Edurino 🖍️: Wie ein Lernspielzeug ohne Abo groß skalieren will

14. August 2025, mit Joel Kaczmarek

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Irene Klemm: digital kompakt. Heute aus dem Bereich digitales Unternehmertum mit deinem Moderator Joel Kaczmarek. Los geht's.

Joel Kaczmarek: Hallo Leute, hier ist Joel und es ist mal wieder Zeit für ein spannendes Startup-Interview. Ihr wisst ja, ich mache gerne so Deep Dives mit Unternehmen und heute ist mir ein besonders spannendes untergekommen, weil es sowohl eine haptische als auch eine digitale Komponente hat. Und zwar ist das die Lern-App EduRino. Hast du vielleicht schon mal gehört, wenn du Kinder hast, wenn nicht, wirst du sie gleich kennenlernen und weißt hinterher ganz viel, weil die liebe Irene Klemm, die ist aus unterschiedlichen Gründen total interessant. Female Founder, spannende Investoren an Bord, komplexes Thema, Internationalisierung vor der Brust und da tauchen wir heute mal ein. Da freue ich mich schon total drauf. Also, liebe Irene, schön, dass du da bist. Hallo.

Irene Klemm: Vielen Dank für die schöne Intro. Ich freue mich sehr, heute hier zu sein.

Joel Kaczmarek: So, und ich habe ja jetzt so ganz im Schweinsgalopp nur kurz erzählt, Lern-App für Kinder. Vielleicht magst du mal für alle Leute, die das nicht kennen, Edurino, kurz nochmal so ein bisschen framen, was das eigentlich genau ist.

Irene Klemm: Sehr, sehr gerne. Also wir merken, dass sich Technologien heutzutage immer schneller entwickeln und dass gleichzeitig Kinder immer früher immer mehr Zugang auch zu digitalen Geräten haben und wir deswegen uns als Mission gesetzt haben, wirklich sinnvolle Bildschirmzeit zu gestalten, wo Kinder Spaß haben und etwas Gutes lernen. Das heißt, unser System besteht aus drei Komponenten. Die eine Seite unsere adaptive Lern-App, die sich an die Kinder anpasst, die von Lesen und Schreiben, Zahlen und Mengen bis logisches Denken und Coding, Kreativität, emotionale Fähigkeiten, alles den Kindern beibringt, sich für das Kind aber wirklich anfühlt wie reines Spiel. Die Kinder können dabei ganz alleine entscheiden, mit welcher unserer Edurinos, also unserer Figuren, du hast ja schon unsere haptische Komponente angesprochen, sie in welche Lernwelt eintauchen. Also sei es mit Mika in die Welt der Worte, mit Robin in die Welt der Zahlen und so weiter. Und gleichzeitig lernen sie mit unserem ergonomischen Stift, den wir mit Ergotherapeuten entwickelt haben, die richtige Stifthaltung. Ganz spielerisch, das ist der Zauberstift bei uns in der App. Und auf der anderen Seite tun wir auch etwas für Eltern. Eltern können die Bildschirmzeit einstellen. Das heißt, sie haben auch keine Diskussion, wie lange jetzt die Bildschirmzeit sein sollte, sondern sie stellen zum Beispiel 20 Minuten ein und dann schläft die App auch von alleine ein. Ein sehr beliebtes Feature in allen Haushalten. Und gleichzeitig bekommen sie aber auch zurückgespielt, was hat mein Kind gelernt? Wie kann ich mein Kind jetzt auch in Zukunft weiterhin unterstützen? Das heißt, wir gehen da in eine sehr starke begleitende Rolle. Das heißt, übergreifend sind wir wirklich der digitale Lernbegleiter für die ganze Familie.

Joel Kaczmarek: Okay, aber ich brauche sozusagen ein Tablet. Das ist quasi Voraussetzung, damit ich eure App nutzen kann und dann kann ich quasi mit diesen Figuren arbeiten und mit diesem Stift. Richtig verstanden?

Irene Klemm: Wir machen es so einfach wie möglich. Das heißt, es funktioniert auf Tablets und auch auf Handys. Dadurch, dass aber auch die Stifthaltung und die Grafomotorik, wie man so schön sagt, also Schwungübungen etc. geübt wird, funktioniert es besser auf Tablets.

Joel Kaczmarek: Und was ich noch nicht gerafft habe, ist, warum braucht es eigentlich diese Figuren und was mache ich damit genau?

Irene Klemm: Ja, Gell, das ist ein ganz schöner emotionaler Effekt für die Kinder, weil es wirklich ganz viel Magie den Kindern überträgt, weil sie selber entscheiden können, mit welcher Figur sie in welche leeren Welt eintauchen können und gleichzeitig auch derselbe Charakter sie dann auf dieser Mission begleitet. Das heißt, ich nehme jetzt nochmal das Beispiel Mika, was für die Welt der Worte, erstes Lesen und Schreiben steht. Ich setze Mika als Figur auf die App auf, dann erwacht Mika zum Leben. und führt mich durch diese ganze Lernwelt. Und die Kinder bauen eine sehr enge Beziehung mit den Figuren auf, weil es nicht nur etwas ist, was sie passiv an dem Bildschirm anschauen, sondern wirklich wie meine beste Freundin, wie meine Begleiterin, die mich durch diese Mission führt. Und deswegen sind diese Charaktere so wichtig. Gleichzeitig, wenn die Bildschirmzeit vorbei ist, ist das auch eine wichtige Brücke wieder in die echte Welt zurück. Weil ich kann mit der Figur weiterspielen, die Kinder binden sie in ihr Spiel mit ein. Ich als Mama oder Papa kann auch hingehen und sagen, hey, ich sehe gerade, du hast mit Mika am Tablet gespielt. Was hast du denn gelernt? Was habt ihr denn erlebt zusammen? Das heißt, ich kann auch die Inhalte nochmal weiter fördern. Und das ist der Effekt von den Figuren.

Joel Kaczmarek: Okay, also die benutze ich nicht nur beim ersten Mal, wenn ich mir die Welt aufschließe, in Anführungsstrichen, sondern die hole ich quasi jedes Mal wieder raus und springe dann quasi mit Hilfe der Figuren durch die Welten quasi. Also mir ging es ja so, ich glaube, ich habe euch damals beim Dussmann das erste Mal gesehen, sah das da so rumstehen und dann habe ich so gedacht, so sieht ein bisschen aus wie so eine Mischung aus Toniebox trifft auf tiptoi-Stift. Also wenn man so im Eltern-Game ist, dann sind das ja so die Assets. Also tiptoi ist von Ravensburger so ein Stift, den man in Bücher halten kann und dann interagiert man quasi mit diesem Buch. Und Toniebox ist ja diese erfolgreiche Soundbox, wo ich Figuren draufstelle. War das so ein bisschen Zufall, dass ihr quasi ähnliche Richtungen habt und sogar beide zusammengebracht? Oder hast du dich inspirieren lassen und hast gesagt, ah geil, ich nehme das Beste aus beiden Welten?

