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Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek. Ich bin der Geschäftsführer von Digital Kompakt und heute widmen wir uns mal dem Thema Gastronomie. Denn vielleicht erinnert ihr euch alle noch an diese schöne, spannende App, die wir damals zu Corona alle benutzt haben, nämlich... die hat unter anderem der gute Patrick Hennig gegründet, der ist dort auch Geschäftsführer, den habe ich heute im Gespräch und ich möchte von ihm mal lernen, was hat sich seitdem eigentlich getan. Das heißt, wir werden mal so ein Stück weit in die Historie eintauchen von luca, da gibt es so die eine oder andere Geschichte und Anekdote, die mich noch interessieren. und dann möchte ich mal verstehen, wie ist eigentlich das Produkt mittlerweile gestaltet und welches Geschäftsmodell verbindet sich damit. Weil wenn ihr euch mal den Gastromarkt anguckt, der ist ja hochgradig fragmentiert und gleichzeitig bietet er riesige Chancen. Jetzt bin ich schon total neugierig und freue mich drauf, mit dem lieben Patrick jetzt mal etwas zu schnacken. Moin moin Patrick, in diesem Sinne, hello.
Patrick Hennig: Hallo, vielen Dank dir.
Joel Kaczmarek: Wir haben ja schon irgendwie im Off-Gespräch vor diesem Podcast festgestellt, dass wir beide eine gemeinsame Vergangenheit haben, nämlich im Hasso-Plattner-Institut in schönen Potsdam. Vielleicht fangen wir mal historisch an mit luca. Wie ist das ganze Ding denn entstanden? Wie kommt ein HPIler dazu, eine Gastro-Software zu entwickeln?
Patrick Hennig: Ja, das ist eine sehr gute Frage. Und oftmals kommen die Dinge natürlich irgendwie völlig durch Zufall. Phil und ich haben unsere erste Firma 2015 gegründet. By the way, ja, auch nach der Zeit am Hasso-Plattner-Institut. Und haben uns da viel mit Cybersecurity beschäftigt. Haben viele Projekte für die Bundesdruckerei zum Beispiel gemacht. Viele in diesem ganzen Umfeld, auch von Fraunhofer zum Beispiel. Wir haben da viele gemeinsame Forschungsprojekte begleitet. Und so kam dann im August 2020 die romantische Idee, das an einem Wochenende zu machen mit luca. Damals hieß es noch nicht luca, sondern damals kam aus einem privaten Umfeld. weil jemand, der in Berlin einen Club betreibt, hat uns gefragt, hey, das mit den Zetteln, das ist doch furchtbar. Warum kann das in Deutschland nicht digital passieren? Und wir haben einfach ein paar Entwickler bei uns zusammengerufen und gesagt, lass loslegen. Und haben damals in Lichtenberg im Wellenwerk bei einer Veranstaltung einfach mal ausgetestet. Und dann hat es so ein Stück weit eine Eigendynamik genommen. Aber es hat auch ein halbes Jahr gedauert, bis die Eigendynamik gestartet hat.
Joel Kaczmarek: Sag mal, da habe ich ja mal eine kleine Randfrage, schon eine der kritischsten und gemeinsten. Ich erinnere mich, es war das erste Mal, dass ich vom CCC, also vom Chaos Computer Club, eine E-Mail bekommen habe. Also nicht nur an ich, sondern es war quasi eine Presseaussendung mit einer Warnung, dass doch irgendwie große Datenschutzbedenken vorliegen, was irgendwie eure luca App angeht. Also dafür, dass ihr für die Bundesdruckerei gearbeitet habt und Security richtig beherrscht habt, finde ich das dann aber eigentlich voll den komischen Case. Hast du da eine Story zu?
Patrick Hennig: Ja, ganz viele Storys habe ich natürlich dazu. Viele, die mich begleitet haben und vor gut und für bad haben. glaube ich, vieles mitgemacht. Ich glaube, wichtig, wir haben einfach losgelegt. Sicherlich haben wir das alles richtig gemacht, aber eins ist, glaube ich, ganz, ganz wichtig, wenn man sich diese Diskussion anschaut, das Kryptokonzept, das wir damals entwickelt haben und ich habe einen guten Freund angerufen, der bei Fraunhofer ist, mit dem wir ganz, ganz viele Projekte gemacht haben. Finden wir eine Verschlüsselung, sodass am Ende dieses Dilemma, der Gastronom muss irgendwie die Daten erfassen, Gesetzgeber hat es vorgegeben, die Gesundheitsämter wollen im Worst Case darauf zugreifen und im besten Fall haben wir als Anbieter da keinen Zugriff drauf. Dafür haben wir ein Kryptokonzept entwickelt. Und dieses Krypto-Konzept hat natürlich abgesichert, dass die Daten an einem zentralen Ort verschlüsselt lagen. Das war ja die Grundkritik, die es damals gab, wenn man sich nochmal erinnert. Aber wir haben es geschafft, diese Daten so abzusichern, dass niemals, auch nicht in einem einzigen Fall, bei uns Daten abhanden kamen. Es gab Fälle, die kritisiert wurden. Man kann sich irgendwie an die Geschichte in Mainz damals erinnern, als ich das das erste Mal im Radio gehört habe, dass die Polizei Mainz oder die Staatsanwaltschaft Daten davon bekommen hat. Wie kann denn das passieren? Die Realität war einfach, dass man das Gesundheitsamt, einen armen Mitarbeiter, gezwungen hat, einen Korruptor... Und da ging es um Tötungsdelikt und dann wurden 22 Menschen kontaktiert. Das heißt, diese 22 Kontaktdaten hat das Gesundheitsamt auf manuellem Wege weitergegeben. Das heißt, das System hat völlig funktioniert. Und wenn man sich einmal anschaut, wie viele Daten heutzutage von Polizei und Staatsanwaltschaft tagtäglich von Telekommunikationsanbietern abgerufen werden. Das war mir vorher nie bewusst. Das wurde mir erst da bewusst. Und ich habe in der Zeit jede Woche einmal mit Polizei und Staatsanwaltschaft telefoniert. Und ich glaube, es war wirklich gut, dass wir die Daten so abgesichert haben, weil am Ende war es ein Fall. Und ich will gar nicht wissen, wie oft das passiert ist. welche Listen in Restaurants lagen. Weil wenn natürlich da die Polizei ins Restaurant läuft, da gibt natürlich jeder alle Listen raus. Und insofern, glaube ich, zeigt es, dass Technologie nur ein Teil ist. Kommunikation davon und politische Interessen und so weiter können am Ende ein anderer sein. Wir sind uns zumindest sehr, sehr sicher, dass die Technologie, die wir gebaut haben, genauso funktioniert hat, wie sie funktionieren soll.
Joel Kaczmarek: War dann die Konsequenz eigentlich, dass ihr noch eine dritte Schnittstelle bauen müsstet? Also nicht nur zu euch und zum Gastronomen, sondern auch zu den öffentlichen Stellen? Haben die da Einsicht gefordert?
