gelesen hatte auf kleiner Webseite, habe ich erst gedacht, so flaschenpost vor dem Auge.

Joel Kaczmarek: Für mich, ich mache mir Sorgen um flaschenpost, sagen wir es mal so rum. Seit Oetker das gekauft hat, weil es eigentlich immer so ist, wenn das ein klassisches Unternehmen kauft, dann ist immer die Frage, wie lange geht das gut? Und die Zahlen sind ja... Noch negativ von flaschenpost, sie werden zunehmend besser. Das war auch immer der Grund, warum man sich da jetzt die Käufer-Suche aufgegeben hat, weil es gar nicht mehr so verlustrechtlich ist, war so die Aussage. Aber dann kam eben aus meiner Sicht der Hammer, Oetker Digital wird eingestampft, was ja eine Doppelfunktion hat. Das sollte eigentlich wirklich neue Geschäftsmodelle entwickeln. Das hatte Durst Express entwickelt, das dann am flaschenpost ging. Das hatte UIT, ich hoffe, so spricht man es aus. Das ist ein Abo-Modell für Fertiggerichte entwickelt. Wenig, also da gab es schon eine Zeit lang. Dann war es mehr oder weniger ausgelagerte Digitalarm von Oetker, der in Berlin saß, weil man da die guten Leute fand und sitzen hat. Und jetzt ist halt eine Kombination, der Manager geht, der verantwortlich war oder geht nicht komplett, sondern zieht sich in den Beirat zurück. Und sobald der Manager weg ist, hört man, okay, jetzt kann man Oetker digital schließen. Und mein Fragezeichen, das habe ich jetzt aber schon seit fünf Jahren und im Grunde seit der Übernahme, Eine Oetker-Gruppe flaschenpost leisten. Und wer wäre sonst möglicher Kandidat, das weiterzuführen? Weil flaschenpost an sich ja ein tolles Konzept ist. Sie haben sich jetzt ein bisschen in den Lebensmittelmarkt verirrt, als Supermarkt. Aber das Getränkegeschäft war immer sehr populär und da haben Sie wirklich eine tolle Marke gehabt. Und die Frage ist ja wirklich aus einem Brancheninteresse heraus, was wird daraus?

Alexander Graf: Alex, was beschäftigt dich denn daran?

Jochen Krisch: Also erstmal ist jetzt eine sehr, sehr warme Saison. Ich mache mir natürlich Sorgen um die Leute in Köln und Düsseldorf, dass sie ihr Bier da an den Start bekommen. Aber ansonsten, glaube ich, steht flaschenposten relativ heißer Sommer bevor. Da wird einfach, wenn da jetzt ein neuer Vorstand dafür zuständig ist oder ein neuer Berater dafür zuständig ist, wird so hart durchgekattet, bis man es irgendwie profitabel bekommt. Dann ist aber kein Wachstums-Innovations-Case mehr. Und dann, glaube ich, wird es dann schwierig, die coolen Leute und coolen Cases zu behalten. Es bleibt wahrscheinlich für die nächsten Jahre eigentlich ein Investment-Case. Da würde ich ein großes Fragezeichen dran machen, ob Oetker, die auch in vielen Bereichen sich ein bisschen umorientieren müssen, weil der Markt sich verändert, ob sie daran festhalten wollen, ob man auch mal entsprechend Geld reinsteckt. Also vielleicht auch ein guter Zeitpunkt, um in diesen Städten dann nochmal einen neuen Getränkelieferdienst zu starten.

Joel Kaczmarek: Die Frage ist aber auch so ein bisschen, kann ein flaschenpost mit Picknick, mit Knusper, mit Rewe im Grunde auch mithalten? Wir haben den großen Vorteil, dass sie in sehr vielen Städten präsent sind. quasi bundesweit vertreten sind. Das unterscheidet sie jetzt von den anderen Newcomern. Aber zum Beispiel auch für die wären das gute Kandidaten. Auch einen Knusper hat sich Herr Bringmeister gesichert. Also wenn Oetker bereit wäre, das abzugeben, ich würde jetzt flaschenpost noch nicht abschreiben, aber die Frage ist ein bisschen, ist das das Zukunftsmodell in der Oetker-Gruppe oder sind überhaupt digitale Geschäftsmodelle Zukunftsmodelle in der Oetker-Gruppe? Das ist ja so ein bisschen dieses Rein-Raus, das man oftmals hat in Konzernen. Und jetzt ist gerade wieder die Raus-Phase.