Irene Klemm: Also erstmal, Tonies und tiptoi gibt es schon wesentlich länger, auch als es Edurino gibt. Das heißt, das sind Produkte, die schon vorher Einzug in die Kinderzimmer genommen haben und auch zwei ganz tolle Produkte und tolle Firmen. Wir mit Edurino unterscheiden uns natürlich dadurch sehr stark, weil wir nehmen jetzt mal die Tonybox, was ein Audiosystem ist, was auch für sehr junge Kinder schon angreift. Und Edurino ist da. dann eher wie ein Folgeprodukt wirklich die digitale Lernwelt, die damit eröffnet wird. Das heißt, uns hilft es eher, dass dieser Sammelcharakter schon gelernt ist. Die Kinder kennen schon das Prinzip, dass eine Figur etwas macht. Und somit hilft es uns, aber explizit sind wir ja wirklich. vorbereitend auf die Schule und auf das Leben, wenn man so möchte, mit den Zukunftskompetenzen. Das heißt, das ist eine ganz klare Abgrenzung dann auch zu anderen Produkten. Und bei dem Stift, bei uns muss man auch sagen, also das Einzigartige an dem Edurino-Stift ist genau diese Form, die zum Stift halten und auch zum Schreiben lernen gedacht ist. Das heißt auch die farbliche Abgrenzung, die Kinder lernen genau, wo sie den Stift anhalten. Also man kann sich das jetzt vorstellen, für alle, die jetzt nur den Podcast als Audio hören, wie so ein etwas dickerer Dreikantstift, der für Linkshänder und Rechtshänder auch geeignet ist. und somit hat er auch einen ganz expliziten Sinn, was wir sonst in den Produkten so auch nicht sehen. Also auf der einen Seite wussten wir schon, wir sind ja damals in Corona gestartet, als wir gemerkt haben, wie stark die Bildungssysteme zurückgehen. hängen und sind dann in viele Haushalte gegangen, um wirklich zu schauen, wie gehen Kinder mit digitalen Medien um, was sind auch Themen, die wirklich Familien zu der Zeit beschäftigen und haben ziemlich schnell gemerkt, dass gerade in dieser Vorschulzeit sehr wenig angeboten wird. Und als wir dann in die Kinderzimmer gegangen sind, haben wir natürlich solche Systeme auch gesehen. Also wir haben gesehen, es gibt die Figuren, die gesammelt werden. Das ist ja nicht nur Toni, sondern es gibt ja auch andere Systeme wie zum Beispiel von Schleich und so weiter, dass einfach diese Figuren auch gerne bespielt werden. Wir haben natürlich die Bücher gesehen, das sind tiptoi-Bücher. sind, aber auch bei uns früher waren das die Donald Duck Bücher, also gerade diesen Sammelcharakter. Und wir haben natürlich schon gesehen, dass diese Systeme sehr gut funktionieren und auch sowohl für Kinder als auch für Eltern ein positives Produkt darstellen. Und das haben wir uns schon als Inspiration genommen, zu sagen, wie schaffen wir es, dass wir diese Brücke ins Digitale schlagen können, weil bei uns war immer klar, es muss eine digitale Lösung sein, weil genau das die Lücke war, die wir damals auch gesehen haben am Markt. Und die Kinder die Faszination schon dafür hatten und wir genau dafür positive Bildschirmzeit anbieten wollten. Und gleichzeitig haben wir aber auch gesehen, dass in der Offline-Welt, in der Hardware-Welt natürlich diese Sammelprodukte sehr gut funktionieren. Das heißt, wir kannten die schon und wussten auch, dass die bei den Eltern natürlich sehr gut ankommen.

Joel Kaczmarek: Nehmen wir uns doch nochmal ein bisschen mit an die Hand. Von welchem Alter reden wir denn eigentlich und was kostet denn der Spaß?

Irene Klemm: Sehr gerne. Also unsere Hauptzielgruppe ist vier bis acht Jahre. Warum ist sie so breit gefächert, die Zielgruppe? Weil Kinder sich sehr unterschiedlich entwickeln und sehr individuelle Interessen haben. Das heißt, es gibt manchmal Kinder, die sind schon mit drei, dreieinhalb, wollen sie unbedingt ihren Namen schreiben und sind super interessiert an Buchstaben, malen gerne. Dann ist natürlich Edurino vielleicht etwas früher schon was für sie und dann vor allem so Figuren wie Lesen und Schreiben, Kreativität, also alles, was dann auch wirklich... um diese Themen geht. Gleichzeitig gibt es aber auch Kinder, die am Anfang noch gar nicht so ein großes Interesse an klassischen schulischen Themen zeigen und die dann eher mit dem Eintritt in die Schule dann das Interesse wecken und wo Edurino dann eingreift. Also das ist auch viel darauf basierend, dass die Eltern das etwas selber einschätzen können. Man steigt normalerweise in unser System ein mit einem Starter-Set, was besteht aus der ersten Figur, die der Zugang ist zu der ersten gesamten Spiel- und Lernwelt und unserem Stift. Das Set kostet 45 Euro und jede weitere Figur kostet dann zwischen 25 und 30 Euro. Das heißt, Edurinos werden danach, nach dem Einstiegssystem, auch sehr gerne als Geschenk zu Ostern, zu Weihnachten, zum Geburtstag etc. mitgebracht.

Joel Kaczmarek: Und ich habe dann gar keine monatlichen Kosten dafür, dass ich mit euch lerne?

Irene Klemm: Nein, es gibt keine monatlichen Anschlusskosten. Wir wollten wirklich diese magische Welt des Geschenkens so gestalten, dass man das Produkt mitbringen kann und dass man dann auch wirklich das Produkt geschenkt bekommen kann und eben nicht jetzt noch mit Zusatzkosten dann die Eltern belastet, ohne dass sie sich das Produkt selber ausgesucht haben. Das ist natürlich immer wieder eine Frage, gerade wenn wir uns jetzt auch international die verschiedenen Märkte anschauen. Also wir sind mittlerweile ja in der DACH-Region, aber auch in UK und expandieren jetzt auch weiter. Und da ist es schon so, dass so Abo-Modelle, Subscriptions, auch natürlicher sind oftmals, als es in Deutschland ist. Also in Deutschland ist immer noch gerne dieses, ich kaufe was und dann ist es abgeschlossen und ich weiß lieber, was ich einmal für was zahle, als eine dauerhafte Subscription. Ich glaube, das werden auch viele von uns selber von sich kennen. Und das heißt, in anderen Märkten kann man das System natürlich auch noch mal etwas anders denken. Also auch zu sagen, ich habe einmal eine Figur und danach zahle ich eine kleine Subscription weiter, um natürlich weitere Contents freizuschalten. Aber wir sehen das insbesondere in den Kernmärkten, wo wir aktuell sind. Ich sage immer so schön, da haben wir ein Business Model Market Fit. Also das spricht einfach sehr gut mit dem deutschen Konsumenten, dass ich weiß, wenn ich jetzt die nächste Lernwelt haben möchte, dann kann ich zu Weihnachten wieder eine Figur kaufen.

Joel Kaczmarek: Kommt ihr denn damit aber auf genug Skalierung, sage ich mal? Also gibt es so viele Menschen mit Kindern, dass man da, weil sobald die 45 Euro plus vielleicht noch eine zweite Figur durch sind, verdienst du ja an dem Kunden auch nichts mehr, aber hast sozusagen die laufenden Kosten. Rechnet sich das für euch?

Irene Klemm: Ja, auf jeden Fall. Also ich meine, wir haben zwei Zielsetzungen. Auf der einen Seite arbeiten wir natürlich wie die meisten Firmen, die online etwas verkaufen, auf eine First-Order-Profitability hin, also dass du wirklich am Anfang jetzt nicht nur ein Starter-Set verkaufst, sondern ein Bundle, was auch der Regelfall bei uns ist, dass Personen also eher das System... wirklich kaufen als jetzt ein Einzelprodukt. und danach geht es natürlich dann genau darum, zu kommunizieren und auch die Werte zu schaffen, warum ich jetzt eine nächste Lernwelt nochmal mir kaufen sollte. und das heißt dieses Repeat Revenue und da die Kohortenentwicklung, das ist was, was bei uns sehr gut und sehr stark funktioniert und darauf basiert auch das gesamte Geschäftsmodell.