Patrick Hennig: Also einzig wurde da ganz oft gefordert. Wir haben nie einzig gegeben, weil wir es einfach nicht konnten. Ich glaube, das war ganz wichtig. Und das war uns damals, als wir entschieden haben, dieses Kryptokonzept so umzusetzen, war uns das gar nicht bewusst. Ich habe niemals darüber nachgedacht. In den Gesprächen jede Woche, da konnte man die Uhr danach stellen. Da kam immer eine E-Mail über einen Support, Oberkommissar sowieso aus irgendwo, hätte gern Zugriff auf die Daten. Dann hat irgendwie der Support geantwortet, nee, dann ist er immer bei mir rausgekommen. Und dann habe ich dem erklärt, wie das System funktioniert. Und dann hieß es ja, wir haben keinen Zugriff darauf. Und dann konnte ich die Uhr stellen. Zwei Stunden später rief die Staatsanwaltschaft. Anwaltschaft an und hat genau das Gleiche gefragt. Also wirklich jede Woche. Aber klar, wir haben keinen Zugriff auf die Daten. Das haben auch eigentlich alle akzeptiert. Ganz im Gegenteil, man hat ja dann vom Gesetzgeber nochmal nachgelegt und explizit aufgenommen, dass diese Daten nicht verwendet werden dürfen für die Strafverfolgung. Also insofern hat man ja da genau diesen Schritt dann gewählt, zu sagen, nee, also die haben nur diesen Zweck Corona-Nachverfolgung.
Joel Kaczmarek: Aber wie kann ich denn Corona-Nachverfolgung machen, wenn ihr gar keinen Zugriff auf die Daten habt? Also das können dann nur die Gastronomen, oder wie?
Patrick Hennig: Ja, wir haben im Grunde drei Schlüssel verteilt. Also wir haben einen Schlüssel verteilt beim Nutzer, wir haben einen Schlüssel verteilt beim Gastronomen und einen Schlüssel beim Gesundheitsamt. Und diese Schlüssel der Gesundheitsämter, da wurden die Gesundheitsämter von der Bundesdruckerei verifiziert, dass es sich um echte handelt, aber wir waren niemals im Besitz einer dieser drei Schlüssel. Und um die Daten am Ende, die du im Restaurant da erfasst hast, zu entschlüsseln, brauchst du immer zwei von drei Schlüsseln. Also entweder brauchst du den Nutzer und das Gesundheitsamt oder den Gastronomen und das Gesundheitsamt. Und damit war es eben abgesichert. Und natürlich, über ein Gesundheitsamt bist du natürlich an Daten gekommen.
Joel Kaczmarek: Aber das heißt, dass dann der Nutzer quasi zusagen musste, der hat quasi eine Info gekriegt, hey, Corona-Fall liegt vor, musste dann freigeben, dass das Gesundheitsamt das einsehen darf? Oder wie müssen wir das vorstellen?
Patrick Hennig: Nochmal ein Stück anders, weil von der Corona-Verordnung, die es damals gab, ja, die Pflicht hat es, im Restaurant das abzugeben. Das heißt, im Restaurant hast du zugestimmt, dass das Restaurant auf Anfrage der Gesundheitsämter diese Daten freigeben darf. Und das heißt, das Restaurant hat die Anfrage bekommen, weil die in der Verantwortung war, das zu erfassen. Und das Restaurant hat die Daten dann freigegeben und damit konnte... das Gesundheitsamt die Daten anschlüsseln. Also wie man sich das vorstellt, so drei Boxen mit Schlüsseln dran. Ich brauche halt am Ende mindestens zwei Schlüsseln, um die Box zu öffnen. Und das konnte dann das Restaurant gemeinsam mit dem Gesundheitsamt eben machen. Und damit habe ich aber auch die Transparenz bekommen. Ich hatte dann damals eine Push-Nachricht bekommen. Da stand dann drin, weiß nicht, Gesundheitsamt Berlin Mitte hat Zugriff auf meine Kontaktdaten bekommen. Das heißt, ich habe eine Datentransparenz eigentlich eingeführt bei mir als Person, die ich vorher noch gar nicht kannte. Und dann hat sich natürlich die ganze Pandemie anders entwickelt. Ja, das wissen wir. Diese Nachverfolgung in dem Sinne, die gab es ja dann gar nicht. immer, hat auch gar keinen Sinn mehr gemacht, weil natürlich gar nicht die Ressourcen in den Gesundheitsämtern da waren, um das Stück für Stück nachzuverfolgen. Aber ich glaube trotzdem, wir haben einfach losgelegt und eine digitale Lösung gebaut. Ich würde mir wünschen, sowas wird es in Deutschland öfter geben. Und wann immer ich Zettel irgendwo sehe, denke ich mir, warum gibt es die? Ich glaube, man braucht kein Fünf-Jahres-Projekt um 100 Millionen Euro, um sowas zu machen, sondern man kann sowas auch in ein paar Wochen und Monaten schaffen, Prozesse digital umzusetzen. Man muss es einfach wollen und man muss auch bereit sein, vielleicht den ein oder anderen Fehler zu akzeptieren.
Joel Kaczmarek: Das frage ich mich regelmäßig, vor allem in der Gastronomie, da kommen wir ja jetzt zu, da gibt es ja wirklich noch riesige Potenziale, was man alles digitalisieren kann. Und mal unser Nerd-Talk jetzt ein bisschen verlassen, mal noch zu der Frage, wie seid ihr denn eigentlich so abgehoben? Zumal ich erinnere mich da auch noch, ist nicht bei euch irgendwie Smudo investiert? War das nicht so, dass hier Die Fantastischen Vier bei euch irgendwie beteiligt war? Oder habe ich das falsch abgespeichert?
Patrick Hennig: Ja genau, die waren ja damals natürlich, die hatten eine große Tour, die wurde abgesagt und zweimal verschoben. Natürlich hatten die auch ein bisschen Zeit und wir haben gesagt, Mensch, wir wollen am Ende jetzt nicht eine Kontakt-Nachverfolgungs-App bauen, sondern wir wollen irgendwie Leben ermöglichen, wir wollen Dinge einfach machbar machen. Und wenn die Ansage von Politik, Virologen und so weiter ist, es geht immer über so eine Nachverfolgung, dann lass es uns machen und lass es so verträglich wie möglich für alle machen. Sowohl natürlich für Gastronomen, für Gäste, am Ende auch für Künstler bei einem Konzert, deswegen waren die involviert. Dann haben wir das Ganze in einem Altenpflegeheim in Sachsen-Anhalt gemacht. gemacht, da gab es auch diese Zettel und da wurde es noch gebraucht, jeder hatte nur eine Stunde Slot gebucht, sechs, sieben Minuten hat es gedauert, die Zettel auszufüllen und wir haben dann einfach Einkaufswagenchips von Amazon genommen und da irgendwie QR-Codes draufgeklebt und dann ging es auch da digital. Das nächste war, glaube ich, Sylt und in Sylt haben wir zum ersten Mal gemerkt, 160 Restaurants, wir haben einfach eine Lösung allen 160 Restaurants gegeben, ich glaube, 160 sind es. Allein dadurch, dass es 160 Restaurants die gleiche Lösung hatten, haben die gemerkt, Mensch, wir müssen das immer wieder neu erklären und die Gäste haben gemerkt, ich registriere mich einmal, kann es morgens, mittags, abends benutzen und ich glaube, daraus ist eine ganz tolle Dynamik entstanden. Und das ist, glaube ich, wenn man jetzt den Schwenk auf das heutige einmal macht, genau das größte Problem, was wir in der Gastronomie haben. Wir haben eben nicht 160 Restaurants, die ein System anbieten, sondern wir haben 200 verschiedene Restaurants. Ich aber als Mensch, ich gehe in 100 verschiedene Läden, ich habe ein iPhone oder auch ein Android-Telefon dabei und ich erwarte, dass ich damit irgendwie zurechtkomme und dass ich, wenn ich das einmal lerne, das überall nutzen kann. Und ich glaube, diese Fragmentierung ist das größte Hindernis in der Digitalisierung im alltäglichen Leben da draußen. Da sind ganz viele tolle Dinge entstanden, aber in dem alltäglichen Leben da draußen, da, glaube ich, gibt es noch... viel Potenzial. und ich glaube Gastronomie ist eins, das ja besonders viel Potenzial in Zukunft bietet.