Alexander Graf: Ja, das ist so ein bisschen ulkig, wenn ein großer Konzern sagt, wir schaffen eine Digital-Unit und dann nach ein paar Jahren sagt er, so, ist jetzt fertig, jetzt sind wir ja hier digital. Was ist das für ein merkwürdiger Case? Das ist ja in der Regel nie so, dass man dann wirklich digital ist. Also ist das ein bisschen so ein, würdet ihr sagen?

Jochen Krisch: Ja gut, aber jetzt wird ja die Digital-Unit ersetzt von der AI-Unit und man kann sich in der Regel nicht beides leisten. Das muss man natürlich auch ein bisschen im Hinterkopf behalten.

Joel Kaczmarek: Vielleicht arbeiten sie jetzt genau daran. Das wird dann das nächste große Ding. Ja, ist aber auch typisch. Ich glaube, bei jedem Konzern kann man durchgehen, die entweder eine Digital-Einheit oder eine Corporate-Venture-Geschichte hatten, wo sie neue Geschäftsmodelle testen, aufbauen oder auch sich daran beteiligen wollten. Wenn es gut geht, fünf Jahre, fast nie zehn Jahre. Also ich mache das jetzt ja auch seit 20 Jahren und das ist immer schön zu hören. Ja, da ist jetzt jemand da, der da Geld investieren möchte und diese Märkte entwickeln will. Aber das Durchhaltevermögen ist halt immer genau eine Manager-Generation. Sobald die weg ist, sind dann die Alten wieder da und dann geht es wieder zurück ins Altbekannte.

Alexander Graf: Alex, dein Take-away für alle Zuhörenden? Was kann man daraus lernen?

Jochen Krisch: Timing ist alles.

Alexander Graf: Komm, gib mir noch ein bisschen mehr hier.

Jochen Krisch: Nee, ist wirklich eine Timing-Frage. Also je nachdem, auf wen du da guckst, wer ist ein Gewinner und ein Verlierer. Ich glaube schon, das ist eine sinnvolle Wette. Aber man kann es halt quasi nicht in die Controlling-Logik eines Konzerns innerhalb der ersten fünf Jahre nach der Übernahme eintüten. Und wir tun es natürlich leicht hier von der Seite. An der Seite schauen wir zu und sagen, ach, habe ich schon immer gesagt, der Pass war schlecht gespielt und der ist viel zu dick, um den Ballen herzulaufen. Das sind nun mal die Realitäten, denen sich da beide stellen müssen, sowohl Oetker als auch flaschenpost. Ich glaube... Wir werden halt nicht diese Modelle sehen, wie wir sie in China haben, weil uns einfach die Gig Economy, die Worker dafür fehlen. Aber mal schauen, wo das da hingeht. Ich bin da nicht so pessimistisch. Ich habe aber ein bisschen die Befürchtung, dass die ganzen digitalen Initiativen der Konzerne jetzt von ... AI-Initiative übersetzt werden, die dann wieder genauso ins Leere laufen.

Alexander Graf: Na gut. Dritter Aufreger der Woche. Also Alex hat gesagt, wir müssen dringend mal über das Postbeschwerdetool reden. Also es ist wie ein Service der Verbraucherzentrale. Was ist da los, Alex?