Joel Kaczmarek: Ist so ein Sekundärmarkt für euch dann eigentlich ein Problem, wenn du dann auf dem Flohmarkt, sag ich mal, die Stifte für ein Drittel kriegst oder die Figuren für die Hälfte?

Irene Klemm: Das ist eigentlich ein ganz spannender Punkt. Also im gesamten Spielzeugmarkt ist dieser Second Market eigentlich sehr relevant, weil das bedeutet, dass deine Produkte eher gut funktionieren, du bekommst mehr Markenbekanntheit. Das heißt, normalerweise ist das was, was du jetzt nicht unbedingt aktiv unterbindest. Es gab schon mal Versuche von Firmen, kennen wir auch berühmte Beispiele, zu sagen, sie machen selber den Second Markt, sie refurben vielleicht Produkte und bieten. es wieder an. Eigentlich ist es für dich aber eher ein ganz guter Indikator und für Personen eher eine Anlaufstelle, wo du mal was testen kannst und wenn es dir gut gefällt, baust du selber aus. Das ist zum Beispiel der Grund, warum wir auch mit Bibliotheken zusammenarbeiten. Wir haben jetzt ungefähr 1000 Bibliotheken in Deutschland, die uns im Sortiment haben, was auch sehr gut funktioniert. und da ist eher der Regelfall, dass Familien uns testen und wenn es ihnen gefällt, dann auch selber sich etwas anschaffen. Also wir sehen das eher als etwas Positives. Und was ich neulich nochmal gelernt habe, was vielleicht auch ganz spannend für andere Firmen ist, dieser Sekundärmarkt ist auch sehr spannend sich anzuschauen für das Pricing-Modell. Weil meistens, was am Sekundärmarkt angeboten wird als Preis, auch nochmal reflektiert, was so die eigene Werteinschätzung von einem Produkt ist, mit einem kleinen Abschlag.

Joel Kaczmarek: Jetzt sind wir ja schon so in dein Modell eingestiegen. Ich meine, vielleicht können wir mal ein bisschen romantiziös werden. Wie ist das denn entstanden? Also was war so die Geschichte dahinter?

Irene Klemm: Sehr gerne. Genau, da habe ich ja eben schon mal kurz angesetzt. Also meine Mitgründer und ich, wir waren beide, haben BWL studiert, kommen eher aus der wirtschaftlichen Richtung, waren aber beide auch schon länger im Bildungsbereich aktiv. Bei mir persönlich war es so, meine Mutter, die hat soziale Arbeit studiert, war auch immer viel in Schulen und Co aktiv und das war bei uns in der Familie auch immer ein sehr großer Wert. Gleichzeitig habe ich aber auch gesehen, ich persönlich bin ein sehr ungeduldiger Mensch, sehr ergebnisorientierter Mensch und wenn ich mir dann vorgestellt habe, was möchte ich wirklich Vollzeit in meinem Leben machen, war Bildung immer etwas weit davon entfernt, weil ich immer diese Vorstellung hatte und so war das fairerweise vor Corona auch, dass ich, wenn wirklich Verträge mit dem Staat abschließen muss, mit Städten abschließen muss, was extrem lange Prozesse sind und was eigentlich gegen so mein natürliches Naturell geht. Gleichzeitig saß ich aber schon auch oft mit meiner Mutter auf der Terrasse und wir haben überlegt, wie müsste eigentlich die Schule der Zukunft aussehen und wie müsste eigentlich ein Bildungssystem aussehen. Nur das war immer, wie gesagt, etwas gegen mein Naturell. Und dann mit Anfang von Corona ist ja ziemlich schnell klar geworden, dass so, wie es aktuell aufgestellt ist, das nicht mehr funktioniert. Ich meine, wir haben nach Skandinavien geguckt, wo plötzlich alle von heute auf morgen auf digitale Systeme umsteigen konnten. Und in Deutschland war es so, dass erstmal aufgrund von keiner digitalen Infrastruktur, kein WLAN, also das muss man ja auch sagen, das sind ja wirklich die einfachen Dinge. Also es hat ja jetzt nicht nur an der Digitalkompetenz gescheitert, sondern wirklich an der grundsätzlichen Infrastruktur. an Laptop-Ausstattung und dann natürlich auch an Zugängen zu überhaupt Tools. Also es ist jetzt nicht so, dass eine Lehrkraft hingehen konnte und sagen könnte, was sind irgendwie die 20 Tools, die ich jetzt nutzen darf, sondern das war komplett eingeschränkt, was dazu geführt hat, dass es ja gar keinen Standard mehr gab. Also es war von Lehrkräften, die YouTube-Channels eröffnet haben, bis hin zu Dinge ausgedruckt und mit dem Fahrrad zu Schülerinnen und Schülern nach Hause gefahren. Und da haben wir einfach gesehen, okay, jetzt ist der Zeitpunkt, wo auch aus der Privatwirtschaft was kommen muss, weil so schnell wird das Problem nicht gelöst werden. Und als wir dann eben Familien gegangen sind. Also wir haben damals mit ungefähr 200 Familien gesprochen, virtuell oder auch in Persona, wo wir eben mit Schnelltest, Maske und Co. auch hingehen durften und haben dann ziemlich schnell gemerkt, dass gerade dieser Vorschulbereich komplett außer Acht gelassen wurde, weil alle davon ausgegangen sind, es sind ja beide Eltern zu Hause. Dann kann sich ja um die Kinder gekümmert werden, was natürlich eine völlige Misskonzeption war, weil beide Eltern normalerweise gearbeitet haben. Das Betreuungssystem ist runtergebrochen, weil die Kitas zu waren, weil die Schulen zu waren und plötzlich standen alle da. Und dann war es schon sehr spannend, weil wir sehr schnell auch gesehen haben, dass Kinder natürlich heutzutage, also wir haben ja auch immer schnellere Generationswechsel. Bis letztes Jahr war noch die Generation Alpha, jetzt ist schon Generation Beta, die einfach ganz anders in der digitalen Welt groß werden. Und auch da haben wir schon gemerkt, wie natürlich die Kinder mit digitalen Medien umgehen. Und gleichzeitig, wie groß aber auch das Fragezeichen auf Elternseite ist. Also anekdotisch, ich kann gerne mal eine Geschichte erzählen. Wir waren in einer Familie, die hatte uns dann, Kind war ungefähr sieben, hatte uns erzählt, dass das Kind gar nichts digital zugreifen kann, weil es kein Internet hat auf dem Gerät. Und in der Realität war das Kind aber im WLAN und hat In-App-Käufe durchgeführt vor unseren Augen. Da muss man jetzt gar keinen Finger auf irgendwen zeigen, sondern das ist einfach, Kinder suchen sich ihre Wege und für die war das spielerisch. Und das aber zu überwachen, ist natürlich schwierig gewesen. Und dann haben wir gesagt, okay, wir gehen auf jeden Fall in die vorschulische Bildung oder in die frühkindliche Bildung und wollen ein Produkt schaffen, was aber genau da eine Lösung anbietet, zu sagen, es bringt nie etwas, etwas zu verbieten. Und deswegen bringt es auch nichts so zu tun, als ob es Bildschirme und Medien in der Zeit nicht gäbe. Aber wir brauchen einen Weg, damit verantwortungsvoll umzugehen und wie wir es wirklich einfach in den Familienalltag integrieren können. Und so ist der Grundstein von Edurino gestartet.