Joel Kaczmarek: So und was macht denn eigentlich luca heute? Also vielleicht für all die Menschen, die euch damals noch aus der Pandemie kannten, was ist denn heute quasi euer Product Offer? Was mache ich mit euch, wenn ich in ein Restaurant gehe?
Patrick Hennig: Ich glaube, genau das, was uns damals nie losgelassen hat, diese Zettel, die ineffizienten Prozesse, das war ja aus einer privaten Motivation heraus, weil wir gesagt haben, lass uns das irgendwie digitalisieren. Und genau dem, wir gehen natürlich gerne in die Gastronomie, essen, trinken, irgendwo Cafés, Restaurants, Bars, Hotels. Das ist natürlich was, was uns selber Spaß macht. Und wenn man sich mal anschaut, passiert da ganz viel. Das ist da, wo Begegnungen stattfinden, da, wo Emotionen stattfinden. Ganz oft sitzt man im Restaurant, wartet auf einen Kellner, um irgendwie noch ein Bier zu bestellen. Am Ende kommt er, dann sagt man, komm, ich will direkt bezahlen. Dann bringt er mir irgendwann so ein Plastik. Thermobeleg mit einer Rechnung, dann rennt er wieder weg. Dann sage ich, ich will mit Kreditkarte bezahlen, dann holt er so einen ugly Kreditkartenterminal aus dem Dresen vor, das im Best Case hoffentlich gecharged ist. und damit bezahle ich dann. Und wenn ich mir diesen Prozess einmal angucke und mir vorstelle, das ganze Thema Payment könnte weg sein, Systeme können miteinander sprechen, so haben wir gesagt, okay, lass doch genau da weitermachen, wo wir eigentlich nicht so richtig aufgehört haben, die Digitalisierung in der Gastronomie. Es gibt hunderte verschiedene Systeme. Wenn ich heute ein Restaurant buche, brauche ich fünf verschiedene Apps, reserviere mir vier Restaurants und am Ende wieder drei abzusagen. Das ist irgendwie... furchtbar für alle Beteiligten. Insofern haben wir gesagt, okay, lass die Menschen die Möglichkeit, eben selber zu bezahlen. Lass es verbinden mit Reservierungen. Lass es verbinden mit dem Kassensystem. Dann sehe ich auch, was habe ich denn da eigentlich bestellt? Absoluter Nightmare für jeden Kellner, Freitagabends mit zehn Leuten auf die Idee kommen, getrennt zu bezahlen. Das ist ja typisch deutsch. Jeder hat ein Smartphone in der Tasche für knapp 1.000 Euro. Das kann definitiv die Leistung erbringen, zu sagen, ich bezahle drei Bier und einen Schnitzel. Das können wir alles selber machen. Dafür brauchen wir einen Kellner. Sondern der Kellner soll dafür da sein, um mir einen tollen Abend zu machen. Ich glaube, alles, was qualitativ ist, darf brauchen wir die Kellner. Wir dürfen die Kellner nicht ersetzen, aber alles, was transaktional ist und was am Ende kein Mensch braucht, ich glaube, das können wir abschaffen.
Joel Kaczmarek: Und sag mal, das lebt doch aber immer so ein Stück weit von der Infrastruktur. Also wenn ich jetzt eure App installiere, habt ihr alle gängigen Kassensysteme integriert? Kann ich in jedem Restaurant quasi mit euch bezahlen und den ganzen Prozess begleiten oder habt ihr quasi nur ein gewisses Portfolio?
Patrick Hennig: Das ist gleichzeitig auch das größte Problem aktuell, dass alle Kassensysteme sind natürlich über die letzten 30 Jahre gewachsen. Es gibt 200 verschiedene, zumindest die, die wir kennen. Vielleicht gibt es am Ende mehr, teilweise lokale Communities. In Berlin gibt es andere Kassensysteme wie in München, einfach historisch gewachsen. Und die Kassensysteme sind am Ende ein ganz, ganz elementarer Bestandteil, weil wenn das Restaurant abends kein Kassensystem hat, kriege ich am Ende nichts zu essen. Und insofern kann ich voll und ganz verstehen, dass wenn es einmal funktioniert, dass man sagt, okay, funktioniert gut genug. Auf der anderen Seite sind natürlich Kassensysteme auch technologisch gewachsen in den letzten Jahren. Und ich glaube, wenn jetzt jedes Kassensystem anfängt, seinen eigenen QR-Code zu entwickeln, seine eigene Bestelllösung und so weiter, dann haben wir genau das Problem, dass die Adoption, also die Akzeptanz beim Nutzer ganz, ganz, ganz, ganz schwierig ist. Und insofern ist, wie du richtig sagst, das Ziel natürlich, mit allen Kassensystemen da zusammenzuarbeiten. Mit manchen geht es besser, mit manchen geht es schlechter. Manch einer meint, er muss sein eigenes System bauen. Ich glaube, am Ende wird es nur eine Plattform sein, die die Menschen da draußen verbindet. Und das, was der Konsument am Ende hat, wird es sein, was entscheidet, was der Gastronom nimmt. wird und insofern sind wir offen für alle und freuen uns über jedes Kassensystem, das sich anbindet. Momentan würde ich sagen, die meisten der großen Kassensysteme sind angeboten. Da gibt es so ein paar große Namen, ich sag mal so 10, 12 große gibt es und da sind 80, 90 Prozent davon bei uns angeboten. Da fehlen vielleicht noch 2, 3 und damit funktioniert es dann auch wirklich, wirklich gut. Damit ist es dann wirklich so, dass der Tisch sich, wenn ich in meinem Handy so einen NFC-Tag scanne oder einen QR-Code scanne, dass der wirklich mir anzeigt, Tisch 5 hat 80 Euro, da stehen irgendwie 3 Essen, 3 Getränke, ich kann die bezahlen, das Trinkgeld ist schon voreingestellt, was ich irgendwie vorher schon mal ausgewählt hatte. Das heißt, am Ende ist es ein Klick und der Tisch ist bezahlt und ist im Kassensystem ausgebucht. Das Trinkgeld ist richtig verbucht. Trinkgeld ist ein Megathema, was Steuern betrifft. Das heißt, es ist auch ordentlich genau ausgebucht, dass es nicht eine Zahlung ist. Das heißt, das ist am Ende für den Gastronomen eine massive Entlastung. Und der Kellner, wenn er die Zahlprozesse sich spart, das sind auch manchmal vier, fünf Minuten, wenn er den Tisch splittet, noch länger. Das summiert sich einfach über die Zeit. Und wir als Gäste, glaube ich, freuen uns, wenn wir einmal was benutzt haben, dass wir es an möglichst vielen Plätzen benutzen können. Insofern ist das, was du gerade meintest, das alles. dass es mit vielen Kassensystemen funktioniert, weil ich will da, wo ich normalerweise hingehe, die 20, 30 Locations, wo ich regelmäßig essen und trinken gehe, dass die alle das unterstützen. Und das ist genau unser Ziel. Und da haben wir jetzt, glaube ich, einen langen Weg hinter uns. Seit einem Jahr sind wir da dabei und haben jetzt aber, glaube ich, eine Coverage, die gut genug ist, um in die Breite zu gehen. Das haben wir auch unterschätzt, ehrlicherweise. Wir dachten, das geht viel, viel schneller. Wir haben alle Standard-APIs, das wird schon funktionieren. Nee, ist es halt nicht. Da kannst du einen Nagel in die Wand hauen mit den Dingern.