Jochen Krisch: Genau. Also die Bundesnetzagentur, das ist ja eine Behörde, die hat einen ganz starken Anstieg der Beschwerden Richtung DHL festgestellt. 13-prozentiger Anstieg, 22.000 Beschwerden im ersten Halbjahr. Das sind ungefähr 0,00001 Prozent aller Pakete. Also eigentlich total irre. Und jetzt hat die Verbraucherzentrale jetzt ein Beschwerdetool dahingestellt. Ich möchte hier heute aber mal positiv über DHL sprechen, weil ich habe nämlich jetzt zum ersten Mal seit langer Zeit mit einer Retoure beschäftigen müssen, die eben nicht zu DHL oder Hermes führt, sondern zu einem der anderen Dienstleister, nämlich FedEx an dieser Stelle. Weil ich eine der wenigen Bestellungen, die ich nicht bei Hornbach oder Amazon mache, das sind meine sozusagen Exit Points oder WLAN-Technik für zu Hause. Das kaufe ich mir alles bei Ubiquiti direkt auf der Webseite. Das ist so ein Semi-Profi sozusagen WLAN. Zeugs. Und die haben gesagt, ich kann es nur per FedEx retournieren. Da habe ich gesagt, voll cool, ist doch eine große Firma. Wie mache ich das denn? Da habe ich mir diesen Aufkleber aufgedruckt und bin heute in Hamburg, weil ich heute auf dem Rückweg war von Berlin an drei, dieser FedEx-Boxen vorbeigefahren. Es gibt in Hamburg irgendwie zehn, in Kiel zwei. Ich kenne auf irgendeinem Fall natürlich gar keine. Alle waren voll. Das ist mir bei der Post noch nie passiert. Da konnte ich immer zu dem Automaten fahren. Da gab es immer einen Fach für mich. Das war immer fair. Ich habe mich immer gut bedient gefühlt. Es gibt viele Automaten und das, finde ich, hat die Post nicht verdient, dass hier über das Postbeschwerdetool geschrieben wird, sozusagen. Da würde ich lieber jetzt das FedEx-Beschwerdetool sehen, weil das hätte heute auf jeden Fall einen Eintrag bekommen. Ich mag der halt.

Alexander Graf: Jochen, rett uns mal raus hier aus diesem Loch, wo uns alles dran geführt hat. Steckt am Ende des Tages Logistik hinter, als ein großes Thema, was natürlich Handel irgendwie beschäftigt.

Joel Kaczmarek: Ja, und es ist auch irgendwie nachvollziehbar, dass es Beschwerden gibt. Arbeitskräftethematik haben wir immer wieder. Die trifft auch DHL. DHL, aber auch strukturelle Themen. Ich wundere mich so ein bisschen. DHL hat ja spät gestartet, wirklich die Paketautomaten, Packstationen auszubauen. Aber offenbar jetzt gibt es genügend, dass sie auch immer leer sind.

Jochen Krisch: In Getthof gibt es ja sogar zwei. In Innenstädten mag das anders sein. Das ist bestimmt auch immer voll. Das ist aber nicht mein Problem. Ich habe ja die Gettorfer Perspektive. Und da ist FedEx... Ganz, ganz, ganz, ganz klar auf den letzten Platz.

Joel Kaczmarek: Genau, also das ist ein Thema, das strategisch eigentlich in der Effizienzsteigerung Nachholbedarf ist bei der Post und dass sie auch das Brief- und das Paketgeschäft nicht wirklich trennen. Und jetzt müssen die Briefträger, ich nenne sie mal bewusst noch Briefträger, auch Pakete transportieren und dann ist das alles kuddelmuddeliger, als es sein müsste. Wirkt sich natürlich auch auf die Endkunden aus. Also darauf führe ich das ein bisschen auch zurück. Aber natürlich kann man sich immer leicht über Dienstleister beschweren, die Millionen von Paketen dann transportieren. Da wird es immer... schlimme Fälle geben.

Alexander Graf: Aber komm ja, gib uns doch mal dein Take-away nach hinten raus. Siehst du denn im Logistikmarkt, was den Handel angeht, noch irgendwelche Chancen, dass sich da nochmal signifikant was verbessert?

Joel Kaczmarek: Ja, weil die Food-Anbieter kommen. Die Food-Anbieter machen das alles selber und direkt. Da braucht man keine Dienstleister. Und da schließt sich der Kreis auch wieder. flaschenpost ist quasi ja ein Logistiker in dem Bereich. Alle anderen Food-Anbieter auch. Insofern haben wir den klassischen Online-Handel, der noch auf Pakete und Dienstleister setzt. Und dann haben wir auf der Newcomer-Seite und auf der Zukunftsseite aus meiner Sicht eben die, die es selber machen. Und ich glaube, auf die muss man sehr achten, weil die eigentlich die an der Zukunft bauen und auch die Tools und Services anbieten, die einfach dann gang und gäbe sein werden.

Alexander Graf: Ihr Lieben, danke euch ganz herzlich. Bis nächste Woche. Tschüss.

Jochen Krisch: Ciao.

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