Joel Kaczmarek: Ja, weil da sind wir auch an einem spannenden Thema. Ich habe einen Podcast gemacht mit Daniel Wolff, der hat ein Buch geschrieben, allein mit dem Handy. Das Ding ist skyrocket gegangen. Also ich habe irgendwie über hundert Mal geteilt auf LinkedIn. Ich habe Leute gehabt, die haben mir geschrieben, du, ich habe das 19 Eltern weitergeleitet und die leiten das auch allen weiter, weil, glaube ich, auch viele Menschen total geschockt waren, was Kinder in der digitalen Welt erleben. Also wir haben ja ganz merkwürdige Verhältnisse, dass wir die in der echten Welt beschützen wie die Blöden. Wir fahren die überall hin und wenn es mal regnet, lassen wir sie nicht vor die Tür. Und in der digitalen Welt kriegen die... Arsch tritt und dürfen sehen, wo sie bleiben.

Irene Klemm: Ja, und das ist tatsächlich auch ein ganz wichtiges Thema. Jetzt sind wir natürlich noch mal wesentlich jünger unterwegs. Also in eurem Podcast ging es ja vor allem auch um Handynutzung und alleine mit dem Handy. Und auch da, ich glaube, hat man sehr plastisch gesehen, Kinder finden immer einen Weg und natürlich finden auch Social Media auch einen Weg, das attraktiv zu gestalten. Und ich glaube, wir alle müssen da auch an unsere eigene Vorbildfunktion appellieren. Also es gibt auch eine, ich habe vor kurzem eine Studie aus den USA gelesen, wo es darum ging, dass Kinder, wenn die Eltern mehr Handys nutzen, geht auch die Bildschirmzeit von... Kindern hoch. und das ist natürlich ganz natürlich, weil jeder, der Kinder hat, weiß, Kinder mimiken uns und das sind manchmal ganz lustige Situationen, die daraus entstehen, aber natürlich mimiken sie uns auch genauso damit, wenn mehr Bildschirmzeit zu Hause stattfindet und wir mehr Handys um Kinder rum haben, dann ist es natürlich so, dass auch Kinder mehr Handys benutzen wollen oder mehr Faszination für Bildschirme haben. und das ist auch immer der Punkt, ich meine, wir werden auch oft gefragt, unterstützt ihr nicht damit Bildschirmzeit, ist das überhaupt richtig in dem jungen Alter? und ich verstehe die Frage und Man kann darüber diskutieren in der isolierten Welt, wenn wir alle keine Bildschirme benutzen würden, dann könnte man das fast überhaupt aufmachen zu sagen, sollten Kinder das überhaupt tun, nur in der Realität. Wir alle, ich meine gerade in Berufen, wo du remote arbeitest, wo du digital arbeitest, wo du jetzt nicht als Lehrkraft vor einer Klasse stehst zum Beispiel oder im Krankenhaus selber bist, sondern deine Arbeit mit nach Hause nimmst, finden Bildschirme statt. Wenn man sich da die Realitäten, auch Statistiken mal anschaut, ist es so, dass mittlerweile über 50 Prozent der 6- bis 13-Jährigen jeden Tag das Internet nutzen. Nimmt natürlich nach oben hinzu, aber das war vor einigen Jahren auch noch anders. Und auch wenn man jetzt auch mal auf die Formate schaut, ich hatte neulich noch mal gelesen, zwischen den Vier- und Fünfjährigen, also wirklich sehr jung und genau auch der Bereich, den wir mit Edurino ansprechen, nutzen mittlerweile über 70 Prozent regelmäßig YouTube. Das heißt, es ist einfach so und auch da, glaube ich, darf man auch jetzt niemanden Blame führen, da muss sich auch keiner schlecht für fühlen, weil jeder braucht einfach mal den Moment und das ist genau wie wir früher mit vier oder fünf auch mal Fernsehen geguckt haben. Also auf den Bildschirm auszuweichen, das ist einfach die Realität. Nur deswegen ist es so wichtig, dass wir alle diese Verantwortung annehmen, die Vorbildfunktion annehmen und uns aktiv damit auseinandersetzen. Und was heißt das? Aktiv auseinandersetzen, wirklich mit dem Kind drüber zu sprechen, vielleicht vorher drüber zu sprechen, danach drüber zu sprechen, gemeinsam auch in den Bildschirm einzusetzen. und das eben auch da schon nicht dem Kind komplett alleine überlassen. Weil das sind ja alles Samen, die wir irgendwo setzen, die sich dann später auszahlen. Weil wenn ein Kind dann mit zehn Jahren das erste Mal Social Media nutzt, manchmal auch schon früher, ist ja natürlich die Hoffnung, dass man auch dann einfach einen offenen Dialog darüber führen kann, Austausch darüber führen kann und das eben nicht im Geheimen stattfindet. Weil das ist ja genau das, was dann dazu führt, dass die Kinder alleine damit sind und ihre eigenen Wege finden werden. Also wir differenzieren uns ganz klar von passiver Bildschirmzeit und da muss man auch ganz klar differenzieren, weil es ist was anderes, ob ich da vor Serien sitze, die immer weiter durchlaufen oder ob ich wirklich aktiv, interaktiv mich mit etwas beschäftige. Mir ist ganz wichtig, dass wir bei Edurino wirklich ein positives Gefühl auch für die ganze Familie hervorrufen wollen. Das heißt, wir verteufeln das auf gar keinen Fall. Wir sehen einfach, es ist Teil der Realität und wir bieten ein Tool an, wie man damit besser umgehen kann und wie wir auch für die Kinder einfach eine schöne spielerische Erfahrung. bauen können, die aber im Hintergrund sinnvolle Lernzeit bedeutet und die Eltern sich damit auch gut fühlen können und eben auch nicht in diese Diskussion überhaupt gehen müssen, dass sie Bildschirm gar nicht erlauben oder gar nicht sich dem annehmen, sondern eben genau in den Dialog treten können, dass sie ihr Kind auch mit gutem Gewissen alleine mit Edurino spielen und lernen lassen können und wenn sie wollen, dann aber über die Figuren danach sprechen, mit ihnen darüber sprechen können. Also, dass wir wirklich damit ein positives Produkt schaffen, weil es bringt auch niemandem was, wenn man Bildschirmzeit nur verteufelt und sozusagen die Eltern auf die Anklagebank setzt, weil das in der Realität ja trotzdem passiert. Das heißt, wir wollen da wirklich eher ein starker Begleiter sein, anstatt dass wir da irgendwo in die schlechten Emotionen oder in die Vorwürfe mit reingehen. Ja, davon differenzieren wir uns ganz stark. Wenn man jetzt mal auf die Markenbildung schaut und wie wir das auch definiert haben. Also was für mich auch da ein interessanter Insight war, als wir jetzt, wenn wir laufend über unsere Marke sprechen, ist sich wirklich auch zu überlegen, wer ist auch unser Antagonist? Wer ist auch genau das Antibild? Und ich glaube, das ist auch nicht nur bei uns so, sondern das ist bei ganz vielen Firmen so. Also ganz klassisches Beispiel. Mittlerweile gibt es sehr viele Firmen, die gesündere Riegel machen, die gesündere Sportriegel machen, die damit sich ganz klar gegen die Zuckerindustrie positionieren. Und das, was auch sehr sinnvoll ist. Bei uns ist es genau diese Abgrenzung auch zu passiver, zu süchtig machender Bildschirmzeit, zu diesem Daddeln am Bildschirm, wo wir ein ganz klares Gegenbeispiel abliefern mit unseren edukativen, interaktiven Produkten. Und das ist für uns in der Kommunikation, wie wir uns positionieren, sehr wichtig und wahrscheinlich auch was, was man im Marketing auch auf andere Firmen leicht übertragen kann.