Joel Kaczmarek: Ach, Patrick, bitte, wirklich. Das weiß ja sogar ich. Nein, aber Spaß beiseite. Ich meine, ich wohne irgendwie in Berlin. Ich glaube, wir sind so das Mecker an Gastronomie und Digitalisierung. Also ich wüsste jetzt kein Restaurant ad hoc, wo ich irgendwie einen QR-Chip auf dem Tisch habe, wo ich mit eurer App bezahlen kann. Oder geht das manchmal? Und ich sehe es nur an den Tischen nicht.
Patrick Hennig: Also es gibt mittlerweile viele, die haben uns auf mittelbremslauer Berg konzentriert. Ich glaube, mittelbremslauer Berg geht es allein 200. Aber natürlich musst du da anfangen, wo die Gastronomen heute sind. QR-Code, NFC-Chip auf dem Tisch ist natürlich die präferierte Lösung. Wenn es jemand möchte, dass der QR-Code noch auf dem alten Thermobeleg drauf ist, weil es in den Prozess besser reinpasst, dann müssen wir das auch akzeptieren. Das heißt, das wird eine Weile dauern, aber wir können ja nicht sagen, das ist die Zukunft, lass mal da loslegen, sondern wir müssen da anfangen, wo heute die Gastronomen sind, wo heute die Gäste sind. Apple Pay, Google Pay, all das sind die Dinge, die akzeptiert sind und die müssen wir natürlich auch unterstützen. Deswegen ist es natürlich ein längerer Weg, aber man sieht die Restaurants, die dann auch die NFC-Tags, QR-Codes auf dem Tisch haben, selbst wo die Zielgruppe gar nicht, das müssen alle zwischen 20 und 30 sein, die irgendwie da digital mega affin dafür sind und anfällig sind. Nee, ist gar nicht so. Wir haben Restaurants, wo die Zielgruppe 50 plus ist und da funktioniert das super mit den NFC-Tags. Wir sehen ja auch, in anderen Ländern der Welt geht es deutlich schneller, auch gerade was das betrifft. Und damit meine ich jetzt nicht nur irgendwie China, WeChat und sowas. Ich meine, in Indien kannst du eine Rikscha mit einem QR-Code bezahlen. Selbst in der Schweiz geht vieles über QR. Also da, glaube ich, haben wir in Deutschland noch einiges aufzuholen und insofern ist es, glaube ich, keine Frage ob, sondern nur eine Frage wann. Und da haben wir natürlich mit ganz vielen individuellen Gastronomen in Deutschland noch einiges vor uns.
Joel Kaczmarek: Und sag mal, konzentriert ihr euch allein nicht auf den Bezahlprozess oder kann ich über eure App auch mehr machen? Also kann ich zum Beispiel einen Tisch reservieren? Kann ich Essen bestellen zum Mitnehmen oder schon mal ordern, dass wenn ich da hinkomme, dass es schon fertig gekocht ist? All solche Dinge. Worauf konzentriert ihr euch alles?
Patrick Hennig: Die Zahlung ist natürlich die Basis davon, aber die Transaktion, was immer transaktionsbasiert ist, alles was wir hier tun und das ist der Teil, den wir glauben, da kann man auch den meisten Impact am Ende erzeugen. Aber die Zahlung alleine, einen QR-Code, mit dem ich was per PayPal meinetwegen bezahlen kann, kann ich am Wochenende bauen. das integriert ist in die Kassensysteme, ist schon schwieriger. Aber ich glaube, genau der Prozess, den Kunden oder den Gast komplett abzufangen, die ganze Customer Journey abzufangen, wie buche ich denn ein Restaurant? Wie finde ich ein Restaurant? Wie entscheide ich überhaupt, in welches ich gehe? Wie buche ich am Ende einen Tisch? Da will ich keine fünf verschiedenen Apps nutzen, sondern da will ich möglichst eine Plattform nutzen. Und da wollen wir auch ein Stück mit Events zusammenarbeiten, zu Menschen, die in die Stadt kommen. Das ist der Weg, das Hammeln, die Restaurants zu buchen, damit die Restaurants auch wissen, wer kommt da eigentlich rein? Also wie bringe ich beide zusammen in einer Plattform? Damit schaffe ich am Ende natürlich auch Verbindlichkeit. Ich bin einmal in ein Restaurant reingelaufen, die haben mir im Kassensystem gezeigt, da standen all meine persönlichen Kontaktdaten, ein uraltes LinkedIn-Bild von mir, da stand, ich komme immer 15 bis 30 Minuten zu spät und ich war 60 Mal da. Alles Daten, die ich niemals die Zustimmung gegeben habe, aber natürlich völlig verständlich. Aber dieses Level der Experience ist am Ende nur für ganz, ganz wenige Gastronomen zugänglich. Und ich als Gast habe ja ein Interesse daran, dass ich dem vielleicht vorab mitteile, Referenzen, Allergien, sonstige Dinge. Ich glaube, in einem Fine-Dining-Laden wird keiner auf die Idee bekommen, ein Fünf-Gänge-Menü zu bestellen, digital. Aber es gibt ganz, ganz viele. viele Momente, wo es hinmacht. Oder in den Biergarten, überall, wo Menschen in der Schlange stehen, in dem Theater und so weiter, wo es um Vorbestellungen geht, wo ich Dinge vorrichten kann, Mitarbeiterkantinen. Und ich glaube, genau dafür wollen wir ein Interface bauen, was uns eben digital durch diese ganze Customer Journey durchführt.
Joel Kaczmarek: Und was macht dich zuversichtlich, dass du derjenige welcher bist, der diese primäre Plattform anbieten kann? Weil wenn ich mal den Markt mir jetzt so im Kopf durchdekliniere, also es gibt ja super viele, die an diesen Schnittstellen werkeln. Du hast die Kassensysteme beziehungsweise Payment selber, dann hast du Lieferungen, die Digitalisierer, also es gibt ja durchaus auch Leute, die nur sowas anbieten, so eine Digitalsuite für Restaurants. Ich finde Upcoming ist jetzt auch gerade noch so diese ganzen Boxenhersteller, also wenn du dir to go was mitnimmst und willst in so einer Vitalbox oder sowas haben, dann kannst du auch aus den Apps von denen schon wieder rausbestellen. Also der Wettbewerb, der ist ja riesig. Was macht dich da zuversichtlich, dass ihr die Nase vorne haben könnt?
Patrick Hennig: Der Wettbewerb, glaube ich, ist auch ganz gut. Ich will auch gerne derjenige sein, der all das alleine macht. Wo ein Gap ist, den muss ich natürlich irgendwie überbrücken. Aber überall da, wo existierende Infrastruktur ist, die wir nutzen können, sollten wir sie anbinden. Und ich meine, ein Kassensystem ist etwas, was extrem schwierig ist auszutauschen. Da passiert kaum Veränderung. Da hat sich jemand einmal investiert und dann muss es auch mal einige Jahre funktionieren. Das heißt, wir müssen das nutzen an Infrastruktur, die eh da ist. Aber ich glaube, du hast einen ganz wichtigen Punkt angesprochen. Es gibt verschiedene Player. Wenn man sich das aber mal anschaut, dass die Kassensysteme der Kern sind, diese ganzen ... Digitalisierer, wie du gerade meintest, irgendwie Order-Payment-Systeme, da gibt es die Santa Mea, aber alles so kleine Single-Lösungen. Und ich will ja die Plattform drum herum bauen. Solche Plattformen gibt es ja aber auch schon, wenn wir ehrlich sind. Also Uber Eats, DoorDash, all das sind ja Dinge, die ganzen Delivery-Geschichten, die gibt es ja heute schon. Die haben natürlich einen sehr klaren Fokus auf Delivery, während es mein Fokus auf dem stationären Bereich ist. Aber natürlich, wenn ich heute bei Uber Eats bestelle, weiß Uber Eats mehr über mich, wie mein Lieblingsrestaurant, bei dem ich bestelle. Und natürlich, wenn Uber Eats schon ein iPad heute im Restaurant stehen hat, wo die ganzen Bestellungen reinkommen, dann könnte es natürlich nur ein Schritt sein, dass die sagen, okay, komm, wir machen den stationären Bereich auch noch mit, schmeiß euer Kassensystem raus, kannst du Uber benutzen dafür. Ich glaube, genau darum geht es, so eine Plattform eben hier in Deutschland und Europa selber zu bauen, dass wir eben nicht auf die Big Techs angewiesen sind, die ohnehin ja schon Konsumenten in ihren Apps haben. Aber das zeigt auch den Erfolg, den die an der Stelle haben, dass es am Ende über den Konsument getrieben sein wird und ein nettes Kassensystem jetzt plötzlich auf die Idee kommt, irgendwie ein bisschen Restaurant-App mit ein bisschen Fille. Funds zu bauen, sondern am Ende muss es irgendwie vom Konsument getrieben werden und da braucht es, glaube ich, eine Kraftanstrengung, das am Ende auch natürlich zu inzentivieren, dass es in verschiedenen Bereichen eingesetzt wird, nicht nur in Berlin, Hamburg und München. Die sind solche Tools ja heutzutage gar nicht zugänglich, also da kann ich nichts mit Uber Eats bestellen, aber ich glaube, dass wir genau, wenn wir so eine Plattform bauen, eben eine bauen, die für alle zugänglich sein sollte und dafür versuchen wir natürlich, alle Infrastruktur, die es schon gibt, möglichst mitzunehmen.
Joel Kaczmarek: Ja, ich habe gerade so drüber nachgedacht. Ich hatte SumUp im Podcast, sind ja irgendwie Bekannte von mir. Und die sind ja ähnlich unterwegs. Also die machen diese Kassengeräte, aber auch diese kleinen Handhelds, die du manchmal in kleineren Bläden hast oder auch auf so Märkten. Und die sind ja ähnlich unterwegs, dass die auch sagen, wir haben jetzt unsere eigene Payment-Lösung. Ich wusste dann gar nicht, haben die mir beigebracht, es gibt auch eine eigene SumUp-App. Da kann man genau das Gleiche machen wie bei dir, kannst bezahlen etc. pp. Also ich überlege gerade so ein Stück weit auch, ob eigentlich eure große Chance auch vielleicht der ländliche Raum ist. Genau wie du sagst, so diese Big Tech-Player, die dann natürlich am Ende des Tages schaffst du ja irgendeinen Anker. SumUp in der Logik wäre jetzt der Anker, dass sie die Geräte vielleicht günstiger machen als die teuren neuen Kassensysteme, die man so aus der Vergangenheit kannte und auch flexibler, mobiler, innovativer. Und dafür kannst du hinten raus über die Software vielleicht nochmal ganz anders chargen, indem du dann den Prozess verlängerst in der Customer Journey. Deswegen überlege ich gerade, ob eigentlich so ländliche Gegenden für euch eine große Chance sind. oder willst du dich eher wirklich messen in allen Gebieten?
Patrick Hennig: Also messen in allen Gebieten kann natürlich nie funktionieren. Natürlich muss man sich irgendwie fokussieren. Berlin macht natürlich einfach Sinn, weil am Anfang... Funktionieren Dinge nicht, gehen Dinge schief, ist es einfach einfach mal schnell irgendwie hinzufahren ins Restaurant. Deswegen ist Berlin natürlich der natürliche Go-To-Market für uns. Aber natürlich sind so auch alle, ich sag mal, B-großen Städte, ob das jetzt irgendwie Münster, Heidelberg und sonst wo Würzburg ist, Studentenstädte und sowas, da kann ich natürlich auch relativ schnell eine höhere Reichweite erreichen. Das sind die, die wir jetzt natürlich auch angehen. Es gibt aber natürlich, was der SumUp macht mit den kleinen Kreditkartentermins, die kennen wir ja alle, ist ja schon mal ein riesen Schritt, wenn man sich überlegt, wie die Dinger vorher ausgesehen haben. Und da ging es, ich glaube, in der App geht es auch viel um Wallet-to-Wallet. ich praktisch meinem Freund Geld schicken kann. Das sind ja alles Dinge, die man am Ende vielleicht auch irgendwie integrieren kann, die Sinn machen, dass sie zusammenarbeiten. Alles, was es am Ende ja in die Breite bringt, dass Leute digital bezahlen, ist ja auch für uns gut. Deswegen sehe ich mich da nicht unbedingt in direkter Konkurrenz. Aber du hast natürlich vollkommen recht. So kleinere Städte sind teilweise einfacher zu erschließen und auch schneller einen Netzwerkeffekt zu generieren. Weil was ich ja will, ist nicht ein Ordersystem hier in Hamburg, eine Reservierung in München, sondern ich will ja genau diesen Hyperlocal-Effekt haben. Ich will ja Netzwerkeffekt haben, das bin ich in 20 Jahren. verschiedene Läden gehe, bei 18 möglichst mit uns am Ende bezahlen kann. Weil davon lebt am Ende die Plattform. Wir wissen alle, eine Zahlung ist hochtransaktional eine ganz geringe Marge. Und am Ende, wenn ich es aber schaffe, dass da ein Gast in eine Stadt kommt und ich am Ende eine Marge von, weiß ich nicht, 60 Cent oder sowas auf einer Zahlung von 100 Euro habe, dann kann ich natürlich vielleicht, wenn ich dem Gast helfe, irgendwie ein anderes Restaurant zu finden, dem Restaurant in dem helfe, einen neuen Umsatz zu bekommen, dann ist der auch bereit, dass ich da noch einen größeren Teil davon abbekomme am Ende. Dann brauche ich diese Hyperlog. die lokalen Ansätze und dafür eignen sich in der Tat auch andere Städte wie nur die großen, üblichen, verdächtigen Städte.
Joel Kaczmarek: Was ist denn eigentlich der Pitch, mit dem ihr anreitet? Also wenn du auf so einen Gastronomen triffst, die haben ja vielleicht auch schon was. Wie geht ihr dann ran? Was macht euch attraktiv?
Patrick Hennig: Also da gehen wir natürlich erstmal mit dem kleinen Thema Payment rein. Und wenn ich zu einem Gastronomen heute gehe und sage, okay, wie viele Kellner arbeiten wir? Wie viele Kreditkartenterminals hast du? Zehn Kellner, fünf Kreditkartenterminals. Dann an einem Freitagabend, wenn da 60 Tische belegt sind, dann wird es ganz schön hektisch. Die haben eh alle Apple Pay oder Google Pay und haben ein Handy dabei. Damit können die ganz in Ruhe, wann immer sie fertig sind, das Ding bestellen und bezahlen. Damit spart der Gastronom extrem viel Zeit. Ganzes Thema Split Payment und so weiter. Am Ende gibt es noch einen weiteren Riesen-Benefit, dass die Kellner davon profitieren. Wir haben momentan im Schnitt so 34% mehr Trinkgeld bei uns im System, wie das momentan in Berlin der Fall ist. Also momentan in Berlin sind wir bei, ich glaube, zwischen 7 und 8%. Wir sind gerade im Schnitt, glaube ich, bei 10,9%. Das ist natürlich nochmal ein Riesen-Anreiz und Kellner sind ein sehr wertvolles Gut heute. dritte Thema ist, wenn ich ihm Reichweite biete in Form von so einer App. Wir haben in Berlin, glaube ich, 100.000 Views da auf den einzelnen Restaurantübersichten im Monat drauf. Dann bringe ich auch einfach Reichweite in Restaurants und kann ihnen vielleicht mehr Umsatz generieren. Das heißt, das sind die drei Dinge, mit denen ich heute einen Gastronomen relativ leicht überzeugt bekomme.