Joel Kaczmarek: Ich glaube, ich hatte das das erste Mal, als ich mit Verena Pausder zu tun hatte, als sie damals noch bei Panfu war, wo ich so verstanden habe, was ein Businessmodell bedeutet, wenn der Nutzer nicht der Käufer ist. Also in eurem Fall benutzen das die Kinder, aber die Erwachsenen kaufen es. Was macht das mit euch? Wie müsst ihr euch dann entsprechend anpassen?

Irene Klemm: Weil genau wie du sagst, die Kinder sind unsere Nutzer, die Eltern sind unsere Käufer. Das heißt, wir mussten erstmal ganz klar verstehen, wer treibt so eine Entscheidung und was ist im Endeffekt wichtig für die beiden Gruppen. Und was wir ziemlich schnell herausgefunden haben, ist, dass für erstaunlich viele Eltern, gerade in der Nutzung von Produkten und in der Altersgruppe, ist es wichtig, dass die Kinder eine gute Zeit haben und dass die Kinder glücklich sind, dass die Kinder Freude daran haben, was sie tun. Und das war für uns eigentlich so die Kerninsight zu sagen, okay, wir dürfen uns in unserer gesamten Produktentwicklung wirklich aufs Kind konzentrieren. Das heißt, alles, was wir tun, ist vom Kind gedacht. Weil ich glaube, jeder kennt noch diese Situation, wenn Mama oder Papa mir was vorsetzen, finde ich das erstmal blöder, als wenn ich mich selber intrinsisch damit auseinandersetzen möchte. Das heißt, diese Dynamik hat uns eben gezeigt, dass wir uns aufs Kind konzentrieren dürfen. Und wenn das Kind es gut findet und dabei auch noch etwas lernt und wir das zu den Eltern kommuniziert bekommen, dann hat die gesamte Familie gewonnen. und wir haben natürlich auch dann gewonnen, weil wir dann Produkte geschaffen haben, die die Familien glücklich machen. Und das bedeutet bei uns jetzt ganz konkret, dass wir uns auch oftmals wirklich bewusst fürs Kind und ich will jetzt nicht sagen gegen andere Dinge, aber fürs Kind entscheiden. Um dir ein ganz konkretes Beispiel zu nennen, gerade zwischen vier und sechs, vier und sieben finden in dieser Fäkalphase alles mit Pupsen, Röpsen und so. zum Schreien lustig. Die wissen natürlich ganz genau, zu Hause darf ich das nicht machen. Das ist denen schon sehr bewusst, die sind ja alle schlau. Wir haben aber teilweise bei uns zum Beispiel kleine Charaktere eingebaut, wie so ein kleines Monsterchen, was Steine isst und am Ende rülpst es ein bisschen. Und das war natürlich eine Abwägung. Über die Jahre haben wir nicht viel Feedback, aber bestimmt auch mal eine Handvoll Feedback dazu bekommen, dass das Eltern nicht ganz so dolle finden, weil sie sagen, bei uns zu Hause darf mein Kind das nicht, jetzt lernen die bei euch, dass es lustig ist. Aber die Kinder finden das so gut und können, wie gesagt, auch normalerweise differenzieren, dass das in der App stattfindet und nicht in der echten Welt, dass wir uns ganz bewusst dafür entschieden haben, das auch drin zu lassen. Der Kern für mich ist, genau zu verstehen, wie ist die Dynamik und was wird dann auch akzeptiert und wer treibt dann auch so eine Entscheidung. Und wie gesagt, in unserem Fall steht das Kind im Mittelpunkt, wird auch jedes Elternteil verstehen. Wenn die Kinder was gut finden und ich dann aber auch noch weiß, dass dabei was Gutes rauskommt, dann darf ich mich auch darauf konzentrieren und deswegen liegt bei uns ganz klar der Fokus darauf.

Joel Kaczmarek: Und sag mal, warum habt ihr euch so begrenzt, was das Alter angeht? Also vier bis acht Jahre. Ihr könntet ja auch sagen bis 14 oder so und macht noch so Schulaufgaben mit rein. Ich kenne es ja auch aus der eigenen Vita. Ich glaube, Eltern sind eigentlich ganz dankbar, wenn das Kind so ein Smartphone oder ein Tablet benutzt. Und dann sagt man, okay, cool, dann macht es jetzt gerade wenigstens Mathe. So, was weiß ich, 5. Klasse, 6. Klasse, Bruchrechnung, schriftliches Dividieren. Da gibt es ja zig Zeugs. Also ANTON-App ist ja da auch irgendwie groß auf Vormarsch. Und ich meine, die Schulen gehen ja eigentlich auch darauf ein. Also ANTON-App, habe ich jetzt festgestellt, die haben Gruppen in der Schule, wo die Lehrer dann Aufgaben an die Kinder quasi delegieren. Habt ihr euch das bewusst genommen? So nach dem Motto, hokus pokus, keep the focus? Woran lag es?

Irene Klemm: Ja, es ist tatsächlich ganz bewusst, weil wenn man sich jetzt nochmal die Konzeption bei uns und auch die Pädagogik anschaut, dann basiert alles bei uns auf intrinsischer Motivation und auf diesem starken Punkt Spielen gleich Lernen. Wenn man sich jetzt mal die schulischen Systeme anschaut, geht relativ schnell die intrinsische Motivation verloren, wenn zu viel extrinsische Motivation zurückkommt. Also gibt es ganz große Studien dazu, wenn du jetzt ein Kind hast, was durch die intrinsische Motivation auf einem Notenlevel 3 ist. jetzt erstmal nichts mit extrinsischen Faktoren, sondern Noten Level 3. Wenn du dann hingehst und sagst, du bekommst 10 Euro für eine 2 und 20 Euro für eine 1, wird es normalerweise dazu führen, dass die Kinder 2 und 1 schreiben, weil du extrinsisch einen Faktor setzt, warum das Kind das machen sollte, also raus aus der intrinsischen Motivation gehen sollte. Wenn du dann aber diesen extrinsischen Motivationsfaktor wieder rausnimmst, also das Geld nicht mehr bei einer Note gibst, fällt das Kind normalerweise auf eine 4 oder 5. Und das zeigt einfach ganz klar, dass die intrinsische Motivation, du hast einfach ein gewisses Level und Das ist auch nicht mehr gut wiederherzustellen. Und das ist einfach das Schulsystem, wie es heute aufgebaut ist. Und ich glaube, wir kennen das auch von uns allen. Wir sind alle deswegen mit so klassischen Gamification-Mechanismen, wie sie dann später auch in Lernsprach-Apps etc. eingesetzt werden. Das spielt genau darauf ein. Unser Konzept hat aber alle diese Faktoren nicht. Es gibt keine extrinsische Motivation. Es basiert ganz klar auf Spielen, Gleichlernen. Und das ist gerade das Wundervolle für uns in dieser Altersgruppe, wo für Kinder ja generell die Welt entdecken. Und deswegen haben wir gesagt, mit diesem Kernkonzept, was so stark auf diesem Spielcharakter ist und eben auch nicht bedeutet, wir digitalisieren Lerninhalte und setzen dann einen Gamification-Layer drauf, sondern wir sagen, die Kinder lernen durch unsere Spiele, die wirklich... Spiele sind im Kern und das funktioniert eben am besten in dieser jungen Zielgruppe. Es gibt natürlich Möglichkeiten, das später noch auszubauen. Gleichzeitig ist für uns ja auch wichtig, dass wir über das Schulcurriculum hinausgehen. Also viele unserer Kompetenzen sind Grundkompetenzen, die erstmal auch universal in verschiedenen Ländern sind. Also das ist von emotionalen Fähigkeiten, Problemlösefähigkeiten, logisches Denken, Kreativität, also alle Dinge, wo wir der festen Überzeugung sind, unabhängig davon, was jetzt auch in technologischem Fortschritt noch passiert. kommt, sind das Kompetenzen, die wir alle brauchen. Wir müssen kritisch hinterfragen, wir müssen Probleme lösen können. Das sind genau die Denkleistungen, die immer relevant bleiben und darauf fokussieren wir uns ja auch stark bei Edurino. Deswegen greift es bei uns einen etwas anderen Purpose ab, als jetzt ein Produkt, was wirklich auf eine Lehrkraft- Schülerbeziehung einzahlt. und wie du ja auch schon gesagt hast, da gibt es schon sehr gute Produkte, sodass wir uns eben auch davon abgrenzen wollen. Was natürlich nicht bedeutet, dass wir in Zukunft nicht auch Produkte für ältere Kinder schaffen wollen, aber im Kern stehen wir für etwas. anderes.

Joel Kaczmarek: Seid ihr eigentlich in der Lage, mit eurer App so eine Art IQ-Test für Kinder oder eine Bewertungsmatrix, wie gut steht mein Kind da zu machen?

Irene Klemm: Also auch da muss man natürlich sagen, grundsätzlich kommen wir aus diesem starken Stärke basierten Ansatz. Also wir glauben daran, was nicht oft 100%ig mit der deutschen Denkweise wir sind ja sehr gerne so, dass wir uns auf die 2%, die nicht funktionieren, konzentrieren. Wohingegen man, wenn man sich auf Stärken konzentriert oftmals, die stärken ja noch viel. besser entwickeln kann. und aus dem Ansatz kommen wir eher heraus. Das heißt, es ist ein sehr schmaler Grad. Alleine von dem, was wir natürlich von Eingaben sehen und in den Daten, sind wir natürlich in der Lage zu benchmarken. Die andere Frage ist aber, zu welchem Grad möchtest du das und was möchten wir auch den Eltern kommunizieren? Weil nochmal, wir stehen mit Edurino für ein sehr positiv konnotiertes... Und das ist uns auch sehr wichtig, das nehmen wir auch sehr ernst. Wir wollen keine Eltern schlecht machen, sondern wir wollen helfen zu fördern und Stärken zu fördern. Und deswegen ist das ein schmaler Grad natürlich, was du dann auch ausspielst und was du kommunizierst.

Joel Kaczmarek: Und was mir dann immer in den Sinn kommt, wenn man mit Figuren, wenn man mit Charakteren arbeitet, was wäre denn, wenn ihr jetzt mal in Richtung Lizenzen geht? Also ich sage immer Franchises dazu, bei euch heißt das glaube ich IP. Ich könnte ja jetzt, anstatt mit der Mika zu lernen, könnte ich auch mit Elsa lernen oder mit meiner coolen Schleichfigur oder da gibt es ja hunderte von Ecken mittlerweile. Guckt ihr euch sowas an?

Irene Klemm: Ja, also tatsächlich ist auch jetzt, wir haben vor kurzem eine Finanzierungsrunde geraced und Fokus ist für uns auch Ausbau unserer Plattform, unseres Ökosystems. Was auf der einen Seite bedeutet, dass wir haben ja auch eine eigene IP geschaffen mit unseren Edurinos und die auch in weitere Formate zu bringen, um die IP noch präsenter zu machen, um noch mehr Kontaktpunkte auch mit unserer eigenen IP zu schaffen. Franchise wie du es nennst, IPs wie wir es nennen. Und gleichzeitig öffnen wir das Ökosystem jetzt aber auch für andere beliebte Kindermarken. Das heißt, das ist genau ein strategischer nächster Schritt für uns. dass wir sagen, wie wäre es denn genau, wenn du jetzt nicht mit Mika lernen würdest, sondern mit einem anderen beliebten Charakter. Es gibt so eine nette Statistik, dass Kinder über 300 Fragen am Tag stellen. Auch da zum Beispiel eine Möglichkeit zu schaffen, wie wäre es denn, wenn man die Frage direkt an Edurino stellen kann und nicht nur unbedingt an Mama und Papa und solche Lösungen zu schaffen. Und vielleicht einmal auf diesen externen IP-Punkt noch mal einzugehen, was ja ein sehr spannender ist. Ich glaube, was aktuell auch interessant ist, man kennt natürlich diese klassischen IPs, die auch wir schon alle kannten, die wir vielleicht auch als Kind schon hatten, wo wir Kassetten von hatten, wo wir Bücher von hatten, was aber aktuell auch sehr spannend ist. sind so die ganzen IPs, die sich in der YouTube-Welt etablieren. Also gibt es mittlerweile IPs mit mehreren Millionen Subscribern auf YouTube, die aber jetzt keiner so kennt. Und das ist ganz spannend, sich auch anzuschauen, wie sich das auch in Zukunft entwickelt wird und wo Kinder auch da vor allem ihre Freunde auch in der digitalen Welt finden.

Joel Kaczmarek: Ja krass, also da habt ihr ja einiges vor der Brust, was ihr machen könnt. Jetzt hast du eben schon gesagt, ihr seid irgendwie im Dachbereich, also Deutschland, Österreich, Schweiz und in UK. Ist es also simpel, das, was ihr tut, in andere Märkte zu bringen oder sind die teilweise sehr verschieden?

Irene Klemm: Als wir mit Edurino gestartet sind, war immer unsere Idee, dass wir früh internationalisieren wollen und uns deswegen auch ganz bewusst auf Kernkompetenzen konzentrieren wollen, die... eigentlich jedes Kind überall in Zukunft brauchen wird, haben wir jetzt eben auch schon drüber gesprochen. Das heißt, natürlich ist es so, auch als wir jetzt in die englische Sprache nach UK lokalisiert haben, dass wir gewisse Dinge anpassen müssen. Also gerade wenn es um Sprache lernen geht, dann gibt es natürlich stärkere Anpassungen. Wenn es dann aber geht um die erste Fremdsprache lernen, um Konzentration und Fokus, emotionale Fähigkeiten, da ist es sehr einfach für uns, das auch in andere Sprachen zu übersetzen. Also es ist hauptsächlich Übersetzung. Alles bei uns in den Apps basiert ja darauf, dass die Kinder noch nicht lesen können. Das heißt, alles auditiv und visuell wahrgenommen wird. Und da gibt es natürlich schon einige Anpassungen. Aber grundsätzlich ist es einfach für uns. Und das heißt, das Konzept basiert auch darauf, dass wir die Contents einmal wirklich erstellen und dann aber relativ leicht auch in andere Sprachen und Märkte bringen können.

Joel Kaczmarek: Und was guckt euch für Märkte so an? Die meisten schielen ja dann auf US sehr schnell. War ja auch was, was Tonies dann irgendwann gegangen ist, diesen Weg. Sind das so die Ecken, die ihr euch anguckt oder Europa? Was wird es für euch?