Joel Kaczmarek: Den Kellnern finde ich ja pfiffig und natürlich auch den Kellnerinnen zu sagen, ihr kriegt mehr Trinkgeld, weil wir Sachen voreingestellt haben und dadurch hast du sozusagen weniger Churn, weil das ist ja wirklich so ein Ding. Das ist pfiffig. Und sag mal, gelang es euch denn, dass ihr aus diesem ganzen Corona-Hype die ganzen Installs alle behalten habt? Also haben die User euch auch, nachdem es gar nicht mehr so sehr um Listen in Restaurants geht, haben die euch trotzdem behalten und aktiv gehalten und die Gastronomen genauso? Oder musstet ihr quasi ein Stück weit von vorn wieder anfangen?
Patrick Hennig: Ja, also ich glaube, was wir vor allem natürlich behandeln, ist, dass die Leute den Namen kennen. Also 90 Prozent der Deutschen haben schon mal davon gehört. Und wenn ich heute in ein Restaurant laufe und erzähle ihnen was von luca, da laufen jeden Tag zehn Leute rein. Da ist es schon sehr viel wert, dass ich ein Gespräch bekomme und luca kennt auf jeden Fall, weiß, okay, das war das mit den Zetteln. Wir haben immerhin die Zettel abgeschafft und das ist schon echt viel wert. Und beim Gast ist es so, ein Gast, der gewöhnt sich auch schnell um. Natürlich gibt es noch einige, die die App noch installiert haben, brauchen natürlich ein App-Update, ich muss neuen AGBs zustimmen und so weiter. Und die Daten, auf die haben wir nie Zugriff gehabt. Außerdem haben wir sie aktiv gelöscht damals. Das hat zwar auch den anderen verwundert, aber als ein paar Datenschützer gefordert haben, dass Unternehmen die Corona-Daten haben, sollten die löschen. Also da ging es jetzt nicht nur um unsere, sondern Impfzertifikate, alles Mögliche, was Arbeitgeber hatten, haben wir gesagt, Mensch, komm, lass einfach mal alle Daten, die wir da haben, löschen. Wir können sie eh nichts damit machen. Das haben wir ja gemacht und insofern haben wir natürlich die App installiert. Die hast du noch. Es sind auch noch viele davon übrig. Und das macht es natürlich deutlich einfacher, weil ich natürlich über eine App am Ende viel mehr Features anbieten kann, wie wenn ich nur irgendwie eine Webseite oder einen E-Commerce-Shop habe, wo ich jetzt plötzlich irgendwie eine Bezahlung abwicke. Sondern ich kann dem Nutzer am Ende Bewirtungsbelege in der App bereitstellen. Ich kann ganz viele Dinge machen. Wenn er einmal die Rechnungsadresse hinterlegt hat. Jeder kennt das, dass es ein Nightmare ist, wenn ich einen Bewirtungsbeleg brauche mit der richtigen Rechnungsadresse. Kann ich bei mir noch ein Profil hinterlegen und wann immer der Gast möchte, schickt er es digital an das Kassensystem. Und da legt er direkt eine PDF-Rechnung zukünftig und kann es irgendwie an seine Buchhaltung weiterleiten. Das sind, glaube ich, die Dinge, die am Ende wirklich einen Impact machen. Und da ist es schon von Vorteil, dass wir diese Basis und die Bekanntheit aus der Zeit haben. Aber natürlich hat es mit Corona und den Sachen einfach gar nichts mehr zu tun. Und insofern gibt es ganz, ganz viele schöne Geschichten, die man dabei erzählen kann. Das ist das, was am Ende, glaube ich, bleibt.
Joel Kaczmarek: Wie kriegt ihr denn eigentlich die Exposure in den Restaurants hin? Weil ich finde, das große Asset ist ja, wenn du an der Eingangstür oder auf deinem Tisch dieses Logo deiner App siehst und weißt, alles klar, hier kann ich damit bezahlen. Weil sonst ist es ja ganz oft so, du gehst halt in einen Laden und hast keine Ahnung, sind das jetzt hier irgendwie Lieferando, Uber Eats, ist das SumUp Up, ist das luca, weißt du, was ich meine? Da steckt ja eigentlich totales Marketingpotenzial auch für euch dahinter. Ja, total.
Patrick Hennig: Ich meine, in dem Moment, wo so ein NFC-Tag auf den Tisch liegt, das sind so kleine Runde oder viereigentliche Tags mittlerweile, ist es natürlich eine gewisse Wiedererkennung. Auf der anderen Seite musst du natürlich auch eine Balance schaffen, dass es jetzt nicht nach reiner Werbung aussieht. Das will ein Gastronom natürlich auch nicht. Das heißt, im Zweifel eher zurückhalten und wenn ich es einmal irgendwo mitbekommen habe, dann erkenne ich es auch wieder. Vielleicht auch darüber reserviert habe, dann weiß ich sowieso, okay, da kann ich damit bezahlen. Dann haben wir versucht mit bestimmten Marketingaktionen auch, dass wir dir ein Budget zurückgeben, Cashback-mäßig, dass du sagst, okay, wo kann ich noch damit bezahlen. natürlich insofern zwei Seite dieser ganzen Marketinggeschichte, die wir am Ende haben. Wir können damit den Gastronomen Reichweite geben und kriegen natürlich auf der anderen Seite, helfen uns damit die Gastronomen auch Sichtbarkeit bei den Konsumenten zu bekommen. Das ist völlig klar. Es braucht beide Seiten und damit funktioniert es dann aber auch ganz gut, dass in so einem Restaurant teilweise 70, 80 Prozent der Zahlungen über Self-Checkout abgewickelt werden können.
Joel Kaczmarek: Und sag mal, worauf fokussiert ihr euch eigentlich? Weil ich habe das von Marco Börries mal gelernt, der macht ja mit enfore auch so ein eigenes Kassensystem. Der sagt immer, ich konzentriere mich auf SMBs, also Small, Medium-Sized Businesses, KMUs. Und mir ist hängen geblieben, was der mal zu mir meinte, dass er gesagt hat, die meisten Gastronomen halten die ersten vier Jahre durch und dann gehen irgendwie 80 Prozent platt oder so. Das heißt, man kann ja auch immer sich irgendwie anschauen, gehe ich jetzt auf Etablierte zu, die schon eine ganze Weile aktiv sind und versuche, die zu überzeugen, meine Lösung in ihren Mix mit aufzunehmen oder eine andere dadurch abzulösen. Oder ich gucke mir so diese Fresh Starts and New Beginnings an? Also diejenigen, die gerade erst starten. Wie geht ihr das denn an?