Irene Klemm: Also aktuell gucken wir uns verstärkt weitere europäische Märkte an, weil das natürlich vom Setup her sehr einfach ist. Also der große Vorteil von europäischen Märkten ist, du kannst aus Deutschland erstmal auch die Produkte verschippen. Du kannst die ersten Tests sehr einfach fahren und das machen wir erstmal. Aber grundsätzlich ist dem natürlich kein Limit gesetzt. Wenn wir uns andere Märkte anschauen, haben wir eine relativ starke Checkliste, was wir in den Märkten uns angucken. Also wirklich von dem Bildungssystem, von dem Curriculum bis hin zu Marktdynamiken. Also sowas wie, wie groß sind die Public Spendings versus Private Spendings in Bildung. Also jetzt, um da ein klassisches Beispiel zu nennen, größter Unterschied. jetzt zum Beispiel UK und Frankreich. In Frankreich ist es so, dass die Kinder ja sehr früh, sehr lange schon im Bildungssystem sind. Das bedeutet, dass sehr viel Public Spending stattfindet, weniger im Privatbereich. UK auf der anderen Seite ist es so, dass der Anteil von privaten Kindergärten, Kitas, Schulen sehr hoch ist. Also über 30 Prozent sind privat, zum Vergleich in Deutschland ein Prozent. Und das heißt, dass sehr viel im Privaten, was eben ausgegeben wird für Bildung, aber sehr wenig über die Public. Und sich solche Dynamiken natürlich anzuschauen, weil wir ja vor allem Privathaushalte ansprechen, haben wir jetzt noch nicht drüber gesprochen im Podcast, aber bei uns ist der Hauptkunde sind Eltern. Wir sind natürlich auch in Kindergärten, Kitas, Schulen, aber das ist ein kleinerer Teil bei uns. Das heißt, das ist schon sehr wichtig. Und dann testen wir wirklich auch an. Also wir machen wirklich Smoke-Tests, wir machen Marketing-Landing-Pages und schauen wirklich, wer kauft das Produkt, wer meldet sich auch dafür an, zu welchen Preisen? können wir also auch unsere Funnel generieren und gibt es wirklich dann auch ein Market-Need. Und das machen wir aktuell vor allem in Europa.

Joel Kaczmarek: Und sag mal, wir haben ja noch gar nicht so, also eigentlich haben wir schon über Wettbewerb gesprochen, der fließt aber irgendwie so gängig ein. Also ich würde sagen, der tiptoi-Stift, den kann man durchaus auch als so eine Art Wettbewerb von euch betrachten. Ich habe jetzt irgendwie die Anton-App genannt. Meine Kids machen dann mal gerne sowas wie Schlaukopf. Papa, kann ich bei Schlaukopf ein paar Aufgaben lösen, damit ich ein cooles Video sehen kann? Und ich immer so, mh. Was betrachtet ihr denn sonst noch so als euren Wettbewerb? Wie viel gibt es eigentlich an Angeboten in eurem Segment?

Irene Klemm: Was, glaube ich, ganz interessant ist, wenn man jetzt als Wettbewerber sieht, jemand, der statt uns gekauft wird und wir statt dem Produkt, dann gibt es so gut wie nichts. Im weiteren Sinne sind wir natürlich alle im Bildungsmarkt, im Kindermarkt. Das heißt, wir konkurrieren natürlich alle irgendwo um die Zeit und Aufmerksamkeit der Familie. Und wir differenzieren zwischen reinen digitalen Angeboten, wo es natürlich Lern-Apps, reine Lern-Apps gibt, also hast du jetzt auch schon ein paar genannt, dann reine Hardware-Modelle wie jetzt ein tiptoi und Tonies. und auf der anderen Seite gibt es aber auch ein paar hybride Modelle weltweit, das sind aber sehr wenige, wo wirklich digital und analog zusammenspielen. Gerade diese Hardware-Modelle sehen wir aber als starken Enabler. Die Tonibox haben wir am Anfang schon gesprochen, aber der Großteil unserer Kunden hatten davor oder haben immer noch in Nutzung eine Tonibox. Die Thematik und gerade wenn man wirklich auf dieses Hybride schaut, wo wir ja auch noch mit dem Stift die Stifthaltung lösen, mit den Figuren noch eine Welt schaffen, Story basiert, da gibt es weltweit sehr wenig. Also wir schauen stark nach Skandinavien, wir gucken nach Asien, wir gucken natürlich auch in die USA, wo immer mal wieder auch Konzepte auf den Markt kommen. Aber wir sehen gleichzeitig auch, jetzt nehmen wir nochmal das Beispiel USA. In USA gibt es mittlerweile auch einige Kindergärten, die Indurino nutzen, die uns dann zum Beispiel auf einer Didacta, auf einer Learntec in Deutschland gekauft haben. Und da sehen wir auch, dass das Produkt sehr gut funktioniert, weil es eben kein wirklich vergleichbares Produkt gibt. Das heißt, der Bedarf nach diesen hybriden Produkten ist per se schon sehr groß und da. Wie wir den Markt sehen und warum ich darüber auch so offen spreche, ist, weil ich glaube, dass der Markt auch eher noch zu wenig... bedient wird und dass es eher auch noch Möglichkeiten gibt und dass wir alle ja auf derselben Seite stehen, nämlich auch sinnvolle digitale Bildung voranzutreiben. und deswegen begrüßen wir das auch eher, dass der Markt sich weiterentwickelt.

Joel Kaczmarek: Ich habe anfangs so gedacht, dass das so investorentauglich ist, weil es natürlich sehr hohe Komplexität drin hat. Also es ist ja mal was Gutes, weil dann schaffst du so Eintrittsbarrieren, aber wenn du Hardware plus Software hast und dann vielleicht noch irgendwie so Schnittstellen zwischen beidem, das ist natürlich super tough. Wie habt ihr denn den ganzen Spaß eigentlich finanziert?

Irene Klemm: Genau, also ich glaube, auch wenn ich alles wüsste, was ich jetzt weiß, ist es auf jeden Fall ein komplexeres Model, als wir uns am Anfang bewusst gemacht haben. Und ich glaube auch, manchmal ist das gar nicht so schlecht, dass man als Gründer auch mit einer gewissen Naivität an die Sache rangeht. Ich meine, du sprichst mit so vielen Gründern und hast auch in deiner Karriere mit so vielen gesprochen. Und ich glaube, wenn jeder immer gewusst hätte, was am Ende nach fünf Jahren alles auf einen zukommt. Ich glaube, das ist gut. Ähnlich übrigens zum Beispiel auch beim Kinderbekommen. Also ich habe ja vor einem Jahr einen Sohn bekommen und ich habe mir auch von vornherein gesagt, ich gehe mit einer gewissen Naivität ähnlich wie. an die Gründen und jetzt auch daran und finde auch da, dass es eigentlich ganz gut funktioniert. War uns aber von vornherein klar, dass wir früh auch Wissen und Kapital brauchen. Deswegen sind wir sehr früh auch eigentlich mit Pen und Paper, wenn man so möchte, mit Konzepten, mit natürlich guten Marktstudien in die erste Angel-Runde gegangen und haben damals Anfang 2021 die ersten Personen an Bord geholt, wo wir aber auch sichergestellt haben, dass es eben nicht nur Kapital ist, sondern auch wirklich viel Knowledge und Wissen. Unser erster Business Angel war damals der Jens Begemann, der im Mobile Gaming Wooga-Gründer und uns dann wirklich auch fundamental geholfen hat, unsere Gaming-Produktion aufzubauen.

Joel Kaczmarek: Wie ist es mittlerweile? Also du hast ja gesagt, Series B. Es sind ja durchaus auch schon namhafte VCs bei euch mit an Bord, wie ich weiß. Komm, machen wir hier auf dicke Hose heute.

Irene Klemm: Ja, das fällt mir nicht ganz so leicht, aber wir haben jetzt eine Series B geracet, das ist mittlerweile unsere vierte Finanzierungsrunde. Die Series A und C haben wir mit klassischen Venture Capitalist Firmen geracet. und jetzt in der Series B ist neben Summit Here, das ist die Venture Firma von dem Sven Schulz, der Akasol gegründet und verkauft hat. und jetzt ist auch der Ventures Arm von Ravensburger bei uns reingekommen, sodass wir jetzt auch das erste Mal jetzt neben den klassischen VC-Investoren auch Investoren mit drin haben. uns auch auf einer operativen Ebene sehr stark unterstützen können.