Patrick Hennig: Kommt ein bisschen drauf an, was. Also, dass er sagt, Small-Medium-Size ist der Target, kann ich verstehen, weil das ist ja die alte Story, dass das diejenigen sind, die deutlich mehr das Payment-Revenues beitragen. Also, wenn man sich das in ganz Deutschland anguckt, alle Retailer, da kommt ja kaum was bei rum. Das Payment-Revenue wird natürlich bei Small-Medium-Size-Businesses verdient, weil die Volumina andere sind. Insofern ist das erstmal der relevantere Teil. Aber wie gehen wir vor? Im Grunde, ja, sehr hyper-local erstmal. Ich will, bevor ich jetzt irgendwie anfange, in, weiß ich nicht, bei mir in der Heimat im Dorf ein Restaurant damit aufzuschalten, will ich natürlich eher da, wo... wo ich schon eine gewisse Repräsentanz habe, da Verfügbarkeit erhöhen. Und natürlich hast du, gerade was du ansprichst, die neuen Restaurants, hast du natürlich immer einfacher, Systeme zu verkaufen. Das ist aber für ein Kassensystem natürlich viel, viel relevanter, weil die Switching-Kosten von den Kassensystemen, die sind einfach enorm. Das ist auch für ein Restaurant schwierig. Das heißt, da natürlich auf die zu gehen, die neu aufmachen, ist vielleicht der einfachere Weg. Bei uns ist es, glaube ich, so ein bisschen, was die Restaurants betrifft, gemischt. Mit der Ausnahme, dass wichtig ist, dass es ein Restaurant ist, das irgendwie Seated Service anbietet. Nur dann habe ich auch mehr... mit einem Self-Checkout, wenn ich jetzt irgendwie eine Theke habe, einen klassischen Bäcker oder sowas oder eine Bar, das hat einfach den Mehrwert aktuell. Das ist wichtig. und die Größe des Restaurants, das sollte schon in den fünf bis zehn Kellner haben. Wir haben so ein paar KPIs, wenn wir uns das angucken, das sind Restaurants, die der Sweet-Spot sind, wo es am Ende auch wirklich einen Mehrwert für Gastronomen und Konsumenten hat. Und dann natürlich, klar, wenn es um weitere Services geht, wie Ordering oder Pre-Ordering, da gibt es natürlich dann auch nur bestimmte, wo das überhaupt Sinn macht, dieses Service anzubieten. Also so Casual-Restaurants, Business-Lunch. ist, da macht es einfach Sinn, sowas anzubieten. Oder jetzt mit Pre-Order auch so ein Thema wie die Staatsoper in München, wo du nie drüber nachdenken würdest, aber wo Unmengen an Schlangen sind, der Druck ganz, ganz hoch ist. Sowas zu digitalisieren macht nicht nur Spaß, sondern hat am Ende einen riesen Impact.
Joel Kaczmarek: Wo fangt ihr denn an, wo hört ihr auf? Um mal ein paar Beispiele zu sagen, also ich verstehe total, was du meinst. Ich war mit meiner Frau, waren wir mal im Musical. Wenn da Musical-Pause ist und auch davor, da bilden sich Schlangen und jeder will halt in der Zeit was zu trinken haben. Wenn du dann nichts verkauft hast, hast du den Umsatz verloren. Anderes Beispiel, wo ich das habe, ist im Fußballstadion. Ich bin ja bekennter Masochist, ich bin ein Hertha BSC-Fan und wenn ich im Olympiastadion da mit meinem Sohn irgendwie mir eine Wurst holen will und so ein Getränk, das ist halt irrwitzig. Und es ist genauso in so einer Druckzone. Und in der Logik gibt es ja noch ganz viele andere Orte, wo man theoretisch mit eurem System arbeiten könnte. Das heißt, was ist denn euer Fokus und wo ist der vielleicht dann zu weit?
Patrick Hennig: Bierglätten gehören da auch noch dazu im Sommer. Das ist jetzt das, was wir uns so nächstes Jahr auch vornehmen. Aber sowas wie ein Theater, eine Oper, ein Musical ist natürlich mega painful für jeden Konsument und am Ende für denjenigen, der die Gastronomie dort macht, auch mega schlecht, weil er damit ganz viel Umsatz auf der Straße lässt. Und da haben wir jetzt eben gerade so ein Referenzcase in München mit der Staatsoper zusammen mit Michael Käfer gemacht. und da gibt es irgendwie ein Restaurant im Erdgeschoss, da gibt es eine Bar, es gibt oben nochmal drei Bars. Und wenn ich so ein Ticket kaufe, meistens, manchmal gehe ich auch öfters dahin, weiß ich eh, was ich will, da kann ich eben vor der Show Ich kann bis zu drei Pausen Getränke bestellen. Ich sehe, wie viele Stehtische gibt es für einen Stehtisch. Dann steht da irgendwie mein Name oder ich kriege an dem Tag die Nummer. Das heißt, ich kann diesen ganzen Druck vor Ort rausnehmen. Und das ist was, was wir jetzt natürlich sukzessive übertragen auf weitere Bereiche. Das können Fußballstadien sein, das können Events generell sein oder eben auch Biergärten oder einen Food Court auf einer Messe. Es gibt einfach nichts Schlimmeres, als einen Menschen in einer Schlange stehen zu lassen. Und wenn ich irgendwo in einer Schlange stehe, denke ich mir immer, warum muss ich in einer Schlange stehen, damit ein Mensch mit seinen Händen was in den Touchscreen eintippt? Wieso geht das nicht? geht ja so verschwenderisch mit meiner Zeit um. Ich könnte auch mit meinen Freunden da drüben am Wasser sitzen. Es ist völlig okay, wenn es 20 Minuten dauert, bis ich was kriege. Aber bitte, zwing mich doch nicht in der Schlange zu stehen. Das ist einfach unnötig. Wir alle haben Smartphones, die all das können und das Potenzial nutzen wir nicht aus. Das heißt, überall da, wo ich wirklich viel Zeit sparen kann, das sind die Dinge, auf die wir uns gerade fokussieren.
Joel Kaczmarek: Mal verrückte Frage, was ist mit Einzelhandel? Könnte ich nicht auch in einem Supermarkt mit luca zahlen oder in einem Baumarkt und komme dann hin und es ist schon pre-ordert?
Patrick Hennig: Generell bezahlen an der Kasse, glaube ich, da hast du die Kreditkarte eh da oder Apple Pay eh da. Da gibt es einfach nichts Einfaches. Das macht keinen Sinn. Aber natürlich alles, was Pre-Order betrifft, ist was, was ich natürlich nicht nur mit Essen machen könnte. Aber ist momentan bei uns natürlich völlig außerhalb vom Fokus. Da konzentrieren wir uns nicht drauf. Ich weiß gar nicht, ob es da andere gibt, die das machen. Müssen wir mal nachgucken. Aber es ist definitiv ein valider Case. Es gibt ja. von den Anbietern, bei OBI und Co kann ich ja online bestellen. Pick & Go, das gibt es ja ohnehin von den Anbietern selber. Ich weiß nicht, wie hoch die Akzeptanz ist wirklich. Ich habe es bisher noch nie genutzt. aber würde natürlich total einrichten.
Joel Kaczmarek: Eine Sache, die mich noch beschäftigt, Thema Daten. Also ihr habt gesagt, bei Corona dürftet ihr keine erheben. Das könnte ja jetzt anders aussehen, weil das, was ihr da macht, ist ja insofern hyperspannend. Wenn ich jetzt Gastronom wäre und du kommst zu mir an und sagst, du pass mal auf, nicht nur, dass deine KellnerInnen hier mehr Trinkgeld kriegen und ihr mir uns lieben werdet. Wir wissen auch irgendwie durch 10.000 Restaurants, die wir angebunden haben, wann was bestellt wird, wo, wie. Wir können auch noch deine Speisekarte optimieren. Wir können dir Verkaufsdaten irgendwie pitchen und so weiter und so fort. Macht ihr sowas?