Joel Kaczmarek: Aber dann ist es ja immer so, wenn man VCs hat, dann ist man ja auf einer anderen Fahrt. Dann heißt es ja hier 120% Wachstum in drei bis vier Jahren irgendwie marktbeherrschend sein. Also ich überspitze jetzt mal, aber an und für sich ist es schon so. Also du musst dann wirklich hohe Wachstumsraten haben und dann hast du eine klare Exit-Aufgabe. Wie verträgt sich das mit deiner geilen Mission?

Irene Klemm: Was mir ganz wichtig ist zu sagen, ohne die Finanzierungsform, die wir gewählt haben, hätte es unser Produkt niemals in der Form und so schnell gegeben. Das heißt natürlich muss jeder Gründer eine Abwägung durchführen. führen, ist das die richtige Form für mich. Aber für uns war das eben die Möglichkeit, wir haben damals 2020 den Need identifiziert, 2021 die Engines an Bord geholt und Ende 2021 war unser erstes Produkt am Markt. Und das ging auch genau mit der Zeit, weil das auch genau die Zeit war, wo die Lockdowns noch waren, wo Eltern zu Hause saßen, wo man wirklich auch Lösungen gebraucht hat. Und das hätten wir in der Geschwindigkeit niemals auf den Markt gebracht. Und unser North Star KPI ist, so viele Kinder wie möglich zu erreichen, so viele Familien wie möglich zu erreichen. Und da ist Venture Capital natürlich eine wunderbare Form für uns. Jede Finanzierungsform kommt natürlich mit Pros und Cons. Das heißt, selbstverständlich kommt es auch mit einem gewissen Wachstumsdruck und auch mit einer Exiterwartung. Ich glaube aber, dass das nichts Schlechtes ist, weil wir sind die letzten Jahre sehr stark gewachsen. konnten sehr viele Familien erreichen, sind jetzt in über 400.000 Haushalten mittlerweile in Deutschland und UK. Das heißt, das spricht auch sehr gut mit der Mission, in so viele Haushalte zu kommen wie möglich. Und auf der anderen Seite, ja, das ist natürlich noch etwas ergebnisoffen, aber auch das muss ja nicht unbedingt was Schlechtes sein. Das heißt ja nur, dass sie auch ihr Geschäftsmodell haben und irgendwann das Geld zurück wollen. Wenn man sich bei einer Bank einen Kredit holt, will die Bank natürlich auch ihr Geld irgendwann zurück. Das heißt, ich glaube, das muss man einfach gut für sich abwägen, aber wir konnten dadurch überhaupt so schnell Produkte an den Markt bringen, was für uns die wichtigere KPI ist.

Joel Kaczmarek: Jetzt ist es ja so, wenn ich Geldgeber mir an Bord hole, kann man ja mit zwei Sachen machen. Man kann sich ja tolle Leute holen und Marketing. Also People und wie werde ich bekannter? Ich habe gerade darüber nachgedacht, ob bei eurem Modell sowas wie Influencer nicht eigentlich auch gut funktioniert oder wo ihr so eure Marketinggelder investieren könntet, damit das gut funktioniert. Was macht ihr denn da so?

Irene Klemm: Wir, vielleicht nochmal ganz kurz, wo verkaufen wir überhaupt? Wir verkaufen größtenteils über Direktkanäle, was bei uns unser eigener Webshop ist, aber auch Amazon, weil wir sehen, dass die Kanäle sehr stark miteinander sprechen bei uns. Also was oft passiert ist, wenn wir jetzt eine sehr erfolgreiche Influencer-Kampagne haben, dann sieht uns... jemand bei Meta, aber Konsumentenverhalten führt dann einfach zu Amazon. Deswegen sehen wir diese Kanäle sehr eng miteinander verknüpft. Dann sind wir aber auch in starken Handelspartner, wie bei einem MediaMarkt Saturn, wie bei einem Müller, einem Smyths Toys, jetzt neu zum Beispiel auch bei Buttinette, bei Globus. Das heißt, man kann es auch wirklich im Handel kaufen. Und dann der letzte Teil, wo wir reinverkaufen, haben wir jetzt auch schon darüber gesprochen, sind Bibliotheken, sind Kitas, Kindergärten, aber auch Logopädie-Praxen, Ergotherapie-Praxen, also alles, was wir in unseren Partnerbereich mit reinzählen. Und unser Hauptmarketing, Hauptaktivierung geht bei uns über Online-Kanäle. Wir kommen sehr stark aus einer Performance-Marketing getriebenen Welt, was halt der Klassiker Paid Social, aber auch Influencer-Marketing, natürlich das ganze Google-Universum ist, was jetzt bei uns Kanäle sind, die immer stärker wachsen. Also Influencer, gerade Momfluencer ist ein sehr stabiler Kanal bei uns. Wir wachsen jetzt aber auch immer stärker über YouTube und tatsächlich auch etwas mehr über klassischere Brand- und Awareness-Kampagnen. Zum Beispiel Amazon DSP, das ist auch ein Art of Home, was eher neu für uns ist, weil wir eben so stark aus dem reinen Performance-Marketing kommen.

Joel Kaczmarek: Gut, abschließend, was ist denn so bei dir noch auf der Roadmap? Also was sagst du denn, fünf Jahre ist immer so ein krasser Zeitraum, vielleicht sagen wir mal zwei. Was sind denn so die Entwicklungen, die ihr euch noch vorgenommen habt, wo wollt ihr noch hin? Also ich habe jetzt schon ein bisschen was gelernt, eure Figuren quasi mehr in Sichtbarkeit bringen, Märkte erschließen. Gibt es sonst irgendwie so ein Baby, was du noch hast, was du demnächst erreichen möchtest?

Irene Klemm: Also für uns ist ganz wichtig, dass wir in den nächsten Jahren so viele Familien wie möglich erreichen in verschiedenen Märkten und fester Bestandteil vom Alltag von Kindern werden. gesagt, ist jetzt das nächste Baby für mich und die große Aufgabe. insbesondere die Öffnung unseres Ökosystems, unserer Plattform, sowohl unsere eigene IP weiterzutreiben, als auch jetzt Partnerschaften mit externen IPs einzugehen. Und das ist ein sehr großer Schritt für uns, weil wir uns die letzten Jahre ja stark auf unsere internen Games vor allem konzentriert haben und jetzt an dem Punkt sind, dass wir die Content-Plattform öffnen. Und da freue ich mich riesig drauf, was wir da vor allem in zwei Jahren nicht nur in DACH und UK, sondern auch in weiteren Märkten sehen können.

Joel Kaczmarek: Na gut, liebe Irene, es hat mir sehr, sehr viel Spaß gemacht. Ich glaube, man merkt, was ihr für Komplexitäten drin hat, dass es dadurch ganz interessant ist. Und dir wünsche ich natürlich ganz viel Erfolg, auf das du wirklich viele Eltern erreichst und das, wenn schon Medienzeit, dann sinnvoll genutzte. Also viel Erfolg und vielen, vielen Dank.

Irene Klemm: Joel, vielen Dank, hat mir Spaß gemacht und mach's gut. Danke fürs Zuhören beim Digital Kompakt Podcast. Du merkst, hier ziehst du massig Wissen für dich und dein Unternehmen heraus. Wenn du mit uns noch erfolgreicher werden möchtest, abonniere uns auf den gängigen Podcast-Plattformen. Und hey, je größer wir werden, desto mehr Menschen können wir helfen. Also erzähl doch auch deinen Kolleginnen und Kollegen von uns. Bis zum nächsten Mal.