Patrick Hennig: Ist ein super spannendes Thema und ich hatte letzte Woche eine Podiumsdiskussion, da haben wir darüber diskutiert und da war ein Gastronom und ich glaube ein Hotelier. und generell ist ja heutzutage noch sehr das Mindset bei jedem Einzelnen, ich will alles mögliche an Daten. Egal, ob ich das jemals brauche und das ist der Fall, den ich vorhin angesprochen habe, am Ende ist es völlig outdated, nur altes Bild, mit dem kann ich eh nichts anfangen und Informationen, die völlig Quatsch sind. Wie wäre es denn, wenn wir einfach ein Stück das einfach umdrehen? Nicht der Gastronom oder der Hotelier sammelt die ganzen Daten, sondern ich als Konsument habe die ganzen Daten. Ich komme zu spät vielleicht. Wie oft war ich in einem Restaurant? Vielleicht gebe ich ihm sogar bei einer Reservierung an, in welchen Restaurants war ich noch so, weil es irgendwie Freitagabend ist, schwierig einen Tisch zu kriegen. Und ich gebe das Approval oder den Content dem Restaurant, dass er auf diese Daten zugreifen kann. Und wenn ich irgendwie da nicht mehr hingebe, weil es nicht mehr mein Stammlokal ist, dann kann ich es auch wieder wegnehmen. Und in return kriegt der Gastronom am Ende Daten, die nicht nur sein Restaurant betreffen, sondern die alle betreffen, weil ich als Konsument ihm diese Zugestimmung gegeben habe. Also das ist was, was uns wirklich beschäftigt, zu sagen, bevor da jeder irgendwelche Datensilos sammelt, von dem kein Mensch was weiß, das ist a, rechtlich schwierig und b, hat am Ende keiner auch was davon. Lass doch wertvolle Daten nehmen und sie irgendwie transparent austauschen und damit noch mehr Wert generieren. Und das sind natürlich solche Themen, die am Ende der Gastronom von mir wissen kann, was habe ich in anderen Restaurants vielleicht irgendwie bevorzugt gegessen. Sind am Ende aber auch jetzt mal... anonymisierte Daten. Wenn ich natürlich eine Zahlung verbinde mit einem Bon, was da alles konsumiert wurde, das verbunden mit einem Konsument und jetzt gar nicht mehr mit der individuellen Person, sondern natürlich mit demografischen Daten und so weiter, weiß ich natürlich, was die Zielgruppen sind. Wenn ich heute darüber nachdenke, ich gehe mit drei Freunden essen, der eine macht irgendwie gerade eine Diät, der dritte hat irgendwie eine Allergie und der vierte will unbedingt ein Steak essen, da wird es schwierig, ein Restaurant zu finden. Da den Konsumenten zu unterstützen, dazu generieren wir natürlich am Ende auch Daten, die einem da in Zukunft das Leben viel, viel leichter machen können. Und zum Beispiel, wie du es angesprochen hattest, Speisekarten optimieren zu können oder überhaupt mal zu wissen, wie wird meine Speisekarte benutzt, von wem. Das ist ja auch schon mal viel. Ich glaube, da kann man mit kleinen Mitteln viel erreichen, weil heute ist leider alles möglichst noch fast analog und es gibt gar keine Daten. Und alle Daten sind irgendwo verteilt und völlig outdated. Und ich glaube, da können wir einiges noch zukünftig tun, ja.
Joel Kaczmarek: Naja, ich finde vor allem, wenn die Leute Daten hören, dann haben die über die Paranoia, ach du Scheiße, jetzt weißt du ja, dass ich immer nur 10 Cent Trinkgeld gebe und das ist ja gar nicht auf die Person bezogen, sondern ich denke halt wirklich gerade eher an sowas wie, lieber Bernd, du hast hier ein geiles Café in Berlin-Mitte, kurzer Hinweis für dich, alle um dich rum haben ihre Kaffeepreise gerade um 20% angehoben und es stört keinen. Oder wenn du noch Chocolate-Dip-Cookies hinzubuchen würdest zu deinem Angebot, dann hättest du wahrscheinlich Umsatzerhöhung von X in der Aussicht, sowas, ja. Oder die und die Zeiten sind bei dir richtig beschissen, da solltest du... mal irgendwie Rabatte anbieten. Mach mal eine Happy Hour zu irgendwie 18 Uhr oder irgendwie sowas. Die Optionen sind riesig. Vielleicht kannst du mir zum Ende hinaus jetzt nochmal verraten, was ist denn so das Szenario, was ihr euch für die Zukunft wünscht. Wird es darauf hinauslaufen, dass es so Konsolidierung gibt? Jemand kauft euch und ihr seid dann Bestandteil von was anderem? Seht ihr Richtung Börsengang? Also seid ihr so ambitioniert, dass ihr sowas seht? Wollt ihr irgendwie eigenständig bleiben? Also you name it. Weißt du, worauf ich hinaus will, ne?
Patrick Hennig: Also erstmal glaube ich, wir wollen mal eigenständig bleiben im ersten Schritt und diese ganzen Themen erstmal abarbeiten. Ich glaube, wir haben so viele Ideen und so viele Dinge, die Spaß machen und sehen jetzt zum ersten Mal, wir haben jetzt wirklich ein Jahr lang in Technologie investiert, zeigen, dass solche Zahlprozesse funktionieren und sehen jetzt zum ersten Mal, dass es funktioniert. Ich glaube, diese Cases wollen wir noch weiter schaffen und wollen zeigen, dass es wiederholbar ist und reproduzierbar ist. Und dann schauen wir mal, was uns am cleversten in die Breite bringt und was uns auch am cleversten, wir haben ja nicht nur Deutschland, sondern wir haben in Europa noch ein paar weitere Länder, was uns da am Ende hinbringt. Ich glaube, da haben wir noch einiges vor uns und wie es dann in fünf oder zehn Jahren aussieht, da treffen wir uns dann einfach nochmal. zum Gespräch, würde ich sagen.
Joel Kaczmarek: Ja, sounds good. Aber wenn du schon die Länder ansprichst, seid ihr bisher Deutschland-only oder macht ihr auch schon erste Auslandsexperte?
Patrick Hennig: Wir konzentrieren uns momentan auf Deutschland-only, ist groß genug. Wir werden das nächste Jahr auf jeden Fall auch hier auf Deutschland konzentrieren.
Joel Kaczmarek: Du weißt trotzdem, was ich meine, ne? Also ich denke jetzt gerade so, wenn ich irgendwie einen Lieferando, einen SumUp und einen luca zusammenstecken könnte, wäre irgendwie auf einmal eine coole Connection da, weil mit dem einen bezahle ich, den anderen bestelle ich nach Hause und den dritten mache ich vielleicht die ganze Bezahlung vor Ort, ne? Das ist so, juckt dich das nicht manchmal?
Patrick Hennig: Ich weiß doch noch, was du angespielt hast, ja. Ja, klar. Aber das kann ich ja auch über Partnerschaften machen. meine ich aber, was ich vorhin meinte, ich muss ja gar nicht alles machen. Man kann ja Dinge zusammen machen, ohne dass es eine Company ist. Wir haben die Power, die Dinge zusammenzulegen und am Ende mehr für alle rauszuholen, für den Gast, für den Gastronomen, mehr Zeit, mehr Geld zu sparen und am Ende da draußen im alltäglichen Leben eine bessere und hoffentlich eine digitale Experience zu haben.
Joel Kaczmarek: Patrick, das war doch ein schönes Schlusswort. Dann danke ich dir ganz herzlich, wünsche dir viel Erfolg und in der Tat, wahrscheinlich bietet es sich an, dass wir uns in fünf Jahren spätestens nochmal wiederhören und bis dahin bin ich gespannt, was sich tut. Ciao, ciao.
Patrick Hennig: Super, danke dir. Ciao.